Vier waren in Rom!

povyfant

Civis Romanus
Vier waren in Rom!


Jetzt ist auch dieser Urlaub Geschichte. Wie es war? Na wie schon!
Wichtigste Erkenntnis: Rom ist bei Sonne doch angenehmer als bei Regen!

Damit der Bericht nicht ausufert, zunächst eine Zusammenfassung mit den „harten Daten“.


Flug: Wien –Fiumicino mit FlyNiki. 12h10-13h40, Rückflug 14h25-15h50. Jeweils überpünktlich, zwei Tramezzini und ein Cola, Preis 99 Euro incl. Tax

Transfer: Rome Limousine Shuttleservice, per e mail bestellt, Fahrer mit Schild mit meinem Vornahmen am Gate, Fahrtdauer incl Stadtrundfahrt 45 min (San Paolo fuori le mure, Cestiuspyramide, Kolosseum, Quirinaltunnel zur Spanischen Treppe, Piazze del Popolo, Via del Corso) Preis 35 Euro

[hotel]152[/hotel]Hotel: San Carlo, 4 Bett-Zimmer auf 2 Etagen mit großer Dachterrasse incl. Frühstück 220 Euro pro Nacht. Lage optimal.(zwischen Via del Corso und Spanischer Treppe) Völlig ruhig. Nettes Personal. Frühstücksraum mini, Cappuccino 1a, Rest nur das notwendigste (kein Schinken, Wurst oder Käse)
Preis Leistungsverhältnis trotzdem top!



Cafe: Tazza dOro (beim Pantheon): "bester Kaffee der Welt" (ist aber wirklich gut) Cappuccino um 90 Cent, allerdings kein Sitzplatz.

Cafe Casanova: Cappuccino um 5 Euro, dafür exquisiter Sitzplatz (Ausblick!)


Speisen: Navona Notte (Empfehlung aus dem Forum): Auf Wusch meiner Damen 2 mal getestet. Gemütlich, vorzügliche Pasta mit Vongele in 2 Varianten. Gute Pizze. Tadelloser Hauswein weiß wie rot. Preis Leistungsverhältnis top.


Hostaria l’Orso 80 (via del Orso 33), ebenfalls Empfehlung aus dem Forum: Qualität der Speisen gut (Saltimbocca a la Romana, Pizza, Pasta, Vorspeisen). Atmosphäre hat uns nicht so behagt wie im Navona Notte, soll aber nicht abwertend sein.
Dal Pollarolo 1936 (Via Ripetta 4/5). Zufallsfund: Vergleichbar dem Navona Notte, Trippa versucht, Sardinen sowie Pasta und Pizza, sehr lecker, gute Bedienung. Preis Leistungsverhältnis top
Antica Birreria Peroni (via S. Marcello 19, Nähe Piazza Venezia)) Tip aus dem Falk Spirallo. Zu Mittag getestet. Wurrlt vor Römern, die in der Nähe arbeiten. Lustig um zu beobachten. Gute Nudeln, hervorragendes Sorbetto al Limone um 2 Euro. Preis Leistungsverhältnis top
Dar Fillettaro a Santa Barbara: (Largo die Librari 88, Nähe Campo die Fiori) Erinnerung von meinem ersten Urlaub. Nichts hat sich geändert, nach wie vor mein Lieblingslokal. (Meine Damen sahen es allerdings nicht ganz so) Würde es auch nicht ohne Vorbehalt weiterempfehlen, kenne eine Menge Leute, die gleich bei der Tür umdrehen würden.
Schlauchförmiges Lokal, rechts 2er Tische, links 4er. Am Ende die Küche. Viele Italiener, auch mit Cravatta Nera.
Als Hauptspeise gibt’s nur frittierte Stockfisch (Baccala)Filets, in einem Butterbrotpapier mit der Hand zu essen, dazu Puntarelle Salat (was ist das eigentlich genau?)
Preis Leistungsverhältnis top


