Bericht: Sardinien, eine Küstenrundfahrt zu zweit

Tizia

Censor
Stammrömer
Einleitung​
Meine Nichte lebt seit einiger Zeit auf Sardinien, zumindest den größten Teil des Jahres, und ich habe sie schon zweimal besucht.

Dieses Mal habe ich sie gefragt ob sie Lust hätte mit mir eine Küstenrundfahrt zu machen. Die Einladung gefiel ihr sehr!

Und so starteten wir am 16.10.2014 mit ihrem Auto :nod: 13 Jahre alt und schon etwas altersschwach, aber egal :!:


 
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1. Tag
Cagliari und Costa del Sud bis Sant´Antioco

Bereits morgens um 8:00 Uhr landete mein Flieger in Cagliari und meine Nicht holte mich am Flughafen ab. Wir fuhren in die Stadt um uns ein (2.) Frühstück zu genehmigen.

Cagliari

Beim Bahnhof gibt es einen bewachten Parkplatz und von dort aus gelangt man schnell über die Via Roma und die Piazza Yenne zum Lift der einen nach oben zum Elefantenturm und zur Bastion Remy bringt.


Dann muss man durch dieses Tor.....


und wird mit einer schönen Aussicht und einem tollen Caffé belohnt!​


Nach dem wir ziemlich lange dort gesessen hatten und unseren Caffe genossen, ich hatte auch ein Cornetto, ging es weiter.


Ich wollte das Castello noch ein wenig erkunden und vor allem die Kathedrale Santa Maria besuchen.

Der Weg war nicht weit und schon standen wir vor der schönen pisanischen Fassade der Kirche.



Diese Fassade ist eine Rekonstruktion aus den 1930-er, und wurde nach alten Plänen wieder hergestellt.



Die Kirche wurde von den Pisanern im 11. und 12. Jahrhundert gebaut. Innen hat sie viele Barockelemente. Eine Besonderheit sind die Kanzeln, die ursprünglich als ein Stück von Maestro Guglielmo für den Dom von Pisa gebaut wurde und später geteilt. Die Pisaner entschieden sich jedoch für ein Werk des berühmteren Giovanni Pisano und man überliess Cagliari die Kanzel.


Zunächst gingen wir weiter hinunter in die Krypta.




Was wir hier sahen war fantastisch.







Hier unten hätte man endlos fotografieren können so schön waren die vielen Details. Es gab nicht nur einen Raum sondern links und rechts gab es noch weitere Kammern die sehr schön ausgeschmückt waren. Man vergaß wirklich dass es sich hier um viele Gräber handelt.

Doch schließlich ging es wieder hinauf und nun folgt ein Rundgang durch die Kirche.












Und dann waren wir auch wieder draußen im schönen Sonnenlicht.


Nun setzten wir unseren Rundgang fort, wir passierten den Bischofssitz und das hebräische Viertel und schlenderten durch die Gassen des Castello


bei irgendeinem Tor wieder hinaus und es ging wieder den Hügel hinunter.

Hier kamen wir an der Kirche Sant`Anna vorbei die ein wenig an die Trinitá di Monti in Rom erinnert.



An einem schönen Marktstand vorbei


schlenderten wir die Allee hinunter zum Parkplatz.


Auf der Weiterfahrt suchten wir zunächst nach einem Reifenhändler damit die Spur des Autos gut eingestellt wurde, schließlich wollten wir ca. 800 km sicher fahren.

Mit Hilfe eines Einheimischen fanden wir eine Werkstatt und während das Auto "behandelt" wurde ruhte ich mich ein wenig aus. ;)



Costa del Sud

Eine kleine Geste der Dankbarkeit für die Hilfsbereitschaft war die Einladung auf einen Caffé im Zentrum von Pula. Eine sehr schöne Piazza mit vielen Bars und Restaurants die gut besucht waren.

Danach fuhren wir ca. 2 km weiter zur Landspitze von Nora. Dort befindet sich ein Ausgrabungsgelände der uralten untergegangenen Stadt Nora sowie die ebenso antike Kirche Sant´Efisio.

