Rom Objektiv (Sehenswertes fotografisch festgehalten)

Die berühmten Fresken aus einem unterirdischen Raum der Villa Livia .....

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Ich habe mich über deine tollen Fotos der Fresken sehr gefreut. Der Raum gefällt mir ungemein und ich schaue mir die Fresken immer wieder an, wenn wir in Rom sind. So und so finde ich das Museum unglaublich gut. Für mich ist es unverständlich, dass es offensichtlich doch sehr im Schatten anderer Sehenswürdigkeiten steht und nach meiner Erfahrung nicht übermäßig gut besucht wird. Aber Schulklassen haben wir dort regelmäßig angetroffen! :]

Jedem Rom-Begeisterten kann ich das Museum nur wärmstens empfehlen! :thumbup:
 
Auch für uns ist der Palazzo Massimo bei jedem Rombesuch ganz selbstverständlich dabei. Ich kann mich nur satt sehen an den wunderbaren Wandmalereien, einfach ein herrliches Museum - und dazu so billig! [emoji6]
Danke für die schönen Ergänzungen, lieber Ludwig!
 
Forum Romanum, Palatin, Kolosseum - mal wieder von innen

In den letzten Jahren habe ich das antike Zentrum Roms nur noch von außen besichtigt. Wie ich mehrmals in diesem Bericht zeigen konnte, u.a. auch bei meiner Nachtfototour, dürfte das für den Standard-Romtouristen auch ausreichen. Zu gerne erinnere ich mich aber an die vielen Innenbesichtigungen, die ich in den Jahren von 1974 bis Mitte der Achtziger erlebte. Sehr geringes Eintrittsgeld oder gar freier Eintritt und vor allem fast völlige Bewegungsfreiheit bei wenig Touristen machten damals jeden Besuch für mich zu einem großen Erlebnis. Zwar lässt der Reiz mit der Zeit nach, doch überkommt mich ab und an noch einmal die Sehnsucht nach wenigen Resten, die heute noch vom antiken Glanz zu sehen sind. Mein letzter Besuch liegt nun immerhin schon über sieben Jahre zurück; Bericht siehe hier.

Jetzt, in der Nebensaison, hoffte ich auf erträglichen Trubel. An einem Tag, an dem es in der Nacht noch kräftig geregnet hatte, für den Tag selbst aber schönes Wetter angesagt war, machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Da an den Kassen am Forumseingang beim Kolosseum nur wenige Besucher standen, ersparten wir uns den Weg zum Palatineingang. Rasch waren wir drinnen


und standen vor dem Titusbogen. Diesen Bogen errichtete der Senat dem Kaiser nach dessen Tod. Er erinnert deutlich sichtbar an die Einnahme Jerusalems.


Die Basilika des Maxentius erstaunt mich immer wieder durch ihre Größe. Die Ausmaße beeindrucken noch mehr, wenn man bedenkt, dass heute nur noch drei Seitenschiffe zu sehen sind. Das gigantische Bauwerk diente vor allem als Gerichtsgebäude und war später auch architektonisches Vorbild für viele Kirchen. Wer mit offenen Augen durch Rom läuft, wird dies heute noch erkennen.


Die Archäologen leisten ganze Arbeit. Da wo zu Goethes Zeiten noch Säulenstümpfe aus Blumenwiesen ragten, zwischen denen Ziegen und Schafe weideten, dort geistert heute das Skelett des wohl regsten Geschäfts- und Verwaltungszentrums der Antike. Wo heute noch Mauern stehen, kann man getrost davon ausgehen, dass diese Gebäude später als christliche Kirchen genutzt wurden. Den sogenannten Romolustempel konnte ich 2010 betreten, siehe dort.


Ich mag Rundtempel. So zieht es mich im Forum auch immer zu den kärglichen Resten des Vestatempels.



Erfreut bemerkte ich, dass das Haus der Vestalinnen wieder einmal zugänglich ist. Wir schlängelten uns an den Wasserpfützen und den vielen kopflosen Skulpturen vorbei und dachten dabei an die Zeit der jungfräulichen Priesterinnen zurück, die hier lebten.