Gesamtpreis in diesen Lokalen incl 1l Hauswein und 1l Mineralwasser zwischen 40 Euro (Filettaro) und max 60 Euro (Orso)
Fazit: Man muss kein Vermögen ausgeben, um in Rom gut und vergnüglich zu essen.
Roma Pass: Preis 20 Euro für 3 Tage Netzkarte sowie 2 Museumseintritte, erstanden am Sonntag morgen bei der Engelsburg. Für Erwachsene auf jeden Fall lohnend, für Studenten nicht gar so, da es auf den Pass keine Ermäßigung gibt, bei den einzelnen Eintritten aber schon. Auch, dass man sich dann bei keiner Kasse mehr anzustellen braucht, ist von Vorteil
(gilt natürlich nicht für den Vatikan, wo der Pass keine Gültigkeit hat)
Soweit der erste Teil. Morgen folgt der Rest!
Soviel zum Wahrheitsgehalt meiner Schilderung!

 
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AW: Vier waren in Rom!

Danke für den knackigen Reisebericht:thumbup: .

Freue mich schon auf die Fortsetzung:nod:

Gruß gengarde
 
AW: Vier waren in Rom!

Von mir auch vielen Dank für den Reisebericht.
Als Hauptspeise gibt’s nur frittierte Stockfisch (Baccala)Filets, in einem Butterbrotpapier mit der Hand zu essen, dazu Puntarelle Salat (was ist das eigentlich genau?)
Puntarelle Salat ist typisch römisch und fast nur im Winter zu bekommen.
Hier gibt genauere Infos:
Cucina Italiana - Curiosità e ricette storiche: Latium - Obst und Gemüse
PUNTARELLE (Chicoréesorte)
Die sogenannten Puntarelle – Stolz der Römer, früher als auch heute – sind eigentlich nichts anderes als eine Chicoréesorte, die ”cicoria di Catalogna” heißt und den botanischen Namen Cichorium intybus trägt.
Charakteristisch für diese Speise, die Römer und Besucher Roms nur zu gut kennen, ist ihre Präsentation bei Tisch. Noch vor dem Koch nimmt sich der Gemüseverkäufer ihrer an, denn die dünnen, aus dem zentralen Körper des Blattes gewonnenen Streifen werden in kaltem Wasser eingelegt: das Ergebnis ist die typische Kräuselung.
Man macht die Puntarelle mit den vorher zu einem Brei vermischten Zutaten Knoblauch, Anchovisfilets, Weißweinessig und Öl an.​
Liebe Grüße
Sabine
 
AW: Vier waren in Rom!

Hallo und Moin, Moin povyfant!

VIELEN DANK :) für Deinen Bericht - ich habe ihn sehr gerne gelesen und auch ich freue mich auf die Fortsetzung ........


Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: Vier waren in Rom!

Sehr interessanter, knapp formulierter, gut lesbarer Bericht.

Da macht das Lesen Spaß. DANKE, auch für die feinen Fotos. Freue mich auf die Fortsetzung. :)

Gruß
Alex
 
AW: Vier waren in Rom!

Liebe Sabine!
Vielen Dank für die umfassende Information!
Der Alltag hat mich diese Woche fast umgeworfen, in Oberösterreich sind Ferien, es waren aber nur die Kollegen auf Urlaub, die Patienten aber alle bei mir in der Ordination. Daher die Fortsetzung meines Berichtes mit Verspätung, ich bitte um Nachsicht!
Grüße aus Österreich
Povyfant
 
AW: Vier waren in Rom!

Hallo SabineHH!

Vielen Dank für Deine "Puntarelle-Erläuterungen"! Wir essen diesen Salat fast jedes Mal, und fragen uns immer, warum es den nirgendwo sonst zu kaufen gibt. Scheint ja wirklich etwas sehr typisches aus der Region zu sein. Auf Chicoree hatte ich dabei überhaupt nicht getippt...

Jetzt bin ich schlauer! Danke

Ingo
 
AW: Vier waren in Rom!

