Da sola a Roma

Es ist mal wieder soweit, es zieht mich nach Rom. Dieses Mal mit einem Quartier im Monti-Viertel. Hier ist man optimal an den ÖPNV angebunden, kann aber auch alles sehr gut zu Fuß erreichen.

Gleich nach meiner Ankunft mache ich mich auf zur Spanischen Treppe, denn dort blühen die Azaleen und man weiß nie wie lange die Pflanzen durchhalten. Außerdem scheint heute die Sonne, während für morgen Regen angesagt ist.

Ich nehme den Weg durch die Galleria Sciarra

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und laufe Richtung Spanische Treppe. Ich freue mich, dass ich mich so gut auskenne und nicht suchen muss.

Vorbei geht es an der Mariensäule

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und dann weist das allgemeine Gewühl auch schon darauf hin, dass die Spagna erreicht ist. Wunschgemäß präsentieren sich die Azaleen in voller Blüte.

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Für das Abendessen überlege ich mir nach Trastevere zu fahren, denn da ist ja immer was los. Müde und hungrig komme ich gegen 19:00 Uhr dort an. Ich wähle das Carlo Menta, leider ein Fehlgriff. Nicht, weil das Essen nicht schmeckt, sondern weil mich die gute "Einweiserin" nachdem ich lediglich einen Platz für eine Person möchte, einfach ignoriert und die anderen Gäste in größerer Zahl freudig an mir vorbei winkt.

So etwas mit einem hungrigen Schaf zu machen ist schon arg. Frustriert trolle ich mich nach Monti zurück. Auf weitere Experimente habe ich jetzt keine Lust.
Aber zum Glück ist gleich neben meiner Unterkunft eine Pizzeria mit Straßenverkauf, bzw. wo man auch drinnen etwas essen kann.

Hier bekomme ich ein großes Stück sehr leckere Pizza. Der kleine Laden ist günstig und wirklich gut und so kehre ich meist abends hier ein um etwas zu essen. Nette Unterhaltung ist mir nach dem zweiten Abend auch garantiert. Somit bin ich bald Carlo Menta dankbar, dass man mich dort ignoriert hat.​

Also, wer weiß denn wo das Schaf hier unterwegs war?

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Pasquetta, ein Schaf mit Adleraugen!
:thumbup::thumbup::thumbup:​

Es ist Donnerstag un mein erster voller Tag in Rom. Laut Wetterbericht soll es heute regnen. Leider behält der Wetterbericht recht. Ein Blick aus dem Fenster und ich fühle mich wie zuhause. :evil:

Aber was soll es, von so was lasse ich mich nicht verschrecken und ich mache mich samt Schirm auf nach Trastevere. Die Piazza San Cosimato ist mein Ziel. Hier gibt es täglich einen Markt und den wollte ich mir anschauen.

Auf dem Marktplatz ist bei dem Wetter nicht viel los, ich mache trotzdem ein paar Bilder

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und entdecke etwas was man im Zentrum von Rom gar nicht so oft sieht. Einen Kinderspielplatz, der dazu noch in einem ganz passablen Zustand ist.

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Nach dem kurzen Marktbesuch schlendere ich weiter durch die Gassen Rund um die Piazza San Cosimato. Hier findet man allerlei kleine interessante Lebensmittel-Geschäfte, ein Bummel lohnt also auch deswegen.

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Da es immer noch regnet fahre ich mit der Tram 8 zurück zum Campo dei Fiori. Ich komme an dem Kirchlein Santa Barbara vorbei und sehe, dass sie geöffnet ist. Also trete ich schnell ein um mir die Kirche anzuschauen.

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Tapfer stehen die Obst- und Gemüsehändler auf dem Campo dei Fiori im Regen, während die Bekleidungs- und Taschenstände nicht da sind.
Einige Tage später, bei schönem Wetter, waren sie wieder da

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Aber wenigstens der Blumenhändler hält auch durch

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Ich schlendere etwas unmotiviert noch weiter durch die Gassen, denn eigentlich will ich zum Roseto Comunale, aber da hätte ich dann doch gerne Sonne, oder zumindest keine Dusche von oben.

Meine Geduld wird bald belohnt, der Regen hört auf und ich springe am Largo Argentina in einen Bus, der mich direkt bis zum Roseto Comunale bringt.

