Pasticcio romano - römisches Durcheinander

Na, die "römische Hitze" hat wohl so manchen davon abgehalten, sich hier zu melden :~, denn natürlich wissen Besucher des Coppedè-Viertels was mit dem Rätsel gemeint war :twisted: - oder etwa nicht 8O.

Bevor ich ins Centro Storico eintauche zur Abwechslung wieder einmal eine – diesmal leichte – Rätselfrage an Rom-Fans: wer hat wohl oft, wenn er in Rom war, diese Kirche – ach ja, wie hieß sie nochmal … - aufgesucht?


Wer da sofort an „Die linke Hand des Papstes“ von F. Ch. Delius denkt, liegt nicht – ganz - richtig ...
Tja, Pasquetta, wenn es nicht die linke Hand des Papstes war, wer könnte dann an der Piazza Buenos Aires diese Kirche zur schmerzensreichen Maria aufgesucht haben :~

Hier Un fine settimana sempre più lungo a Roma: Zumeist abseits aller Trampelpfade - Seite 7 hat Asterixinchen ein paar Bilder vom Inneren der Kirche gepostet. Auf einem sieht man auch die hellblau-weiß gestreifte Sonnenstrahlen-Flagge.

Darum an tacitus vielen Dank, dass er mich nicht ganz allein "in der Hitze" stehen hat lassen ;) und vor allem auch für den ergänzenden Link, der mich wieder dazu verführt hat, in älteren Reiseberichten zu schmökern. (Ich hatte auch gedacht, erst vor kurzen in einem neueren Bericht hier im Forum über diese Kirche gelesen zu haben, aber mangels funktionierender Suchfunktion keine Geduld, danach zu suchen. :~ :blush: )

Also des Rätsels Lösung ist, wie tacitus schon festgestellt hat, die

Es ist die Nationalkirche der Südamerikaner in Rom (man kann es auch sehen an der Außenfassade im großen Mosaik, auf dem das Lamm Gottes und die zwölf „Apostel-Lämmer“ umgeben sind von typischer südamerikanischer Flora und Fauna - davon habe ich aber leider kein Foto) und im Kircheninneren an der Statue der „Nostra Signora di Luján“, der Patronin Argentiniens.


Diese Madonna wird uns während eines späteren
Spaziergangs und in anderer (moderner ;)) Darstellung noch einmal begegnen.​

Und wer kam, wenn er in Rom war, oft einfach so hier her, setzte sich wie jeder aus dem Viertel in eine Kirchenbank, besuchte wie ein "ganz gewöhnlicher" Gläubiger den Gottesdienst und hielt hinterher ein Schwätzchen mit dem Gemeindepfarrer?


Natürlich, Papa Francesco als er noch Kardinal Bergoglio in Buenos Aires war. :)


 
Es ist die Nationalkirche der Südamerikaner in Rom (man kann es auch sehen an der Außenfassade im großen Mosaik, auf dem das Lamm Gottes und die zwölf „Apostel-Lämmer“ umgeben sind von typischer südamerikanischer Flora und Fauna - davon habe ich aber leider kein Foto) und im Kircheninneren an der Statue der „Nostra Signora di Luján“, der Patronin Argentiniens.

Ich habe nur dieses einzige aber in der Vergrösserung lässt sich doch manch exotischer Vogel erkennen:


Photo von 2008
 
Vorbeigelaufen bin ich an der Kirche schon zigmal. Auf die Frage, was das für eine Kirche sei, erhielt ich abwiegelnde Antworten wie, eine der vielen unbedeutenden Kirchen Roms. Irgendwie stimmt das ja. In Rom gibt es viel mehr Kirchen als ich mir jemals ansehen will. Nun ist meine BEVA aber neugierig geworden. Pasquetta, das hast du verbrochen ;):nod:.
 
Das mit dem Geheimtipp, der keiner mehr ist, stimmt sicherlich. Allerdings meine ich, bei meinem kurzen Streifzug durch das Quartiere keine weiteren Touristen gesehen zu haben (vielleicht lag's an der Tageszeit) und auch in der Bar bei der "Mittagspause" waren nur "Angestellte u.ä.", die ihr Tramezzino u.ä. zu sich nahmen.

Als ich das Coppede-Viertel im Mai 2014 besuchte, es war ebenfalls um Mittagszeit, habe ich auch keine weiteren Touristen wahrgenommen.

Ich bin zwar ein stiller Leser Deines "Römischen Dureinanders",aber verfolge Deine Wege mit großer Freude :nod:
 
Um überfüllt zu sein, liegt das Quartier zu weit draußen. Ich treffe aber bei jedem Besuch kleine oder auch größere Besuchergruppen. Selbst in der Nähe der Top-Touristen-Punkte findet man ja direkt daneben Interessantes, das anscheinend sonst kaum jemand wahrnimmt.
 
argentinische Nationalkirche

Na, da will ich doch auch noch ein paar Fotos zu dieser Kirche beitragen, die mir wirklich gut gefiel. Ihr findet sie hier (bitte nach unten scrollen).
 
