Meine Eltern, Rom und ich

Artemislein

Legionär
Stammrömer
Guten Abend,
ich befinde mich gerade in Rom seit Samstag bis zum 8. August und habe mich entschlossen, einen kleinen Reisebericht zu schreiben.
Ich war zuvor schon zwei Mal in Rom. Einmal einen Tag als wir Urlaub in der Toscana gemacht haben und ich war Teilnehmerin der Ministrantenwallfahrt 2010. Dank dieses Forums habe ich schon viel planen und mit Hintergrundinformationen prahlen können, also noch einmal Vielen Dank für alle tollen Infos hier.


1. Tag. Ankunft
Wir sind am Samstag, den 25. Juli mit einer relativ kleinen Maschine von Germanwings nach Rom geflogen. Es war mein erster Flug und alle Erfahrungen, die mir andere mitgeteilt haben, angefangen bei "Das ist so furchtbar" bis "Das ist toll, die Aussicht" haben sich nicht erfüllt. Ehrlich gesagt, war der Flug sehr langweilig, auch, weil es über den Alpen ziemlich bewölkt war und wir danach auf der Meer-Seite saßen und unter uns einfach nur blau war. Nun gut, wir sind zufrieden und mit Brötchen, Cola, Wasser und Gummibärchen versorgt in Rom Fiumicino gelandet. Die Hitze in den Räumlichkeiten war schon kaum auszuhalten und auf das Gepäck zu warten war demnach kein Vergnügen. Wenigstens konnten wir in der Zeit den in Deutschland verweilenden Verwandten und Freunden Bescheid sagen, dass wir gut angekommen sind. Dann haben wir uns auf den Weg gemacht, um unseren schon zuvor gebuchten und bezahlten Mietwagen abzuholen. Schon allein sich in diesem Flughafen zurechtzufinden, war nicht einfach, aber irgendwann haben wir das richtige Schild gefunden, dem wir dann brav gefolgt sind. Und als wir dann in dem Stock mit den Mietwagenanbietern ankamen, eröffnete sich uns ein Bild des Grauens: Überall saßen verzweifelte, müde, verschwitzte, unglückliche Menschen. Auf den Boden, auf ihren Koffern. Kinder spielten zwischen den umherwandernden Leuten oder wurden per iPad und Co. ruhig gestellt. Wir haben erst gedacht, dass wären eben die Leute, die keinen Mietwagen im Voraus gebucht hatten - aber falsch gedacht. Mein Vater musste eine Nummer ziehen: 189. Und die Vermietung hatte gerade mal die 109 erreicht. Also haben wir gewartet und geschwitzt. 1 1/2h saßen wir erst auf dem Boden, bis dann irgendwann mal auch eine der wenigen Bänke frei wurde. Nach dieser Zeit war die Vermietung erst bei 130 angekommen. Ausgerechnet bedeutet das, wir hätten noch bestimmt zwei- drei Stunden auf unseren schon bezahlten Mietwagen warten müssen! Wir also erst einmal alles dokumentiert und ab zu den Taxis und sind dann zum Festpreis vor die Türe gefahren worden. Aber wie! Verkehrsregeln schien dieser Taxifahrer nicht zu kennen. Und auch Geschwindigkeitsbegrenzungen schienen nichts zu bedeuten. Nun gut, wir also raus und wurden gleich empfangen und uns die Ferienwohnung gezeigt. Wir wohnen nicht einmal fünf Gehminuten entfernt des Kolosseums, in einer wirklich schönen, renovierten Wohnung. Wir haben uns von der Dame noch schnell sagen lassen, wo der nächste Supermarkt ist und sind dann da auch hingespurtet und haben erst einmal richtig eingekauft. Das Zeug bei der Hitze heimzutragen, war weniger spaßig als der Einkauf selbst - ich meine, 1kg Pfirsiche für 99ct? Wahnsinn! Zuhause haben wir es uns also dann bequem gemacht, haben uns was gekocht und uns auf die Dachterrasse gesetzt. Die Nähe zum Kolosseum bedeutet aber auch, dass es nie leise ist. Unweit entfernt hat ein Mann Klassiker von Metallica, Queen und anderen auf seiner Gitarre gespielt. Dem lauschten wir eine ganze Weile und genossen einfach die schöne, abendliche Wärme. Und das Beste des Tages war die Dusche.

