Johannes Paul I.

So langsam wird dies ja eine richtig gute Fundgrube zu Papst Johannes Paul I.!

Der Film zum Konklave kann auch ohne Italienischkenntnisse - ein paar Brocken verstehe ich ja - sehr gut verstanden werden. Ist sehr eindrucksvoll und auch witzig (schwarzer oder weißer Rauch?). Sehr schön!
 
Eigentlich fehlt jetzt nur noch, dass ich mich in der Menge entdecke. :lol:

Hier ist noch ein etwas längerer Auszug der anrührenden Angelus-Ansprache vom 27.8.1978. Aber leider, leider werden so nebenher nur einige "Konklave-Herrschaften" gezeigt und keine Detailaufnahmen aus der jubelnden Menge. Aber hier ist wenigstens Euer Applaus zu hören ;).
 
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Bewegte Bilder habe ich keine gefunden, ...

Hier bei ungefähr 0.12 ist eine kurze Einblendung der Ansprache zum Angelus am 27. August 1978 (...)

Bei RAI TV gibt es sehr viele Videos, darunter auch dieses Video Rai.TV - La storia siamo noi - Papa Giovanni Paolo I - La Storia siamo noi del 28/09/2012

Gleich zu Beginn ab 0.54 bis 1.42 gibt es 2 Ausschnitte aus der Ansprache vom 27.8., jene, die auch im romereport-Video zu hören ist, sowie die drei letzten Sätze, in denen Johannes Paul I. sagt, er besitze weder die "Weisheit des Herzens" Papst Johannes' XXIII., noch die umfassende Kultur Pauls VI. Da er aber nun an deren Stelle stehe, müsse er versuchen der Kirche zu dienen. Zum Schluss sagt er, er hoffe, dass die Menschen ihm durch ihr Gebet helfen werden.
 
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Beweis erbracht: Johannes Paul I. starb an Herzversagen - Radio Vatikan

Die Autorin zu ihrem Buch, das in diesen Tagen erscheint:

„Es sind Dokumente, die für den Seligsprechungsprozess mündliche Quellen waren“, erklärt Stefania Falasca im Gespräch mit Radio Vatikan.

Gestern ist das Buch von Stefania Falasca "Papa Luciani. Cronaca di una morte" erschienen. Bei amazon.de kann man momentan erst die Kindle-Edition erwerben.

Ein paar Linktipps in diesem Zusammenhang:
Ein Mord war es nicht - Die Tagespost - Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur

Artikel von Burkhard Jürgens vom 6.11.2017

Auf 252 Seiten und mit einem Vorwort von Kardinal Parolin dokumentiert der am Dienstag in Italien erscheinende Band „Papa Luciani. Cronaca di una morte“ („Papa Luciani – Chronik eines Todes“) Krankenakten, medizinische Berichte und Medikationen zusammen mit internen Notizen und Zeugenaussagen – bislang unveröffentlichte Materialien, ausgewertet in Zusammenhang mit dem seit 2003 laufenden Seligsprechungsverfahren.
33-Tage-Papst - Details über Tod von Johannes Paul I.

Die neuen Erkenntnisse basieren auf bisher unveröffentlichten Dokumenten, die von der Vize-Anwältin des Seligsprechungsverfahrens für Johannes Paul I. in einem Buch veröffentlicht werden. Textpassagen daraus sind vorab in der Online-Ausgabe der italienischen Tageszeitung "La Stampa" erschienen.
The Mystery is over: an underestimated illness led to Pope Luciani's death - La Stampa

von Andrea Tornielli am 4.11.2017

Mysteriöser Tod von Johannes Paul I.: Vatikan sieht Mythen um Tod von 33-Tage-Papst widerlegt | Nachrichten | BR.de

Albino Luciani kam aus kleinen Verhältnissen, spielte gerne Boccia und predigte offen wie ein Landpfarrer. Am 3. September wurde er als Johannes Paul I. ins Papstamt eingeführt. Nur dreiunddreißig Tage hat er dann die Kirche regiert - und mit seinen herzlichen Gesten, seinem Verzicht auf Demutsbezeigungen und seinem warmen Lächeln die Herzen der Menschen gewonnen. In der Kurie freilich schlugen sie die Hände über dem Kopf zusammen, als er in den Audienzen einfach wie ein Landpfarrer zu reden begann und Gott als "Mutter" bezeichnete. Als er auch noch den vatikanischen Banken- und Finanzskandal zur Chefsache machte und Amtsenthebungen vorbereitete, wurde ihm klar, wie isoliert er war. Zwei Dinge sind im Vatikan schwer zu bekommen, bemerkte er sarkastisch, Ehrlichkeit und eine Tasse Kaffee.
Erste Hürde zur Seligsprechung Johannes Pauls I. genommen | domradio.de

In den vergangenen Tagen hatte ein Buch der Vize-Postulatorin im Seligsprechungsprozess, Stefania Falasca, für Aufsehen gesorgt. Sie zitiert ausführlich aus den Prozessakten, in denen sich auch Aussagen des Leibarztes Albino Lucianis zu dessen Tod befinden. (...)
Der Seligsprechungsprozess für Luciani, den früheren Patriarchen von Venedig, war im November 2003 im norditalienischen Bistum Belluno eingeleitet worden. Für ein mögliches Wunder auf Fürsprache Lucianis sei ein Prozess in Buenos Aires bereits abgeschlossen, ein anderer noch im Gang, teilte der Online-Dienst mit.
 
