Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

Juergen

Praetor
Stammrömer
Wie versprochen hier der erste Teil meines Reiseberichtes:


1. Tag

Die ersten Ausgrabungen durften wir gleich bei Reisestart mitgestalten.
Wir mussten nämlich den von uns bestellten Flughafenzubringerbus direkt vor unserer Haustür gleich 2 mal aus den Schneemassen befreien.
Am Tag vor unserem Abflug hatte es fast 40 cm Schnee gegeben und das Taxiunternehmen hat dem Fahrer unseren Tipp nicht weitergegeben, dass er besser unterhalb unseres Berges auf uns warten möge.

Der Flug mit Easyjet vom gerade vom Schnee befreiten Flughafen Dortmund aus verlief dann aber ausgrabungsfrei und reibungslos.
Auch die Busverbindung mit Terravision von Ciampino zum Termini verlief reibungslos.
Wir hätten mit dem Cotral-Bus etwas preiswerter reisen können, dafür waren wir aber innerhalb einer knappen halben Stunde im Herzen Roms.

Unser Hotel Selene in der Via Viminale in der Nähe des Termini hatten wir zu Fuß innerhalb weniger Minuten gefunden.
Sabina hatte recht, dass Hotel ist zur Zeit komplett eingerüstet, die Fassade wird renoviert. Die Zimmer waren durch die Gerüste und die Abdeckplane etwas dunkel. Das konnte unsere gute Laune aber kaum kaum beeinflussen, schließlich wollten wir die 4 Tage ja nicht im Hotel verbringen und Nachts ist es ja bekanntlich auch in Rom dunkel.
Die Hotelzimmer waren i.O. , die Bäder frisch renoviert und sehr sauber und das Frühstück und auch der Service wirklich gut.

Nach dem Einchecken und dem Zimmerbezug machten wir uns gleich auf den Weg, Rom entdecken war angesagt.
Unser erster Weg führte uns nach einem kleinen Imbiss und einem leckeren Cappucino vorbei an der Santa Maria Maggiore und dem Domus Aurea in Richtung Collosseum.

Den römischen Verkehr haben wir schon während der Fahrt zum Termini bestaunt, aber sich selbst zu Fuß über die Straßen zu kommen war erst einmal spannend. Aber schon nach kurzer Zeit gelang es uns den Verhältnissen anzupassen.
Nervig haben wir die Verkehrsverhältnisse eigentlich nie empfunden, wir waren ja schließlich in einer Großstadt.

Wir hatten uns schon vor Reisebeginn dazu entschlossen, das Colloseum und auch das Palatin nicht von innen zu besichtigen.
Durch die kreisenden Hubschrauber und die wirklich starke Polizeipräsenz dort fühlten wir uns bestätigt.

Wir genossen das Leben rund um das Colloseum und auch die Sonne und gingen dann weiter vorbei am Konstantinbogen in das Forum Romanum. Hier hatten wir zum ersten Mal Glück mit den Öffnungszeiten, direkt hinter uns wurde das Forum Romanum geschlossen.

Spätestens hier blieb auch dem Letzten unserer Reisegruppe der Mund nur noch offen vor Staunen. Wir fühlten uns um Jahrhunderte zurückversetzt, einfach nur beeindruckend.

Später genossen wir dann den Blick zurück vom Kapitolsplatz in das Forum Romanum, vorbei an den "säugenden" Remus und Romulus betraten wir dann den Kapitolsplatz, beeindruckend die gesamte Umgebung vom Muster in der Pflasterung bis hin zum Standbild des Kaisers Mark Aurel. Unsere Frauen zeigten sich sehr interessiert an den aus Männersicht doch sehr stark überdimensionierten Geschlechtsteilen der Statuen.

Weiter ging's die Treppe herab rechts herum zum Monumento Nazionale Emmanuelle a Vittorio an der Piazza Venezia. Toll war die Aussicht herunter von der Schreibmaschine auf die Kaiserforen bis hin zum Colloseum.

