Unsere 4. Romreise: Februar 2010

Paganus

Aedilis
Stammrömer
Römerinnen! Römer!
Liebe Foristi!

1. und 2. Tag : Vatikanische Schlangen, ein deutscher Friedhof und eine bayrische Krippe, ein Cappu angesichts des Kolosseums

3., 4. und 5. Tag: Eine Wellness-Oase, eine Schreibmaschine und ein Spiegelsaal


Da ich mir mittlerweile unsere ersten drei Romreisen von der Seele geschrieben habe, folgt jetzt endlich ein aktuellerer Bericht von unserer vierten, aber sicher nicht letzten Romreise.
(31.1.2010 bis 4.2.2010)

1.Tag: Diesmal fliegen wir recht früh Richtung Süden, sodass wir schon gegen 9 Uhr in Fiumicino landen. An Bord hatte es noch geheißen: Rom, leichter Regen, aber wir Glückskinder werden wieder einmal von der römischen Sonne begrüßt, die immer frecher zwischen den Wolken hervorlugt (schnell klopfe ich gegen meinen dumben paganischen Holzkopf, um es nicht zu verschreien!), vom Regen der letzten Tage zeugen nur mehr zahlreiche Pfützen, in denen sich das Sonnenlicht hübsch spiegeln kann …

Da diesen Sonntag (letzter im Monat) freier Eintritt in die Vatikanischen Museen gewährt wird, wollen wir es einmal versuchen (letzten Februar hatten wir ja schon einen ausgiebigen Besuch in aller Ruhe genossen). Am Petersplatz herrscht fröhlicher Trubel, eine Bühne ist aufgebaut, eine Band heizt die Stimmung an, zahllose Jugendgruppen bieten ein buntes Bild. Die folgenden Fotos sind allerdings vom 1.2.2010 ...


... da wir möglichst schnell in die „Sixtina“ wollen, und da ist sie auch schon: die erwartete Menschen-Anstehschlange!

Wir stellen uns brav dazu, lugen vorsichtig ums nächste Eck: Ui, da geht es schon noch einige Zeit dahin, die Schlange windet sich "naturgemäß" nach Schlangenart, der Kopf ist nicht zu sehen, nicht einmal zu erahnen, der Schwanz, ja der Schwanz, das sind wir zwei aus pannonia superior. Da es aber nicht regnet und auch die Temperatur einigermaßen erträglich ist (aus Pannonien flüchteten wir vor dem Eiseshauch des Winters), bleiben wir doch angestellt – und es zahlt sich aus: Nach etwa einer Stunde (vielleicht sogar etwas weniger), sind wir drinnen! Draußen fängt es gerade zu regnen an. Die Trolleys haben wir noch dabei, können sie aber in der Garderobe abgeben. Und dann: rein ins volle Geschäft! Die Massen schieben sich die Treppen hoch, der Weg ist vorgegeben, immer wieder staut es sich, aber wir sind unterwegs! Die Stanzen des Raffael – beeindruckend wie immer – die moderne Galerie – unser Lieblingsbild dort: Chagalls gelber Christus am Kreuz – und dann endlich die „Sixtina“: Bummvoll, sodass man kaum noch hineinkommt, da kann keiner mehr umfallen, Gekreisch, Lärmen, immer wieder die Durchsagen, man solle ja nicht fotografieren, die wie immer keinerlei Wirkung zeitigen, aber wir sind da! Wir finden sogar ein Plätzchen auf der rechten Seite, sitzen und staunen wieder, wie schon letztes Jahr. Heute scheint sogar die Sonne von Zeit zu Zeit herein, sodass die Farben wie von Zauberhand aufleuchten. Wir bleiben hier bis zum Schluss! Nichts und niemand wird uns hier entfernen! Schließlich müssen wir doch widerwillig und murrend weichen, um 14 Uhr wird das Museum geschlossen.