 
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Na, da sind wir mal gespannt wie es weitergeht. Die ersten Stunden klingen ja eher beschwerlich. Wird das denn ein Live-Bericht mit täglichem Update?
 
Ich hoffe die Stadt lässt den ersten nicht so schönen Auftakt vergessen.

War das bei allen Mietwagen-Anbietern so? Oder kannst du euren Anbieter nennen? Ich habe im Kopf dass hier noch ein Foristi in den nächsten Tagen einen Mietwagen abholen will. Ich glaube allerdings am Ciampino.
 
2. Tag. Die Kaiserforen und die Trajansmärkte.
Am Sonntag haben wir uns schon zeitig auf den Weg gemacht, die Umgebung zu erkunden. Wir sind in Richtung der Kaiserforen gelaufen und haben über jeden Stein gestaunt. Zuerst haben wir das Forum des Nerva angeschaut, in welchem auch der Zugang zum Tempel der Minerva noch erhalten ist. Die schönen in den Stein gemeißelten Bildnisse waren wirklich toll. Dann sind wir weiter am Forum des Augustus vorbei und dann auch das Forum des Trajan. Auch hier war das Staunen groß und die Hinweistafeln haben kurz und knapp das wieder gegeben (leider nur auf Englisch, ist natürlich aber klar, dass die nicht jede Sprache auf die Schilder drücken können. Also habe ich Dolmetscher gespielt und meiner Mutter übersetzt), was man so über diese Bauten sagen kann. Natürlich war der Weg zur Trajanssäule auch nicht mehr weit und auch diese haben wir ewig bestaunt. Hier sind uns auch zum ersten Mal diese Straßenverkäufer auf die Pelle gerückt, die uns Ketten, Selfiesticks und Mineralwasser andrehen wollen. Aber die gehören wohl ebenso zum Stadtbild wie die mit Helm und Schwert ausgerüsteten Legionäre, die sich der Zeit angepasst haben und auf Handys herumtippten und mit Kopfhörern Musik hörten. Wir sind dann gleich zu den Trajansmärkten. In diesen war auch eine Ausstellung namens "Food & Fashion" und ich muss sagen, auch wenn es vielleicht barbarisch und an der Kunst desinteressiert rüber kommt - die Konstellationen von in Kleidung integriertem Essen haben mich belustigt. Ich meine, ein Kleid, das rund ist wie ein Ei? Oder gestrickte Cardigans mit Spiegeleiern drauf? Geschmackssache. Wir haben uns auf die Säulen und die Meißelarbeiten konzentriert und den Blick von oben hinunter auf die Foren genossen. Lohnenswert? Für mich ja.
Natürlich sieht "alles gleich aus" - Wand, leerer Raum, Wand, leerer Raum usw. Aber allein sich vorzustellen, wie das damals ausgesehen haben muss... Wahnsinn! Nach den Trajansmärkten sind wir wieder nachhause und haben uns frisch gemacht, um essen zu gehen. Vorher wollten wir schnell zum Supermarkt, der aber leider schon geschlossen hatte. Sonntag, daran hatte niemand gedacht. Essen wollten wir in das Li Rioni das sich in der Via dei Santi Quattro befindet, da es uns empfohlen wurde. Aber leider war alles voll also sind wir spontan in das in der Nähe befindliche Naumachia eingekehrt. Dies hatte leider keine Plätze auf der Straße, also sind wir ins klimatisierte Hinterzimmer. Was mir sofort auffiel, waren die Überwachungskameras. Big Brother is watching you while eating! Der Kellner war freundlich, der Service schnell. Wir bestellten uns 1x Pizza Funghi, 2x Pizza Capricciosa, 1x Tomatensalat, 2x gemischer Salat, 2x 0,33 Cola, 2x 1/2l Wein des Hauses, 1 l stilles Wasser und 1 l Wasser mit Kohlensäure. Die Cola wurde in Dosen gereicht, fand ich etwas irritierend, garantiert aber wiederum Frische und Hygiene. Zu den Pizzas: Sie waren jetzt keine Offenbarung aber gut. Jedenfalls nach meinen Geschmack. Der Rand war etwas breit, aber im Nachhinein war das nicht schlecht. Der Boden schön dünn und meine Funghi war auch gut belegt. Die Capricciosa war etwas weniger reich belegt, aber ich finde das besser, als so überladene Pizzen. Geschmack war gut. Sie waren (sofern meine Kenntnis sich das Urteil bilden kann) im Holzofen gemacht. Der Salat war auch gut, der gemischte Salat bestand aus Tomaten, Karotten, Kopfsalat und Rucola. Dazu wurden Essig, Öl und Salz gereicht. Der Kellner verstand erst nicht, dass wir zwei Capricciosa bestellt haben, wahrscheinlich weil mein Vater meinte, sein in Jahren aufgeschnappten Italienisch kommunizieren zu müssen, der Kellner entschuldigte sich höflich und die Bestellung wurde schon bald nachgereicht. Zu guter letzt bestellten wir eine Portion Tiramisu, die wirklich super war und erhielten Limoncello. Die Rechnung betrug 54 Euro. Als wir schon auf dem Heimweg waren, stellten wir fest, dass er uns das Tiramisu nicht berechnet hatte. Weil er die Pizza zu spät gebracht oder es vergessen hatte? Wir entschlossen uns, noch ein wenig das beleuchtete Kolosseum und den Konstantinbogen anzusehen. Hier wurden wir wirklich von den Straßenverkäufern bedrängt. Ich musste wirklich mindestens 30 mal zu Selfiestick- Verkäufern "No, thanks" sagen und dann kamen noch die anderen mit leuchtenden Spielzeugen und Mineralwasser. Aber dennoch hat es sich gelohnt, denn ein beleuchtetes Kolosseum ist einfach toll! Schließlich gingen wir nachhause und vielen müde ins Bett. Der volle Magen und die Hitze forderten nun ihren Tribut.
 
