Erdbeben in Rom

cellarius

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Hallo,


in Lazium hat es heute um 14:02 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 4,5 auf der Richterskala gegeben. Das Beben war in Rom deutlich spürbar, das Epizentrum lag 5 Meilen vor der Küste in etwa 12 Kilometern Tiefe. Vor allem an den Badestränden gab es Panik. Opfer scheint es entgegen anderslautender erster Berichte nicht gegeben zu haben, und Schäden an den antiken Monumenten wurden bisher auch nicht gesichtet.


RomaOne

Corriere della Sera

La Repubblica
 
Habe ich auch heute Morgen in der Zeitung gelesen.

Erdbeben sind in ganz Italien ja eigentlich nichts ungewöhnliches und ich glaube auch in Rom gab es früher schon Schäden auch an den antiken Bauwerken?

Aber ich hoffe natürlich auch, dass die altehrwürdigen Reste der antiken Bauwerke und Stätten nichts abgekriegt haben (die heutigen Bauten natürlich auch nicht) und in 4 Wochen auch noch alles steht. :)

Meine Freundin war schon eher etwas besorgt wegen der möglichen Gefahr von Terroranschlägen in Rom, ähnlich wie in London.

Italien ist ja doch auch mögliches Ziel mit seiner Irak-Beteiligung und der aktiven Terroristen-Fahndung.

Dementsprechend ist Rom sicher mehr gefährdet, als z.B. Berlin oder Wien.

Aber passieren kann im Prinzip natürlich überall und immer irgendetwas. :?


Andreas
 
Re: Erdbeben in Rom/Terror

Hallo Andreas,


ja, Erdbeben gab und gibt es in Rom immer wieder mal, meist aber Gott sei Dank ähnlich glimpflich wie gestern. Allerdings nicht immer: Spontan fällt mir ein Erdbeben im 9. Jh. ein, das u.a. den Thermen des Caracalla sehr zusetzte, und 1231 und 1349 litt das Colosseum.


Was den Terrorismus angeht, hast Du natürlich recht: Man sollte sich von den Terroristen nicht von seinen Plänen abbringen lassen. Die Römer sind sich des Risikos allerdings durchaus bewußt, und es werden auch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. So war etwa ebenfalls gestern in der Zeitung zu lesen, daß vor dem Kolosseum jetzt ein 30 Meter langer Anti-Terror-Zaun sthet. Es handelt sich um eine Art 'Gatter', in dem die wartenden Besucher ordentlich und in einer Reihe anstehen müssen und währenddessen von den Sicherheitsbehörden schon mal unter die Lupe genommen werden.


RomaOne
 
AW: Erdbeben in Rom

Rund um Rom sind schwere Erbeben eigentlich eher selten, da gibt es wesentlich kritischere Regionen in Italien und so stark war das jüngste Beben auch wieder nicht für Gebäudeschäden. Solche leichten Beben gibt es relativ oft und sind nichts ungewöhnliches, die Panik unter den Strandbesuchern gab es nur unter dem Eindruck des schlimmen Tsunamis in Asien, wenn die Erde bebt schnell vom Wasser weg hat man wohl daraus gelernt, obwohl sich bei so leichten Beben kein Tsunami bilden kann würde ich es auch so machen. Sicher ist sicher. ;)

Was Terroranschläge angeht so gab es gestern übrigens eine Generalübung für einen Anschlag in der Metro hat mir meine Freundin erzählt, ich mache mir um sie diesbezüglich mehr Sorgen als sie selbst. Sie fährt nämlich täglich zur Arbeit mit dem Trenino und Bus von Ostia in die Innenstadt. Sie sieht das ganz locker. Naja, ich hoffe mal diese Bedrohung verschwindet zusammen mit dem Abzug unserer Truppen aus dem Irak nächstes Jahr. Ich glaube das Mailand attraktiver für die wahnsinnigen Bombenleger ist, weil es das wirtschaftliche Zentrum Italiens und dort die Börse ist.
 
