Lello Scorzelli (1921-1997)

Hier nun noch einmal die schöne Medaille:

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Detail

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Eugenio Scorzelli (1890 bis 1960)

Die Angaben zum Todesjahr Eugenio Scorzellis, dem Vater Lello Scorzellis, schwanken. Auch die Jahre 1958 oder 1959 werden genannt. Im Internet findet man fast nur Informationen über ihn auf Seiten von Auktionshäusern, welche Gemälde von ihm anbieten.

Eugenio Scorzelli war Argentinier und wurde 1890 in Buenos Aires geboren.

Als ich das las, habe ich mich gefragt, ob Papst Franziskus wohl daran denkt, wenn er die Ferula des Sohnes benutzt.

Wann Eugenio nach Europa kam, weiß ich leider nicht. Seine Frau hieß Teresa Benasci und stammte aus der Lombardei. Die Familie, zu der auch zwei Schwägerinnen und die Schwiegermutter Eugenio Scorzellis gehörten, lebte in Neapel in einem alten Haus in der via Salvator Rosa. In Neapel wurde Raffaele („Lello“) Scorzelli am 7.11.1921 geboren.

Später, ich nehme an nach dem Zweiten Weltkrieg, lebten die Scorzellis in Mailand und es wird von einer 15jährigen Lehrtätigkeit Eugenios an der Akademie der Brera berichtet. Wenn er 1960 starb, könnte es sich um die Jahre 1945 bis 1960 gehandelt haben. Das ist aber nur eine Vermutung. Ob Eugenio mit 70 noch berufstätig war, vermag ich nicht zu sagen.

Siehe: Intesa Sanpaolo Beni culturali&

Eugenio Scorzelli sia stato, soprattutto negli anni della maturità, pittore appartato e discreto, geloso della sua tranquillità e non desideroso di particolari riconoscimenti, se non quelli -ambitissimi, necessari - delle persone che stimava e alle quali era legato da vincoli d'affetto e di vita condivisa.

Nonostante i viaggi della sua giovinezza ed i quindici anni di insegnamento presso l'Accademia di Brera, ciò che più è contato per lui è stata la sua casa napoletana di via Salvator Rosa, con le sue persiane socchiuse, la sua calda intimità, i suoi affetti costanti e sereni.

Dieser Artikel beschreibt kurz Persönlichkeit und Werk Eugenio Scorzellis. Er berichtet von einer Ausstellung seiner Gemälde in Turin im Jahr 1990, einer Retrospektive, die Lello Scorzelli zum 100. Geburtstag seines Vaters organisierte.

Nel 1990, a cent'anni dalla sua nascita, il figlio Lello - scultore notevolissimo, assai vicino a Papa Paolo VI ed al Cardinal Giacomo Lercaro, artista che lega la sua esperienza artistica sia all'approfondimento dei temi d'arte sacra che allo studio della bellezza della figura umana - ha voluto dedicargli un'importante mostra retrospettiva, incaricando della sua cura critica Raffaele De Grada, conosciuto da Eugenio durante gli anni milanesi.

Eugenio Scorzelli war Maler und ein Vertreter der neapolitanischen Malerschule des Novecento, vgl. Pittura napoletana - Wikipedia

La pittura napoletana di inizio Novecento è influenzata enormemente dalle esperienze precedenti e soprattutto dalla Scuola di Posillipo, limitandosi però talora ad un vedutismo locale e ad un pittoricismo di facile fruizione, pur in presenza di artisti di altissimo profilo tecnico ed artistico, quali Antonio Asturi, Gaetano Bocchetti, Roberto Carignani, Antonio Bresciani, Leon Giuseppe Buono, Rubens Capaldo, Nicolas De Corsi, Giovanni Brancaccio, Alberto Chiancone, Vincenzo Ciardo, Luigi Crisconio, Francesco Galante, Vincenzo Irolli, Ermogene Miraglia, Attilio Pratella, Oscar Ricciardi, Eugenio Scorzelli, Carlo Striccoli, Amerigo Tamburrini, Carlo Verdecchia, Gennaro Villani, Eugenio Viti.