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Na, da sind wir mal gespannt wie es weitergeht. Die ersten Stunden klingen ja eher beschwerlich. Wird das denn ein Live-Bericht mit täglichem Update?

Ja, sofern ich das jeden Tag einrichten kann, versuche ich jeden Abend was zu schreiben. :)



Ich hoffe die Stadt lässt den ersten nicht so schönen Auftakt vergessen.

War das bei allen Mietwagen-Anbietern so? Oder kannst du euren Anbieter nennen? Ich habe im Kopf dass hier noch ein Foristi in den nächsten Tagen einen Mietwagen abholen will. Ich glaube allerdings am Ciampino.

Nein, das war nur bei unserem so extrem, weil er scheinbar einer der billigeren war. Wir haben dann auch bei Sixt gefragt, die meinten sie könnten uns einen Mietwagen für 93 Euro dreißig Minuten später geben, aber da sind wir dann doch lieber Taxi gefahren.
Unser Anbieter hieß Sicily by car.

Edit: Es gab auch bei den anderen Anbietern ordentliche Schlangen, aber bei unserem habe ich es als am Schlimmsten empfunden.
 
3. Tag. Vatikan.
Heute hatten wir geplant, den Petersdom zu besuchen. Wir sind also mit der Metro B von der Haltestation Colosseo nach Termini gefahren und von dort mit der Metro A zu den Vatikanischen Museen. Von dort aus gingen wir mit der Masse auf den Petersplatz.
Die Schlange war schon etwas länger, wir warteten aber nicht lange. Die Kontrolle war ein wenig seltsam, denn die Kleidung wurde nicht kritisiert (als wir damals in Rom waren durfte mein Vater mit kurzer Hose nicht rein, diesmal hat es keinen interessiert; Mädchen mit Hotpants wurden durchgelassen, Männer mit kurzen Hosen und Tops waren kein Problem). Weil wir einen Termin für die Nekropolenführung hatten, haben wir den Rucksack gleich abgegeben. Auch hier war nichts los. Wir sind dann im Dom, der wiederum gut gefüllt war, umher gelaufen, haben die üblichen Fotos gemacht. Hierbei muss ich anmerken, dass die Typen, die da Wache halten, man besser nicht nach Informationen fragt, denn keiner von denen konnte mir das sagen, was ich wissen wollte. Waren wahrscheinlich nur Aufpasser und keine Fachkundigen. Wir sind dann auf die Kuppel hoch und mussten dafür auch nicht groß anstehen. Es war schon halb elf, als wir den Entschluss gefasst haben, daher ist es umso erstaunlicher. Lediglich zwei Familien waren an der Kasse vor uns und da wir auf den Aufzug verzichteten und lieber liefen, hatten wir keine Wartezeit (und selbst beim Aufzug war die Schlange kurz). Oben angekommen war es natürlich ein super toller Blick auf Rom. Wahnsinn!
Unten angekommen haben wir uns dann zu der Besichtigung der Nekropole und des Petrusgrabes aufgemacht. Dafür muss man am rechten Säulengang am Petersplatz durch und sich an die Schweizer Garde wenden, der auch gern ein Foto mit uns gemacht hat. Ein Pater machte mit uns die Führung ins Allerheiligste. Er hatte den Text auswendig gelernt aber trug ihn ordentlich vor und war qualifiziert. Die Nekropole ist der Wahnsinn! Kann ich nur empfehlen! Erst sieht man wunderschöne bemahlte Grabkammern der "Heiden", dazu wird alles genau erklärt und immer in Bezug mit wissenschaftlichen Fakten gesetzt. Und wurde auch erklärt, wie der Petersdom mit der Zeit entstanden ist, welche christlichen Zeichen