Unvermeidlich war dann der Gang entlang der Via Corso bis zum Fontana di Trevi. Während der Dämmerung machten wir uns dann auf den Weg zurück zum Hotel und hatten das Glück, den Wachwechsel am Quirinalspalast miterleben zu können.

Den Abend nach diesem anstrengenden und erlebnisreichen Tag ließen wir dann in einem kleinen Restaurant nähe Termini bei einem leckeren Glas Rotwein ausklingen. Der erste Tag unseres Rombesuchs war schon vorbei.
 
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AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05 Teil 1

Moin, Moin Jürgen!

Vielen Dank für Deinen ersten Teil Deines Reiseberichtes!:)

Na, da habt Ihr ja gleich am ersten Tag ziemlich viel gesehen und ich nehme an, daß Ihr nach den morgentlichen " Ausgrabungen " und dem anstrengenden " Plastertreten " in Rom eine ruhige Nacht verbracht habt ...

Bin schon gespannt auf Deine Fortsetzung ... (es gibt doch eine?)

Gruß - Asterixinchen :)

PS. Naaaaaaaaaa, alle Photos sortiert???
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05 Teil 1

Hallo Jürgen,

vielen Dank für den ersten Teil Deines Reiseberichtes!

Juergen schrieb:
Emmanuelle a Vittorio
:lol::lol:
Normalerweise verbessere ich ja falsch geschriebene Sehenswürdigkeiten nicht, aber hier kann ich's mir einfach nicht verkneifen. Du hast mir gerade den ersten Lacher des Tages beschert... Das (IMHO häßliche) Monumento Nazionale ist Vittorio Emanuele (Viktor Emanuel) gewidmet, dem ersten König des geeinten Italien. Wer Emmanuelle war, sagt Dir Google, und mit der Präposition hast Du sie quasi gerade zum König befohlen...

Dann hätte ich da noch eine Frage: Was meinst Du damit, ihr wolltet den Palatin nicht "von innen" besichtigen? Da kann man doch auch nur drüberspazieren, wie auf dem Forum auch? Oder war damit nur gemeint, ihr wolltet halt nicht hinaufsteigen?

Sven
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05 Teil 1

Hallo Sven,

danke für den Hinweis. Wer Emmanuelle war weiß ich natürlich :).
Da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen.

Mit dem Palatin "von innen" meinte ich das wir nicht "in" den eingezäunten Bereich wollten. Vielleicht war die
Formulierung nicht ganz glücklich :).

Aber der Spaß soll Dir natürlich gegönnt sein.

Hauptsache der 1. Teil des Reiseberichtes hat Dir gefallen!

Jürgen
 
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Hat er, hat er. Ich warte schon auf mehr...

Wie gesagt, das mit dem Fehler ist ja auch wirklich kein Problem, ich habe in diesem Fall nur sehr herzlich darüber gelacht - nicht weil Du das falsch geschrieben hast, sondern weil dabei - eben unbeabsichtigt - was lustiges rausgekommen ist.

Sven
 
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2. Tag

Den zweiten Tag hatten wir für die Stadtrundfahrt mit der Linie 110 eingeplant.
Nach einem guten Frühstück im Hotel gingen wir also zum Termini, wo die Busse schon ab 9 Uhr auf ihre Fahrgäste warten.

Die Tickets waren schnell besorgt. Ehe wir uns versahen saßen wir schon ausgerüstet mit Ohrhörern und einer sehr übersichtlichen Rom-Karte auf dem Oberdeck windgeschützt hinter der Panoramascheibe und ließen uns von der Sonne wärmen. Der Himmel war bis auf einige Wolken klar.

Die Fahrt ging im Uhrzeigersinn rund durch Rom. Die deutschsprachigen Erklärungen hätten sicher etwas umfangreicher ausfallen können.
Wir konnten anhand der Karte schön den Weg des Busses verfolgen und wussten eigentlich nicht wo wir zuerst hinschauen sollten.