Ich möchte Euch Eugenio Scorzelli anhand ausgewählter Werke des Malers selbst und einiger Werke seines Sohnes Lello vorstellen. Von zwei Ausnahmen abgesehen, habe ich sie alle über diese Webseite gefunden: Cultura Italia, un patrimonio da esplorare.

Erste Ausnahme ist dieses Gemälde von Eugenio Scorzelli mit dem Titel Pampa argentina.

Eine Vorstellung vom Aussehen Eugenio Scorzellis gewinnen wir dank eines Selbstporträts des Malers, sowie dank zweier Werke des Sohnes, einer Zeichnung vom Vater an der Staffelei (Ausnahme 2) und einer Bronzebüste.

Die nun folgenden Bilder sind alle im Besitz der Raccolta Lercaro in Bologna und zeigen Mitglieder der Familie Scorzelli in ihrer neapolitanischen Wohnung, die Wohnung selbst und deren unmittelbare Umgebung.

Beginnen wir mit zwei Gemälden, auf denen Lello Scorzelli, einmal als Kind und einmal als junger Mann (Rückenansicht) abgebildet ist. Das erste trägt den Titel La mia famiglia, das zweite den Titel Figlio nell studio.

Viel Freude auch beim Betrachten der weiteren Werke, welche einen sehr privaten Blick in die Familiengeschichte und die Jugendjahre Lello Scorzellis ermöglichen.


In dieser Atmosphäre begann Lello Scorzelli bereits im Alter von etwa 6 Jahren zu zeichnen und stellte sich schnell als sehr begabt heraus. 1932, im Alter von 11 Jahren, fertigte er bereits ein Bronzerelief an. Es zeigt eine Kampfszene aus der Zeit der Renaissance welche Lello Scorzelli seit seiner Kindheit besonders interessierte. Die Familie (besonders die Mutter) wünschte sich allerdings, dass er Medizin studieren und Arzt werden sollte. Nach einem Jahr gab Lello Scorzelli dieses Studium auf um sich ganz der Kunst zu widmen. Er schrieb sich zwar an der Accademia di belle arti ein, besuchte die Kurse allerdings nicht sondern wurde Autodidakt.
 
Eine echt klasse Recherche :nod: :thumbup: :nod: - dieser Thread wird immer gehaltvoller! :eek: 8)

Besonders gut gefällt mir die Pampa argentina.
 
@ Gaukler und Padre

Herzlichen Dank für Euer Lob und Euer Interesse! Auch für mich ergibt sich aus unseren gesammelten Fragmenten ein immer genaueres Bild einer Künstlerfamilie.
 
Eben habe ich noch diese Informationen zur Ferula gelesen: Die Ferula – Erste Stellungnahme des Liturgischen Amtes unter Papst Franziskus

Abschliessend heisst es dort:​

Der Heilige Vater Franziskus verwendete bei der Heiligen-Meßfeier zur Inbesitznahme der Kathedra des Bischofs von Rom am 7. April 2013 den Stab von Paul VI. in der Absicht, ihn bei den nächsten Zelebrationen abwechselnd mit jenem Benedikts XVI. zu gebrauchen.

Während der Pfingstmesse auf dem Petersplatz verwendete Papst Franziskus erneut den Kreuzstab Scorzellis. Schöne Großaufnahme in diesem Video (1:47 bis 1:53 Min.):

Pope's Pentecost Mass: The Holy Spirit drives our mission, promotes unity in the Church
 
Papa Paolo VI.


Dieses Photo habe ich von einem abendlichen Besuch in den Vatikanischen Museen am 24.5.2013 mitgebracht.​

Es handelt sich um eine Bronzestatue aus dem Jahr 1965. Der sitzend abgebildete Papst hat die Hände zum Gebet gefaltet und lächelt.​

Inzwischen weiss ich, dass sich das patinierte Gipsmodell der Statue in Bologna, in der Galleria d'arte moderna raccolta Lercaro befindet. Website des Museums: Fondazione Lercaro

 
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Nachdem ich per PN schon mit Simone diskutiert habe, möchte ich die Frage mal hier in die Runde werfen: Ich habe mich gefragt, welche Technik zur Anwendung bei den "Padri della Chiesa" kam.

