Vatikan/Papst: Nun trifft Pekings Bannstrahl den Vatikan

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Augustus
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Im aussenpolitischen Instrumentenkasten von Chinas Machthabern sind neben Hammer und Sichel auch ein paar Feilen zu finden. Zu den aus Pekinger Sicht eher subtileren diplomatischen Mitteln, um widerborstige Länder auf Kurs zu bringen, zählen Reiseverbote für chinesische Touristen. Diese werden nicht öffentlich bekanntgegeben. Vielmehr werden die Reiseveranstalter diskret darauf hingewiesen, Touren in bestimmte Länder aus dem Programm zu streichen. Der Bannstrahl Pekings hatte in den vergangenen Monaten Südkorea getroffen, nachdem Seoul der Installation des amerikanischen Raketenabwehrsystems Thaad zugestimmt hatte. Inzwischen herrscht zwischen China und Südkorea Tauwetter, und chinesische Touristen strömen wieder auf die koreanische Halbinsel.
Aber Chinas Machthaber haben bereits das nächste Opfer ins Visier genommen. Laut Radio Free Asia sollen die chinesischen Reiseveranstalter aufgefordert worden sein, keine Besuche des Vatikans und des Petersdoms mehr anzubieten. Wer sich widersetzt, müsse eine Busse von umgerechnet bis zu 45*000 Franken berappen. Der Schritt überrascht, denn in den vergangenen Monaten schien es, als ob sich Papst Franziskus und Chinas starker Mann, Xi Jinping, annähern würden. Der Vatikan und Peking streiten sich schon seit Jahrzehnten über das Recht, wer Bischöfe im Reich der Mitte ernennen darf. In China gibt es die groteske Situation, dass mindestens acht Bischöfe von Peking eingesetzt worden sind, aber nicht den Segen Roms erhalten haben. Umgekehrt hat Rom bis zu 30 Bischöfe, die in den Untergrundkirchen aktiv sind, ohne Zustimmung Pekings ernannt.
 
Das ist doch mal eine erfreuliche Nachricht 8):nod:. So besteht doch noch Hoffnung, dass die Schlangen vor Petersdom und VM wieder deutlich kürzer werden.
 
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