Wir holen unsere Trolleys und beschließen auf Nahrungssuche zu gehen. Die zahllosen Zettel, die uns beim Anstehen in die Hand gedrückt worden waren, ignorieren wir selbstverständlich. Es ist immer das gleiche Angebot: 10 Euro, Pasta und Pizza und Getränk. Bei einer unserer letzten Reisen ließen wir uns auf so etwas ein, es war aber der zu erwartende „kulinarische“ Selbstmord, Paganus will diese beschämende Erfahrung nicht weiter aufwärmen und kommentieren …

Es gab jetzt also zwei Möglichkeiten: Gut und gepflegt essen gehen, oder einfache Nahrungsaufnahme, um schnell zum Hotel zu kommen, und dann am Abend das Versäumte nachholen.

Wir entschieden uns für Variante 2. Da wir diesmal wieder im Hotel d’Este gebucht hatten, fuhren wir also gleich zur Station Termini und deckten uns im Selbstbedienungsrestaurant im ersten Stock mit guten Salaten und guter Pasta ein. Im Ernst: Wenn man auf die Schnelle akzeptabel und günstig italienische Nahrung zu sich nehmen will, ist dieses Selbstbedienungsrestaurant ein heißer Tipp: Um wirklich wenig Geld bekommt man dort viel gutes italienisches Essen (man sollte es kaum glauben, aber auch die Gefährtin meiner Tage, die an sich in diesen Dingen recht anspruchvoll ist, war mit der Qualität zufrieden), jeden Tag gibt es andere Salatvariationen, jeden Tag andere Pasta zur Auswahl. Dementsprechend trifft man dort auch viele Italiener an. An den Tischen warten große Flaschen voll Olivenöl und Balsamico auf ihre Benutzer. Die Bahnhofsatmosphäre muss natürlich hingenommen werden, was sicher nicht jedermanns (oder jeder Frau) Sache ist. Wir jedenfalls wankten zufrieden und mit gefüllten Bäuchen (die Portionen waren ansprechend) Richtung Hotel. Dort fielen wir auf die Ruhelager – und ich muss gestehen: Aus dem Abendspaziergang und dem feinen Essen, das wir geplant hatten, wurde für diesmal nichts. Müde vom frühen Aufstehen und vom Anstehen bei den Vatikanischen Museen blieben wir dort, wo wir schon waren: im Bett! So verschliefen wir auch den nieseligen Regen, den Clodia in ihrem Reisebericht erwähnt, sie war zur selben Zeit wie wir in Rom …

Gute Nacht für diesmal! Manchen gibt es der Herr im Schlafe …

PS: Noch ein Restauranttipp für Reisende mit nicht ganz so voller Geldtasche, die dennoch gutes italienisches Essen bevorzugen: Das pastarito/pizzarito in der Via Gioberti nahe Termini hat uns in dieser Hinsicht auch voll überzeugt, am besten sind wohl die handgemachten gnocchi mit gorgonzola e noce. Wir sind dort oft auch zu Mittag hingegangen. Die meisten Gäste waren Italiener.


2.Tag: Strahlend der Himmel, Santa Maria Maggiore lächelt uns freundlich zu. Wieder können wir sie (wie schon bei unserem zweiten Rombesuch) von unserem Zimmerfenster aus sehen:



Wir fahren, gut ausgeschlafen, zum Petersplatz. Das deutsch gesprochene „Zauberwort“ an die beiden Schweizer öffnet uns den Zugang zum Campo Santo Teutonico. Wir durchschreiten langsam und nachdenklich das Geviert, die Peterskuppel wacht über uns und diejenigen, deren sterbliche Überreste hier ruhen. Leider ist es mit der erwarteten Stille nicht weit her, da irgendwo im Vatikan umgebaut wird und die Baufahrzeuge an der Friedhofsmauer entlang fahren.


Wir suchen die „Grotten“ auf. Besuchen die Grabmäler von Paul VI., Johannes Paul I., Johannes Paul II., hier finden sich die meisten Beter. Die prächtigste Grabstätte jedoch ist die von Pius XI.