1.Tag (Fr., 9.2.07)
Fahrt nach Wien Flughafen seit der neuen Umfahrung problemlos (von Linz locker in 2 Stunden zu machen), daher waren wir wie immer viel zu früh da. Den Stress, vielleicht einmal einen Flieger zu verpassen, möchte ich mir nicht machen.
Das Shuttleservice in Rom ist, wie gesagt, sehr zu empfehlen, auch zu zweit ist es, glaub ich, die 35 Euro absolut wert, da man wirklich von Tür zu Tür befördert wird. Mit Gepäck ist auch eine kurze Strecke zur U-Bahn schon lästig, überhaupt wenn’s regnet, wie bei uns. Das Schild mit meinem Vornamen (schreibt man übrigens ohne „H“, wie ich grad im ersten Teil meines Berichtes gesehen hab) war natürlich originell, es war aber rasch zu klären, dass er wirklich uns abholen wollte. Die Stadtrundfahrt machte selbst bei Regen großen Gusto auf mehr.
Der Empfang im Hotel war sehr nett: „ You are the family from Austria“, bevor ich noch die Reservierung suchen konnte. Es gibt übrigens keinen Lift, aber wenn man keine Treppen mag, ist man in Rom überhaupt arm. Gepäck durfte ich trotz guten Willens nicht selbst tragen, später hab ich entdeckt, dass es einen Materialaufzug gibt.
Erster Weg war zur Tazza d’Oro. Im Pantheon konnten wir uns dann davon überzeugen, dass über der Öffnung tatsächlich kein Glas ist, der Regen platschte eindrucksvoll auf den Boden. Die weitere Runde führte über die Piazza Navona (Flüsse Brunnen leider eingerüstet) zurück zum Trevibrunnen. Dann zum Spar in die V.d.Pozetto (von der Via del Tritone zur Piazza S. Silvestro, dann gleich rechts) um Aqua Minerale und Tarrocco Orangen. Kurz geschlunzt, dann ins Navona Notte. Die Pizze und Nudeln (mit Muscheln, siehe oben) waren vorzüglich, ebenso die Straccetti (Filetspitzen?) con Rucola. Bei leider wieder strömenden Regen zurück ins Hotel, dort aber hervorragend geruht.

2. Tag (Samstag)
Taktischen Fehler begangen, keinen Museumstag eingelegt, sondern bei weiterhin strömenden Regen durch die Stadt gestapft, von Piazza di Spagna zum Trevi über den Quirinal zum Trajansforum, S. Pietro in Vicolo gesucht und auch gefunden, der Moses beeindruckt schon sehr. Am Rückweg Crudo, Mortadella, Pecorino und Ciabatta bei Spar eingekauft, gut gegessen. Am Nachmittag nach der Tazza d’Oro nochmals unverdrossen durch den Regen gestapft, (na ganz unverdrossen nicht), Piazza Navona, am Palazzo Farnese vorbei, V. Giulia zum Campo die Fiori (um diese Zeit bereits verlassen). Dann auf der Via del Corso schoppen gewesen (Benetton, Sisley und Nike Shop gibt’s bekanntlich nur in Rom und sonst nirgends auf der Welt). Abends ins Orso (Bericht siehe oben). Danach wegen des Regens nicht mehr allzu weit gebummelt.

3.Tag (Sonntag)
Morgens Blick auf die Terrasse: Sonnenschein!!!
Ab auf den Petersplatz bei Sonne, vorher Zwischenstop an der Engelsburg, um 4 Roma Pässe zu erstehen (um 10 Uhr morgens kein Mensch dort). Junge Dame gekränkt, da wir keine Besichtigung anschlossen. Auch am Petersplatz erstaunlich wenig Leute, die Personenkontrolle in gut 5 Minuten passiert, im Dom vor der Pieta reichlich Zeit zum Fotografieren, dann den Einmarsch der Priester (Kardinäle?) beobachtet, auf die Messe dann doch verzichtet. Schöner Spaziergang über den Gianicolo nach Trastevere, Kirche S.Maria besichtigt. (Wunderschöne Mosaiken!) Zurück über die Tiberinsel, durch das Ghetto. Jause wieder im Hotel, dann ein Sonnenbad auf der Terrasse (Foto siehe oben). Tazza d’Oro hat Sonntag zu (Geschäfte nahezu alle offen, auch der Spar), daher ausnahmsweise ohne Cappuccino aufgebrochen, über die Spanische Treppe zum Pincio. Dann durch den Park der Villa Borghese zur Via Veneto (hat glaub ich schon ein wenig an Glanz verloren), über Piazza Barberini zu den Quattro Fontane, Quirinal zurück zum Trevi, Piazza di Spagna ins Hotel. Abends entdeckten wir das Pollarolo, nahe der Piazza del Popolo. Uns gegenüber wurde eine alte Amerikanerin platziert, die auf Englisch leise vor sich hinschimpfte (bei uns würde man sagen matschkerte), über das Lokal, über die schlechte Bedienung, den schlechten Tisch, sie wäre lieber wo anders gesessen. Wir waren fast irritiert, weil das Personal nicht reagierte. Im Laufe des Abends zeigte sich, dass die Dame offensichtlich Stammgast war. Sie bekam ihre halben Portionen, den Wein, der ihr eindeutig besser schmeckte, aufmerksam nachgeschenkt, es war wie bei einem alten Ehepaar, wenn sie nicht geschimpft hätte, wäre das Personal sicher besorgt gewesen, ob ihr nicht was fehlte. Ich versuchte ein Saltimbocca, das mir hervorragend schmeckte. Auch die Sardinen meiner Tochter waren vorzüglich.