Es sieht für mich so aus, als wären die Konturen in die Bronze geritzt, aber teilweise mutet es auch so an, als wären z.B. die Falten in den Gewändern mit irgendeiner Art Werkzeug wie in weiches Wachs eingearbeitet.

Also wurde die Bronze eventuell erhitzt? Oder ist das ein Gussverfahren, wofür es also irgendeine Art von Gusskern aus bspw. Gips oder Quarzsand gibt? Oder ist es gar gepresst?

Kennt sich irgendjemand damit aus und hat nähere Informationen?
 
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Nun. ich bin sicher, dass die Objekte gegossen worden sind.

Heute hat man besondere Einbettmassen: Wachsausschmelzverfahren

Die Falten sind überwiegend bereits mit Wachs modelliert.

Das Gussobjekt kann dann mit Bohren, Diamanten oder Polierern etc. entsprechend bearbeitet werden und so sieht das dann aus.

Ich habe keine Ahnung mehr, wie viele Gußobjete ich während des Studiums anfertigen mußte. :~
 
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Scorzelli-Kreuzstab im Kölner Domschatz


Geschichte des Kreuzstabs - vom Vatikan nach Köln

Neben dem berühmten, 1963 für Paul den VI. entworfenen Kreuzstab und dessen leichterer Version für Johannes Paul II. von 1990 hat Lello Scorzelli 1986 einen weit weniger bekannten Kreuzstab für Johannes Paul II. entworfen.

Diesen Kreuzstab benutzte der Papst allerdings nicht häufig. Während einer Pastoralvisite in Fiesole und Florenz trug er ihn während einer Messe im römischen Amphitheater von Fiesole am Samstag, dem 18. Oktober 1986.
... così alla Messa celebrata da Giovanni Paolo II a Fiesole il 18/10/1986, vediamo una croce pastorale diversa mai più vista ...
Dabei entstand auch folgendes auf dieser Website verlinkte Foto.

1987 brachte Johannes Paul II. ihn zu seiner zweiten Deutschlandreise mit und nachdem er am 1. Mai 1987 im Köln-Müngersdorfer Stadion Edith Stein (Theresia Benedicta vom Kreuz) seliggesprochen hatte, machte er den Stab, den er bei der Feier benutzt hatte, Joseph Kardinal Höffner für die Kirche von Köln zum Geschenk.

Hier und hier Fotos mit Johannes Paul II. und Joseph Kardinal Höffner auf welchen man den Kreuzstab erkennt.

Quellen: Annotatiunculae: Wer sind diese ...? (Apk 7,13) und Das Erzbistum Köln seit der Zeit des Zweiten Vatikanums

Für Joseph Höffner war der geschenkte Kreuzstab sicher in mehrfacher Hinsicht von besonderer Bedeutung. Von 1943 bis 1945 war er als Stadtpfarrer der neu gegründeten Pfarrei Heiligkreuz in Trier-Heiligkreuz tätig und seine Bischofsweihe fand am Fest Kreuzerhöhung, am 14. September 1962, statt.

Seit 1987 gehört dieser von Scorzelli entworfene und vom Silberschmied Manlio Del Vecchio angefertigte Kreuzstab dem Schatz des Kölner Doms.

Ein einziges Foto im weltweiten Netz zeigt deutlich seine Vorderseite. Den Link zu diesem Foto stelle ich weiteren Beschreibungen voran.

Lello Scorzelli über den Hirtenstab

Wie die Forista Gaukler bereits im Ausgangsposting dieses Threads berichtete, hat Lello Scorzelli persönlich sich 1995 (?) mit diesen Worten in einem Brief zum Kreuzstab geäussert:
Hochwohlgeborener Herr Dr. Lauer,

der (unleserlich) Silberschmied Manlio Del Vecchio hat von Ihnen eine Bitte erhalten (am 10.5.1995) um Informationen über den Hirtenstab, der von Papst J. P. II dem Schatz der Kölner Kathedrale geschenkt wurde.