Wir haben während der ca. 2 stündigen ersten Runde durch Rom nicht die Möglichkeit genutzt aus und wieder einzusteigen. Auf diese Weise erhielten wir einen ersten Gesamtüberblick. Der Bus steuert alle bekannteren Sehenswürdigkeiten an. Die spanische Treppe und Fontana di Trevi sind für den Bus natürlich nicht direkt zu erreichen, dafür gab’s aber Ausstiegsmöglichkeiten in der Nähe.

Zurück am Termini entschlossen wir uns zur Weiterfahrt bis zum Circo Massimo, um von dort aus zu Fuß vorbei an Santa Maria in Cosmedin über die Tiberinsel nach Trastevere, um dann hoch auf den Monte Gianicolo zu gehen.
Wir sparten uns das Einlegen der Hand in den Bocca della Verita schon aufgrund einer laaaaangen Schlange von asiatischen Touristen.

Auf der Tiberinsel angekommen wunderten wir uns darüber, warum die Italiener im Flußbett des Tiber Hinweisschilter angebracht haben die nur eben noch aus dem Wasser schauten.
Durch ein Fernsehteam erfuhren wir von den derzeitigen Hochwasserproblemen (immer die doofen Touris:)).

In Trastevere waren wir begeistert von den schönen alten Gassen. Nun kann ich die Diskussion um den richtigen Hotelstandort gut verstehen.
Nach einem Cafe americano und einem Imbiss in einem netten modern eingerichteten Cafe besichtigten wir die Santa Maria in Trastevere und machten uns dann an den Aufstieg zum Monte Gianicolo.

Die tolle Aussicht auf das noch immer sonnenverwöhnte Rom entschädigte dann schnell für die Mühe. Wir hatten diesen Spaziergang entlang der Via Garibaldi eigentlich nur als zusätzliche Option eingeplant. Wir sind heute froh diese Anstrengung auf uns genommen zu haben.

Nach dem Abstieg vom Monte Gianicolo genossen wir die tolle Aussicht über den Tiber hinweg auf die von der langsam untergehenden Sonne beschienenen Engelsburg. Nach einem Spaziergang über den Campo de'Fiori und die Piazza Novona zum Pantheon nutzen wir dann den 110er für die Rückfahrt zum Termini.

Die Fahrt dorthin führte uns vorbei am beleuchteten Petersdom und der Engelsburg. Ursprünglich wollten wir die gesamte Rundfahrt noch einmal im Dunklen machen, aber durch das abendliche Verkehrschaos hätte die Fahrt wahrscheinlich 4 – 5 Stunden gedauert.
So ließen wir den Tag in einem netten Restaurant ausklingen und fielen dann ins Bett.

Fazit nach 2 Tagen:

Wir haben schon zu diesem Zeitpunkt sehr viel von Rom gesehen. Das Wetter hatte sich bis dorthin nicht an die schlechten Vorhersagen gehalten.

Die Mischung aus unseren Spaziergängen und den Fahrten mit der Linie 110 war ideal und die Busfahrkarte jeden Euro wert, wir würden es genau so noch einmal machen. Meine umfangreichen Recherchen auch mit Eurer Hilfe haben uns wirklich geholfen. Wer diese Stadt unvorbereitet besucht ist hoffnungslos überfordert.

Leider muß ich auch die Warnungen vor Taschendieben als angebracht bestätigen. Während unseres Spazierganges wurde ich an einer Engstelle auf der Terrasse oberhalb der Colloseums von einer Gruppe von Frauen und Kindern regelrecht umzingelt und festgehalten. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich erkannt hatte was die mit mir vorhatten. Ich war aber glücklicherweise vorbeireitet und hatte meine Wertsachen in einer Beuteltasche vor dem Bauch.

Vor Restaurantbesuchen sollte man sich genau über die Preise erkundigen. Oft sind sie gar nicht ausgezeichnet, oft fehlen die Kosten für Bedienung und die Steuern.