Die Kirche hatte leider geschlossen. Gegenüber war ein nettes Restaurant mit Garten wo ich eine leckere Pizza aß und meine Nichte Miesmuscheln.

Danach folgte ein kleiner Spaziergang.




Auf der Küsten-Panoramastraße ging es weiter nach Chia. Die Bucht von Chia ist ziemlich berühmt wegen ihres Sandstrandes. Das Kalenderblatt meines Italien-Kalenders zeigt jetzt im Oktober auch ein Bild davon. Wir hingegen waren ziemlich enttäuscht was wir vorfanden. Wahrscheinlich waren unsere Erwartungen zu hoch. :frown:


Nun folgte der schönste Teil der Küstenstraße. Zwar kurvig doch mit immer neuen Ausblicken auf die Buchten und das Meer. Links von uns sanftes Hügelland mit üppiger Macchia, wirklich traumhaft. Wegen der kurvenreichen Strecke konnten wir nur hin und wieder halten um Fotos zu machen.



Ohne dass wir es bemerkten hatten wir die Küstenstraße verlassen und gelangten über der Staatsstraße und den langen Damm auf die Insel und das gleichnamige Städtchen Sant´Antioco.

Von unserem b & B hatten wir einen herrlichen Blick auf die Bucht von Sant´Antioco.


Nach diesem Begrüßungsfoto musste ich mich erstmal ausruhen. Die Nacht war doch sehr kurz gewesen und der Klimawechsel heftig.

Doch dann ging´s zum Abendessen ins Städtchen mit seinem mediteranen Flair.


Die Sehenswürdigkeiten des Ortes sparten wir uns für den nächsten Morgen auf und gingen relativ bald schlafen.​
 
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Liebe Tizia,

danke für den Anfang Deines Reiseberichts und die ersten schönen Bilder von Sardinien.
Die farbenfrohe Ausschmückung und die vielen verschnörkelten Details in der Krypta sind wirklich wunderschön.
Ein wenig beneide ich Dich um den Ausflug zum Strand und das warme Wetter.
Ich freue mich auf die Fortsetzung Deines Berichts.

LG und einen schönen Sonntag wünscht
Romitis
 
Der Bericht von Eurem ersten Tag in Cagliari und Umgebung hat mir gut gefallen und sehr alte, ziemlich verschwommene Erinnerungen geweckt. Mit 13-14 Jahren habe ich während 2 aufeinanderfolgenden Sommern Badeferien in S. Margherita di Pula verbracht. Wir sind mehrmals nach Cagliari gefahren. Die Atmosphäre der Stadt hat mir damals gut gefallen und an die Fassade des von S. Maria di Castello kann ich mich erinnern.



Diese Fassade ist eine Rekonstruktion aus den 1930-er, und wurde nach alten Plänen wieder hergestellt.


Wenn Du noch einmal nach Sardinien reist und einen schönen Strand im Süden suchst: Spartivento war damals ein Traum (allerdings ohne jeden Komfort) und scheint immer noch unverbaut zu sein.
 
Hallo Simone,

das freut mich, dass mein Bericht alte Erinnerungen weckte. Ich weiß nicht wann ich das nächste Mal nach Sardinien Reise aber Spartivento ist bestimmt immer noch ein sehr schöner Strand.

Liebe Grüße

Tizia
 

Hier kamen wir an der Kirche Sant`Anna vorbei die ein wenig an die Trinitá di Monti in Rom erinnert.


Vielen Dank für den sehr interessanten Einstieg in den Bericht, liebe Tizia! Kenne Sardinien überhaupt nicht. Die Kirchen für die Kunst und die Strände zur Entspannung - alles ganz nah beieinander. Besonders obiges Bild hat es mir angetan, es erinnert in der Tat an die Trinita dei Monti, die man zur Zeit leider nicht sehen kann. Aber mit der schönen Wolkenform drum herum ist Dir ja ein richtiger Volltreffer gelungen. 8O
Freu mich schon auf die Fortsetzungen....
 