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Eine sehr sympathische kleine Episode aus diesem Artikel:
Sister Margherita Marin, now 76 years old, and at the time of the events she was the youngest of the Venetian religious at the service of the Pope. (...) This is how John Paul I spent his last hours of life on the afternoon of 28 September. "I was ironing in the wardrobe with the door open and I saw him walking back and forth. He was walking in the apartment holding some papers he was reading. I remember him seeing me ironing and saying: "Sister, I make you work a lot ... don’t bother ironing the shirt so well because it's hot, I sweat and need to change them often ... just iron the collar and wrists, that the rest is not seen, you know …".
 
Durch Eure links habe ich nun gesehen, dass es wirklich etliche Videos auf youtube auch vom 27.8.1978 gibt. Ich bin nie darauf gekommen, dort nachzusehen. Vielleicht auch, weil mein eigener Eindruck immer noch recht lebendig ist. Beim Abspielen der Videos habe ich nun feststellen können, dass mein bleibender Eindruck wirklich mit der damaligen Situation übereinstimmt. Auch an seine Erzählung über das Umlegen der Stola hatte ich mich erinnert und warum er seinen Namen wählte.

Viele Fotos und Filme zeigen auch, wie nahbar er war. Auch die Erzählung der Schwester übers Bügeln zeigt doch, wie verständnisvoll, bescheiden und bodenständig er war. Schon toll! Das ist immerhin fast 40 Jahre her.
 
Bollettino Sala Stampa della Santa Sede, 9. November 2017:
Ieri, 8 novembre 2017, il Santo Padre Francesco ha ricevuto in Udienza Sua Eminenza Rev.ma il Card. Angelo Amato, S.D.B., Prefetto della Congregazione delle Cause dei Santi. Durante l’Udienza, il Sommo Pontefice ha autorizzato la medesima Congregazione a promulgare i Decreti riguardanti: [...]

- le virtù eroiche del Servo di Dio Giovanni Paolo I (Albino Luciani), Sommo Pontefice; nato il 17 ottobre 1912 a Forno di Canale, oggi Canale d’Agordo (Italia) e morto il 28 settembre 1978 nel Palazzo Apostolico in Vaticano
 
Dazu auch eine erste Meldung in deutscher Sprache:

Wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte, erkannte die Heiligsprechungskongregation dem "33-Tage-Papst" den sogenannten heroischen Tugendgrad zu. Papst Franziskus habe das Dekret unterzeichnet. Hierbei handelt es sich um die amtliche Feststellung, dass ein Katholik die christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung in herausragender Weise gelebt hat. Damit gilt Johannes Paul I. als verehrungswürdig.

Seligsprechung von Johannes Paul I. rückt näher - katholisch.de
 

Nur einmal in seinem Blitz-Pontifikat hat Papst Luciani Deutsch gesprochen: einen Tag vor seinem Tod, am 27. September 1978. Vor deutschsprachigen Besuchern seiner Generalaudienz erzählte er von einem Gebet, das ihn seine Mutter einmal gelehrt hatte. Dieses Gebet bitte Gott um immer mehr Liebe zu ihm. Er bete es noch heute jeden Tag, sagte Johannes Paul: „Ja, mit ganzem Herzen lieben – das ist die einzige Stelle, wo der Mensch streng sein darf und soll, in der Liebe zu Gott.“
 
Viele Fotos und Filme zeigen auch, wie nahbar er war. ... wie verständnisvoll, bescheiden und bodenständig er war.

Dazu finde ich folgenden Beitrag zu einem der Jahrestage seiner Einführung ins Papstamt recht schön:


Albino Luciani kam aus kleinen Verhältnissen, spielte gerne Boccia und predigte offen wie ein Landpfarrer. Am 3. September wurde er als Johannes Paul I. ins Papstamt eingeführt. Sein Pontifikat dauerte nur 33 Tage.
... machte der Arbeitersohn die typische kirchliche Karriere: ... mit sechsundvierzig Jahren Bischof des kleinen Bistums Vittorio Veneto am Rand der Alpen. Luciani war damals, 1958, schon ziemlich kränklich. Doch der frisch gewählte Papst Johannes XXIII. tat die Hinweise seiner Umgebung mit der ihm eigenen Unbekümmertheit ab: Ach, dann stirbt er eben als Bischof!
Luciani starb nicht, ein Jahrzehnt später avancierte er zum Patriarchen von Venedig, benutzte gern den Vaporetto auf dem Canale Grande, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, und fuhr zur Erholung in ein Südtiroler Bergkloster, wo er in der Dorfwirtschaft voller Hingabe Boccia spielte.
... Am 3. September 1978 wurde er ins Papstamt eingeführt.
Er wusste, dass er alles andere als gesund war. "Gott möge euch verzeihen, was ihr mit mir gemacht habt", sagte er seinen Kardinalskollegen nach dem Wahlakt. Nur dreiunddreißig Tage hat er die Kirche regiert - und mit seinen herzlichen Gesten, seinem Verzicht auf Demutsbezeigungen und seinem warmen Lächeln die Herzen der Menschen gewonnen. In der Kurie freilich schlugen sie die Hände über dem Kopf zusammen, als er in den Audienzen einfach wie ein Landpfarrer zu reden begann und Gott als "Mutter" bezeichnete. Als er auch noch den vatikanischen Banken- und Finanzskandal zur Chefsache machte und Amtsenthebungen vorbereitete, wurde ihm klar, wie isoliert er war. Zwei Dinge sind im Vatikan schwer zu bekommen, bemerkte er sarkastisch, Ehrlichkeit und eine Tasse Kaffee.
Das kommt einem doch bekannt vor ;).
 
...Als er auch noch den vatikanischen Banken- und Finanzskandal zur Chefsache machte und Amtsenthebungen vorbereitete, wurde ihm klar, wie isoliert er war. Zwei Dinge sind im Vatikan schwer zu bekommen, bemerkte er sarkastisch, Ehrlichkeit und eine Tasse Kaffee.
Das kommt einem doch bekannt vor ;).

Das ist wirklich frappierend!

Hoffentlich passiert das
... wie isoliert er war.
dieses Mal nicht! Die Einsetzung des Kardinalsrates war sicher ein guter Schachzug. Die Chance hatte Johannes Paul I. ja nicht.

---------- Beitrag ergänzt um 21:23 ---------- Vorangegangener Beitrag um 21:16 ----------


„... Ja, mit ganzem Herzen lieben – das ist die einzige Stelle, wo der Mensch streng sein darf und soll, in der Liebe zu Gott.“

Das ist doch eine sehr interessante Formulierung. Für mich zeigt sie, dass Papst Johannes Paul selbst "nicht streng sein wollte" zu anderen Menschen. Das spürt man auch in den Aufnahmen und Fotos.

Man sollte die Tonspur hören! Da sagt Johannes Paul I. schon noch mehr als im Text abgedruckt wird. Z. B. weist er auf die Ungerechtigkeit der Verteilung des Eigentums hin und auch auf das Thema Waffen.
 
Heute vor vierzig Jahren wurde Alino Luciani zum Papst gewählt - il papa del sorriso Johannes Paul I.

Vor 40 Jahren wurde er gewählt - und regierte dann nur 33 Tage. Und doch ist der "lächelnde Papst" Johannes Paul I. vielen Menschen bis heute im Gedächtnis.
...
Johannes Paul I. war der erste Papst, der einen Doppelnamen wählte. Auch sonst brach er mit vatikanischen Gepflogenheiten. Bislang sagten Päpste, wie bei Monarchen üblich, "Wir", wenn sie von sich sprachen. Johannes Paul I. sagte "Ich". Den tragbaren Papstthron benutzte er nur widerstrebend auf Drängen der Kurie. Auch für die Schweizergarde wurde das Leben bequemer: Der bis dahin verpflichtende Kniefall in Anwesenheit des Papstes entfiel.


Übrigens:
Hier ist katholisch.de wohl ein Fehler unterlaufen
Albino Luciani, damals Patriarch von Venedig, wurde am 28. August zum Papst gewählt......
Wir wir wissen, war's der 26.8.17.
Vielleicht könnte otium - zum besseren Verständnis ;) - das Tippfehlerchen "17" in 1978 abändern. (Es reicht, wenn katholisch.de sich seinerzeit im Datum geirrt hat :).)
 
Morgen jährt sich zum vierzigsten Mal der Todestag von Papst Johannes Paul I., il Papa del sorriso, und heute vor vierzig Jahren hat er bei der Generalaudienz die deutschsprachigen Besuchern direkt angesprochen:

Nur einmal in seinem Blitz-Pontifikat hat Papst Luciani Deutsch gesprochen: einen Tag vor seinem Tod, am 27. September 1978, also vor genau vierzig Jahren. ... Vor deutschsprachigen Besuchern seiner Generalaudienz erzählte der erste Johannes Paul damals von einem Gebet, das ihn seine Mutter einmal gelehrt hatte.
 
Ein weiteres Papst-Haus öffnet seine Türen: Ab 2. August können Interessierte das Geburtshaus von Albino Luciani, dem späteren Papst Johannes Paul I. (1912-1978), besuchen. Wie Vatican News am Montag berichtet, hat die örtliche Diözese Vittorio Veneto das Haus im Dolomkitenort Canale d’Agordo im Juni gekauft.

 
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