4.Tag (Montag)
Wieder trübes Wetter mit Nieselregen, Roma pass ausgepackt, mit der Metro zum Lateran. Nach der Besichtigung zur San Clemente (eine meiner Lieblingskirchen, ich mag die Riesenhallen wie Lateran oder Maria Maggiore nicht wirklich, Petersdom ist vielleicht ein bisserl was anderes), dann zum Kolosseum, mit dem Pass an den Kassen vorbeimarschiert, die Schlange dort allerdings auch nicht lang. Schade, dass man nicht ganz rauf darf, aber auch so eindrucksvoll genug. Während des Besuchs leichte Wetterbesserung, daher das Forum durchquert und erst P.Venezia in den Bus gestiegen.
Nach der Siesta mit dem Bus zur Bocca de la Verita, dort die im Führer versprochene Schlange von Japanern, daher zuerst die Kirche besichtigt (ist es absolut wert), danach war die Schlange auch nicht kürzer, also brav angestellt und die unvermeidlichen Fotos gemacht (siehe oben) Danach Fußmarsch über den Zirkus Maximus zur Santo Stefano Rotondo. Dort 3 fach zu (erstens weil Montag, zweitens weil schon 5 Uhr und drittens überhaupt wegen Renovierung. Lustig das Baustellenplakat, auf dem das Fertigstellungsdatum schon mehrfach übermalt war.) Dann mit Minibus117 im Stehen durch die Stadt gekurvt. Abends zum Filletario (siehe oben). Toll auch hier die Mischung des Publikums (zum Teil auf den Foto zu sehen): Die zwei älteren Herren nebenan, fein „gesackelt“, daneben die 3 flotten römischen Ladies, (ich musste mich nachher hauen lassen, weil ich die fotografiert hab), hinter uns ein Paar, dass aß wie am Tag vor der großen Hungersnot, 3 Portionen Fisch und dann noch Salat und als Nachspeise die frittierten Zucchini. Dann ein klingelndes Handy, langsam ersterben alle Gespräche, einige sehen in der Handtasche nach, zuletzt entdeckt ein alter schwerhöriger Römer, dass es seines ist, telefoniert entsprechend laut, sodass alle was davon haben, fröhliches Gelächter im Lokal!

Fortsetzung folgt!
 
AW: Vier waren in Rom!

Hallo povyfant!
Danke, für den zweiten teil deines Rom Berichtes und Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag (habe ich gerade bei den Terminen gesehen) :D !
LG Trine!
 
AW: Vier waren in Rom!

Hallo und Moin, Moin povyfant!

VIELEN DANK auch für diesen Teil des Reiseberichtes - habe ihn wieder sehr gerne gelesen ... Schade, dass Ihr so viel Regen hattet !!!

Wenn auch nachträglich:


24.gif


HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
ZUM
GEBURTSTAG


Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: Vier waren in Rom!

Hallo povyfant,

DANKE für den umfangreichen und sehr lesenswerten Rom-Fortsetzungsbericht (und die viele Arbeit, die dahinter steckt).