Den Hirtenstab habe ich angefertigt in den Jahren 1986-87 (unleserlich, 3 Wörter) und gegossen von Herrn Manlio Del Vecchio (...) und ist ein einzigartiges und originales Werk. Er zeigt Christus in seiner Herrlichkeit, auch wenn auf dem Kreuz – „Rex Gloriae“ – auf den Seiten des Patibulum (also: Querbalken des Kreuzes) zwei Medaillons von Maria und Johannes angebracht sind – auf der Rückseite des Kruzifix' eine Waage, die das Maß (also wohl: die Größe) des Opfers für die Menschheit versinnbildlichen will.

Von dem/der (unleserlich; sieht aus nach etwas mit costola = Rippe; gemeint also wohl: aus der Seitenwunde Christi) tritt Blut aus, welches (unleserlich; ein Partizip Präsens) das Kreuz (...) erreicht die Erdkugel, was bedeutet, dass es der Welt Haupt wäscht im Blut des ersten Menschen aus Liebe zur Menschheit.

Das Thema und der Auftrag für den besagten Hirtenstab wurden gegeben von Stanislaus Dziwisz, dem Privatsekretär des Papstes.


Viele Grüße!

Ihr Lello Scorzelli

Wir schauen uns den Kreuzstab an

Ich nahm Kontakt zur Kölner Domschatzkammer auf und erhielt die freundliche Benachrichtigung, dass der Kreuzstab stets in liturgischer Nutzung und somit nicht in der Domschatzkammer ausgestellt, sondern im Kapitelsaal des Domes aufgestellt ist.

Um ihn anschauen zu können, vereinbarte ich einen Termin. Am Montag, dem 12. August 2013 hatten Gaukler und ich die Gelegenheit, den schönen Stab mit eigenen Augen zu sehen.

Ich durfte vier Photos machen, allerdings nur für den privaten Gebrauch. Hier im Forum darf ich sie also leider nicht zeigen. Unter schwierigen Bedingungen entstanden, sind die beiden geblitzten und die beiden ungeblitzten Aufnahmen von Vorder- und Rückseite des Kreuzstabes auch alles andere als wirklich gelungen. Aber es sind mir liebe Erinnerungen und sie dienen mir als Unterstützung zu einer etwas genaueren Beschreibung von Scorzellis Werk.

a) Die Vorderseite

Über dem gekreuzigten Jesus erkennen wir eine konkave Tafel mit den Worten Rex Gloriae (König der Herrlichkeit).

An den Querbalken des Kreuzes, links und rechts in kugelförmigen Medaillons, die Silhouetten von Maria und dem Apostel Johannes mit gefalteten Händen.

Jesus Christus hält den Kopf leicht zur Seite geneigt, während der Körper, anders als beim Kreuzstab Pauls VI., in aufrechter Position dargestellt ist.

Unter dem Kreuz befindet sich ein trapezförmiges Element, auf welchem man Blut aus den Wunden Christi fliessen sieht.

Der Kreuzstab endet in einer Kugel (Scorzelli spricht von der Erdkugel), in deren vertiefter Mitte wir einen Totenschädel erkennen. Scorzelli schreibt in seinem Brief vom „ersten Menschen“ und der „Liebe zur Menschheit“. Es ist also anzunehmen, dass der Schädel für Adam und stellvertretend für die Menschheit steht.