Ich bin wirklich vor meiner Gruppe in das ausgesuchte Restaurant gegangen um mir die Karte zeigen zu lassen. Das geniert nicht und kann vor bösen Überraschungen schützen. Achtung! Auch der Hauswein wird erst bei Nachfrage angeboten.

Erstaunt waren wir auch über die Unterschiede, ob man z. B. einen Cafe Amerikano im Stehen oder im Sitzen trinken möchte. Da schwankten die Preise zwischen 1,20 € und 4,50 € !!!
 
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AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05 Teil 2

Hallo und Moin, Moin Jürgen !

Vielen Dank für den zweiten Teil Deines Reiseberichtes ( ich hoffe es geht noch weiter ...? ) :)

Man merkt sehr genau, dass es Dir gut gefallen hat - und dies freut mich!

Irgendwo hier im Forum versteckt ist auch ein Hinweis darauf, dass das Kaffeetrinken im Stehen immer billiger ist als im Sitzen, - aber das kann man leicht überlesen ... Den " Fehler " machen sehr viele, - ich vergesse es auch wieder gerne - und manchmal, gerade dann, wenn man einen lange Fußweg hinter sich hat, dann sitzt man auch mal gerne für ein paar Minuten .....:)

Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05 Teil 2

Hallo Jürgen,
sehr schöner Bericht, sehr interessant zu lesen und du siehst, alle Panik zuvor war unbegründet. Aber das du deine Wertsachen in einer Gürteltasche hattest, halte ich für ziemlich riskant, oder nicht?
Finde das ja immer noch erstaunlich das mir in der Woche keine einzige brenzlige Taschendieb Situation aufgefallen war...da hab ich hier im Bus zur Uni mehr bedenken.
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05 Teil 2

Moin moin Asterixinchen,

ja, es hat mir wirklich gut gefallen.
Das der Cappucino im Stehen billiger ist habe ich tatsächlich hier
im Forum gelesen. Aber das die Preise so stark abweichen hätte ich nicht erwartet.

Hallo Aurelia,

ich hatte eine Jacke an, die ich mir über den Kopf ziehen muß und die hat vorne ähnlich wie ein Kangaroo eine Bauchtasche, also fast wie für einen Rom-Besuch geschaffen. Erstens immer warme Hände und zweitens immer die Wertsachen "im Griff" :)

Ich freue mich das Euch mein Bericht gefallen hat, Fortsetzung folgt.
 
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AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

Für den 3. Tag

hatten wir für vormittags einen Besuch der Basilia S. Giovanni in Laterano auf dem Programm.

Wir gingen also vom Hotel aus entlang der Via Depretis und schauten auch in die Santa Maria de Maggiore. Leider war uns Petrus an diesem Tag nicht so wohlgesonnen wie an den Tagen vorher. Zwar schaute die Sonne immer mal zwischen die Wolken hindurch, aber dann gab’s auch immer wieder heftige Schauer.

Die Basilia S. Giovanni in Laterano beeindruckte uns doch sehr. Auch diesen Punkt hatte ich nur als Option in meiner Planung und wir haben den Weg nicht bereut. Die Basilika mit ihrem schönen Altar, den 3-dimensionalen Mustern auf dem Boden und den Apostelstatuen muß man einfach gesehen haben. Auch die 2 Euro Eintritt für die Besichtigung des Kreuzganges haben sich gelohnt. Die kurz mal durchschauende Sonne erlaubte uns tolle Foto’s von den Säulengängen.

Von dort aus steuerten wir die nächste Metrostation an und fuhren durch bis zur Piazza Popolo. Leider fanden wir den Obelisken verkleidet vor.

Wir schlenderten weiter die Via del Babuino entlang in Richtung spanischer Treppe. Nur wenige Meter vor der Treppe fanden wir ein kleines Cafe, in dem wir stehend einen Cappucino und ein großes gutbelegtes Baguette für insgesamt 3 € zu uns nahmen.