Wirklich schade, dass ihr kein besseres Wetter hattet. Offensichtlich hat das Eurem Spaß nicht viel Abbruch getan.

Gruß
Alex
 
AW: Vier waren in Rom!

Man möchte gar nicht glauben, welch intime Geheimnisse man im Internet preis gibt. Ich bedanke mich aber trotzdem artig für die netten Glückwünsche, schließlich hat keiner drauf hingewiesen, wie alt ich schon bin. Bin übrigens zur Feier des Tages Stabhoch gesprungen!

5.Tag (Dienstag)
Morgens Sonne! Trotzdem hatten wir das Vatikanische am Programm, und das mit guter Überlegung: Samstag ist schlecht, denn da sperrt man bereits um zwei. Sonntag ist ganz schlecht, denn da ist überhaupt zu. Montag ist auch schlecht, denn da haben alle anderen Museen zu. Also Dienstag, und gleich um 9, wenn alles schläft. Irgendwas hat bei unseren Überlegungen nicht gestimmt, denn es standen die Leute schon 3 mal ums Eck. Also spontan umdisponiert- es scheint ja ohnehin die Sonne! – rauf auf die Petersdomkuppel. Da sind überraschenderweise gar keine Menschen, die Stiegen natürlich zu Fuß, wir sind ja ein Bergvolk und Sportler noch dazu! Der Blick zum Kircheninneren ist nicht mehr so frei wie vor 12 Jahren, damals hatte ich beim Blick übers Geländer ordentlich Höhenangst, jetzt ist ein Gitter bis über Kopfhöhe. Trotzdem immer noch sehr beeindruckend. Dann in Schräglage die Kuppelrunden bergauf, die Beschreibung des Rundblicks haben schon manche Vorredner vorweggenommen. Beim Abgang noch Zwischenrast auf dem Kirchendach, Cappuccino genommen (zwar aus Pappbecher, aber um 1 Euro in Anbetracht der Örtlichkeit (heißt glaub ich „Location“ heutzutag) nicht übertrieben, und vor allem gut) dann noch einen ruhigen Rundgang durchs Kircheninnere, der Pieta die Ehre erwiesen. Anschließen einen Blick ums Eck zum Vatikanischen, Schlange eher länger geworden, daher Busfahrt zum Kapitol, vergeblich die Gänse gesucht, also das Museum besucht. Skulpturensammlung ist schon toll, vor allem der Marc Aurel wird würdig präsentiert. Mittlerweile ist es Mittag, Frage an die Allgemeinheit, ob noch Bedarf an Stiegensteigen besteht- Angebot in der Umgebung durchaus vorhanden- doch für die Antica Birreria entschieden (Kritik siehe oben).

Nach Mittagsrast auf der Terrasse, Kaffee auf der Piazza del Popolo in der Sonne (das Cafe heißt übrigens Canova und nicht Casanova), Caravaggio besucht (Illuminati lassen grüßen). Dann hinauf auf den Pincio, durch den Park der Villa Borghese, mit dem Bus der Linie3 (keine Straßenbahn mehr) zum Kolosseum, man durchquert da merkwürdige Viertel, kommt auch an der Medizin-Uni vorbei, meine Töchter meinten, lieber doch in Wien weiterstudieren zu wollen. Was wir abends machten, trau ich mir fast nicht zu sagen, aber wir hatten guten Crudo und Frascati dabei: Wir sahen uns das Schirennen von der WM in Aare an.