Wir schauen durch eine geschlossene Glastür in Richtung des Petrusgrabes. Irgendwo da hinten muss die berühmte „rote Mauer“ sein. Wir sollten eine Führung buchen. Wieder ein Grund mehr, eine weitere Romreise zu unternehmen.

Danach steigen wir wieder auf die Peterskuppel hinauf (alle Stufen, ohne Aufzug) und sind erneut überwältigt von der berühmten Aussicht. Hier kann man seine Seele auf Reisen schicken, bis zu den Bergen, die diesmal schneebedeckt zu uns herüberblinzeln.


Im Petersdom schauen wir uns noch die bayrische Krippe an ...


... und besuchen Johannes XXIII., mit dem Beten haben wir diesmal im Gegensatz zu Ostern kein Problem. Wir bestaunen Berninis letzte Arbeit, das Grabmal Alexander VII., das Stundenglas des Todes ist uns Mahnung und Ruf zur Besinnung. Wie lange wird unser Weg auf dieser Seite der Existenz, die wir „Leben“ nennen, noch andauern, wie wird es auf der andern Seite der Existenz, die wir „Tod“ nennen, aussehen? Wird das, was uns jetzt wichtig ist, auch dort wichtig sein? Dazwischen liegt das Sterben.

Wir spazieren Richtung Engelsburg, nehmen unseren Lieblingsbus, den 40er, mit ihm kommt man so nebenbei zu einer schönen Stadtrundfahrt. Die Caracalla-Thermen werden wir morgen besichtigen, heute schlendern wir noch zum Kolosseum ...


... um in einem Kaffeehaus in der Abendsonne und mit direktem Blick auf die Arena „Deppensteuer“ zu zahlen: 4 Euro für einen Cappuccino, den haben wir schon deutlich billiger bekommen, wir nehmen es aber mit Fassung und lassen uns die untergehende Sonne ins Gesicht scheinen. Es ist eigentlich das erste Mal bei vier Romreisen, dass wir uns geneppt fühlen, also: Stimmung nicht verderben lassen und Kopf hoch! Die Dienste dieser touristischen „Einrichtung“ werden wir aber nicht mehr in Anspruch nehmen …

(wird fortgesetzt)

zum 2. Teil des Berichts
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin - Moin Paganus!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Beginn des aktuellen Reiseberichtes

Ich habe Euch wieder gern begleitet und freue mich auf die Fortsetzung ...


Gruß - Asterixinchen :)
 
Unsere 4. Romreise: Februar 2010

3., 4. und 5. Tag: Eine Wellness-Oase, eine Schreibmaschine und ein Spiegelsaal

zum 1. Teil des Berichts


3.Tag: Wieder strahlendes Himmelsblau (ich kann unser Glück gar nicht fassen, wir hatten vor der Reise schon mit den schlimmsten Wetterkapriolen gerechnet) , es scheint aber immer nur in der Nacht zu regnen.

Wir fahren zur Porta Maggiore hinaus (im Gang unseres Hotels hängt eine alte Fotografie und wir wollen schauen, wie es jetzt dort aussieht) ...


... und besuchen dann Santa Croce in Gerusalemme.


Sodann nehmen wir die Metro Richtung Caracalla-Thermen (das letzte Stück des Weges um das Stadium herum gehen wir zu Fuß, japanische Mitinteressenten versuchen durch das Sportstadium hindurch zu den Thermen zu gelangen und legen eine „Ehrenrunde“ ein).


Wir sind fasziniert von der Größe und dem ehemaligen Reichtum dieser Anlage. Gerne würden wir einen unserer Romtage dort verbracht haben! Wie wir uns da wohl verständigt und gefühlt hätten? Die „Provinzler“ inmitten des großstädtischen Publikums? Aber auch die Überreste sind überzeugend, vor allem bin ich von der raffinierten Schlichtheit der Bodenmuster angetan. Ein wunderbares Beispiel für gelungenes Design. In unseren Baumärkten gibt es so viele Muster und Fliesenvariationen zu sehen, an das hier langt aber nichts heran.