AW: Erdbeben in Rom

Ja, über diese Terrorübung habe ich auch in der Zeitung gelesen. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob im Falle eines Falles tatsächlich Mailand das Ziel wäre. Rom ist wesentlich symbolträchtiger (man denke nur an den Sitz des Oberhauptes der katholischen Kirche).
Aber wollen wir mal nicht hoffen, dass es zu sowas kommt.
Interpretiere ich Deinen Beitrag richtig, dass Du und Deine Freundin (momentan?) beinahe echte Römer seid? Ihr wohnt in Ostia?
 
AW: Erdbeben in Rom

Jein. Ich bin gerade in Deutschland, auch hier aufgewachsen und stamme aus der Emilia-Romagna, bin also Norditaliener. Meine Verlobte ist Römerin und sie wohnte in der Nähe von der Pyramide (Garbatella) bis wir zusammen nach Ostia gezogen sind, weil dort a) die Wohnungspreise günstiger sind und b) die Luft wegen dem Meer und den Pinienwäldern sauber ist. Ich kann auch die Hektik und den Verkehr+Parkplatzkampf nicht leiden, in Ostia kann man sich wenigstens auch mal das Fahrrad schnappen und rumradeln ohne totgefahren zu werden. Abgesehen davon ist man in 40 Minuten mit dem Zug in der Innenstadt wenn man da unbedingt hin will, es ist sowieso eine Sache als Tourist für ein kurze Zeit nach Rom zu gehen oder dort dauerhaft zu leben, die Stadt wird dann eine Haßliebe. ;)
 
AW: Erdbeben in Rom

Chrysophylax schrieb:
Jein. Ich bin gerade in Deutschland, auch hier aufgewachsen und stamme aus der Emilia-Romagna, bin also Norditaliener. Meine Verlobte ist Römerin und sie wohnte in der Nähe von der Pyramide (Garbatella) bis wir zusammen nach Ostia gezogen sind, weil dort a) die Wohnungspreise günstiger sind und b) die Luft wegen dem Meer und den Pinienwäldern sauber ist. Ich kann auch die Hektik und den Verkehr+Parkplatzkampf nicht leiden, in Ostia kann man sich wenigstens auch mal das Fahrrad schnappen und rumradeln ohne totgefahren zu werden. Abgesehen davon ist man in 40 Minuten mit dem Zug in der Innenstadt wenn man da unbedingt hin will, es ist sowieso eine Sache als Tourist für ein kurze Zeit nach Rom zu gehen oder dort dauerhaft zu leben, die Stadt wird dann eine Haßliebe. ;)

Das kann ich mit gut vorstellen.
Das Leben in der Stadt ist sicher nicht immer das Angenehmste, was man sich denken kann.
Als wir jetzt im September in Rom waren, wurde abends das Taschentuch etwas schwarz beim Schneuzen. Weniger wegen irgendeiner ungesunden Infektion, sondern wegen der auch gut riechbaren Abgasbelastung.
Als Tourist kann man in den Trubel, die Menschenmassen und das Verkahrschaos kurz eintauchen, sich trotzdem von den Sehenswürdigkeiten und dem quirligen Leben faszinieren lassen und dann wieder entfliehen, aber als Bewohner?

Andreas
 
AW: Erdbeben in Rom

Das mit der Hassliebe ist sicherlich nicht ganz falsch, aber es ist die tollste Hassliebe der Welt....

Ok. klingt blöd.
Ich habe zwei Mal für ein Jahr in Rom gelebt und mit der Stadt und mir selbst gekämpft. Rom muss man erobern, in jeder Hinsicht, um sich dort einnisten zu können und um zu überleben. Aber ich würde es jeder Zeit wieder tun, einer meiner großen Träume ist es immer noch, dort sesshaft zu werden.

Bis das so weit ist, lebe ich meine "kleine Hassliebe" - lebe nämlich immer noch in Italien :)

Saluti,
Torsten
 
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