An einigen Stellen haben Archäologen Teile von Gebäuden und Altären oder auch Säulen aufgerichtet. Spiegelungen sind immer wieder ein beliebtes Motiv. Die grauen Wolken färbten sich immer stärker blau und gaben nun einen fotogenen Hintergrund.


Auch mehr als zweitausend Jahre nach dessen Tod werden am Grab des Cäsar immer noch Blumen abgelegt. Es wäre sicher interessant einmal nachzusehen, woher die Münzen und damit ihre einstigen Besitzer kommen.


Beinahe wie Geier über Leichen kreisen die Möwen über den Ruinenstädten Roms. Hier blickt eine mit mir zurück auf Romolus- und Vestatempel sowie die Säulenreste des Castor und Polux Tempels.


Mitten im Forum ließ ich den Blick schweifen über die längst vergangene Pracht des antiken Roms. Die Wege zum Septimus Severus Bogen und zur Kurie waren abgesperrt, so wie auch Santa Maria Antiqua.


So schlenderten wir am Dioskurentempel vorbei und erhoben den Blick zu den mächtigen Säulen des Saturntempels, in dem einst der Staatsschatz aufbewahrt wurde.


Neben dem Septimus Severus markierte der Umbilicus Urbis Romae den Nabel der Welt.


Vorbei an endlosen gebrochenen Steinen gingen wir die Via Sacra zurück Richtung Kolosseum,


passierten den Tempel des Antoninus und der Faustina und bogen schließlich zum Palatin ab.


Über die Backsteinreste schweift der Blick immer wieder über die Dächer und Kirchtürme der Stadt. Auch die Häuser des Augustus und der Livia waren heute nicht zugänglich. Fotos davon gibt es aber reichlich im oben verlinkten Bericht von 2010.


Auf dem Palatin zieht es mich immer zu den Ausgrabungen der ältesten Funde. Heute war aber auch dieses Arreal abgesperrt und ich musste zum Tele greifen. Die Löcher der Hüttenpfähle wurden wohl vor etwa dreitausend Jahren gegraben. Sie zeugen von den ersten Siedlungen in Rom.


In meinem ersten Rombericht von 2008 habe ich noch ein Foto gefunden, das ich nahe bei den Löchern aufgenommen habe.


Während ich von Fotos auf den Circus Maximus abgesehen habe, -meiner Meinung ist der Eindruck vom Aventin her wesentlich eindrucksvoller- tat ich es diesen Möwen und vielen Touristen gleich.


Aus der Möwenperspektive ließ ich den Blick übers Forum streifen.



Die Luft war ziemlich klar. So konnte man hinter der Basilika des Maxentius schneebedeckte Berge der Abruzzen erkennen.


Hier noch ein letzter Blick zum Kolosseum, unserem nächsten Ziel.


Wie in der Hochsaison drängten sich auf dem weiten Platz die Touristen. Wir stellten uns, wie vorgesehen, mit unserem Ticket in die mittlere Reihe, mussten aber feststellen, dass wir nicht schneller vorankamen als jene Besucher, die ihre Eintrittskarte noch lösen mussten. Engpass sind eindeutig die Kontrollen von Mensch und Gepäck.


Ab und zu erkämpfte ich mir einen Platz ganz vorne, um das Objektiv in den Bauch des einst prächtigsten Amphitheaters zu richten. Dort wo Tiere und Gladiatoren zu ihrem Auftritt schritten, gähnen heute Löcher und tiefe Gräben. Gut sichtbar sind noch die Rillen, in denen die Aufzüge bewegt wurden.


Nachdem wir die hohen Stufen zur oberen Ebene erklommen hatten, war mehr Platz um einige Panoramaaufnahmen zu schießen. Das Podest unten ist inzwischen nur noch im Rahmen einer Führung zu betreten.