Wir sitzen vor den Thermen auf einer Bank in der wärmenden Sonne. Schön war es ja auch schon an den letzten Tagen, jetzt aber kommt in mir langsam ein Gefühl von „Vorfrühling“ hoch. Eine Katze rollt sich in unserer Nähe wonniglich hin und her, wir sitzen, ohne zu frieren, und staunen die alten Gemäuer an. Wir wandern durch die Gartenanlage, und es wird immer mehr Frühling in mir. Beinahe rollte ich mich auch in das grüne Gras. Dazu ist es aber doch ein wenig zu früh im Jahr! Herrlich die farbliche Kombination von Blau, Erd-Orange, Grün. Ich kann mich kaum sattsehen. Wir bleiben lange.

Um die Mittagszeit herum besuchen wir die Katzen der area sacra.

Santa Maria in Aracoeli ist unser nächstes Ziel. Dort waren wir bisher nicht. Wir sitzen zunächst auf den Stufen, blicken hinunter auf den Verkehr, genießen wieder die Sonne, die jetzt am Nachmittag direkt auf die steile Treppe scheint. Der Kirchenraum gehört uns fast alleine, die Säulen erzählen Geschichten aus der Vergangenheit, ein Christusportrait auf einer von ihnen spricht mir direkt ins Herz.


„Il Vittoriano“ ruft! Wir wechseln auf seine Seite hinüber, genießen das Abendlicht, die Fori imperiali erglänzen in königlichem Glanz. Mit dem Lift wollen wir morgen ganz hinauf fahren. Als es kühl zu werden beginnt, genehmigen wir uns einen Cappuccino auf der Terrasse (geschützt in einer Art Wintergarten-Konstruktion), und siehe da: Hier kostet er erstaunlicher Weise nur 1,60 Euro (irgendwo im Forum habe ich gelesen, dass der niedrigst gesichtete Preis bei 1,25 liegt, wenn ich mich nicht irre)!

Zufrieden nippen wir an unseren Schalen und erleben die letzten Sonnenstrahlen im Wechselspiel und im Tanz mit den Genien, Laren, Penaten und Lemuren des alten Rom …


Vielleicht sei hier auch ein kurzer Exkurs zur Person des Paganus selbst angebracht: Nennt er sich doch – ähnlich wie der hochlöbliche Petrus Paganus - einen Landbewohner (=Paganus). Dieser war, so entnehme ich der Wikipedia, im 16. Jahrhundert „ein berühmter deutscher neulateinischer Dichter, Humanist und Weintrinker. Er war Träger des Lorbeerkranzes der Dichterkunst (Poeta Laureatus Caesareus) und Professor der Poesie und Historie der Universität Marburg“. Ein solcher möchte Paganus wohl gerne sein, wenngleich er vorhat, länger auf dieser Erde zu verweilen als oben genannter Petrus, der wegen seiner Vorliebe zur Liebe und zum Wein nicht an das nunmehrige Alter des im Forum gegenwärtigen Paganus herankam (dieser steht im 56. Lebensjahr, Petrus wurde deutlich weniger als 50 Jahre alt). Petrus Paganus sei unbeweibt gestorben, da keine der heiratswilligen Frauen seine Schwänke und liederliche Trunkenheit, während der er aber ausgezeichnet zu dichten vermochte, ausgehalten habe. Dieses traurige Schicksal allerdings möchte Paganus der Jetzige nicht mit seinem Vorgänger teilen, die Gefährtin seiner würdigen und unwürdigen Jahre ist ihm lieb und teuer, mit ihr möchte er noch weitere Rom- und sonstige Reisen bei guter Gesundheit absolvieren, wenngleich ein Griff zum Glase auch ihm nicht gänzlich fremd ist.

