Vatikan/Papst: Franziskus besucht Myanmar und Bangladesch (26.11. bis 2.12.)

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Die Papstreise nach Myanmar und Bangladesch im Detail - Radio Vatikan

Der Vatikan hat an diesem Dienstag das detaillierte Programm der Papstreise nach Myanmar und Bangladesch veröffentlicht. Demnach hält der Papst auf seiner knapp einwöchigen Reise vom 26. November bis 2. Dezember 2017 zehn Ansprachen und eine Predigt, trifft neben Angehörigen der christlichen Minderheit buddhistische Mönche und leitet ein interreligiös-ökumenisches Friedenstreffen. Eine Begegnung mit den muslimischen Rohingya oder ein Besuch der Region Rakhine ist in dem offiziellen Programm nicht vorgesehen. Beide Länder gerieten aufgrund ihres Umgangs mit der Minderheit zuletzt in die Kritik, der Papst hatte sich mehrmals öffentlich solidarisch mit den Rohingya erklärt.
 
Papst rechtfertigt Umgang mit Rohingya-Krise: "Habe geweint" | fnp.de
Selten verrät ein Papst die Hintergründe seiner Diplomatie. Bei seiner Reise nach Myanmar und Bangladesch wurde er für das lange Schweigen zur Rohingya-Krise kritisiert. Jetzt erklärt Franziskus seine Taktik.
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„Wenn man dem anderen die Tür vor der Nase zuschlägt, dann kommt die Botschaft nicht an.” Deshalb versuche er, die Dinge „Schritt für Schritt zu sagen und die Antworten anzuhören”. Er habe bereits in Rom vor der Reise die Gewalt gegen die Rohingya direkt öffentlich angeprangert. „Man wusste schon, was ich dachte.” Franziskus wurde bei seinem Besuch vorgeworfen, den Konflikt zu lange nicht direkt angesprochen zu haben und die in Myanmar verfolgte muslimische Rohingya-Minderheit auch nicht beim Namen genannt zu haben. Erst am vorletzten Tag seiner Reise in Bangladesch benutzte er den Begriff „Rohingya” bei einem Treffen mit einigen Flüchtlingen.
„In einer offiziellen Rede dieses Wort (Rohingya) zu sagen, hätte jemandem die Tür vor der Nase zugeschlagen”, fuhr das Katholiken-Oberhaupt fort. Er habe sich mit anderen Worten auf den Konflikt bezogen. (...)
Der Papst erzählte, dass ihm bei dem Treffen mit den Rohingya in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka die Tränen gekommen seien. „Auf einmal habe ich geweint, ich habe versucht, dass man es nicht sieht. Auch sie haben geweint.” Er habe sie nicht gehen lassen können, „ohne ein Wort zu sagen”. Anschließend habe er die Rohingya um Vergebung für die Gewalt, die ihnen angetan wurde, und für die „Gleichgültigkeit der Welt” gebeten.
 
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