Hallo Tizia,
schön, dass Du wieder gut zurück bist und so viele schöne und interessante Impressionen aus Sardinien mitgebracht hast :thumbup:. Ich bin gespannt, wie die Rundreise weiter geht und ob ich mich beim Euch Begleiten an eigene Eindrücke von dieser Insel erinnern werde. Si vedrà :).
LG
Pasquetta
 
@pehda: Ich hoffe du bist auch wieder gut Zuhause angekommen. Die schöne Wolkenform ist mir erst durch deinen Hinweis aufgefallen :thumbup: Stimmt, du hast recht, dadurch bekommt die Kirche noch mehr Geltung.

@Pasquetta: da bin ich selbst gespannt ob du was wiederfindest. Würde mich freuen.

Danke für euer Interesse. Mal sehen wann ich zum weiterschreiben komme. Meistens mache ich mich ja doch zügig ans weiter berichten.
 
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2. Tag
Fahrt von Sant Antioco über Uta bis Arbatax


Sant´Antioco

Am Morgen unseres 2. Reisetages fuhren wir zuerst noch mal ins Städtchen um uns die Kirche Sant´Antioco (sie stammt aus dem 6. Jahrhundert!) anzusehen und den Lungomare. Die vielen anderen Sehenswürdigkeiten wie antike Ausgrabungen und Kultstätten aus uralten Zeiten ließen wir aus Zeitgründen aus.

Auf dem Platz vor der Kirche konnten wir gut parken. Von außen hat man einen ganz anderen Eindruck und wenn man die Kirche betritt ist man erstaunt. Das ging mir nicht nur hier so. Seht selbst:





Und dann noch ein Blick in die Katakomben, die man leider nur mit einer Gruppenführung besichtigen konnte.


Als nächstes fuhren wir am archäologischen Museum vorbei zum Lungomare. Die schöne Palmen gesäumte Promenade, Fischerboote und kleine Bars gefielen uns. Hier kehrten wir dann auch auf einen Caffé ein.




Vom Isthmus, der die Insel mit dem Festland verbindet verabschiedeten wir uns mit einem letzten Foto von dem geschichtsträchtigen Ort.


An unserem 2. Reisetag hatten wir am meisten Kilometer zu bewältigen weil wir von der südlichsten Spitze Sardiniens hinüber zur Ostküste fuhren. Deshalb war auch nur ein kleiner Stopp in dem Ort Uta eingeplant, der gleich zwei interessante Kirchen aufzuweisen hatte.

Uta

Über Iglesias fuhren wir statt auf der Schnellstraße auf der Landstraße bis Uta weil wir einfach die Landschaft genießen wollten. In Uta sahen wir und zuerst die Kirche auf der Piazza Santa Giusta an.

Hier fand ich den italienischsten Jesus, der mir je begegnet ist. 8)


Ein sehr schöner Altar schmückte die Kirche. Ich war erstaunt weil mir diese filigranen Arbeiten zuletzt im Veneto aufgefallen sind. Dass ich solche Kunst auf Sardinien finden würde hatte ich nicht erwartet.


Die schönen Bögen und Verzierungen der schlichten Kirche gefielen mir gut.






Bevor ich euch die nächste Kirche zeige will ich hier einen Link zur Byzantinischen Architektur einfügen in dem auch die Kirchen Sardiniens und des Veneto vorkommen.

Zu Fuß spazierten wir an den Ortsrand von Uta um die romanische Kirche Santa Maria zu besuchen.

Leider hatte sie geschlossen aber sie sah auch von außen schön aus.




Zu dieser Kirche führte eine breit gepflasterte Strasse, es gab einen riesigen Picknick-Platz und auch der Garten neben der Kirche schien groß zu sein. Alles erweckte den Eindruck dass hier große Feste gefeiert werden oder die Kirche ein Wallfahrtsort ist. Leider reichen meine italienischen Kenntnisse nicht aus um das herauszufinden. Sollte es jemand von den Sprachkundigeren interessieren bin ich für Hinweise dankbar.