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Wie immer kann ich mich nicht satt sehen an den schönen Rosen und natürlich muss eigentlich jede noch so kleine Rosenblüte fotografiert werden x(. Nicht das ich zum ersten Mal hier wäre und noch keine Bilder hätte, aber es macht einfach Spaß die Rosen zu fotografieren. Nun habe ich die Qual der Wahl, welche Bilder ich hochlade und dann, welche ich im Groß- und welche ich im Kleinformat zeige. Ja, so ein Reisebericht stellt einen zuweilen vor arge Entscheidungen :lol:

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Da das Wetter tatsächlich immer schöner wird und der Rosengarten ja auch schon auf dem Aventin liegt, beschließe ich eine Runde über den Aventin zu drehen. Obwohl der Aventin ja mitten in der Stadt liegt gefällt mir die Ruhe die dort herrscht. Man könnte meinen, dass man irgendwo in einem römischen Außenbezirk ist.

Gut, mit der Ruhe kann es dort schnell vorbei sein wenn eine Reisegruppe über den Orangengarten herfällt um die Aussicht zu genießen, aber ich habe Glück und bin dort fast alleine.

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Sogar ein paar Orangen entdecke ich, obwohl erst April ist. Ob sie wohl vom letzten Jahr über geblieben sind und den Winter überlebt haben?

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Neben der allseits gerne fotografierten Aussicht über den Tiber und der Kuppel des Petersdoms hat man vom Orangengarten aus auch eine wunderbare Sicht auf Santa Sabina.

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Ich mag diese sehr alte Kirche sehr und beschließe ihr einen Besuch anzustatten. Als ich eintreten will, verlässt gerade eine Schulklasse die Kirche und ich bin dort ganz alleine, zumindest denke ich das.

Ich mache gerade ein Foto, als aus einer Kirchenecke ein ziemliches Gebrüll los geht. Vollkommen erschrocken drehe ich mich rum und sehe, dass es sich ein Obdachloser in dieser Ecke gemütlich gemacht hat. Er brüllt weiter unverständliches Zeug und macht Anstalten aufzustehen. Zu meinen Ungunsten stelle ich fest, dass er näher an der Türe ist wie ich und er mir meinen Fluchtweg abschneiden könnte. Da hilft nur noch ein Spurt Richtung Türe und nix wie raus.

Hier also das einzige Foto aus Santa Sabina, ich hätte gerne mehr gemacht :nod:

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Kurz nach Santa Sabina findet man den Park "Sant' Alessio". Ihn besucht kaum jemand, dabei ist die Aussicht auf den Tiber und die Kuppel genau so schön wie im oft überlaufenen Orangengarten.

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Nach meiner geringen Fotoausbeute von Santa Sabina hoffe ich nun auf ein paar schöne Fotos von der Kirche Sant'Alessio, doch auch daraus wird nichts. Der Grund ist, dass im Vorhof der Kirche gerade eine Essensausgabe für Obdachlose vorbereitet wird. Die Obdachlosen stehen schon in Scharen vor der Kirche und warten geduldig. Da es etwas undurchsichtig ist, ob die Kirche geöffnet ist, versuche ich trotz meiner 1,57 m einen Blick auf die Kichentüre zu erhaschen, aber es gelingt mir nicht.

Ein freundlicher Obdachloser sieht meine Bemühungen und fragt was ich suche. Ich frage ihn, ob die Kirche geöffnet sei und er antwortet: Das wüsste er nicht, aber ich solle noch ein wenig warten, dann gäbe es etwas zu essen.
Es rührt mich fast an, das gerade jene, die nichts haben nun auch noch das Essen mit mir teilen möchten.

Also ziehe ich weiter. Am Schlüsselloch-Blick ist auch nichts los, also werfe ich auch einen raschen Blick durch Roms berühmtestes Schlüsselloch.

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Dann gehe ich weiter nach Sant'Anselmo

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und statte dem Klosterladen einen kleinen Besuch ab

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Da das Wetter weiterhin gut ist laufe ich weiter Richtung Piramide und Cimitero Acattolico. Schließlich habe ich ja nur wenige Fotos von diesem wunderschönen Ort und es wird Zeit, dass zu den ca. 50 Bildern weitere dazu kommen.

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Danach fahre ich mit der Metro Richtung Termini, denn ich will morgen nach Assisi fahren und ich überlege schon vorab die Fahrkarte zu kaufen. Netterweise erscheint auf den Anzeigetafeln in der Metro ja auch der Wetterbericht und der sagt für morgen nochmals Regen an.

Ich überlege ein wenig und beschließe das Wetter abzuwarten und die Fahrkarte doch lieber erst morgen früh zu kaufen.