Nun ging es noch auf die andere Seite für einen Blick nach draußen auf den Konstantinsbogen


und hinüber zum Tempel der Venus und Roma. Dazwischen zeigt sich noch einmal der Titusbogen, wo unsere heutige Tour begann.

Zeit für ein Resumee. BEVA will definitiv nie mehr ins Kolosseum. Ich überlege noch, ob ich bei einem meiner nächsten Besuche die Führung in den Untergrund und in die Höhen des Bauwerkes buchen werde. Insgesamt bleibe ich bei meiner Meinung, dass man diese antiken Städten sehr gut von außen betrachten kann. Mit einem kleinen Führer, wie "Rom einst und jetzt", macht das sogar richtig Spaß.
 
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Danke, Ludovico, für die hervorragenden Fotos und die interessanten Schilderungen. Ich denke auch, dass man das meiste der antiken Stätten von außen ganz gut betrachten kann. Aber hin und wieder die Stätten direkt betreten macht schon ein besonderes feeling. Deshalb würde ich es wie du machen: in größeren Zeitabständen einen Besuch abstatten. Hab das auch mal wieder vor ...
 
Lieber Ludovico, danke für diesen schönen Bericht über das Forum Romanum / Palatin. Darf ich ihn in meinen Reiseführer verlinken?

Ich gehe zwar auch nicht bei jedem Besuch ins Forum Romanum / Palatin, bin dort aber ganz gerne unterwegs. Ich mag die Geschichte um die Vestalinnen sehr. Aber auch die immer wieder schöne Aussicht auf die Stadt, die man vom Palatin hat, gefällt mir, ebenso die Farnesinischen Gärten.

Ich gehöre zu den Besuchern, die dann nicht unbedingt den Eintritt ins Kolosseum nutzen. Umgekehrt ist es wohl eher seltener.

Da haben wir sogar mal unsere Karten aus dem Forum an 2 andere Touristen weiter gegeben. Sie hatten uns in Monti nach dem Weg zum Kolosseum gefragt. Da sie nur ins Kolloseum wollten und wir auf keinen Fall, war es also ein glücklicher Zufall für die beiden. Geld und zumindest einen Teil des Anstehens gespart.

 
Tizia und Pecorella danke ich für die Rückmeldung. Es ist immer schön, wenn Leser Gefallen finden am eigenen Beitrag, auch wenn so ein Bericht die optimale Nachbearbeitung einer Tour ist. Natürlich darf in anderen Berichten darauf verwiesen und verlinkt werden.
 
vielen Dank, Ludovico, für Deinen Bericht und die tollen Fotos von Eurem Besuch des Palazzo Massimo und des Antiken Forums mit Colosseum. Der Palazzo Massimo ist schon eingeplant für unsere Reise im April und wir werden wohl ein Kombiticket nehmen für die anderen Orte.
Wir hatten kurz überlegt, nochmal ins Colosseum zu gehen, aber das hat sich erledigt, denn auf solche Menschenmassehn haben wir keine Lust, da bin ich ganz bei Deiner BEVA. Wir werden sicher das Forum Romanum besuchen und dabei ja genug Gelegenheit haben, das Colosseum von außen zu sehen.
 
Die Fotos sind einfach Klasse, lieber Ludwig - die wechselnden Perspektiven, die Spiegelungen, das Wolkenspiel... Als wäre man selbst dabei gewesen.
Ich könnte mir die Bilder stundenlang anschauen und könnte mir das Ganze sehr gut auch als Bildband vorstellen.
 
Auch ich bin gerne mit Dir/Euch übers Foro Romano gegangen. Du hast mit Deinen tollen Fotos für mich die "Stimmung von früher" rübergebracht, darum hat es mir besondere Freude gemacht, wenigstens virtuell wieder einmal durch das Forum zu schlendern.

