Mosaikhandwerk heute

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Augustus
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Stammrömer

Am schwierigsten ist dabei die Herstellung von Goldmosaik, unter das auch Mosaiksteine mit einem silbrigen Ton fallen. Da Silber bei diesem Verfahren schwarz anlaufen würde, muss Weißgold genommen werden. Dafür wird eine Kugel aus heißem, meist leicht getöntem Glas zu einer Art Kuchen von circa einem Zentimeter Dicke und 15 Zentimetern Durchmesser verarbeitet. Hierauf kommt eine Lage Blattgold.
Über das Ganze wird wiederum eine Glasschicht gelegt, die so hauchdünn ist, dass sie für Plastikfolie gehalten werden könnte. Die Versiegelung erfolgt im Brennofen, damit das Gold über Jahrhunderte noch dieselbe Strahlkraft entfalten kann wie zu Zeiten der Produktion.

Nach dem Abkühlen werden die Kuchen mit einem Hammer von Hand in kleine Steinchen gebrochen, die der Mosaizist dann zum Legen seiner Werke verwendet. Die Unregelmäßigkeit der so entstandenen Tesserae – der Fachjargon für sämtliche Mosaiksteinchen, unabhängig ob aus Glas oder Naturstein – macht die Lebendigkeit eines guten Mosaiks gegenüber industriegefertigter Ware aus.

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Dass das heutzutage aber nur bedingt stimmen kann, stellt sich erst im Laufe des Gesprächs heraus. Denn ein von Cosmomusivo gesetztes Mosaik ist bereits ab 400 Euro für den Quadratmeter zu haben – freilich keine figürlichen Darstellungen wie die weibliche Figur mit Obstschale in der Eisdiele und Bar „Cuffaro“ am Berliner Kollwitzplatz. Aber ganz individuell wird es immer sein. Das zeigt auch ihre letzte Arbeit, die Ausstattung des Toilettenbereichs im Varieté Wintergarten an der Potsdamer Straße. Ab und an wird sogar eine Ikone bei Svenja Teichert bestellt: „Wenn ich mir vorstelle, dass Menschen vor diesem Bild beten, bin ich total beeindruckt.“
 
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