es in den Grabkammern gibt und was diese bedeuten etc. und schlussendlich waren wir dann am (vermeintlichen, für ihn war es natürlich eindeutig das Petrusgrab, das hatte er zuvor mit wissenschaftlichen Fakten zusammen kombiniert) Petrusgrab. Leider war es eben so, dass man die Grabräume (selbstverständlich, aber dennoch schade) nicht betreten durfte, man lediglich durch Scheiben einen Blick reinwerfen konnte und die Führung allgemein kaum Zeit für eine ausgiebige Betrachtung bot. Aber es hat sich dennoch gelohnt! Staunende Blicke gab es genügend. Leider ist fotografieren da unten nicht gestattet. Zu Ende ging die Führung in den Vatikanischen Grotten. Das bedeutet, man muss zwar das abgegrenzte Areal Petersdom verlassen, um zum Ufficio Scavi zu kommen, aber da man im Petersdom wieder raus kommt, kann man den Rucksack dort einfach lassen, man muss dafür nicht noch einmal durch die Sicherheitskontrollen! Nach dieser beeindruckenden Reise ins Reich der Toten war die körperliche Belastbarkeitsgrenze für einen Tag überschritten und aufgrund von drängen, aßen wir gleich am Vatikan in einem Pizza-auf-die-Hand-Laden. 1kg für 19,99 war das Angebot. Und Trinken und Eis gleich hinterher. Schließlich haben wir uns in einen Express-Bus nach Termini gesetzt. Meine Güte wurden wir durchgeschüttelt! Dort angekommen, kauften wir schnell das Nötigste ein und fuhren per Metro wieder nachhause und machten uns ein leckeres Abendessen.
 
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Wir sind in Richtung der Kaiserforen gelaufen und haben über jeden Stein gestaunt. Zuerst haben wir das Forum des Nerva angeschaut, in welchem auch der Zugang zum Tempel der Minerva noch erhalten ist. Die schönen in den Stein gemeißelten Bildnisse waren wirklich toll. Dann sind wir weiter am Forum des Augustus vorbei und dann auch das Forum des Trajan. Auch hier war das Staunen groß und die Hinweistafeln haben kurz und knapp das wieder gegeben (leider nur auf Englisch, ist natürlich aber klar, dass die nicht jede Sprache auf die Schilder drücken können. Also habe ich Dolmetscher gespielt und meiner Mutter übersetzt), was man so über diese Bauten sagen kann.

Vielen Dank für deine Eindrücke aus erster Hand. Sie bestärken mich, die Kaiserforen beim nächsten Besuch endlich mal in Angriff zu nehmen.

Ich musste wirklich mindestens 30 mal zu Selfiestick- Verkäufern "No, thanks" sagen und dann kamen noch die anderen mit leuchtenden Spielzeugen und Mineralwasser.
Ich bin gespannt wie lange du sie noch so höflich ansprichst. Erfahrungsgemäß lässt das mit zunehmender Zeit und zunehmender Genervtheit etwas ab ;)

Die Nekropole ist der Wahnsinn! Kann ich nur empfehlen! Erst sieht man wunderschöne bemahlte Grabkammern der "Heiden", dazu wird alles genau erklärt und immer in Bezug mit wissenschaftlichen Fakten gesetzt.
Auch vielen Dank für diesen Eindruck. Das ist auch so ein Punkt, der schon lange auf der Liste steht!
 
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Der Trick ist ganz einfach...

Der erhobenen Zeigefinger - die anderen Finger sind geschlossen und die Handfläche zeigt nach vorn - von links nach rechts und wieder zurück bewegen,2-3mal...

Gar nichts sagen - das reicht schon..