Zu gerne erinnere ich mich aber an die vielen Innenbesichtigungen, die ich in den Jahren von 1974 bis Mitte der Achtziger erlebte. Sehr geringes Eintrittsgeld oder gar freier Eintritt und vor allem fast völlige Bewegungsfreiheit bei wenig Touristen machten damals jeden Besuch für mich zu einem großen

Wie Du erinnere ich mich lieber daran, wie man das Forum "früher" erkunden konnte - und betrachte es fast als Previleg, es (z.B. auch)
so erlebt haben zu dürfen (dass Foto müsste in der Nähe der beiden oben zitierten aufgenommen worden sein). :roll:
 
(dass Foto müsste in der Nähe der beiden oben zitierten aufgenommen worden sein)[/SIZE]. :roll:

und wurde wahrscheinlich etwa 1970 aufgenommen.

Wenn ich dazu beigetragen habe das Romfeuer in euch etwas zu schüren, freut mich das sehr. Es wäre aber wohl auch ohne meine Beiträge nicht erloschen.
 
Ich gehöre zu den Besuchern, die dann nicht unbedingt den Eintritt ins Kolosseum nutzen.
Das geht uns genau so. Im Kolosseum war ich schon löange nicht mehr, es zieht mich auch nicht dorthin. Und beim letzten Mal ewaren wir auch nicht im Forum und auf dem Palatin, nachdem S. Maria Antiqua nicht mehr zugänglich war ... :~

Wir hatten kurz überlegt, nochmal ins Colosseum zu gehen, aber das hat sich erledigt, denn auf solche Menschenmassehn haben wir keine Lust, da bin ich ganz bei Deiner BEVA. Wir werden sicher das Forum Romanum besuchen und dabei ja genug Gelegenheit haben, das Colosseum von außen zu sehen.

Genau das ist auch unser Standpunkt. :nod:

Dennoch:
Lieber Ludovico,

vielen Dank für Deine wieder einmal grandiosen Bilder! Da muss man wirklich nicht selbst ins Kolosseum ... :~
 
Galleria Nazionale d´Arte Moderna

An einem der letzten Tage unseres Februar-Aufenthaltes in Rom schlug ich vor mal wieder das MAXXI zu besuchen. Ich wollte diese tolle moderne Architektur fotografieren. Leider hatte ich nicht daran gedacht die Öffnungszeiten zu prüfen. So standen wir eineinhalb Stunden vor dem ersten Einlass vor verschlossenen Türen. Macht nichts. Wir hatten ja beide noch nie die Galleria Nazionale d´Arte Moderna besucht. Dieses Museum für moderne Kunst steht schon lange auf meiner Liste. Also fuhren wir mit der Straßenbahn noch etwas durch die Stadt. Mal sehen, ob die positiven Bewertungen auch für uns zutrafen.


Diese junge Dame wollte uns offensichtlich führen.


Wie die ersten Fotos zeigen, bieten die hellen, großen Räume den perfekten Rahmen für die Kunstwerke der letzten Jahrhunderte.


Bilden die Gemälde an der Wand nicht einen tollen Rahmen für die himmelstürmenden Skulpturen und Plastiken?


Hier verhält es sich umgekehrt. Ich suchte immer neue Durchblicke auf den Mann an der Wand.


Es gefiel uns durch die Räume zu streifen und uns von den Gemälden


und Skulpturen anregen zu lassen, die eine sehr schöne Abwechslung zu Renaissance und Barock sind, in dem man in Rom ja förmlich ertränkt wird.


Eulalia cristiana von Emilio Franceschi mit einer ganz fremdartigen Kreuzigung. Gott ist ja geschlechtlos. Also warum sollte Christus nicht als Frau am Kreuz hängen?


Das Gemälde
Il Voto von Francesco Paolo Michetti stellt die eifrige und ekstatische Hingabe der unteren Klasse für eine Ikone und Reliquiar dar.


Dieses Bild spricht für sich, Es hängt mit mehreren ähnlichen Fotos an einer Wand. Es passt in unsere Zeit, in der in mehreren Staaten Krieg und Gewalt zum Alltag werden.