Von Uta ging es nun wieder weiter, an Caglieri vorbei im Stop and go-Tempo aber dann waren wir endlich auf der Strada Sarda Orientale (SS125) der wir nun die nächsten Tage folgten.

Strada Sarda Orientale bis Arbatax

Inzwischen war die Mittagszeit schon fast vorbei und deshalb hielten wir nach einem Restaurant für unser Mittagessen Ausschau. Plötzlich erschien links neben der Straße ein Lokal und meine Nichte setzte geistesgegenwärtig den Blinker und bog auf den Parkplatz ab.

Es gab ein Mittagsmenü al lavoro (für die arbeitende Bevölkerung) und wir machten davon alla Tourist-Menü Gebrauch. Das Essen war lecker und günstig und die Bedienung super freundlich. Sie hatte sehr viel zu tun und war trotzdem aufmerksam.

Wir fragten auch gleich mal nach wo wir uns überhaupt befanden. :~

Das war in der Nähe von San Basilo. Von da aus ging es auf der alten SS125 auf einer kurvenreiche Strecke durch wilde Berglandschaft mit schönen Flusstälern. Ein bisschen zu spät, die interessanteste Landschaft lag schon hinter uns, hielten wir an einer Haltebucht und stiegen aus um zu fotografieren.


Um diese Fotos zu machen musste ich zuerst ein wenig einen Pfad entlang durchs Gebüsch gehen. Dort lag soviel seltsamer Müll herum, auch Kleidungsstücke, dass ich echt das Gefühl hatte ich könnte gleich mal auf eine Leiche treffen. Meine Nichte, die später diesen Weg nutzte hatte den gleichen Gedanken :uhoh:

Angenehmer war es dafür überall Glockengeläut von Tieren zu hören. Es brauchte eine ganze Weile bis ich sie entdeckte. :~


Bevor wir weiterfuhren konnte ich noch diese schönen Fotos machen.





Nun kamen wir schnell wieder in niedrigere Gefilde und als wir diese schöne Brücke sahen mussten wir unbedingt noch mal halten.



Ab jetzt gng es zügig Richtung Arbatax. Und als die neue SS 125 unseren Weg kreuzte nahmen wir die Auffahrt und brausten auf einer geraden Straße durch viele Tunnels unserem Ziel entgegen.

Der Tag hatte uns schon so viele " das ist der Wahnsinn" oder "é fantasico" entlockt dass wir keine weiteren großartigen Ausblicke mehr brauchten.

Unser Hotel war sehr hübsch, im sardischen Stil gebaut und eingerichtet und wir fühlten uns sofort wohl.


Die Rezeptionistin gab uns einen Plan mit wo wir schön einen Aperitivo nehmen können und wo angenehm essen. Vor allem das Lokal für den Aperitivo gefiel uns sehr gut. Lange saßen wir auf der geschützten Terrasse mit Blick aufs Meer und einen Wachturm bevor wir noch eine Kleinigkeit essen gingen.

Ein schöner und interessanter Tag ging zu Ende und wir schliefen wunderbar an diesem ruhigen Ort.
 
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Liebe Tizia,

vielen Dank, dass Du uns mitgenommen hast. Dein Berite mit Bilder zeigen uns die schönen Landschaft.
ps: Du und deine Nicht sehen sehr ähnlich aus, beide sind jund und hübsch!

Danke und liebe Grüße von Qing
 
Liebe Tizia,

vielen Dank, dass Du uns mitgenommen hast. Dein Berite mit Bilder zeigen uns die schönen Landschaft.
ps: Du und deine Nicht sehen sehr ähnlich aus, beide sind jund und hübsch!

Danke und liebe Grüße von Qing

Vielen Dank für das nette Kompliment. Ich hoffe du hast auch Spaß an den uralten Kirchen.

Liebe Grüße

Tizia
 
Liebe Tizia,

vielen Dank, dass Du uns mitgenommen hast. Dein Berite mit Bilder zeigen uns die schönen Landschaft.
ps: Du und deine Nicht sehen sehr ähnlich aus, beide sind jund und hübsch!

