Vatikan/Papst: Klage gegen Vatikanische Museen wegen Gedränge

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Augustus
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Nach zahllosen Touristenbeschwerden wegen des starken Gedränges in den Vatikanischen Museen, hat der italienische Konsumentenschutzverband Codacons eine Klage beim Gericht des Vatikans eingereicht. Wegen des Andrangs hätten Besucher kaum Möglichkeit, die Werke zu bewundern. Hinzu erhob Codacons Bedenken über die Sicherheit.
Italienische und ausländische Touristen klagen über unerträglichen Andrang auf den engen Treppen, die zur Sixtinischen Kapellen führen. Es fehle an Klimaanlagen, das Personal der Vatikanischen Museen, das die Besucher durch die Säle schleuse, sei unfreundlich, klagte Codacons. Der Verband verwies auf die italienische Gesetzgebung, nach der sich in geschlossenen Räumen nicht mehr als 1,2 Personen pro Quadratmeter aufhalten dürfen.
 
Keine Frage, aber ich weiß nicht, ob der "normale" Besucher eine Ahnung davon hat, was ihn an Massen erwartet.
 
Nein, die ganz große Mehrzahl wohl nicht, denke ich mir.

Und darum ist halt auch das einer der vielen Gründe dafür, warum die kontinuierliche Informations- und Aufklärungsarbeit unseres Forums so nützlich ist.
 
Mich kriegt man freiwillig nicht mehr in die VM rein.

Bei den letzen beiden Versuchen war es dermaßen voll, dass das Ganze eher in eine Nahkampf ausartete. Beim letzten Besuch dort wurde ich dort von einer Gruppe fast überrannt. Zum Glück kann ich aber sehr, sehr böse schauen und schimpfen :lol:

Aber das ist ja nicht der Sinn eines Museumsbesuches. Unter Museum verstehe ich, dass ich mir halbwegs in Ruhe Dinge anschauen kann, ohne von Selfie-Sticks aufgespießt zu werden. Manche Leute rennen - ohne Rücksicht auf Verluste - durch das Museum, weil sie nur zur Sixtina wollen, mehr interessiert sie nicht.

Ich verstehe z.B. nicht, warum die Museen ab einer gewissen Anzahl erst mal den "Laden" dicht machen, so wie im Kolosseum, wo maximal 3000 Leute hinein dürfen.

Eine schnelle Evakuierung der VM möchte ich mir erst recht nicht vorstellen, ich glaube nicht, dass dies klappt.
 
(...) warum die Museen ab einer gewissen Anzahl nicht erst mal den "Laden" dicht machen, so wie im Kolosseum, wo maximal 3000 Leute hinein dürfen.
Diese Überlegung liegt natürlich nahe. Allerdings würden sich dann wohl genau dieselben Leute beschweren, die jetzt gegen die VM klagen wollen.


Aus dem verlinkten Artikel:
Die seit Jänner amtierende Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, hat die Lenkung der jährlich sechs Millionen Besucher als eine der Herausforderungen der Sammlungen bezeichnet. Man wolle die Besucherströme “differenzieren und auch in Bereiche der Museen führen, die augenblicklich weniger besucht werden”, sagte Jatta kürzlich. Sie wolle Reiseveranstalter und Touristenführer motivieren, Gruppen in Abteilungen der Museen zu bringen, die bisher abseits der üblichen Rundgänge lägen, aber dennoch attraktiv seien.
M.E. ist dieser Plan von vornherein zum Scheitern verurteilt. Denn auch ich bin der Meinung, dass sehr viele Touristen sich in erster Linie bis ausschließlich für die Sixtina interessieren ... und nebenher vielleicht noch für ein paar wenige Highlights wie etwa den Laokoon; aber das war's dann auch.
 
Aus dem verlinkten Artikel:
Die seit Jänner amtierende Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, hat die Lenkung der jährlich sechs Millionen Besucher als eine der Herausforderungen der Sammlungen bezeichnet. Man wolle die Besucherströme “differenzieren und auch in Bereiche der Museen führen, die augenblicklich weniger besucht werden”, sagte Jatta kürzlich. Sie wolle Reiseveranstalter und Touristenführer motivieren, Gruppen in Abteilungen der Museen zu bringen, die bisher abseits der üblichen Rundgänge lägen, aber dennoch attraktiv seien.
M.E. ist dieser Plan von vornherein zum Scheitern verurteilt. Denn auch ich bin der Meinung, dass sehr viele Touristen sich in erster Linie bis ausschließlich für die Sixtina interessieren ... und nebenher vielleicht noch für ein paar wenige Highlights wie etwa den Laokoon; aber das war's dann auch.

Ja, man ist immer ganz erstaunt über die immense Anzahl von Kunstkennern vor den Museen. Das relativiert sich dann schnell, wenn man in den VM ist und sieht, wie sich die Horde der"Kenner" dort benimmt.

Ich finde diese Massen ganz besonders schade für die Leute, die ein wirkliches Interesse an der Kunst haben.

Eine Idee die Massen zu steuern wäre tatsächlich der Eintritt nur gegen Vorbuchung. Diese könnte man dann von zuhause oder direkt in Rom an mehreren Verkaufsstellen vornehmen und man bekommt ein Datum und ein Zeitfenster von 20 Minuten zum Eintritt.

Außerdem wäre es ja auch nicht verkehrt die Museen bereits um 8:00 Uhr zu öffnen, das würde auch so einiges entzerren.


Ich glaube, ich muss da nächste Woche mal vorbei gehen und mit Signora Jatta einen Termin vereinbaren.
Zu Signora Raggi will ich auch, wegen der Schwebebahn über den Tiber. Meine Güte was ein Stress :lol:
 
Die VM wollen höchstmögliche Einnahmen und die haben sie nun mal so. Karten ausserhalb der jetzigen Öffnungszeiten können teurer verkauft werden.

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Eigentlich ist es heute nicht schwer Besucherdichte zu steuern? Ein intelligentes Wegesystem plus elektronischer Kontrollen an Ein- und Ausgang der Besucherschwerpunkte würde reichen. Dann würden sich aber wieder neue Schlangen bilden.
Also bliebe wohl nur die Gesamtzahl der Besucher zu regulieren und Zeitkontingente einzuführen, was aber ganz sicher zu Einnahmeverlusten führen würde. Wenn ich niemanden begleite, der unbedingt in die VM will, meide ich also die VM. Vielleicht mache ich einmal eine Tagestour nur durch interessante Abteilungen, die nicht überlaufen sind. Also kein Laokoon, keine Raffael Stanzen und keine Sixtinische Kapelle. Dafür ägyptische Abteilung, Etrusker, Pinakotek und Karossen.
 
... und wenn es das nicht (mehr) gibt wie leider bei uns, ganz in der Früh. Das werden wir machen, dann schnell zur Sixtina :~ und danach vor allem in die Pinakothek. Ich werde berichten, wie es damit so klappt.
 
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