Noch etwas zum Entspannen. Formen und Licht spielen hier harmonisch zusammen.


Eine idyllische Weideszene.


Hier interessierte mich die Spiegelung mehr als das Bild an der Wand.


Auch hier wertet die Spiegelung fotografisch das Werk "Herkues und Lichas" von Canova auf.


Ich meine diese Holzschnitte sollen die zwölf Apostel darstellen.


Die liegende Badende von Chirico.


Und noch zwei Werke von Chirico, links Gegenwart und Vergangenheit, rechts Piazza d´Italia mit Statue.


Einer von van Goghs Gärtnern.


Seerosen von Monet.


Die Hütte des Jordan von Paul Cezanne.


Edgar Degas: nach dem Bad.


Die Verrückte von Giacomo Balla.


Sam Taylor-Wood hat die Serie Selfportrait Suspended gemalt. Hier ist die Variante I zu sehen.



Besonders gut gefällt mir dieses Gemälde von Gustav Klimt. Es zeigt drei Alter. Die Köpfe sind diagonal im Bild angeordnet und mit zarten Farben gemalt.


Immer wieder mussten wir uns an solchen Schülergruppen vorbeischlängeln, die von ihrer Lehrerin wohl einige Aufgaben erhalten hatten. Insgesamt war es ein entspannter Museumsbesuch, den ich hoffentlich irgendwann wiederholen darf.

Ich badanke mich bei unserer kleinen Führerin, die uns den Weg geleuchtet hat und gebe sie wieder ihren Eltern zurück.
 
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Einfach nur toll, deine Fotos mit den Kommentaren. Nun weiß ich dass der Besuch dieses Museums sich auf jeden Fall lohnt.
 
Ohne diesen faszinierenden Fotobericht wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, dieses Museum doch mal zu besuchen.
 
Antikes am Wegesrand

Über das Gebiet der Stadt Rom verstreut fördern die Archäologen immer neue antike Fundstücke zutage. Doch auch über die vielen Jahrhunderte besser oder schlechter Konserviertes lässt sich finden. In diesem Kapitel will ich einige dieser Kostbarkeiten zeigen.

Etwas abseits des großen antiken Rummels liegt am Ponte Palatino ein kleiner Platz, den ich immer wieder gerne fotografiere.


Am Forum Boarium stehen zwei gut erhaltene antike Tempel. Der kleine, runde Herkules-Tempel und der erst kürzlich restaurierte, rechteckige Portunus Tempel. Der schmucke Tritonenbrunnen aus dem 18. Jdt. ergänzt das schmucke Ensemble.



Besonders auch bei Nacht, wenn der Straßenverkehr sich beruhigt hat, präsentieren sich diese Bauwerke in ganz besonderer Pracht. Doch halt. Beim Blick auf das rechte Foto fällt mir ein, dass die Kirche Santa Maria in Cosmedin auch eine antike Besonderheit beherbergt.


In der Vorhalle stehen die Besucher Schlange, nur um ihre Hand in den Mund der Wahrheit zu stecken und ein Foto mit nach Hause zu bringen. Vielleicht sollte die antike Tritonenmaske aus dem 4. Jdt. v.Chr. wirklich ab und an zubeißen. Ich glaube aber, dass heutzutage selbst das noch mehr neugierige Touristen und Fotografen anlocken würde.


In dieser Gegend gibt es noch viele weitere antike Kleinode zu entdecken. Als ein Beispiel habe ich den viertorigen Janusbogen gewählt.


Der Blick von der Terrasse der Piazzale Caffarelli fällt auf das nächste Ziel. Vorbei am Marcellustheater geht es Richtung jüdisches Viertel.


Diese drei Fotos mit den gleichen Objekten zeigen, dass es sich zumindest für Fotografen lohnt, diesen Weg zu unterschiedlichen Zeiten zu gehen (links nachmittags, rechts vormittags).



Rundum sind viele geborstene Steine zu sehen. Am beeindruckendsten sind sicher die drei korinthischen Säulen des Apollo-Tempels. Steht man direkt darunter, wirken diese am beeindruckendsten.