Nichts am Hut hat Paganus allerdings mit den neuheidnischen „Paganen“, er sieht das Christentum nicht als Unglück an wie viele von diesen, er ist selber Christ und oft „Rufer in der Wüste“, obschon er gerne die alten Kultstätten seiner näheren und ferneren Waldheimat voll Ehrfurcht vor den geheimnisvollen und mystischen Orten aufsucht. Eher sieht Paganus das Wirken Gottes in allen Dingen (auch vor der Zeit des Gottessohnes) und spürt diesem nach, an allen Orten, zu allen Zeiten, und sieht die Kirche als Erbin der alten Religionen, wie es ja an den zahlreichen Marienplätzen dieser Welt leicht nachzuvollziehen ist. Petrus Paganus selbst wiederum war von 1554 bis 1560 in Wien. Der Lorbeerkranz wurde ihm von Kaiser Ferdinand persönlich überreicht. Somit gibt es also auch eine örtliche Übereinstimmung mit dem euch allen sattsam bekannten „Paganus“ der Provinz pannonia superior.

4. Tag: Da im Mamertinum Ausgrabungen durchgeführt werden und es daher geschlossen ist, besuchen wir San Giuseppe. Anschließend opfern wir 14 Euronen (je 7 pro Person) am Vittoriano, nahe den alten Kult- und Opferstätten, und schweben hoch hinauf in den römischen Himmel. Der Rundblick ist überwältigend, noch einmal sind die Götter uns hold und lassen die Sonne scheinen. Am Horizont allerdings ziehen Wolken auf, ist es dunstig, was uns aber noch nicht weiter bedrücken muss. Noch ist es warm, Paganus entledigt sich seines Obergewandes, legt das raue Fell ab, streckt sich in der Sonne. Blau, Blau, Blau ist meine liebste Farbe …



Einmal muss man schon hier heroben gewesen sein, wir alle wissen: Das ist angeblich Roms schönster Aussichtspunkt, weil man hier die „Schreibmaschine“ nicht sehen kann. Naja, so schlimm finde ich diese gar nicht, wie schon an anderer Stelle erwähnt, auch diese Großmannssucht gehört zu Rom, ist Teil des römischen Gestus.


Am Nachmittag zieht es mich wieder ans Meer (und meine Gefährtin lässt sich mitziehen). Kaum im Regionalzug sitzend, fängt es an zu regnen. Je näher wir der Küste kommen, desto schlechter wird das Wetter. Aber: In Ostia Centro Lido aussteigend, hat es wieder aufgehört zu regnen (der paganische Holzkopf wird vorbeugend bearbeitet). Wir begutachten den hübschen Badeort, im Sommer muss es sich hier ganz schön abspielen, entdecken dabei einen gut in Schuss gehaltenen grünen „Käfer“ aus Wolfsburg mit „Fetzendach“, wie wir in Pannonien sagen.



Das Meer hat mich wieder, auch wenn es sich grau kleidet. Das macht dem Paganus gar nichts aus, Hauptsache, er riecht und fühlt die Weite, hört das Rauschen, kann den Strand entlanglaufen.


Als wir zum Bahnhof zurückkehren, ist der nette grüne VW-Käfer entschwunden. Schade, seinen Besitzer (oder seine Besitzerin) hätten wir gerne in Augenschein genommen …

5. und letzter Tag: Wir gehen unsere Lieblingswege in der „Stadt unserer Herzen“. Es ist nicht mehr so strahlend schönes Wetter wie an den Vortagen, aber es ist warm geworden. 15 Grad, meldet uns stolz eine Leuchttafel, die an einer Apotheke angebracht ist. Pincio, Pantheon, erstmals Giolitti (meine Gefährtin delektiert sich an einem unglaublich gut aussehenden Eis mit Schlagobers obendrauf, Paganus selbst spürt ein dummes Kratzen und Schaben im Hals und verzichtet säuerlich, die bekannte Geschichte mit den zu hoch hängenden Weintrauben, wer will schon Eis bei Giolitti essen?), wir setzen uns an die kleinen Tische in den „Spiegelsaal“...