Man muss nicht laut werden, sondern einfach seinen Weg fortsetzen
 
Du hast schön beschrieben, dass die alten Steine erst zum Leben erweckt werden wollen. Reicht die eigene Vorstellungskraft nicht aus, wie bei mir, dann hilft eine Geschichte oder die Rekonstruktion in einem Bildband.

In den Scavi werde ich am liebsten von Kunsthistorikern geführt.

Du hast noch nicht genügend Beiträge geschrieben um nachträglich korrigieren zu dürfen. Wir wollen damit das Forum vor Spamern schützen, die nachträglich unerwünschte Links einfügen. Am besten formulierst du zunächst in einem Textprogramm und fügst den dort korrigierten Text per Copy und Paste hier ein.
 
Vielen Dank für deine Eindrücke aus erster Hand. Sie bestärken mich, die Kaiserforen beim nächsten Besuch endlich mal in Angriff zu nehmen.

Ich fand halt unglaublich beeindruckend, wie groß das Areal auch ist. An diesen Post habe ich ein Bild angehängt, das zeigt die Foren von den Trajansmärkten aus, wenn es groß genug ist um sie zu erkennen. :D (Leider kann ich keine weiteren Bilder anhängen, weil die anderen habe ich mit meiner Digitalkamera gemacht und für die habe ich kein Kabel mitgenommen.) Ich sag mal so: Wer sich allgemein für Römer interessiert, der findet das wahrscheinlich (mithilfe der Rekonstruktionen auf den Hinweistafeln) interessant. Andere finden es halt langweilig, weil da einfach nur "ein paar Steine rumliegen" und ein paar Mauern und Säulen stehen. Ist natürlich Geschmackssache. Aber was wäre ich für eine Geschichtsstudentin, wenn ich nicht auch den kleinsten Stein schätzen würde. ;)

Ich bin gespannt wie lange du sie noch so höflich ansprichst. Erfahrungsgemäß lässt das mit zunehmender Zeit und zunehmender Genervtheit etwas ab ;)

Da bin ich auch mal gespannt. :D

Du hast schön beschrieben, dass die alten Steine erst zum Leben erweckt werden wollen. Reicht die eigene Vorstellungskraft nicht aus, wie bei mir, dann hilft eine Geschichte oder die Rekonstruktion in einem Bildband.

Danke. :) Ja, wie oben geschrieben nutze ich auch die Hinweistafeln um meine Fantasie anzukurbeln. Manchmal ist es aber auch schwer sich vorzustellen, wie das ausgesehen haben muss.

Du hast noch nicht genügend Beiträge geschrieben um nachträglich korrigieren zu dürfen. Wir wollen damit das Forum vor Spamern schützen, die nachträglich unerwünschte Links einfügen. Am besten formulierst du zunächst in einem Textprogramm und fügst den dort korrigierten Text per Copy und Paste hier ein.

Ach so, da liegt das Problem. Danke.
 

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Hallo Artemislein

sehr gerne habe ich Deine Berichte gelesen, bin ich doch selbst erst vor 2 Wochen durch die Foren und Trajansmärkte gegangen.
Deine Begeisterung und das Interesse für die "alten Steine" und die Geschichte Roms kommen deutlich zum Ausdruck.

Schade ist es wirklich, daß fast überall die Beschriftungen in engl. sind. Deshalb hatte ist schon vor meiner Reise viel gelesen.
Und dann habe ich mir in Rom das Buch "Rom einst und jetzt" gekauft. Da sind die Bauten in ihrem jetzigen Zustand abgebildet und man kann eine Folie darüber legen, und sieht dann wie es damals aussah, als es erbaut wurde.

Bei den Straßenverkäufern hilft es auch schon, sie einfach zu ignorieren und wegzugucken.

Weitere schöne Tage in Rom
wünscht - Romitis




und viele Grüße nach Rom,
 
Ich sag mal so: Wer sich allgemein für Römer interessiert, der findet das wahrscheinlich (mithilfe der Rekonstruktionen auf den Hinweistafeln) interessant.

Ich dachte immer, Frauen, die sich für Römer interessieren, benötigen keine schriftliche Anweisung, da reichen schon die Gene :~:blush::lol:.
 
Ich dachte immer, Frauen, die sich für Römer interessieren, benötigen keine schriftliche Anweisung, da reichen schon die Gene :~:blush::lol:.

1 € in die Macho-Kasse, bitte..

Ansonsten - wieviel Beschriftungen gibt es denn in D auf Italienisch? S und ich haben da nicht allzu viele gefunden...