Anmerkung: Vielleicht fällt auf, dass die Fotos doch unterschiedliche Qualität haben. Ich habe einige Handyfotos dazwischen gemischt, die natürlich wesentlich weniger feine Details zeigen.​

Diese Ecke kenne ich nur mit vielen Gerüststangen. Natürlich musste ich den Portikus der Octavia, das Eingangstor zum jüdischen Viertel unbedingt sehen, als ich vom kürzlichen Abschluss der Renovierungsarbeiten erfuhr.


Der Portikus ist der sichtbare Rest eines Juno geweihten Tempels. Der Portikus wurde zu Ehren der Schwester des Augustus errichtet. Leider darf man das Gelände nicht betreten, hat aber außerhalb des Zaunes gute Sicht. Von den frisch geputzten, alten Steinen wird man fast geblendet.


Da muss sich das Auge an den verwitterten Backsteinmauern und dem bröckelnden Putz erst einmal erholen ;).


Durchs Ghetto mit dem schmucken Schildkrötenbrunnen (wird an anderer Stelle vorgestellt) führt unser Weg zu Ausgrabungen, denen wohl jeder Romtourist zwangsläufig begegnet, mit denen sich aber wohl nicht jeder Passant beschäftigt.


Wenn BEVA mit oder ohne Töchterchen sich in den umliegenden Geschäften umtreibt, umrunde ich gerne die Grube, um mir am Largo di Torre Argentina die Reste der vier Tempel aus Zeiten der römischen Republik anzusehen. Inzwischen wurden an der Umrandung Tafeln angebracht, die zu den freigelegten Objekten kurz informieren.

Überquert man den breiten Corso Vittorio Emmanuele, so sind es nur wenige Schritte zum besterhaltenen antiken Baudenkmal.



Das Pantheon ist ein Muss für jeden Romtouristen. Ob er sich während der Hauptreisezeit mit abertausenden Rombesuchern ins Innere wagt, ist eine andere Sache. Anfang Februar war es auch hier ziemlich ruhig.


So hatte ich Zeit zu schauen und zu fotografieren. Der Blick über das Wasser des Brunnens auf dem Piazza della Rotonda ist für mich obligatorisch. Diesmal war sogar fast freie Sicht auf den antiken Tempel. Die Zeichen auf dem kleinen Obelisken kann ich immer noch nicht entziffern. Man muss schon genau hinsehen, um zu erkennen was nötig war, um die Last der riesigen Kuppel statisch abzufangen und auch nachträglich zu stützen.




Bevor man den antiken Tempel, der heute eine Kirche ist, betritt, lohnt sich in der Vorhalle ein Blick nach oben. Obwohl von den Baumeistern der Päpste seiner Verkleidung beraubt, sind besonders die schmucken Säulen-Kapitelle sehr eindrucksvoll.


Drinnen bleibt der Blick zunächst aufwärts gerichtet. Das Rund der Kuppel mit dem Loch in der Mitte ist schon sehr überwältigend.


Im Pantheon wurden viele berühmte Persönlichkeiten beigesetzt; hier das Renaissance-Genie Raffael.


Wenn einmal nicht so viel los ist, kann man das Innere in aller Ruhe erkunden und den Raum auf sich wirken lassen. Die Atmosphäre einer Kirche kommt hier aber noch weniger auf als in St. Peter.



Mit zwei Nachtaufnahmen vom Pantheon verlassen wir die Piazza della Rotonda und schlendern hinüber zur Piazza Navona. Dort geht es in diesem Kapitel natürlich nicht um Brunnen, Kirchen oder Straßenkünstler.


Wie landläufig bekannt, stand an diesem Platz früher das Stadion des Dioklezian. Am Westende des Platzes informieren diese beiden Tafeln über die geschichtliche Entwicklung. Wir ließen es diesmal nicht beim Betrachten der Tafeln, sondern begaben uns in den Untergrund.