Vom Anblick der spanischen Treppe waren wir doch sehr enttäuscht. Nicht weil die in den vielen Bildern zu sehenden Blumen fehlten, dass kann man ja um diese Jahreszeit nicht erwarten, sondern weil die Trinita dei Monti komplett eingerüstet und dazu auch noch mit Rolex-Werbung verkleidet war.

Wir stiegen die Treppe hinauf um trotzdem einen Blick in die Kirche zu werfen und hinter der Villa Medici noch einen Blick herab auf Rom zu erhaschen.
Der fiel dann aber aufgrund des Wetters nicht so berauschend aus. Der Blick vom Monte Gianicollo war doch viel interessanter. Vom Pincio sieht man dafür besser den Vatikan.

Erstaunt waren wir über die Polizei: Eine unserer Mitreisenden blieb unterhalb der Plattform auf einer Mauer sitzen während wir noch ein paar Schritte weitergingen. Schon hielten 2 Polizisten auf Motorrädern an und fragten sie nach ihrem Wohlbefinden.

Wieder unten angekommen interessierte sich meine Frau in der Via Condotti für einen Fummel, der über 4.500€ kosten sollte. :) Nervig wurden nun langsam die Inder und (oder) Pakistani, die uns während des weiteren Ganges durch die Stadt „Umbrella’s“ anboten obwohl wir alle beschirmt waren.
Einem der Herren bot ich meine alte Krücke zum Kauf an, war aber nicht erfolgreich.

Irgendwann waren wir dann so durchnässt, dass wir den Weg zum Hotel antraten um uns trocken zu legen. Abends gab es dann noch einen Grund zum Feiern.

Eine Mitreisende hatte Geburtstag. Nach dem Restaurantbesuch gab es noch eine kleine Zusammenkunft auf dem Hotelzimmer, die dann aber durch einen Blitzeinschlag mit Stromausfall jäh beendet wurde. Wir waren dann eh alle müde und froh in das Bett zu kommen.
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

sehr lustig was du über die Schirmverkäufer berichtest. Als wir uns nämlich in Rom zum wiederholten Male untergestellt hatten, trafen wir auf eine deutsche Touri-Gruppe in der ein Herr genau denselben Witz brachte...scheint ansteckend zu sein :)
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

das werde ich ja wohl nicht gewesen sein, oder?

Nein, kann nicht sein, wir waren ja nicht zur gleichen Zeit in Rom.
Die "Umbrella-Boys" haben aber tatsächlich so manches verregnetes
Gesicht entweder amüsiert oder verärgert drein schauen lassen.
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

Hallo und Moin, Moin Jürgen!

Dank auch für Teil 3 Deines Reiseberichtes ... habe ihn wieder sehr gern gelesen ...:)

Zu San Giovanni in Laterano fällt mir eine ganz profane Bemerkung ein :blush: ... in der Nähe ( könnte die via dei laterani sein ) gibt es einen riesigen Supermarkt - da gibt es sogar Filtertüten für Kaffeemaschinen--( etwas sehr seltenes in Rom , meine ich jedenfalls - falls diese mal jemand verzweifelt suchen sollte und auch in der Nähe wohnt ...) und ganz viele andere sehr leckere Sachen...

Gruß - Asterixinchen - jemand, der gerne zu den " Selbstversorgern" gehört...:nod:
 
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4. Tag

Für den 4. Tag hatten wir die Besichigung des Peterdoms und der Vatikanischen Museen vorgenommen. Ursprünglich hatten wir geplant auch an der Audienz teilzunehmen, allerdings haben uns die Informationen hier im Forum umgestimmt. Wir hätten sehr früh aufstehen und auf das Frühstück verzichten müssen um rechtzeitig am Petersdom zu sein.