Da Santa Maria Maggiore auf dem Heimweg liegt, statte ich der Kirche einen kurzen Besuch - allerdings nur von außen - ab.

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Abends laufe ich noch ein wenig durch Monti und esse etwas bei meiner kleinen Pizzeria, bevor mein erster Tag in Rom endet.​

Es ist Freitag und heute will ich nach Assisi fahren. Zwar sagte der Wetterbericht gestern Regen voraus, aber das muss ja nicht unbedingt stimmen.

Also stelle ich mir den Wecker auf 6:30 Uhr, denn mein Zug soll um 7:58 Uhr am Termini starten.

Ein Blick aus dem Fenster übertrifft dann allerdings die Wettervorhersage. Es regnet nicht, es gießt in strömen und kalt ist es auch. Was also tun?

2 Stunden Fahrt auf sich nehmen um dann ebenfalls durch den Regen zu laufen?

Also google ich nach einer Live-Webcam aus Assisi um festzustellen wie dort das Wetter ist. Ergebnis, auch dort regnet es und es ist alles grau in grau.

Nun, das gebotene Bild erleichtert die Entscheidung ungemein und ich bleibe erst mal im Bett x(

Als es gegen 9:00Uhr immer noch schüttet überlege ich, was ich mit dem Tag wohl anfangen könnte, denn ich habe keine Lust stundenlang durch den Regen zu laufen, aber auch keine Lust in ein Museum zu gehen, weil ich das einfach nicht gerne mache.

Ich fälle eine Entscheidung, die man wohl nur fällen kann, wenn man schon oft in Rom war, viel gesehen hat und somit nicht den Druck hat in wenigen Tagen möglichst viel zu erleben. Außerdem sagt der Wetterbericht für nachmittags besseres Wetter an.

Ich fahre zum Einkaufszentrum Porta die Roma im Norden der Stadt um mich bei einem großen Sportladen dort mit ein paar Schwimmsport-Utensilien einzudecken. Ist doch nett, wenn mich auch dort Mitbringsel aus Rom begleiten :lol:

Das Porta die Roma erreicht man mit dem Bus 80 der ab der Piazza Venezia dorthin fährt. Es ist ein riesiges Einkaufszentrum, ähnlich wie das Euroma2" im Süden der Stadt.

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Und falls ihr mal von Pizza und Pasta genug habt, dort könnt ihr endlich mal Wiener Schnitzel essen

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Meine Strategie geht jedenfalls auf, nach der kleinen Shoppingtour hat sich das Wetter zumindest soweit beruhigt, dass es wieder trocken ist.
Aber so ganz ist dem Himmel nicht zu trauen und so beschließe ich, nach einer kurzen Rast in der Unterkunft, einfach nur durch das Zentrum zu laufen.

Ich schaue noch schnell bei der Kirche Santa Agata dei Goti vorbei, denn sie liegt ganz Nahe bei meiner Unterkunft.

Die Kirche bemerkt man fast gar nicht wenn man vorbei geht und sie wirkt verschlossen, das ist sie aber nicht. Neben einem schönen Innenhof hat die Kirche drinnen einen wunderschönen Mosaikfußboden. Weitere Bilder vom Inneren sind leider nichts geworden :cry:

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Dann mache ich mich auf "alte Bekannte im Zentrum zu begrüßen. Zuerst ist das Kolosseum dran

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Ich bin ein wenig erschrocken über die Militärposten vor dem Kolosseum, auf der anderen Seite ist es aber wohl auch besser so.

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Dann geht es kreuz und quer durch das Zentrum und da Rombesuche ohne Besuche von Beli möglich, aber sinnlos sind, wie Tacitus einst so schön schrieb, schaue ich bei Beli vorbei.

Hier also das aktuelle Beli Bild 2017

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Danach bummel ich einfach weiter bis San Pietro

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Dort fängt es bald wieder an zu regnen, was nicht so schlimm wäre, aber jetzt ist es auch noch kalt dabei.

Also beschließe ich den Tag und fahre zurück. Ich erlebe etwas in Rom, was ich noch nie erlebt habe, ich friere.
Da hätte ich doch besser noch mein Winterfell behalten sollen. :nod:

In der Unterkunft mache ich etwas, was ich auch noch nie gemacht habe. Ich drehe die Heizung auf. 8O

Für morgen sagt der Wetterbericht jedenfalls Sonne voraus und das ist auch gut so, denn auf dem Plan steht die Villa d'Este.
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