Weihnachtliches Rom um die Jahreswende

ColleMarina

Princeps Senatus
Stammrömer
Weihnachtliches Rom vom 18. Dezember 2015 bis zum 04. Januar 2016

Vorbemerkung: Zum sechsten Mal sind mein Mann und ich nun nach Rom geflogen - zweimal hatten wir vorher in Hotels gewohnt, dreimal waren wir bei der Tochter meines Mannes zuhause, die seit 11 Jahren dort mit ihrem römischen Partner/ Ehemann wohnt.
Dieses Mal fand die Reise anlässlich unseres 25. Hochzeitstages statt; und wir haben uns selbst diese Reise - 17 Tage - geschenkt, weil wir schon lange davon träumten, mal länger als nur eine Woche in unserer Traumstadt zu sein. Und da Töchterchen zu diesem Zeitpunkt in Skiurlaub fahren wollte, hatten wir uns für eine Ferienwohnung mittendrin entschieden - auch eine Möglichkeit, ein bisschen Alltagsleben in römischer Umgebung zu leben.
Ich möchte Euch gern ein bisschen teilhaben lassen an unserer Reise. Aber aufgrund der Länge des Urlaubs und der Tatsache, dass ich ein Foto-Neuling bin und entsprechend lange fürs Bearbeiten meiner Fotos brauche, wird sich das eine Weile hinziehen.
Ich hoffe auf Euer Verständnis, wenn immer mal wieder eine längere Pause auftritt.

Zu den Fotos: Ich habe meine Kamera erst kurz vor der Reise geschenkt bekommen und habe am Anfang noch etwas gefremdelt. Am Ankunftstag habe ich gar nicht fotografiert; aber dann wurden es von Tag zu Tag mehr Fotos. Ich bin nicht mit allen richtig zufrieden; aber trotzdem werde ich versuchen, einige Bilder einzufügen, damit der Bericht nicht zu textlastig wird.

 
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Ich möchte Euch gern ein bisschen teilhaben lassen an unserer Reise.

Darauf freue ich mich in aller Ruhe schon sehr! :nod: Ich bin gespannt, was Ihr alles an den 17 Tagen erlebt und gesehen habt. Um die lange Aufenthaltsdauer beneide ich Euch ein wenig, das war mir noch nie möglich. Dass das Fotografieren Dir zunehmend Spass gemacht hat, ist schön, denn die eigenen BIlder sind doch immer eine wertvolle und liebe Erinnerung an schöne Tage.

Die zeitweilig Parallel-Reisende
Simone
 
Anreisetag

18. Dezember - Anreisetag

Nachdem wir die Nacht im Flughafenhotel in Düsseldorf verbracht hatten - wir hatten keine Lust gehabt, den Zug um 2 Uhr 55 von Aachen aus zu nehmen - ging es um 7 Uhr 15 pünktlich an den Start. Pünktliche Landung in Rom, dann Abholung durch Tim Delialisi - danke nochmals @Gauki für die Empfehlung - und eine entspannte Fahrt zum Borgo, wo uns der Vermieter unserer Ferienwohnung schon erwartete.
Ein Haus, im Jahr 1400 erbaut, was man dem Treppenhaus auch ansah, aber die Einrichtung sehr modern und gemütlich - eine sehr gute Unterkunft für diese lange Zeit.


Am Nachmittag ging es natürlich zum nur 5 Fußminuten entfernten Petersplatz - die Krippe aus dem Trentino und der Weihnachtsbaum aus der Pfalz sollten illuminiert werden.

Es war zum Glück nicht besonders voll, so dass das Mini-Forentreffen mit Simone und Gaukler recht schnell zustande kam, nicht zuletzt auch wegen des markanten Erkennungszeichens, das Simone mir vorher genannt hatte. Wir machten uns miteinander bekannt - ein wenig später stieß noch lukasi dazu, die uns erzählte, dass sie mich schon in Düsseldorf auf dem Flughafen erkannt hätte.

Schon bald zogen zwei Musikkapellen auf



die abwechselnd mit einem Männerchor aus der Pfalz den musikalischen Teil der Zeremonie gestalteten.
Weniger unterhaltsam waren die Reden der vielen geladenen Gäste, die sich unendlich lang hinzogen.