... genießen einen Cappuccino (wie immer natürlich deren zwei), lassen ihn uns von einem weißgekleideten Kellner an den Tisch bringen, und er ist immer noch billiger (3,50 Euro) als in der Touristenklatsche am Kolloseum.

Der Senat von Rom tagt heute, daher laufen und stehen überall seltsam bunt und originell gekleidete Wachleute und Soldaten mit Lanzen, Fahnen, Säbeln, wippenden Federbuschen und seltsamen Kopfbedeckungen herum, schön und fantasievoll das Militärische in Rom, auch das gehört zum „Gestus“, der 4-Ströme-Brunnen ist immer noch eingerüstet, wir überlegen kurz, ob wir in die Leonardo-Ausstellung gehen sollen (seine Maschinen wurden nachgebaut und werden gezeigt), es gewinnt aber der Gianicolo, ein Paganus muss wohl im Freien wandeln.

Dies ist wirklich unser Lieblingsspaziergang hier in Rom: Vom Leuchtturm zu Garibaldi, die Stiegen hinunter nach Trastevere, durch die engen Gassen zur ältesten Marienkirche Roms, zur Santa Maria in Trastevere.




Diesmal nehmen wir uns wieder Zeit für sie, zünden eine Kerze an, sitzen wie immer staunend vor einem der zahllosen Wunder Roms, der Apsis, Maria als Himmelskönigin, die apostolischen Schafe, Musik der Ostkirche schwebt diesmal im Raum, wir bleiben lange.

Dann ist es endgültig Zeit, Abschied von Rom zu nehmen. Für wie lange?

Danksagung und öffenliche Kundmachung: Dieses Forum trägt Mitschuld an der allbekannten Krankheit, die uns ereilt hat. Wir danken euch allen dafür. Wie gut ist es, dasselbe Schicksal zu teilen. Viele Tipps haben uns das Wandern in der ewigen Stadt erleichtert, schon die Anreise ist dank eurer Hilfe deutlich billiger geworden. Zunächst zahlten wir noch 11 Euro für den „Leonardo“ (und waren schon froh, diesen überhaupt zu finden) plus 1 Euro für die Metro, um zum Vatikan zu gelangen, nunmehr erfolgt der Transport zum selbigen Ziel um vergleichsweise günstige 5,50 Euro (FR1 und FR5). Ich kann all die vielen Hinweise gar nicht erwähnen, die uns selbstlos zur Verfügung gestellt wurden. Danke. Ein wenig davon hoffe ich durch meine Reisebeschreibungen zurückgegeben zu haben. Dass weiterhin all unsere Wege nach Rom führen mögen,

wünscht für diesmal mit einem durch schon wieder einsetzende Sehnsucht nach der uns lieben Stadt leicht getrübten „Servus“

Paganus
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin - Moin Paganus!



Erstmal in diesem Reisebericht ein letztes

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:


Ich wünsche Dir / Euch noch viele, viele gemeinsame Romreisen und freue mich schon jetzt darauf Euch wieder im Nachhinein zu begleiten


Gruß - Asterixinchen :)
 
"Servus" Asterixinchen!

Danke für die wie immer liebe "Anteilnahme"! Du bist sehr "stärkend"!


Paganus
 
Gratias agimus, o Pagane ;) - deine Berichte haben gehalten, was dein Vorstellungsthread http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_59/mitbuerger_roemer-10974/ versprochen hatte. :thumbup: :nod: :thumbup: ;)

Wir überlegen kurz, ob wir in die Leonardo-Ausstellung gehen sollen (seine Maschinen wurden nachgebaut und werden gezeigt), es gewinnt aber der Gianicolo, ein Paganus muss wohl im Freien wandeln.

Dies ist wirklich unser Lieblingsspaziergang hier in Rom: Vom Leuchtturm zu Garibaldi, die Stiegen hinunter nach Trastevere, durch die engen Gassen zur ältesten Marienkirche Roms, zur Santa Maria in Trastevere.