Der Legende nach wurde das Kreuz Christi an der Stelle errichtet, wo sich das Grab Adams befand. Siehe dazu folgende Webseiten: Adam - Ökumenisches Heiligenlexikon

Nach anderen früh verbreiteten Legenden wurde Adam auf Golgota in Jerusalem begraben, durch das Erdbeben beim Kreuzestod Christi wurde sein Schädel sichtbar. Daher ist bei vielen Kruzifixen und Kreuzigungsszenen ein Totenkopf oder ein ganzes Skelett zu Füßen des Kreuzes dargestellt; diese Symbolik bezieht sich auch auf Paulus (Römerbrief 5, 14).
Die Erhöhung des ehrwürdigen und lebenspendenden Kreuzes für alle Welt
Eine weitere Legende deutet die Bezeichnung der Richtstätte von Jerusalem: Auf Golgotha, Schädelstätte, seien die Gebeine und der Schädel Adams beigesetzt worden und das Blut Christi, des neuen Adam, sei, wie häufig auf Ikonen zu sehen, auf sie herabgeflossen, um durch seine Kraft Adam und seine Nachkommen mit neuem Leben zu beschenken.
Auferstehung des Fleisches
Die Apostel verkünden im Zusammenhang mit der Auferstehung Christi die allgemeine Auferstehung der Toten. VgI. Apg 4,1 f; 17,18.32; 24,15.21; 26,23. Paulus von Tarsus wendet sich gegen Angehörige der Gemeinde von Korinth, die die Auferstehung leugneten, und leitet aus der Auferstehung Christi die Auferstehung der Christen ab. 1 Kor 15,20: "Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als Erstling der Entschlafenen. 21. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. 22. Wie nämlich in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle das Leben erhalten.

Durch puren Zufall habe ich zwei Tage zuvor während des FT 2013 in Xanten drei solcher Darstellungen gesehen und photographiert, zwei im Kreuzgang des Domes St. Viktor, eine im Stiftsmuseum:


b) Die Rückseite

Der einzige Hinweis auf die Gestaltung der Rückseite des Kreuzstabes vor dem Besuch in Köln, war der Hinweis von Scorzelli selbst. Er schreibt in seinem Brief von einer Waage als Zeichen des Gewichts, der Grösse, des Opfers, das Jesus für die Menschheit brachte. Diese Waage war dann auch das Erste, was ich auf der Rückseite des Kruzifixes erkannte. Die Waage mit ihren beiden Schalen befindet sich an der Stelle, an der die Kreuzbalken sich überschneiden.

Aber es gibt noch mehr zu sehen:

Die Rückseiten der Medaillons mit Maria und Johannes zeigen die Sonne und eine Mondsichel.

Kreuzigungsdarstellungen zeigen oft Sonne und Mond über den Kreuzbalken. Siehe hier S. 6.

Erwähnen möchte ich ein weiteres Beispiel, ebenfalls aus dem Kölner Dom. Am Dreikönigenschrein befindet sich eine Kreuzigungsszene, siehe: Kreuzigung

Auch die sonst über den Kreuzbalken angebrachten Symbole von Sonne und Mond sind in eigenen Segmentbögen über der Kreuzigungsarkade dargestellt.
Die Beschreibung stammt durch puren Zufall von Dr. Rolf Lauer, an den der Brief Scorzellis gerichtet war.

Aussserdem entdeckt man an der Basis des Kreuzes einen senkrechten Schriftzug, das Motto von Papst Johannes Paul II. "Totus Tuus" (Ganz Dein), sowie auf der Erdkugel das Wappen des Papstes.

Noch einmal zum Brief Scorzellis

Ich vermute, dass die unleserliche Schrift von der Gaukler sprach:

Vor etlichen Jahren legte man mir im Archiv einen kurzen handschriftlichen (und leider stellenweise unleserlichen) Brief Scorzellis vor mit der Bitte um Übersetzung.

evt. auf eine schwere Erkrankung Scorzellis zurückzuführen ist. Er litt in seinen letzten Lebensjahren, wie Johannes Paul II., an Parkinson. Davon berichtet der vor ein paar Wochen von humocs verlinkte Artikel mit dem Titel "Scorzelli, uno scultore laico per la porta di San Pietro" auf folgender Seite.

Ha appena avuto il tempo di compiere l’ultima opera, l’altare per la cattedrale di San Pietro a Bologna. Il morbo di Parkinson, di cui soffriva da qualche anno, ha risparmiato le sue mani che fino all’ultimo giorno hanno continuato a lavorare. «Non vale la pena di vivere se non si lavora», ripeteva spesso. Come per gli artisti del Rinascimento, anche per lui l’Arte era un artigianato totale.
 