Aber das wunderschöne Licht der Dämmerung tröstete ein bisschen über die Wartezeit hinweg:


Endlich war es dann um 17 Uhr 30 so weit:


Baum und Krippe waren wunderschön anzusehen; und der Christbaumschmuck, der uns anfangs alle ein wenig irritiert hatte ob seiner "Buntheit", wirkte nun doch auch harmonisch.

Wir verabschiedeten uns von Simone, Gaukler und lukasi - es war sehr schön, Euch kennen gelernt zu haben! - und sagten auch dem Petersdom vorerst "Gute Nacht!"


Durch die adventlich erleuchtete Via Giulia ging es dann zur Isola Tiberina, wo wir mit Tochter und Schwiegersohn bei "Sora Lella" La cucina tradizionale romana zum Essen verabredet waren.
Die Vorspeisen waren alle köstlich: Suppli, Polpette, Carciofi alla romana und alla giudia - nur in Plastik verpackte Grissini und Biscotti fanden wir nicht so passend. Die Hauptgerichte ganz passabel, aber nicht sooo toll, dass wir unbedingt noch einmal hingewollt hätten.
Auch den Heimweg ins Borgo legten wir wieder zu Fuß zurück und merkten sehr schnell am Tiberufer, dass es wegen der Stare und ihren zentimeterhohen Hinterlassenschaften nicht empfehlenswert war, dort entlang zu gehen.
Müde und sehr glücklich, so gut angekommen zu sein am ersten Tag, genossen wir dann die erste Nacht in "La Porta Rosso di Borgo".
 
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Hallo ColleMarina,
auch in mir hast Du eine, die sich über Deinen Reisebericht freut. Gerne habe ich den Beginn dieser weihnachtlichen Rom-Reise mitverfolgt und bin gespannt, wie's weitergeht und was Ihr in der doch relativ langen Aufenthaltszeit unternommen und gesehen habt.
Kleine Anmerkung:

... der Weihnachtsbaum aus der Pfalz ...
Schon bald zogen zwei Musikkapellen auf die abwechselnd mit einem Männerchor aus der Pfalz den musikalischen Teil der Zeremonie gestalteten.

Bitte nicht die Pfalz (auch wenn dieser Landstrich von Rheinland-Pfalz vor noch gar nicht sooo langer Zeit zu Bayern gehörte ;)), Baum und Männerchor kamen aus der Oberpfalz (aber nicht dass jemand auf die Idee käme, mir würde diese Gegend Bayerns nicht gefallen :~, im Gegenteil :nod:).

Die Vorspeisen waren alle köstlich: Suppli, Polpette, Carciofi alla romana und alla giudia - nur in Plastik verpackte Grissini und Biscotti fanden wir nicht so passend.

Vielleicht ist dies, wie wahrscheinlich in vielen Lokalen Roms, dem Umstand geschuldet, dass so nicht unnötig viel "Zubrot" weggeworfen werden muss...

Ich freue mich auf die Fortsetzung Deines Rom-Berichtes (und die Bilder dazu finde ich auch gelungen :nod:).
Gruß
Pasquetta
 
Bitte nicht die Pfalz (auch wenn dieser Landstrich von Rheinland-Pfalz vor noch gar nicht sooo langer Zeit zu Bayern gehörte ;)), Baum und Männerchor kamen aus der Oberpfalz (aber nicht dass jemand auf die Idee käme, mir würde diese Gegend Bayerns nicht gefallen :~, im Gegenteil :nod:).

Oops - tut mir Leid! Soll nicht wieder vorkommen!
 
Hallo ColleMarina,

vielen Dank für den Beginn deines Reiseberichtes. Ich hatte schon sehr darauf gehofft und nun gerade erst entdeckt. Deine Fotos zeigen sehr schöne Perspektiven.

Ach ja, die Pfalz, darüber bin ich auch schon gestolpert. Der Baum gefällt mir sehr gut. Sind das bunte rote Äpfel?

Liebe Grüße

Tizia
 


Wir verabschiedeten uns von Simone, Gaukler und lukasi - es war sehr schön, Euch kennen gelernt zu haben! - und sagten auch dem Petersdom vorerst "Gute Nacht!"


