Herr Groll und die Stromschnellen des Tiber

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Augustus
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Herr Groll, der rollstuhlfahrende Detektiv aus der Wiener Vorstadt, ermittelt mit seinem Freund, dem „Dozenten“, in Rom. Markus, ein Zögling des Malteserordens, ist verschollen. Der Dozent hingegen will eine polnische Historikerin bei der Suche nach einer ominösen Koranausgabe aus der Frühzeit des Islam unterstützen.

In einem Weingut der Malteser findet Groll den väterlichen Freund des Novizen erdrosselt vor. Die Nachforschungen erweisen sich aufgrund der römischen Stadtgeografie und der antiken Straßenbeläge als schwierig. Dennoch gelingt es Groll mit Hilfe des Lebenskünstlers Ezechiel Heavensgate auf dem Aventin und in der Malteserzentrale Markus‘ Spur aufzunehmen. Dabei wird er in die Konflikte zwischen papsttreuen und papstfeindlichen Klerikern verstrickt. Auch die mafia capitale mischt mit.

Der Dozent hat eine leidenschaftliche Affäre mit der Historikerin. Die Anhängerin der spätantiken Religion des Mani fesselt ihn mit ihrem Wissen und ungewöhnlichen Sexualpraktiken. SS-Führer Himmler habe in einer NS-Ordensburg eine Koranausgabe aus der Zeit des Propheten gehortet, die von jüdischen Schriftgelehrten verfasst wurde. Das Original sei verschollen, aber in Rom sollen sich Kopien des Buches befinden. Während sich der Dozent in die Spätantike versetzt sieht, wird Groll vom Strudel der papstfeindlichen Verschwörung mitgerissen. Mister Giordano, Grolls New Yorker Freund mit sizilianischen Wurzeln, schaltet sich ein. AMAZON

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Buchtipp: Herr Groll und die Stromschnellen des Tiber ? Erwin Riess - BIZEPS

Wer leichte, geradlinige Kriminalkost für nebenher sucht, für den ist der Herr Groll und die Stromschnellen des Tiber nicht das Richtige. Der Roman hat nicht nur eine Fülle von Handlungsebenen, sondern wartet auch mit einer Menge kultureller und zeitgeschichtlicher Fakten auf, die konzentriertes und aufmerksames Lesen und auch Hintergrundwissen erfordern. Diese Faktenflut lässt die Leserin und den Leser manchmal von der Geschichte abweichen und sorgt für ein paar Längen.
Fazit: Erwin Riess’ neuer Roman Herr Groll und die Stromschnellen des Tiber ist kein Leser-Fast Food. Er erfordert Lesen mit Köpfchen. Für die Leserin oder den Leser mit Interesse an Geschichte und Kultur ist der Roman eine witzige und vielschichtige Lektüre.
 
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