Verborgenes Rom

Irre ich mich, oder sieht man da vorne rechts unseren alten Freund Giacomo?

Nein, Du irrst Dich ganz und gar nicht, er ist es. ;) Vasis Ansicht habe ich im Thread Die Brunnen Giacomo della Portas in anderer Form eingefügt weil ich dieses Wikipedia-Commons-Bild noch nicht kannte.

Fontana del Mascherone di Santa Sabina
1593/1936


(...) Hier eine schöne alte Ansicht von Giuseppe Vasi. Der Brunnen stand in der Nähe der Ruinen des Tempels der Dioskuren Castor und Pollux.

Was ich damals Tempel der Dioskuren Castor und Pollux genannt habe, ist die Aedes Castoris. Die Gruppe der drei Säulen im Vordergrund des folgenden Photos ist der schönste Teil der Ruinen:


Eine weitere alte Ansicht, auf der der Brunnen, allerdings nur von hinten, zu sehen und der Blickwinkel ein anderer ist, findest Du in unserem Reisebericht Römischer Sommer - Seite 2

Museo di Roma al Palazzo Braschi

(...) Und nun stehe ich vor jenem Gemälde, das ich gesucht habe:


Paolo Monaldi
Veduta del Campidoglio e del Foro Romano​


Diese Photos könnte ich eigentlich in den Beitrag im Brunnen-Thread einfügen. :idea: Zu Paolo Monaldis Gemälde vergleiche hier.
 
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Hallo liebe Simone, vielen Dank für die bisherigen stimmungsvollen und schön fotografierten Berichte.

Hallo, lieber pehda,
es freut mich, dass Du mitliest und die Eindrücke aus dem mehr oder minder ;) verborgenen Rom Dir gefallen.

Besonders interessant natürlich die Details zu Santa Maria Liberatrice, erstaunlich was in so einer für römische Verhältnisse modernen Kirche alles zu finden ist. :thumbup::nod:

Sehr richtig! Rom ist immer wieder für Überraschungen gut! :nod:
 
Liebe Simone,

bevor es weitergeht, möchte ich mich nochmal kurz dazwischen quetschen. Wie versprochen habe ich die Frage nach dem Nimbus nochmal von kunstgeschichtlicher Seite betrachtet. Und zwar stellt sich die Situation folgendermaßen dar:
Man muss grundsätzlichen zwischen den runden und den eckigen Nimben unterscheiden. Die eckigen sind nämlich aus der Tradition der Porträttafeln entstanden und haben keinen sakralen Charakter. Sie sollen wirklich nur anzeigen, dass jemand noch lebt. Also kannst du guten Gewissens das "Santo" vor seinem Namen streichen. Papst Zacharias hat ja auch den eckigen, aber das könnte daran liegen, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht heiliggesprochen war oder dem Künstler war es wichtiger, ihn als noch lebend darzustellen.
 
Gauki auf bekannten Pfaden

Nun, Gauki hat während jener Dezembertage teils "verborgenes Rom" erkundet zusammen mit Simone - und teils andere schöne Orte besucht gemeinsam mit @Balti und seinem Mädel, das er zum allerersten Mal nach Rom mitgebracht hatte. Hier ein Bild aus dem Forum (zuvor waren wir auf dem Vittoriano), am Aufgang zum Palatin:



Auch sonst sind dabei nur recht wenige Photos entstanden; d.h. diese kleine Galerie spiegelt durchaus nicht alle unsere Ziele wider.

Caracalla-Thermen





Via Appia antica; dazu zwei Vorbemerkungen.

1) Zuvor hatten wir S. Giovanni in Laterano, die Fosse Ardeatine sowie die Kalixtus-Katakombe besucht. Letzteres aber dergestalt, dass ich auf einen erneuten Untergrund-Tripp verzichtet habe. Sehr positiv anzumerken ist zweierlei:
Auch für nur 2 deutschsprachige Besucher wurde eine "Gruppe" gebildet; und ein Franzose war sogar ganz allein mit seinem Führer. :eek:
Balti sagte, es sei die beste Kalixtus-Führung gewesen, die er bislang erlebt habe. Die Führerin habe nämlich, so erzählte sie den beiden, einige Semester Kunstgeschichte in Deutschland studiert - und gebe sich nun besondere Mühe mit ihren deutschen Gästen auch darum, weil sie auf diese Weise ihre Sprachkenntnisse vor dem Einrosten bewahren wolle.