Der Trick mit dem Winke-Finger funktioniert wirklich gut...
 
Auch mir gefällt Dein (fast) Live-Bericht gut, es hat was, so "frische" Eindrücke mitgeteilt zu bekommen :nod: und auch praktische Tipps. Danke dafür!

Wir sind dann im Dom, der wiederum gut gefüllt war, umher gelaufen, haben die üblichen Fotos gemacht. Hierbei muss ich anmerken, dass die Typen, die da Wache halten, man besser nicht nach Informationen fragt, denn keiner von denen konnte mir das sagen, was ich wissen wollte. Waren wahrscheinlich nur Aufpasser und keine Fachkundigen.

Hier sprichst Du mir "aus dem Herzen". Leider habe ich bei meinem letzten Aufenthalt im Petersdom auch diese Erfahrung gemacht. Von Auskunfts- und überhaupt Freundlichkeit war wenig zu spüren. Schade, das war "früher" ;) anders, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass es einfach ermüdend und frustrierend ist, täglich diesem Ansturm von Menschenmassen ausgesetzt zu sein und dann auch noch - freundlich ;) - Auskunft geben zu sollen...
 
Vielen Dank für deine Eindrücke aus erster Hand. Sie bestärken mich, die Kaiserforen beim nächsten Besuch endlich mal in Angriff zu nehmen.

Ich fand halt unglaublich beeindruckend, wie groß das Areal auch ist. [...] Ich sag mal so: Wer sich allgemein für Römer interessiert, der findet das wahrscheinlich (mithilfe der Rekonstruktionen auf den Hinweistafeln) interessant. Andere finden es halt langweilig, weil da einfach nur "ein paar Steine rumliegen" und ein paar Mauern und Säulen stehen. Ist natürlich Geschmackssache. Aber was wäre ich für eine Geschichtsstudentin, wenn ich nicht auch den kleinsten Stein schätzen würde. ;)

Das findet der mittlerweile examinierte Geschichtsstudent natürlich sehr lobenswert :lol: Ein grundsätzliches Interesse ist natürlich immer gut, aber es hängt auch viel an der Vorstellungskraft und nicht jeder kann sich alles gleich gut vorstellen bzw. sich in etwas reindenken, gerade wenn er vielleicht eher in einer anderen Epoche "zu Hause" ist - das ist ja auch vollkommen ok so. Mich hatte es nur oft gewundert, dass hier im Forum die Märkte als so wenig beliebt beschrieben wurden bzw. dass viele sagen, es reiche sie von außen zu sehen. Die Ironie ist ja, dass das oft von Leuten (hier nehme ich die erfahrenen Foristi mal heraus) gesagt wird, die dann aber liebend gerne auf das Forum Romanum gehen und vielleicht gar nicht wissen, dass diese beiden "getrennten Attraktionen" ja ursprünglich zusammen gehört haben bis die...ähm...nennen wir es mal "Umbaumaßnahmen" des 20. Jahrhunderts begannen. :~

Du hast schön beschrieben, dass die alten Steine erst zum Leben erweckt werden wollen. Reicht die eigene Vorstellungskraft nicht aus, wie bei mir, dann hilft eine Geschichte oder die Rekonstruktion in einem Bildband.

Danke. :) Ja, wie oben geschrieben nutze ich auch die Hinweistafeln um meine Fantasie anzukurbeln. Manchmal ist es aber auch schwer sich vorzustellen, wie das ausgesehen haben muss.

Wobei ich ja jetzt auch schon kleinere Museen kennengelernt habe, die nur mit italienischen Tafeln arbeiten, da würde man sich manchmal über etwas Englisch freuen. Aber auch daran gewöhnt man sich. Habe öfter schon den Eindruck gehabt, dass mir das italienische Fachvokabular manchmal leichter fällt als das Alltagszeug, siehe die colazione-pranzo Verwechslung gestern :blush:
 
Wir sind dann im Dom, der wiederum gut gefüllt war, umher gelaufen, haben die üblichen Fotos gemacht. Hierbei muss ich anmerken, dass die Typen, die da Wache halten, man besser nicht nach Informationen fragt, denn keiner von denen konnte mir das sagen, was ich wissen wollte. Waren wahrscheinlich nur Aufpasser und keine Fachkundigen.