Danke und liebe Grüße von Qing

Ich schließ mich QingAnna erstmal an... :D
... war wirklich sehr überrascht von dem Inneren der Sant´ Antioco - damit hätte ich nach dem typisch italienischen Äußeren überhaupt nicht gerechnet... 8O
... und bin mal gespannt, wie die Tour weitergeht! ;)
 
Hallo pehda,

danke :lol:

Dann will ich mich mal wieder ans Werk begeben. :~

Geschafft! Tag 2 ist fertig.
 
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Sehr friedliche und unberührte Natur. Man kann die Ruhe förmlich spüren. Gefällt mir sehr gut - bitte mehr davon!! :nod:
 
3. Tag
Von Arbatax über die Strada Sarda Orientale bis Orosei

an unserem dritten Reisetag war ich schon früh wach und ging schon mal auf die Frühstücksterrasse um einen Caffé zu trinken.



Später kam meine Nichte dazu und wir genossen das Frühstücksbuffet und den schönen Morgen.

Arbatax

Dann machten wir uns auf den Weg zu den berühmten roten Felsen von Arbatax.







Dieses Felsenloch interessierte mich sehr und so machte ich mich auf den Weg dorthin :arrow:


Auch auf der anderen Seite des Durchgangs sah es toll aus :!:


In Arbatax endet der Golf von Orosei.


Wie ihr an den Felsen sehen könnt mußten wir um nach Orosei zu kommen über die Berge. Das war eine sehr schöne Fahrt.

Baunei

Zunächst führen wir bis Baunei, ein Ort der am Felsen "klebt" und weithin weiß leuchtet. Dort gibt es viele Bars und Restsurants mit schöner Aussicht über das Tal bis hin zum Meer. In einem davon ließen wir uns nieder für einen Caffelatte bzw. einen Caffé.

Meine Nichte kam schnell mit dem Nachbartisch ins Gespräch und so erfuhren wir von einem Pferderitt von der Ostküste bis zur Westküste über die Berge in sieben Tagen!





Ich machte noch einen kleinen Spaziergang auf einem Panoramaweg am Ortsrand und entdeckte dabei allerlei vom Alltag der Bewohner.


Von nun schlängelte sich die Straße immer am Gebirge entlang. Wir sollten auf einer Strecke von ca. 80 km eine Höhe von über 1000 m erreichen und kamen wieder auf Meeresspiegel herunter. Trotz Autofahrt spürten wir diesen Höhenunterschied deutlich.



Urzulei

Als wir an die Abzweigung nach Urzulei kamen machten wir einen kleinen Abstecher in das kleine Bergdorf.

Der Ort wirkte etwas verschlafen aber allein wegen der schönen Murales hat sich der Besuch gelohnt.






In einer Bar stärkten wir uns mit einem Tramezzino und dann ging die Fahrt weiter.

Bizzarre Felsen waren zu sehen und ganz helles Kalkgestein. Wir fuhren durch Galerien und waren fast alleine unterwegs auf dieser kurvenreichen Straße die uns immer wieder weite Ausblicke fast bis zum Meer hin bot.




Wir waren jetzt im Supramonte, dem zweithöchsten Gebirge Sardiniens. Nicht mehr lange und wir hatten den Genna-Pass erreicht, mit 1017 m der höchste Punkt der Panoramastraße.

Ein kleiner Stopp mußte hier sein.




Von hier aus kann man zur Gorropo-Schlucht hinunter wandern, einer der eindrucksvollsten Naturschönheiten Sardiniens. Wir verzichteten auf diese Wanderung und fuhren ein Stück weiter zu einer Haltebucht von der aus man zumindest einen Einblick in die Schlucht bekam und fotografierten lieber fleißig. :~






In dieser wilden Landschaft kam mir unser Auto ganz klein vor. :frown:


Nun ging es rasch hinunter Richtung Dorgali mit einem Abstecher nach Cala Ganone. Mir hätte es gefallen wenn wir zum Abschluss dieser Tour die Grotta del Buo Marino hätten besichtigen können. Doch leider hat das nicht geklappt.