2) Angekommen waren wir mit der Linie 218 (klar, von S. Giovanni in Laterano aus), sind also ausgestiegen an Fosse Ardeatine; und weiterfahren wollten wir anschließend zur Quintilier-Villa, d.h. mit der 118 ab Haltestelle S. Callisto an der Via Appia antica. Jedoch ... wurde baustellenbedingt diese Hst. an jenem Tag nicht bedient. :eek: So stand zu lesen auf einem der bekannten runden Täfelchen am Haltestellenschild; und auch, dass die 118 stattdessen an Fosse Ardeatine abführe.

Na schön ... wir also dorthin zurück getigert; nach etwa einer Viertelstunde kam auch der Bus - und fuhr eine kilometerweite Riesen-Umleitung durch eine Gegend, in der sogar Gauki noch niemals war (was hätte ich auch dort verloren).
Nun muss man aber dazu sagen, dass wir zuvor noch unentschlossen waren, ob wir nach dem Gang durch die Villa dei Quintili wirklich noch über die Appia antica laufen wollten bis Capo di Bove (und dann noch weiter bis zur Bushaltestelle der 118 Richtung Innenstadt). Teils wollten wir es auch davon abhängig machen, ob man uns wiederum am Quintilier-Eingang die Rucksäcke abnähme.
Jedoch ... während wir nun so fuhren und fuhren und fuhren und fuhren, sah ich auf einmal: Wir näherten uns der Hst. Erode Attico/Appia antica. Also sofort den Haltewunschknopf gedrückt; denn das war nun echt genial: Auf diese Weise konnten wir ein Stück weit die "echte" Appia entlangspazieren, ohne jedoch dafür eine ganze Stunde und etliche Kilometer aufzuwenden. :thumbup::thumbup: 8)

Der Baustellen-Umleitung sei Dank! :twisted:







Während wir nun dort so munter fürbass schritten und uns freuten unseres Lebens, unseres schönen Weges und des strahlenden Sonnenscheins, näherte sich auf einmal von hinten ein gar seltsam' Phänomen: Ein Fahrzeug der Carabinieri, mit Blaulicht (aber ohne Horn) führte eine laaaaaange Wagen-Kolonne an, gemessenen Schrittes :idea: :D :~ über das antike Pflaster holpernd. :eek:


Ja, wo wollten die denn hin?!? :eek:

Kurz darauf sahen wir es: Ziemlich genau da, wo wir uns gerade befanden, bogen sie nach links ab auf ein hochherrschaftlich anmutendes Gelände - mit Bediensteten vor dem Eingang, welche die Zutrittsberechtigung kontrollierten.


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Den Namen habe ich mir gemerkt: Villa Dino - und nachträglich ergoogelt, dass es sich um eine Hochzeits-Nobel-Location handelt.

Aus der Ferne kam noch ein Nachzügler angeschlichen:




Bald darauf erreichten wir den Quintilier-Eingang an Santa Maria Nova - wobei übrigens auch wieder die bekannte Schafs- und Ziegenherde unseren Weg kreuzte.









 
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Liebe Simone,

bevor es weitergeht, möchte ich mich nochmal kurz dazwischen quetschen.

Noch geht es leider nicht weiter. :cry: Der Text für den Bericht ist zwar zu 95% fertig, die Photos hochgeladen, allein mir fehlt momentan die Zeit für's Forum und so wird es wohl Montag oder Dienstag bis ich euch einen neuen verborgenen Ort zeigen kann.

Man muss grundsätzlichen zwischen den runden und den eckigen Nimben unterscheiden. Die eckigen sind nämlich aus der Tradition der Porträttafeln entstanden und haben keinen sakralen Charakter. Sie sollen wirklich nur anzeigen, dass jemand noch lebt.

Herzlichen Dank für Deine weiteren Recherchen und Erläuterungen!
Dass die eckigen Nimben keinen sakralen Charakter haben, war mir vorher nicht klar. Ich dachte, sie zeigen an, dass ein Heiliger zur Zeit der Entstehung des Kunstwerks noch lebte. Es gab ja Heiligsprechungen schon zu Lebzeiten. Wieder dazugelernt!

Nun, Gauki hat während jener Dezembertage teils "verborgenes Rom" erkundet zusammen mit Simone - und teils andere schöne Orte besucht gemeinsam mit @Balti und seinem Mädel, das er zum allerersten Mal nach Rom mitgebracht hatte.