Hier sprichst Du mir "aus dem Herzen". Leider habe ich bei meinem letzten Aufenthalt im Petersdom auch diese Erfahrung gemacht. Von Auskunfts- und überhaupt Freundlichkeit war wenig zu spüren. Schade, das war "früher" ;) anders, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass es einfach ermüdend und frustrierend ist, täglich diesem Ansturm von Menschenmassen ausgesetzt zu sein und dann auch noch - freundlich ;) - Auskunft geben zu sollen...

Dann habe ich ja wirklich riesiges Glück gehabt, dass ich die Wärter im Dom schon ganz anders kennengelernt habe.
 
... ich kann mir auch gut vorstellen, dass es einfach ermüdend und frustrierend ist, täglich diesem Ansturm von Menschenmassen ausgesetzt zu sein und dann auch noch - freundlich ;) - Auskunft geben zu sollen...

Dann habe ich ja wirklich riesiges Glück gehabt, dass ich die Wärter im Dom schon ganz anders kennengelernt habe.

:thumbup: - es gibt sicher - wie überall ;) - solche und solche :~ und darum habe ich dazu auch mein Verständnis ausgedrückt :nod: :).
 
Bissher habe ich bei den Wächern in St. Peter immer gute Erfahrungen gemacht! Sicher, die Qualität hat mit den Jahren etwas nachgelassen, das liegt sicher an den Besuchernströmen ... Da kommt auch auch kein normaler Mensch mehr mit - das muss man auch berücksichtigen.
 
Guten Abend, bzw. Nacht trifft es eher. :D
Zuerst will ich mich bei allen bedanken, die diesen Bericht lesen und auch für die vielen Rückmeldungen. Das freut mich sehr. Danke!

Was die Straßenverkäufer angeht habe ich heute mal die Tipps umgesetzt und es hat funktioniert. Wobei die heute gestern anscheinend auch keine Lust hatten, sind eher nur rumgestanden.

Was das Personal des Petersdoms anbelangt, ist es wahrscheinlich wirklich unterschiedlich, wen man gerade erwischt. Die, mit denen ich gesprochen haben, wussten zwar keine Antwort auf meine Frage (wahrscheinlich auch mangels Englischkenntnisse, ich habe einen mindestens 3 mal erklären müssen, was ich will. Wer von uns beiden nun kein Englisch kann sei dahingestellt. Ich habe mich jedenfalls mal verstanden. :D) aber sie waren höflich.