Vielen Dank Euch allen für die freundlichen Rückmeldungen, zuletzt vor allem auch zur Kirche S. Maria dell'Addolorata an der Piazza Buenos Aires. Ich wusste es doch, dass noch tolle Bilder zum Fassadenmosaik eintreffen würden 8). Besten Dank dafür!

Vorbeigelaufen bin ich an der Kirche schon zigmal. ... In Rom gibt es viel mehr Kirchen als ich mir jemals ansehen will. Nun ist meine BEVA aber neugierig geworden. Pasquetta, das hast du verbrochen ;):nod:.

:lol: Für solche Verbrechen stehe ich gerne "gerade", die Strafe, die ich mir dafür einfangen könnte, dürfte zu verkraften sein :D. Viel Freude beim nächsten Spaziergang durch Roms Norden!
 
Bevor ich ins Centro Storico eintauche...
... und dorthin soll es nun weitergehen.

Als wir Richtung Piazza di Spagna unterwegs waren bahnt es sich schon an, eine Art pasticciaccio: immer noch mehr Menschen strömen zu den „Top-Sehenswürdigkeiten“ im Centro storico. Wie an den Nummern-Tafeln, die hochgehalten werden, zu erkennen, darunter vor allem Touristen von Kreuzfahrtschiffen, die wieder einmal vom Hafen in Civitavecchia aus ihre Passagiere nach Rom entlassen haben.


In Scharen belagern sie den Platz um den schönen, von Pietro Bernini geschaffenen barocken Barcaccia-Brunnen am Fuße der Spanischen Treppe, andere sitzen auf der Treppe, deren frühlingshafter Azaleenschmuck schon am welken ist und etwas „müde“ aussieht.




Die Barcaccia, das Boot des Brunnen, soll daran erinnern, dass während der großen Hochwasserkatastrophe im Jahre 1598 ein Kahn hier auf dem Platz gestrandet war. Soweit war der Tiber über die Ufer getreten. Und heute wollen alle durstige Touristen vom guten Trinkwasser des Brunnen trinken, das seit der Antike ununterbrochen vom Aquädukt Acqua Vergine in die Stadt und ihre Trinkbrunnen geleitet wird, und sich überall Selfie-mäßig :x in Szene setzen, statt auf die schönen Details der Barcaccia zu schauen. (Schon hier hatte ich meinen ganz persönlichen "Unmut" kundgetan ;) :~.)

Nichts wie weg von hier. Wir laufen die Via Condotti hinunter, vorbei am Antico Caffè Greco,


um 1760 von einem Griechen gegründet und immer Treffpunkt ausländischer Maler, Dichter und anderer Künstler – vor allem deutsche Künstler verkehrten hier, darunter natürlich auch Goethe, so dass es schon das “Caffè dei Tedeschi” genannt wurde und sogar Bayerns König Ludwig I. verlangte: „Man sollte es das deutsche Café nennen. Es ist ein teutonischer Treffpunkt...“.

Die Via dei Condotti, die ihren Namen von den condotte, den Wasserleitungen hat, die Papst Paul III. im 16. Jh. im Rahmen der Stadtplanung unter dem Gebiet der heutigen Straße legen ließ, ist vielleicht die berühmteste (und teuerste) Einkaufsstraße Roms. Ein Luxusgeschäft reiht sich an das andere, ein berühmter Mode-Name wechselt sich mit dem nächsten ab. Da hilft nur eines: Augen auf, nur schauen, ;) Geldbeutel festhalten und durch ... bis zum Mausoleum und der Ara Pacis des Augustus.


Das in den 20./30. Jahren des 20. Jh. wieder freigelegte Mausoleum des Augustus - nur die unteren Teile des Kerns und Reste der Mauerringe sind erhalten – ist sträflich vernachlässigt und z.Zt. nur von außen zu besichtigen, am besten (faul zurückgelehnt ;)) im Schatten vom Mäuerchen gegenüber (mit der Kirche Santi Ambrogio e Carlo "al Corso" im Hintergrund).