Gerne habe ich die Bilder von Euren Spaziergängen betrachtet :nod: und werde Deine römischen Parallel-Impressionen noch heute ins Inhaltsverzeichnis aufnehmen.

Ein Fahrzeug der Carabinieri, mit Blaulicht (aber ohne Horn) führte eine laaaaaange Wagen-Kolonne an, gemessenen Schrittes :idea: :D :~ über das antike Pflaster holpernd. :eek:


Ein wahrlich verblüffender Anblick! :eek:
 
Auf Simones Wunsch hin poste ich diesen Beitrag (d.h. ursprünglich geschrieben für den Thread zum hl. Jahr) auch im Reisebericht.


Hier mal ein paar Heilig-Jahr-Impressionen von S. Giovanni in Laterano.






Alles ist abgesperrt, was sehr hässlich aussieht. :thumbdown Und niemand kommt in die Lateranbasilika hinein, ohne sich zuvor als Kamel durch's Nadelöhr zu zwängen.

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Das Anstehen der Kamele vor dem Sicherheitskontrollpartypavillonnadelöhr :twisted: kann richtig lange dauern. Am ersten Tag kam ich gegen 11.30 h hin: Die Schlange reichte zwar noch nicht einmal bis zur Straße, bewegte sich aber dermaßen wenig, dass ich nach etwa 20 Minuten die Warterei aufgegeben habe. - Die hier gezeigten Bilder stammen vom Morgen des nächsten Tages, gegen 9.15 h.

Der Grund für diese Unbeweglichkeit liegt darin, dass 1.) die Kontrollparty in diesem Pavillon (wie auch vor allen anderen Kirchen mit heiligen Pforten) ähnlich heftig verläuft wie am Flughafen: Jacke ausziehen, Hosentaschen leeren, Gürtel abnehmen ... gerade mal, dass man die Schuhe anbehalten darf; und 2.), dass außerdem nahezu jedes einzelne Warte-Kamel auch abwartet, bis man ihm im Pavillon dieses Procedere erklärt :roll: ... statt zu erkennen und zu lernen :idea: aus dem, was vor seiner Nase geschieht, und also schon während des Schlangestehens Gürtel, Hosentascheninhalt etc. im Rucksack oder in der Jacke zu verstauen.



Narthex und hl. Pforte



Papst Bonifatius VIII. ruft 1300 das erste heilige Jahr aus.






Über derm Hauptaltar das Ziborium (1367); darin, so sagt man, die Häupter der Apostel Petrus und Paulus.

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Chor-Apsis mit Mosaiken (1288-1292) von Jacopo Torriti und Jacopo da Camerino.

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Auf Simones Wunsch hin poste ich diesen Beitrag (d.h. ursprünglich geschrieben für den Thread zum hl. Jahr) auch im Reisebericht.

Vielen Dank! Er ist bereits ins Inhaltsverzeichnis aufgenommen.

Ausserdem habe ich eben einen neuen Berichtsteil fertiggestellt an dem alle Leser hoffentlich ihre Freude haben werden. Weiter geht es zu einer wahrlich verborgenen Schönheit, den Kreuzgängen von San Cosimato: Verborgenes Rom
 
Inschriften an zwei ehemaligen Türflügeln erinnern an Nonnen, die ihr Rang als Pförtnerinnen offenbar mit Stolz erfüllte. Dass man ihnen erlaubte, sich auf diese Weise zu verewigen, erstaunte mich ein wenig.
Nun, Konrad von Parzham (dem du ja kürzlich erst begegnet bist ;)) hat es mit Pfortendienst ja sogar zur Heiligkeit gebracht.
Der Job ist also offenbar nicht zu unterschätzen. :]


Insgesamt eine sehr schöne Präsentation dieses Stücks "verborgenes Rom". :nod: :thumbup:
 
Ungezählte Male habe ich gegenüber dem Ministero della Pubblica Istruzione (Erziehungsministerium) vor den Mauern des Nuovo Ospedale di Regina Margherita (Neues Krankenhaus Königin Margherita) an der Via Emilio Morosini auf einen Bus gewartet, der mich zum Gianicolo bringen sollte, ohne zu ahnen, welche römische Perle sich hinter den Mauern verbirgt.

Da habe ich nun auch schon zig mal völlig ahnungslos an besagter Bushaltestelle (un)geduldig auf den Bus gewartet, nicht ahnend, was sich hinter der Mauer verbirgt.