Auch ich habe mich sehr gefreut, Euch, Simone und Gaukler persönlich getroffen zu haben und bin schon sehr gespannt, was Ihr während Eures Aufenthaltes in Rom noch alles gesehen und erlebt habt.:nod:
 
Danke für Deine bisherigen Eindrücke :nod:. Ich lese im stillen weiter mit! Mir fehlt leider einfach die Zeit fürs Forum :cry:, um ausführlich antworten zu können.
 
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Vielen Dank, Tizia!

Der Baum gefällt mir sehr gut. Sind das bunte rote Äpfel?

Das wäre dann ja ein gefundenes Fressen für Stare und Möwen;).

Nein, es waren große Plastikkugeln, die zum Teil von kranken Kindern gebastelt worden waren.

Danke! - In den letzten Jahren waren die Stare an Weihnachten schon längst weitergezogen. - Finde ich gut mit der Idee selbstgebastelter Kugeln. Das muss für kranke Kinder ein tolles Gefühl sein dass ihr Werk auf dem berühmten Petersplatz zu sehen ist. :thumbup:
 
In den letzten Jahren waren die Stare an Weihnachten schon längst weitergezogen. - Finde ich gut mit der Idee selbstgebastelter Kugeln. Das muss für kranke Kinder ein tolles Gefühl sein dass ihr Werk auf dem berühmten Petersplatz zu sehen ist. :thumbup:

Die Stare sind uns leider die ganze Zeit treu geblieben:cry:

Zwei der Kinder durften übrigens den Schalter zur Illumination des Baumes betätigen.
 
Vielen Dank Euch allen für Euer Interesse - ich freue mich, wenn es Euch ein bisschen gefällt.:)
Ich muss allerdings noch sagen, dass ich wegen der Fotos schon Schelte von meinem Mann bekommen habe. Ich hatte sie mir bei ihm geliehen; aber sie sind noch gar nicht bearbeitet worden.
Ab heute sind dann fast alle Bilder von mir selbst. Auch dieses, auf dem der grandiose Blick zu sehen ist, den wir aus unserem Küchenfenster hatten:


19. Dezember - Tag 2

Nach dem anstrengenden ersten Tag haben wir es ganz ruhig angehen lassen - wir wollten nur ganz allgemein die Stadt begrüßen und hatten keine festen Pläne.
Erst um halb 11 ging es langsam über den Ponte Sant'Angelo hinüber zum Centro Storico. Die Via del Banco di Santo Spirito ist Teil eines der Pilgerwege und war eine große Baustelle (wir erlebten allerdings zum Schluss auch noch die Fertigstellung des neuen Straßenbelags). Wir kamen an einer einladenden offenen Kirchentür vorbei


eine Kirche, von der ich sicher bin, sie noch nie vorher wahrgenommen zu haben - Santi Celso e Giuliano. Es soll Berichte aus dem 12. Jahrhundert geben, nach denen die Fassade ursprünglich mal komplett von Mosaiken bedeckt gewesen sein soll. Aber die Kirche ist ja mehrmals abgerissen und wieder aufgebaut worden; und so wie sich heute präsentiert, ist sie wohl weitgehend 1735 fertig gestellt und dabei auch um 90° gedreht worden.
Das Innere wirkte relativ dunkel; aber die elliptische Grundform hat uns sehr gefallen und auch die eher schlichte Ausstattung. Hier ein paar Impressionen:



In dieser Kirche wurde Pius XII. getauft, worauf diese Tafel hinweist:


Sehr gefreut habe ich mich über die zwei Krippen der Kirche:



vor allem die erste, so rührend einfach.

Nach dem Besuch von SS. Celso e Giuliano ging es weiter Richtung Piazza Navona; aber schon lockte uns die nächste Kirche - Santa Maria della Pace. Sie war nicht nur an diesem Samstag geöffnet, sondern an allen Tagen, an denen wir hier vorbei kamen. (Das traf übrigens auch auf viele andere Kirchen zu, die teilweise auch über Mittag geöffnet blieben - wahrscheinlich ein Tribut an die Weihnachtszeit und an das Heilige Jahr?).