Kaiser Augustus selbst hatte bereits 29 v. Chr. den Auftrag zur Errichtung des Grabhügels gegeben und es ausdrücklich als „Mausoleum“ bezeichnet, was seine herausgehobene Stellung als Herrscher ausdrücken sollte. Der römische Schriftsteller Sueton, der die „Kaiserviten“ verfasste, schreibt über die Bestattung Augustus im Mausoleum (und ich finde, man kann es sich heute noch gut vorstellen): „Er (Augustus) starb … am neunzehnten August, gegen drei Uhr nachmittags, fünfunddreißig Tage vor seinem sechsundsiebzigsten Geburtstag. … Es gab zwei Leichenreden für ihn: vom Tempel des vergöttlichten Julius aus sprach Tiberius, und auf der alten Rednertribüne Drusus, der Sohn des Tiberius. Dann wurde er auf den Schultern von Senatoren auf das Marsfeld getragen und verbrannt. Und es blieb nicht aus, dass ein ehemaliger Prätor beschwor, er habe das Bild des Eingeäscherten zum Himmel aufsteigen sehen. Seine sterblichen Überreste sammelten die Vornehmsten des Ritterstandes, bloß mit der Tunika bekleidet, ohne Gürtel und barfuß, und setzten sie im Mausoleum bei. Dieses Bauwerk hatte er zwischen der Via Flaminia und dem Tiberufer in seinem sechsten Konsulat errichtet und die umliegenden Parkanlagen und Promenaden schon damals zum öffentlichen Gebrauch freigegeben.“ (was ich sehr löblich finde :twisted:)




Die Ara Pacis Augustae - diesmal nur von außen und hinter Glas, "verspiegelt-verspielt"


Was schreibt Augustus selbst dazu: „Als ich unter dem Konsulat des Tiberius Nero und des Publius Quintilius (im Jahr 13 v. Chr.) nach erfolgreicher Tätigkeit aus Spanien und Gallien nach Rom zurückkehrte, beschloss der Senat, zum Dank für meine Rückkehr auf dem Marsfeld einen Altar des „Augustusfrieden“ zu weihen, in dem die Beamten, die Priester und die vestalischen Jungfrauen alljährlich ein Opfer darbringen sollten.“



Der Friedensaltar fand 1938 seinen jetzigen Platz am Tiberufer und nachdem auch ein Museum hier eingerichtet werden sollte, wurde der ganze Komplex 2006 mit einem Glasbau des amerikanischen Architekten Richard Meier überbaut, um den Altar so auch besser vor Überhitzung und Umweltverschmutzung zu schützen. Meiers Glaskasten war unter den Römern stark umstritten, wurde als „texanische Tankstelle“ geschmäht und sollte im Zuge eines Wahlkampfversprechens anlässlich von Parlamentswahlen sogar wieder abgerissen werden. Zum Glück „vergaß“ die damalige Stadtverwaltung diese Pläne wieder.


Auch wenn eingerüstet – der Trevi-Brunnen gehört doch zu den Sehenswürdigkeiten, die man gerne sehen möchte, vor allem wenn man das erste Mal in Rom ist. Also werden wir auch dort vorbei gehen.


Halt machen wir im Innenhof des Palazzo Torlonia in der Via Bocca di Leone, ein Barockpalast, den die Bankiersfamilie Torlonia, das jüngste der Fürstenhäuser des stadtrömischen Hochadels, kaufte, erweitern ließ und noch immer bewohnt. Vorher hatten Angehörige der Familie Bonaparte, Napoleons Mutter Letizia und sein jüngster Bruder Jerôme, hier logiert.



Gegenüber, am Hotel Inghilterra, sieht man den schönen Brunnen mit einem antiken Sarkophag als Wasserbecken.


Übrigens: die Torlonias waren die Vertrauensbanker der Engländer, die in Rom auf der Durchreise waren und bei ihnen ihre „sterline“ in gute „scudi romani“ wechseln konnten. Vielleicht deswegen der Name des Hotels („England“) auf dem Gelände der Torlonias, wie damals - was man heute nicht mehr vermuten würde - sich hier überhaupt viele locande, alberghi, Werkstätten für Kutschen und kleine Läden für Reisende befanden.


Unser Weg führt durch die Galleria Alberto Sordi – einer schönen Einkaufspassage, Italiener lieben solche Passagen – hin zur Fontana di Trevi.


Jeder kennt sie – viel besungen und bedichtet, zur Zeit eingerüstet und - wie eh und je - doch umlagert von Touristen, die wiederkommen möchten – wie Rolf Hochhuth in seinem Gedicht „Fontana di Trevi“ beschreibt:
Touristen lachen. Übern Rücken
werfen sie Münzen ins Becken:
Wiederkehr soll dann glücken. ...
Oder sie wollen auch nur Schuhe kaufen in einem der günstigen Schuhgeschäfte rund um diese Brunnenanlage an der Seitenfront des Palazzo Poli, die Federico Fellini als eine „Ikone für das Medienzeitalter“ in setzt Szene setzte, damals in dem Film „La dolce vita“, als Anita Ekberg in ihrer atemberaubenden Robe für ein nächtliches Bad in die Fontana di Trevi stieg...