Sofern es eine Variation der Romitis, vielmehr eine Unterart "Gianicolitis" gäbe, hätten wir diese dann vielleicht gemeinsam? ;)

Allerdings sehe ich mir viele andere Dinge in Rom mindestens ebenso gerne an :nod: - aber wohnen möchte ich am liebsten immer wieder dort. :thumbup:​
 
Lieber Gaukler!

Danke für dein Kompliment, natürlich lieben wir ganz Rom, vermutlich aber gibt es diese "Unterart" der Krankheit, deren Namen wir nicht nennen wollen, ja doch! Jedenfalls: blühende Mandelbäume im Februar, dahinter roma aeterna, im Rücken der Petersdom: Herz, was willst du mehr!?

meint

Paganus,

während ihm in pagonnia superior noch immer der kalte Wind um die Ohren pfeift (ist einigermaßen übertrieben, denn er sitzt im wohlig warmen Zimmer, seine "Schreibtafel", den Ipitzl vor sich auf den Knien)! ;)
 
Moin Paganus,

wirklich wieder ein schöner, frisch und lebhaft erzählter Bericht:thumbup::nod:.

Vielen Dank dafür! Solch einen Foristo schickt man gerne wieder nach Rom. Man weiß, es lohnt sich auch für uns Daheimgebliebenen.

Gruß gengarde
 
Danke für die ermunternden Worte!

Jetzt schon viel Vorfreude auf die kommende Romreise, Rom möge neue (und erfreuliche!) Überraschungen bereit halten, dann die Freude der Nachbesinnung ...

wünscht

Paganus
 
Hallo Paganus,

kann Gengarde nur Recht geben. Du schreibst einen anwechslungsreichen und dennoch sehr umfangreichen Bericht, der in jedem Fall Lust auf mehr macht!

Mir gefällt´s!!!
 
Hallo Lulatsch99!

Danke für dein Lob! Baut auf und man freut sich!

Servus
Paganus

PS: Viel Vorfreude noch auf den September!
 
Lieber Peganus auf em Pegasus ;),

Dich interessiert wahhhhhhrscheinlich brennend, ob wir im Est Est Est waren.

Beim zurücklaufen am 1. Tag sind wir am Est Est Est vorbeigekommen, es war aber leider geschlossen und bei unserem B&B angekommen waren wir einfach nur noch froh nur ein paar Schrittchen in die Mensa da Bacco zu laufen.... Außerdem zur späten Abendstunde wollten wir nicht mehr so unbedingt im Termini-Gebiet herumspazieren.

Auf jeden Fall..... steckt die Adresse im Hinterkopf und es ist noch ein weiterer Grund, irgendwann wieder nach Rom zu reisen !!!

tanti saluti dalla campagna

Marlies
 
Liebe Marleis :? ! Marliese? Morlies? :twisted:

Natürlich war ich neugierig, das EST EST EST ist am Montag geschlossen (war's ein Montag?), aber wie immer: Hauptsache man hat einen Grund mehr, nach Rom zu fahren!

Servus

Die Namensgemeinschaft Paganus-Peganus-Pegasus!
 

Man stelle sich vor:

Im Est Est Est

treffen

Paganus, Peganus und Pegasus

auf

Marlies, Marleis, Marliese und Morlies ...

Dann brauchen sie aber einen großen Tisch ...

:twisted: :twisted: :twisted:
 
Wir nehmen unseren Freund Pogasus noch mit, damit Morlies nicht so alleine ist ...

:p

Servus
Paganus (im Namen der Gemeinschaft)
 
:lol::lol::lol:

Super und Dentaria ... oder wars Dentoria kommt auch mit
also am Besten das ganze EST EST EST reservieren, daß auch alle Platz haben !!!! ( fliegende Pferde und Namensvetter :lol:)


:thumbup::thumbup::thumbup:

tanti saluti a tuttiiiii

Marlies
 
Ich habe dem Reisebericht Überschriften und einige Fotos hinzugefügt!

lg

Paganus
 
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