Da wir direkt mit Öffnung unsere Tickets lösten, hatten wir die Ausgrabungen fast für uns alleine. Was dort zu sehen ist, ist nicht unbedingt spektakulär.


Allerdings informieren Hinweistafeln, ein Audioguide (im Eintrittspreis inbegriffen) und ein Video umfassend und interessant.


Wem die alten Mauern zu tröge sind, der kann sich an moderneren Dingen ergötzen. Ich finde solche Gegenüberstellungen immer sehr reizvoll.


Diese Tafel zeigt die fünfzehn bedeutendsten Bauwerke des alten, antiken Roms. Ob diese Wertung allgemeingültig ist?


Von dort oben habe auch ich schon oft nach unten geschaut. Heute habe ich die Reste dieses einst imposanten Bauwerkes selbst gesehen. Als wir nach oben kamen, drängten sich Massen vor dem Ticketschalter. Auch vor der Türe standen noch einige Besucher. Glück muss man haben. Oder gilt doch der Spruch: der frühe Vogel fängt den Wurm?

Zum Abschluss dieses Kapitels möchte ich noch einige Fotos vorstellen, die ich bei Dunkelheit mit meiner Kompaktkamera (Panasonic LX100) aus der Hand geschossen habe.


Da wir diesmal ja in Bahnhofsnähe im Hotel wohnten, schlug ich nach einem Besuch des Schwagers vor mit der Metro B bis Colosseo zu fahren und dort noch etwas zu promenieren. Die rabenschwarzen Augen des Amphitheaters starrten mich aus dunklen Höhlen an.


Vom Konstantinsbogen


spazierte ich an den Säulen des Tempels der Venus und Roma vorbei


hoch zum Titusbogen.


Von dort oben gelang dann dank der unterschiedlichen Beleuchtung dieses Bild.


Durch Monti marschierten wir durchs abendliche Monti zu Santa Maria Maggiore. Die Nachtfotos dieser Kirche habe ich schon an anderer Stelle dieses Threads eingefügt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Ludwig,

eine sehr schöne Idee, Antikes "am Wegesrand" in einem Berichtsteil zu vereinen. :nod:
Auch ich mag diese verstreuten Kleinode sehr, vor allem die beiden Tempel am Forum Boarium. Wie immer toll Deine Fotos, besonders beeindrucken mich die Nachtaufnahmen mit der Kompaktkamera - die aber natürlich schon noch andere "innere Werte" hat als unsere Lumix. ;)
 
Schön, dass auch dieser Berichtsteil mit verstreuten antiken Objekten gefällt.
Zu den Nachtfotos mit Kompaktkamera. Die LX100 hat einen etwas größeren Sensor (1 Zoll) als die gewöhnlichen Kompakten. Wichtiger ist mir aber, dass sie die Bilder im Rohformat ausgeben kann. Damit haben die Fotos deutlich mehr Reserven für die Bearbeitung am Computer. Dort arbeite ich zu 90% mit Capture One, den Rest mit Photoshop Elements (aufgebohrt mit Elements+) und Nik Filtern.

Ich bin mal gespannt wohin diese Entwicklung noch führt. Von den Kollegen im Fotoclub lerne ich ständig. Für die Wettbewerbsfotografie steht allerdings das Composing zu sehr im Fordergrund. Ich will meine Fotos im Wesentlichen in der Kamera gestalten und nicht am Computer. Deshalb halte ich mich grundsätzlich von Fotowettbewerben fern.

Übrigens habe ich gestern noch den Berichtsteil Piazza Navona weiter ergänzt.
 
Hallo Ludovico,

Ich sehe gerade deine neuen Fotos " vom Wegesrand" . Wahnsinnsaufnahmen!!! Sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Es ist ja unglaublich, wie du die Feinheiten in den Steinen herausgearbeitet hast. Das würde meine Kamera nie hinkriegen und mein Auge wahrscheinlich garnicht wahrnehmen. Ein Genuss, vielen Dank!
 
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