6.Tag (Mittwoch)
Wieder Sonne! Nochmals Anlauf ins Vatikanische: Diesmal schon um 8h15: Diesmal kein Mensch, auch nicht zu Mittag nach Verlassen des Museums. (Woran liegt das? Zufall?) Der Laokoon steht jetzt in einer Sonderausstellung gleich beim Eingang (weiß allerdings nicht wie lang noch), dann ein paar Skulpturen „mitgenommen“, schöne Ergänzung zum Vortag. Die meiste Zeit verbrachten wir in den Stanzen und in der Sixtina, das lohnt sich immer wieder. Hier noch eine kurze Anmerkung zum Falk Spirallo Führer. Die Kritik hier im Forum ist zwar berechtigt, dass man auf Grund der Einbahnregelung eigentlich aus der Sixtina nicht mehr retour kommt, daher nicht unbedingt gleich dorthin stürmen soll, aber uns hat keiner dran gehindert (vielleicht weil so wenig los war). Mittagsrast auf der Terrasse (richtig: mit Crudo und Mortadella sowie Pecorino: 1 Woche hält man diese Diät locker durch). Nachmittag Jagd durch die fehlenden Kirchen: (hätte man geschickter einteilen können). Santa Maria della Victoria mit der Heiligen Terese von Bernini (siehe Illuminati. Die These mit dem Orgasmus finde ich aber etwas gewagt!) Santa Maria Maggiore, Sant Andrea della Valle (Tosca! 1.Akt) Sant Ignazio (tolle illusionistische Deckengemälde), San Luigi die Francesi (Caravaggio: Hl. Matthäus, auch für Laien beeindruckend). Danach Versprechen, keine Kirchen mehr!
Abends ins Navona Notte, beim Heim gehen bereits leise Abschied genommen von P. Navona, Pantheon, Trevi sowie Spanischer Treppe.

7.Tag (Donnerstag)
Ist schnell erzählt. Es regnet wieder, trotzdem machen wir noch einmal mit Schirm bewaffnet eine Runde durchs Zentrum , zum Campo dei Fiori, keinen frischen Knoblauch für meine Mutter bekommen. Shuttledienst holt uns pünktlich ab, ist in einer halben Stunde am Flughafen, da er auf die Stadtrundfahrt verzichtet und sich auch nicht immer an die Höchstgeschwindigkeit hält. Im Autogrill SB Restaurant passabel gegessen (dabei wehmütig an die Vortage gedacht), überpünktlich abgeflogen und schließlich um halb sieben wieder in Linz eingetroffen. Das ist schon immer wieder verblüffend, wie rasch das geht!

Povyfant
Noch ein paar Anmerkungen zu Themen, die häufig im Forum diskutiert werden.
Sicherheit: Sicher nicht schlimmer als in jeder Europäischen Großstadt auch: Brieftaschen werden auch in österreichischen U Bahnen und Bussen geklaut, auch im Finsteren hatten wir keine unangenehmen Begegnungen, das Bahnhofsviertel haben wir gemieden (das ist weder in Frankfurt noch in Wien sonderlich einladend, vielleicht in Rom sogar besser).
Betteln: Vor den Kirchen steht immer wer, find ich nicht so angenehm, aber was soll’s.
Sauberkeit: In der Schweiz oder Skandinavien sicher ausgeprägter, über Österreich trau ich mir kein Urteil zu, denn eigenen Dreck sieht man bekanntlich nicht so, hat uns aber nicht gestört.
Reiseführer: Hatten wir den Falk Spirallo. Absolut brauchbar, an die willkürliche Trennung zwischen Zentrum und Norden gewöhnt man sich. Als Ergänzung einen alten Dumont war ausreichend, denn die entscheidenden Tipps holt man sich doch ohnehin aus dem Forum, oder???
Beim Ansehen der alten Dias (vom Mai 1995) fällt auf, dass kaum Touristen zu sehen ist: Ein Bild vom Trevi Brunnen bei Sonnenschein, da ist nur meine Frau drauf! Hat der Tourismus wirklich so zugenommen?
Ein letzter Punkt: Natürlich ist es Arbeit, einen Bericht zu schreiben, aber es macht auch mächtig Spaß, und wär das nicht so, tät man’s nicht

Zu Ostern geht’s nach Pietrasanta (das ist bei Viareggio) zum Aktivurlaub (Leichtathletik) mit einem Schuss Kultur (Minimum: Vicenza und Lucca)
Liebe Grüße aus Österreich an alle Rom Liebhaber
Euer Povyfant
 
AW: Vier waren in Rom!

Hallo und Moin, Moin povyfant!

Ich kann nur noch einmal sagen: VIELEN, VIELEN DANK :) - ich habe Deinen Bericht wirklich sehr, sehr gerne gelesen .... Schade, dass Ihr nicht noch länger geblieben seid - ich hätte gerne weitergelesen !!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
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