Danke für diesen wunderbaren Bericht liebe Simone, das Reisebüchlein wird um ein weiteres Ziel erweitert :nod::nod::nod:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Simone,

ganz herzlichen Dank für die zauberhaften Eindrücke aus den Kreuzgängen. Da werde ich mich im Februar wohl mal auf die Suche nach der besagten Bushaltestelle machen.

Liebe Grüße

dentaria
 
Nun, Konrad von Parzham (dem du ja kürzlich erst begegnet bist ;)) hat es mit Pfortendienst ja sogar zur Heiligkeit gebracht.

Das Gedächtnis an den hl. Pforten-Bruder Konrad wird z.B. auch in der Bonner Kirche St. Elisabeth hochgehalten.

Falls die Bildqualität nicht zu gering ist, kann ich morgen ein mit dem Smartphone gemachtes Foto dieser Begegnung ;) hier einfügen.

Edit: Das Foto ist durchaus vorzuzeigen:


Auf dem Bild links neben dem Hl. Antonius v. Padua erkennt man die Büste Konrads von Parzham.

Insgesamt eine sehr schöne Präsentation dieses Stücks "verborgenes Rom". :nod: :thumbup:

Grazie für das freundliche Lob. Ich freue mich schon darauf, noch mehr von San Cosimato zu berichten und zu zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für diesen wunderbaren Bericht liebe Simone, das Reisebüchlein wird um ein weiteres Ziel erweitert :nod::nod::nod:

Der kleine Hof hinter dem Eingang hat ein wenig so gewirkt, als befinde sich dort eine Pförtnerwohnung. Vielleicht triffst Du ja jemanden dort an, den Du um Erlaubnis bitten kannst, die Kreuzgänge zu besuchen. Als wir kamen, war niemand zu sehen.

Liebe Simone,

ganz herzlichen Dank für die zauberhaften Eindrücke aus den Kreuzgängen. Da werde ich mich im Februar wohl mal auf die Suche nach der besagten Bushaltestelle machen.

Bitte schön, es war mir ein Vergnügen. Unter diesem Link kannst Du die Haltsetelle (wenige Schritte von der Piazza San Cosimato entfernt) sehen.
 
Wohingegen wir jedoch - aber das nur ganz nebenher bemerkt - an diesem Tag, mit entweder der 44 oder der 75 von der Villa Maria kommend, natürlich schon an der Hst. Dandolo/Glorioso ausgestiegen sind, um von dort aus sofort zur Piazza S. Cosimato zu gehen: Google Maps
 
Liebe Simone,

wie Du Dir sicher denken kannst, haben die beiden Kreuzgänge von San Cosimato mein Interesse geweckt.:nod:

Jetzt muss ich im April nur noch den Eingang finden und hoffe, dass auch ich das Glück habe, die Kreuzgänge besichtigen zu können.

Vielen Dank für Deine eindrucksvollen Schilderungen
sagt

Ursula
 
@romfan/Matthias und Gaukler

Falls die Bildqualität nicht zu gering ist, kann ich morgen ein mit dem Smartphone gemachtes Foto dieser Begegnung ;) hier einfügen.

Ich habe das Photo eben hochgeladen und in den Beitrag von gestern und an dieser Stelle eingefügt.


Auf dem Bild links neben dem Hl. Antonius von Padua erkennt man die Büste Konrads von Parzham in der Bonner St. Elisabeth-Kirche.
 
Liebe Simone,

wie Du Dir sicher denken kannst, haben die beiden Kreuzgänge von San Cosimato mein Interesse geweckt. :nod:

Liebe Ursula,
ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Und ich bin überzeugt, dass die Kirche Dir auch gut gefallen wird.

Jetzt muss ich im April nur noch den Eingang finden und hoffe, dass auch ich das Glück habe, die Kreuzgänge besichtigen zu können.

Wie, Gaukler bereits sagte, ist er wirklich sehr leicht zu finden. Wenn Du an der Piazza S. Cosimato stehst und auf den Prothyron blickst, liegt der Eingang rechts davon.


Die Haltestelle an der Via Morosini dürfte für Euch keine grosse Rolle spielen. Möglichkeiten zur Piazza S. Cosimato in Trastevere zu gelangen gibt es einige! Ich drücke die Daumen für ein gutes Gelingen. :thumbup:

Liebe Grüsse
Simone
 
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