Weiterhin haben uns die Berichte über das Gedränge und den Ellebogeneinsatz abgeschreckt. Wir wollten die wertvolle Zeit unseres letzten Tages nicht mit vielleicht sogar vergeblichem Warten verschwenden und verzichteten auch auf das Abholen der vorbestellten Karten im Pilgerzentrum.

Als wir dann ausgeschlafen und mit vorsorgtem Magen gegen 10:10 Uhr am Petersplatz ankamen waren wir über den Menschenauflauf dort überrascht. Wie wir dann von der schweizer Garde erfuhren fand die Audienz nicht wie geplant in der neu erbauten Halle sondern auf dem Petersplatz statt. Sie sollte um 10:30 Uhr beginnen.

Dass wir keine Karten hatten störte dort niemanden, wir fanden Platz nahezu in der ersten Reihe. Wir saßen noch gar nicht richtig als ein Raunen durch die Menge ging und der Papst mit seinem Papamobil lächelnd und winkend zwischen den Pilgern hindurch nicht weiter als 5 Meter vor mir entfernt vorbeifuhr und uns begrüßte. Auch für mich als „Protestanten“ war das ein Erlebnis das ich nicht vergessen werde.

Ich glaube dass ich es mir ersparen kann näher auf unsere Eindrücke von den vatikanischen Museen und den Petersdom einzugehen. Wir sind aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen und litten nach der Besichtigung unter Genickstarre und hatten einen trockenen Mund weil der nur noch offen stand.

Nur von den schlechten Lichtverhältnissen im Petersdom waren wir etwas enttäuscht. Die ganze Pracht des Gebäudes käme doch bei besserer Ausleuchtung noch mehr zur Wirkung.

Viel Glück hatten wir auch hier mit unserer Zeitplanung. Die vatikanischen Museen wurden zum eigenartigerweise frühen Nachmittag geschlossen, vormittags war aufgrund der Audienz der Dom geschlossen. Es hätte uns also leicht passieren können dass wir Donnerstag’s ohne die sixtinische Kapelle gesehen zu haben nach Hause fliegen müssen.

Eine amüsante Begebenheit muß ich unbedingt schildern: Bevor wir die vatikanischen Museen betraten nervten uns auf dem Weg dorthin wie schon Tags zuvor die pakistanischen Umbrellaboys, als wir aus den Museen herauskamen waren sie wie vom Erdboden verschluckt, dafür wurden uns auf den Weg von den Museen zum Petersdom alle 2 Schritte von afrikanischen Verkäufer Handtaschen angeboten. Man hatte fast den Eindruck dass die Anbieter und die Artikel „ausgetauscht„ wurden.

Auf dem Weg zur Metrostation wollten wir dann zum späten Nachmittag noch an der Engelsburg und dem Justizpallast vorbeigehen. Fast genau vor der Engelsburg wurde am Tiberufer gerade eine Eisfläche installiert. Ich entschied kurzer Hand die schöne Allee an der Burg in Richtung Justizpallast sozusagen als Abkürzung zu nehmen. Leider mussten wir dann feststellen dass es sich hier um eine Festungsmauer handelte, dessen Durchgäng verschlossen waren.

Da wir zu diesem Zeitpunkt die Burg schon halb umrundet hatten entschlossen wir uns zum kompletten Rundgang. Von aussen kennen wir die Burg also wirklich gut. Unsere inzwischen etwas fußkranken Begleiter fanden das dann aber nicht mehr richtig lustig.

Den Abend verbrachten wir dann nach einem kurzen Spaziergang über die beleuchtete Piazza Republica im Restaurant Est Est Est, die Gesprächsthemen wurden sehr stark vom am Tage Erlebten bestimmt. Rom hat uns alle tief beeindruckt.

Der nächste Tag begann früh mit dem Auschecken aus dem Hotel. Wir hatten uns schon am Abend zuvor die Tickets für den Leonardo Express besorgt, wir hätten sie aber auch direkt am Bahnsteig 29 erstehen können. Die Rückreise verlief angenehm und sehr reibungslos.