Ich muss gestehen, dass ich - weil total unvorbereitet - die Sibyllen des Raffael verpasst habe. Dennoch gab es viel zu sehen:

den Gottvater in der Kuppel von Franceso Cozza


die Grabmale in der Cesi-Kapelle


die "Anbetung der Hirten" von Siciolante, die "Versuchung" eines anonymen Künstlers, die "Anbetung der Weisen" von Peruzzi


die Statuen der Heiligen Paulus und Petrus


und die wunderschöne Kreuzeskapelle


Und natürlich gab es auch hier wieder eine Krippe zu sehen:


Sehr hübsch fand ich aber auch diese kleine Figur


Anschließend besuchten wir natürlich auch den Chiostro di Bramante.


Weiß jemand vielleicht, warum die Inschrift zur Hälfte auf dem Kopf steht?

Ganz gemütlich ging es anschließend mit einer Pizza al taglio über die Piazza Navona

(ein Gruß an die Adventsrätseltüftler) und am Pantheon vorbei zu Sant'Eustachio, wo es die schon durch Simone bekannte Krippe gibt, die das ganze umliegende Stadtviertel abbildet:


Wo mir allerdings diese Damen begegnet sind, weiß ich leider nicht mehr:

Jetzt ging es aber schon wieder nach Hause zu einer kurzen Siesta, weil wir am Abend zur Familie zum Essen fahren wollten - die Linie 280 brachte uns schnell dorthin - die "Kinder" dann mit dem Auto spät nachts wieder nach Hause.
 
Hallo ColleMarina,

ich möchte mich für den interessanten Beginn Deines Reiseberichts bedanken.
Der Blick aus Eurem Küchenfenster ist wirklich grandios.
Ihr habt in der Vicolo d`Orfeo gewohnt? Dort bin ich jeden Tag entlang gegangen, um im Borgo zu essen. Eine hübsche kleine Gasse.

Deine Fotos sind wunderschön und brauchen meiner Meinung nach keine Bearbeitung. :)

Besonders gefreut habe ich mich über die Bilder aus Santi Celso e Giuliano. Die Tür dort war immer geschlossen, wenn ich an der etwas düsteren Fassade vorbei gegangen bin. Auf der anderen Straßenseite im Geschäft mit dem gelben "Forno"-Schild gibt es sehr gutes Brot.

Ich freue mich auf weitere Berichte von Eurem Rom-Urlaub und bin gespannt, was Ihr alles erlebt habt.
 
Deine Fotos sind wunderschön und brauchen meiner Meinung nach keine Bearbeitung. :)

Das finde ich auch für Deine Fotos - und die Deines Mannes ;) :~.

Anschließend besuchten wir natürlich auch den Chiostro di Bramante.


Weiß jemand vielleicht, warum die Inschrift zur Hälfte auf dem Kopf steht​

Ich denke, hier handelt es sich eindeutig um "römisches Recycling" und einer der Handwerker hat nicht aufgepasst und den "Türbalken" verkehrt herum eingesetzt ;).
 
Der Blick aus Eurem Küchenfenster ist wirklich grandios.
Ihr habt in der Vicolo d`Orfeo gewohnt? Dort bin ich jeden Tag entlang gegangen, um im Borgo zu essen. Eine hübsche kleine Gasse.

Deine Fotos sind wunderschön und brauchen meiner Meinung nach keine Bearbeitung. :)

Ja, das war der Vicolo d'Orfeo. Vielleicht erinnerst du dich an ein kleines Gemüsegeschäft auf der linken Seite? Direkt daneben haben wir gewohnt, auf der zweiten Etage.

Danke fürs Lob! Aber jetzt sind die Bilder ja bearbeitet.
 
Deine Fotos sind wunderschön und brauchen meiner Meinung nach keine Bearbeitung. :)

Das finde ich auch für Deine Fotos - und die Deines Mannes ;) :~.

Anschließend besuchten wir natürlich auch den Chiostro di Bramante.


Weiß jemand vielleicht, warum die Inschrift zur Hälfte auf dem Kopf steht​

Ich denke, hier handelt es sich eindeutig um "römisches Recycling" und einer der Handwerker hat nicht aufgepasst und den "Türbalken" verkehrt herum eingesetzt ;).

Auch dir schönen Dank, Pasquetta!
Die Erklärung - "römisches Recycling" hat was - gefällt mir!
 
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