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Neben dem berühmten, 1963 für Paul den VI. entworfenen Kreuzstab und dessen leichterer Version für Johannes Paul II. von 1990 hat Lello Scorzelli 1986 einen weit weniger bekannten Kreuzstab für Johannes Paul II. entworfen.

Diesen Kreuzstab benutzte der Papst allerdings nicht häufig.
1987 brachte Johannes Paul II. ihn zu seiner zweiten Deutschlandreise mit und nachdem er am 1. Mai 1987 im Köln-Müngersdorfer Stadion Edith Stein (Theresia Benedicta vom Kreuz) seliggesprochen hatte, machte er den Stab, den er bei der Feier benutzt hatte, Joseph Kardinal Höffner für die Kirche von Köln zum Geschenk.

Seit 1987 gehört dieser von Scorzelli entworfene und vom Silberschmied Manlio Del Vecchio angefertigte Kreuzstab dem Schatz des Kölner Doms.

Ein einziges Foto im weltweiten Netz zeigt deutlich seine Vorderseite. Link zu diesem Foto stelle ich weiteren Beschreibungen voran.

Ganz herzlichen Dank für die tolle Recherche zur "Kölner Ferula" von Lello Scorzelli! Ich bin wirklich beeindruckt, was ihr herausgefunden habt. :nod: Mir gefällt sie sehr, wenngleich die Ferula von 1965, bzw. der von 1990, weiterhin mein Favorit ist.
 
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Liebe Simone,
vielen Dank für die wie immer kenntnisreiche Recherche. Toll, dass man es gestattet hat, die Ferula genau anzusehen. Auch wenn die Bilder nicht ins Netz gestellt werden dürfen, gibt es hier nun eine genaue Beschreibung.
Ich habe den letzten Beitrag auch zum Anlass genommen, den ganzen Thread noch einmal von Anfang an durchzulesen und bin begeistert, was da so alles ans Tageslicht gekommen ist.

Liebe Grüße
Claude
 
@ Claude & Padre

Ganz herzlichen Dank für die tolle Recherche zur "Kölner Ferula" von Lello Scorzelli!

Vielen Dank für das nette Lob und Euer Interesse an den Werken Scorzellis.

Toll, dass man es gestattet hat, die Ferula genau anzusehen. Auch wenn die Bilder nicht ins Netz gestellt werden dürfen, gibt es hier nun eine genaue Beschreibung.

Ja, über das freundliche Entgegenkommen der Verantwortlichen der Domschatzkammer haben wir uns auch sehr gefreut.
 
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Auch von mir herzlichen Dank. :thumbup:

Mir war der Künstler vorher nicht bekannt. :blush:​

Ich schließe mich dentaria an und freue mich, dass sich so viele foristi um L. Scorzelli bemühen. Schön, dass Padre das Grab auf dem cimitero acattolico entdeckt hat. Schön auch, dass der neue Papst den Kreuzstab wieder verwendet:nod:. Ich hoffe, im Herbst das Grab besuchen zu können.

Nun war ich am 28. 10. 2013 auf dem Protestantischen Friedhof und habe das Grab gefunden. Es befindet sich in der Zone I, Reihe 8, Grab Nr. 22.
 
Genau dort befindet es sich (war am 26. und am 29.10. dort) - leicht zu entdecken ein Stueck rechts neben jenem zu etwa der Haelfte in die Erde eingelassenen Mausoleum.

Photo folgt. :nod:
 
Nun war ich am 28. 10. 2013 auf dem Protestantischen Friedhof und habe das Grab gefunden. Es befindet sich in der Zone I, Reihe 8, Grab Nr. 22.

Gaukler schrieb:
Genau dort befindet es sich (war am 26. und am 29.10. dort) - leicht zu entdecken ein Stueck rechts neben jenem zu etwa der Haelfte in die Erde eingelassenen Mausoleum.

Es ist sehr schön, dass Ihr das Grab besucht habt!
 
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