Fazit:

Unseren Füßen haben wir sehr viel zugemutet, wir würden es aber wieder genau so machen. In der Metro oder im Bus kann man Rom, die Römer und ihre Lebensweise nun einmal nicht kennenlernen. Auch die Sehenswürdigkeiten kann man zu Fuß viel besser kennen lernen und auf sich einwirken lassen.

Ab man in Ciampino landet oder in Fiumicino ist eigentlich egal, die Verbindungen zum Termini sind super. Erstaunt waren wir über den Service von Air Berlin:
Die Tickets haben ca. 14 Euro gekostet, dazu gab’s beim Einstieg noch etwas zum Lesen (z.B. den aktuellen Focus) Kaffee, Kaltgetränke und ein Baguette. Einfach Klasse !!! Dagegen erschien uns der Hinflug mit Easyjet doch eher wie eine Fahrt mit einem Linienbus.

Eigentlich hat alles gepasst, die Hinreise, das Hotel, die Rückreise und natürlich auch die tolle Zeit dazwischen. Ich habe mir bisher noch vor keiner Reise so viele Gedanken gemacht wie vor Rom, obwohl das nicht meine erste Reiseplanung war. Aber ich denke das war auch notwendig. Wie ich schon im ersten Fazit geschrieben habe glaube ich dass man bei unvorbereiteter Anreise in Rom hoffnunglos überfordert ist.

Deshalb möchte ich mich auf diesem Wege noch einmal für Eure Hilfe bedanken.
Ich hoffe durch meine Berichte ein Stück dazu beigetragen zu haben auch zukünftigen Rom-Reisenden die Planung etwas leichter zu machen.

Juergen
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

Moin, Moin Jürgen!

Vielen Dank auch für Deinen 4. Teil des Reiseberichtes - hat mir auch wieder sehr gefallen!

Ich stimme mit Dir überein: ROM IST IMMER EINE REISE WERT ( oder auch zwei, oder drei oder ganz viele ... )

Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

Wirklich schöner Bericht Jürgen!
Und was ist nun als nächstes Reiseziel angepeilt :) ?
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

Hallo Aurelia, Moin moin Asterixinchen,

ich freue mich dass Ihr Spass an meinen Berichten hattet. Ehrlich gesagt hatte ich mit mehr Reaktionen auch von Anderen gerechnet aber vielleicht habe ich da eine falsche Erwartungshaltung.

Aurelia, meine nächste Reise ist sogar schon gebucht. Am 8. März geht es nach Kuba, eine Woche Rundreise und eine Woche Strand. Ich freue mich schon jetzt tierisch darauf.

Gruß Jürgen
 
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AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

Danke für deinen Reisebericht. Hat mir sehr gut gefallen.
Freut mich für dich, daß du nicht soviel "Streß" bei der Papst-Audienz (wie ich im August) hattest.
Ich werde mein Glück wahrscheinlich im März nochmal versuchen, dann geht es hoffentlich wieder für mich Richtung Roma....(FREU)
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

Hallo Jürgen,
also jetzt muß ich ja doch nochmal neugierig nachfragen, wo genau Ihr bei der Papstaudienz gesessen habt. Vielleicht hab ich Euch ja sogar gesehen!?
Also es gab ja unten auf dem Platz verschiedene abgetrennte Bereiche und oben, wo der Papst war einen Bereich links von ihm und einen rechts.
Ich war von unten gesehen oben rechts. Links waren z.B. die Brautpaare, die ja dort noch den Papstsegen bekommen können.
Schöne Grüße!!
 
AW: Reisebericht Rom vom 27.11.-1.12.05

Dann viel Spaß in Kuba! Klingt spannend und ist ja mal wieder so was ganz anderes...für mich gehts in 5 Tagen nach England und nächstes Jahr stehen Irland, Finnland, England+Wales und hoffentlich wieder Italien (Venedig oder Mailand vor Weihnachten) auf dem Programm :)
 
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