Ich hatte bei der Reisevorbereitung gelesen dass man mit dem Auto in die Nähe der Grotte fahren kann und dann auf einem kurzen Fußweg dorthin kommt. Aber in Cala Ganone schien es nur Boote zur Grotte zu geben. Da man vor einiger Zeit wieder die seltene Mönchsrobbe dort gesichtet hat ist ab 16:00 Uhr der Zugang zur Grotte für Besucher verwehrt.

Orosei

Wir fuhren also weiter nach Orosei und wurden von unserer Gastgeberin des B&B Nonna Nina sehr herzlich empfangen. Es war gerade erst 16:00 Uhr, also noch Zeit zum 6 km entfernten Strand zu fahren und auszuruhen. Ich ging auch im Meer schwimmen.


An der Ostküste fallen die Schatten früher wie an der Westküste zumal hier ja auch die hohen Berge zum Golf von Orosei steil ins Meer abfielen. Deshalb kehrten wir gegen 18:00 Uhr in unser Quartier zurück und machten uns frisch für den Spaziergang in die Altstadt von Orosei.

Wir folgten immer den Schildern "Centro Storico" und erreichten nach kurzem Fußweg bereits erste Altstadtgassen. Eine kleine Kapelle gefiel uns beiden gut.


Aber natürlich auch dieser Durchgang von dessen Art es in der Altstadt mehrere gab.


Schließlich erreichten wir den zentralen Platz, die Piazza del Popolo.

Und hier erwartete uns eine Überraschung die für uns unvorstellbar war :!:
Orosei feierte Oktoberrfest :lol:

Das sah dann so aus:



Wir gingen zunächst einmal über den Platz um uns mit der Situation vertraut zu machen. Es herrschte eine tolle Stimmung.

Gegenüber leuchtete die Kirche San Giacomo Maggiore. Ich ging ich die breite Treppe hinauf und sah dass sie geöffnet war.


Während ich mich umschaute gingen so nacheinander die Lichter aus. Die Küsterin machte sich nach dem Gottesdienst bereit auf den Weg nach Hause. :nod:

Schnell machte ich ein paar Fotos und hoffte dass ich nicht übersehen werde und die Nacht hier verbringen muss.


Wir gingen dann noch ein wenig spazieren. In der nächtlichen Beleuchtung sah alles wunderschön aus.



Der große Platz war gesäumt von Restaurants und Bars und wir ließen uns zunächst nieder um einen Aperitivo zu trinken.


Zuvor hatten wir gesehen dass es an einem der Stände Kebab Sardo gab und da holte ich mir dann eines. Es muss ja nicht immer das klassische italienische Abendmenü sein ;)

Meine Nichte erklärte mir, dass die Verpackung des Kebab aus den traditionellen sardischen Brotfladen besteht; das junge Personal des Verkaufsstandes sprach untereinander sardisch! Das Kebab schmeckte hervorragend.

Wir erkundeten die Altstadt noch ein wenig bis sich meine Nichte entschloss auch am Stand ein Kebab Sardo zu holen. Zunächst setzten wir uns auf eine Steinbank unter den Olivenbäumen.

Weil es hier so schön war und der Abend immer noch angenehm warm suchten wir die nächste Lokalität auf. Dort ließen wir uns einen leckeren Wein munden. Am Nachbartisch fand sich eine deutsche Grossfamilie ein mit der wir rasch ins Gespräch kamen. Meine Nichte mit der jüngeren Generation und ich mit der älteren :~

Inzwischen wurde Live-Musik gespielt. Die Menschen aus den Bergdörfern, die Touristen und die Einheimischen vermischten sich zu einer bunten fröhlichen Gesellschaft.

Dennoch, irgendwann war ich so müde, dass ich nach Hause musste.

Auf dem Heimweg noch schnell ein Foto von der Chiesa delle Anime​


und schon waren wir wieder in unserem Quartier angekommen. Obwohl so zentral gelegen war es sehr ruhig hier und wir schliefen wunderbar nach diesem so erlebnisreichen Tag.
 
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