4. Tag. "Querfeldein".
Für diesen Tag hatten wir uns Einiges vorgenommen. Los ging es aber erst ca. zehn Uhr, denn irgendwie zog sich das Frühstück ein wenig hinaus.
Wir fuhren mit der Metro B nach Termini und liefen die paar Meter bis zum Nationalmuseum Palazzo Massimo alle Terme. Dorthin hatten uns die Malereien aus der Villa der Livia gelockt.
Als wir die Eintrittskarten kauften, wurde uns erklärt, dass die Karte drei Tage gültig ist und auch für den Palazzo Altemps und die Krypta Balbi gilt. Ergänzung: Gilt auch für die Diokletianstherme - Danke Ludovico ROB für den Hinweis. Also keine schlechte Sache.
Die Ausstellung war riesig und da ich ein kleiner Fan von Augustus bin war ich vor allem von seiner Statue dort begeistert. Es gab aber auch ein paar lustige Sachen dort zu finden.
Wir waren zwischen drei und vier Stunden beschäftigt, uns durch die vier Stockwerke durch zu staunen. Angefangen von griechischen und römischen Statuen und Büsten bis hin zu Sarkophagen bietet dieses Museum alles, was man an einem Tag an Informationen aufnehmen kann. Auch der bekannte Diskuswerfer war unter ihnen. Zu beschauen gab es auch wunderschöne Mosaike und ich muss wirklich sagen, ich hätte niemals die Geduld, solche Meisterwerke zusammen zu puzzeln. :D
Und schließlich standen wir in dem einen Zimmer der Livia, das eine Oase, ein Paradies zeigt. Und es war wirklich überwältigend. Daneben gab es weitere wunderschöne Wandmalereien aus der Villa und auch aus der Villa der Farnesina, die echt gut inszeniert zur Schau gestellt werden.
Im Keller findet man schließlich eine Vielzahl Münzen verschiedener Epochen und auch Dinge des Alltagslebens und Luxus der damaligen Zeiten.
Die Schilder waren zum größten Teil Italienisch und Englisch, nur ab und an fehlten englische Beschreibungen. Ich kann das Museum empfehlen, denn die Malereien sind einfach einmalig.
Nach diesem langen Aufenthalt im Kühlen sind wir weiter gewandert und haben uns erst einmal in einer Snackbar mit Sandwiches eingedeckt. Unser Weg führte uns schließlich zur Santa Maria Immacolata a Via Veneto, in welcher sich eine Krypta befindet, die mit Knochen von Kapuzinermönchen geschmückt ist. Für diese Attraktion zahlten wir 8€ p.P. Zuerst läuft man durch ein kleines Museum (Museo Frati Cappuccini) und dann gelangt man in die Krypta. Ich bin eigentlich abgehärtet, aber unter menschlichen Knochen durch zu laufen, die in Formen an der Decke angebracht sind, ließ mich doch ein wenig erschaudern. Es sind im Grunde ein paar (sofern ich mich erinnern kann vier) "Nischen" nebeneinander, in welchen zwischen angeordneten Knochen in Mönchsgewänder gehüllte Skelette stehen oder liegen. Es war wirklich interessant.
Auch in dieser Krypta (Krypta Ossario) gibt es eine Kleiderordnung, laut Schild keine kurzen Hosen und Tops, aber es wurde nur darauf geachtet, dass die Schultern bedeckt sind.
Nach diesem Erlebnis sind wir weiter zur Spanischen Treppe, haben die standardmäßigen Fotos gemacht, uns kurz ausgeruht und sind dann auch gleich weiter an den Trevibrunnen. Als wir dort ankamen, war ich verwirrt. Die haben den kompletten Brunnen trockengelegt und lediglich ein kleines Becken gelassen, in welches man seine Münze werfen darf.
Ich habe natürlich auch eine Münze geworfen, wie ein braver Tourist das tut und habe das Wasser verfehlt. Aber für mich gilt es. :D
Dann haben wir bei zwei Eisdielen das Eis probiert. 2010 hatte ich dort meine Lieblingseisdiele und in genau diese bin ich wieder, um zu testen, ob sie immer noch so gut ist. Und ja, das war sie. Wenn man vor dem Trevibrunnen steht und ihn ansieht, ist auf der rechten Seite gleich am Eck eine Eisdiele. Über der Tür steht "Bar Gelateria". Dort gibt es fantastisches Eis (wie immer Geschmackssache). Preis von 2,50€ aufwärts.
Nachdem wir den mit Scheiben umschlossenen Brunnen betrachtet hatten, ging es auch schnellen Schrittes zum Pantheon. Zwischenrein haben wir geschwind noch die hohen Säulen des Hadrianeums beguckt. Spektakulär ist für mich beim Pantheon lediglich das Äußere des Gebäudes, da es ja aus der Zeit Trajans stammt. Das Innere ist nicht so meins (obwohl ich den Stil auch schön finde, aber irgendwie ist es im Pantheon nicht so schön). Nach einem kurzen „Reingucker“ ging es weiter zur Santa Maria sopra Minerva, welche wirklich wunderschön bemalt ist. Vor allem der blaue Himmel war wirklich umwerfend.
Vor der Kirche steht übrigens auch Berninis Elefant, vor welchem wir auch gleich ein Foto schossen.
Nach dieser Tour war der Heimweg geplant, aber dann entdeckten wir einen kleinen Supermarkt und kauften geschwind noch ein. Und auf dem Heimweg erlebten wir noch eine Überraschung: Denn wir liefen diesmal auf der anderen Straßenseite an den Kaiserforen vorbei und endeckten da das von uns total vergessene und zuvor ignorierte Forum des Julius Caesar! Was für eine Überraschung!
Und ich stand mit dreißig Kilo Einkäufen im Rucksack erst einmal am Geländer und betrachtete das riesige Gebiet mit Staunen und ich schäme mich immer noch dafür, dass wir den Julius einfach so vergessen haben. :D
Danach sind wir heim und haben den Abend gemütlich mit Selbstgekochtem und einer Partie Kniffel und Rommé ausklingen lassen.
 
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Edit noch einmal: Nun wird Bild 1 doch angezeigt. o_O Ich hoffe ihr vergebt mir, dass die zwei anderen wohl nicht richtig gedreht sind, eigentlich habe ich sie extra gedreht und gespeichert, aber scheinbar hab ich etwas falsch gemacht.

Edit 2: Bilder sind nun in meinen Tagesbericht eingefügt. :)
 
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