Ich entfliehe diesem Trubel gerade mal um die Ecke und setze mich einfach ein paar Minuten in und vor die Kirche S.Maria in Trivio – deren Fassade mit Schmucksäulen und falschen Fenstern als „herausragendes Beispiel barocker Scheinarchitektur“ bezeichnet wird -, schaue dem ganzen Durcheinander zu und genieße es, nicht mitmachen zu müssen.



8) Fortsetzung der passeggiata durch das Centro storico folgt...
 
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Fortsetzung der passeggiata durch das Centro storico:


Auch in den Hof der Galleria Sciarra konnte man vor dem Trubel ausweichen. Auch dieser „Geheimtipp“ ist keiner mehr und auch hier im Forum wurde schon öfter und ausführlich darüber berichtet ;) (aktuelle wunderschöne Fotos gerade wieder bei Rom Objektiv).


Der Palast des Fürsten Maffeo Sciarra war 1885 Sitz des Kulturmagazins „Cronaca Bizantina“, das von Gabriele D'Annunzio geleitet wurde.


Vielleicht hat die Freundschaft des Malers Giuseppe Cellini mit D'Annunzio dazu geführt, dass er den Auftrag bekam, den Innenhof der Galleria, der mit einer Konstruktion aus Glas und Eisen überdacht ist, auszumalen.



In schönsten „Liberty – Belle époque“-Motiven, mit etruskischen und römischen Anklängen, stellt er die „Aufgaben“ der Frau als Braut, Mutter, Erzieherin und „guter Geist“ „am heimischen Herd“ dar. Darüber stellt er die „weiblichen Tugenden“: Treue, Bescheidenheit, Rechtschaffenheit, Klugheit, Geduld und Barmherzigkeit – und was ihm sonst noch alles in den Sinn kam.


Ob die Signora des ausgehenden 19. Jh., zwar in stilvoller Umgebung und prächtig gekleidet, mit dem Gießkännchen in der Hand, bei den Erwartungen wohl glücklich wurde...


Vorbei an den Resten des Hadrianeum - Säulen und eine Cellawand des antiken Tempels für Kaiser Hadrian sind in das Gebäude der römischen Börse und Handelskammer integriert (auch dazu gibt es hier schöne aktuelle Bilder ;)) – folgt nun für diesen Tag „der Bescherung 3. Teil“, nach Spanische Treppe und Trevi-Brunnen nun das Pantheon.

Natürlich möchte ich auch dieses Mal dort vorbeischauen, aber der Trubel und die Lärm-Musik verschiedener Gruppen auf der Piazza und das fast unübersehbare Gewoge von Menschen, das sich bis in das Innere des Pantheon fortsetzte 8O :x


hat mich tatsächlich nur einen Blick riskieren lassen und war für mich nur zu ertragen mit einem guten Caffè im Tazza d'Oro. ;)

altes Foto - Tazza d'Oro aber immer noch zu empfehlen :nod:

Die Piazza Rotonda, dominiert vom Pantheon und mit dem schönen Brunnen von Giacomo della Porta,


war einer der Lieblingsplätze von Franca Magnani; wer kennt sie nicht, im Deutschen Fernsehen der 60er und 70er Jahre die „Stimme Italiens“. Sie wurde hier in der Nähe geboren und beschreibt in dem Buch „Rom – Zwischen Chaos und Wunder“ die besondere Stimmung der rotonda: „Ich sitze am liebsten in der Mitte des Platzes, auf den Stufen zu Füßen des Brunnens. Ich lasse mich tragen - „wegtragen“ - von meinen Erinnerungen, Empfindungen und Eindrücken, die ringsherum lebendig auftauchen und die Vergangenheit mit Gegenwärtigem verschmelzen.“


Vergangenheit und Gegenwart – das passt auch zu ihrer Betrachtung über das Pantheon: „Das Pantheon – für mich ein vollendet schöner römischer Bau, der auch am besten erhalten ist – vermittelt mir ein Gefühl der Kontinuität und bestätigt mir wie kein anderes Bauwerk die sinngebende Bedeutung der Kultur für das Leben, ja es bestätigt mir in einem gewissen Sinn die Unsterblichkeit der Menschen, so verstanden, dass sie durch Kultur „ewig“ in der Erinnerung der Nachfahren weiterleben – selbst wenn sie nicht an ein Jenseits glauben.“


Und wenn dann der Blick nach oben und über die gigantische Kuppel geht, dem Sonnenfleck folgt, der durch den neun Meter im Durchmesser kreisrunden oculus entsteht – mit der Eingangstür die einzige Lichtquelle des Raums – dann bin auch ich wieder ausgesöhnt mit dem Touristenrummel hier und von der Ausstrahlung, die dieses Bauwerkes besitzt, überzeugt.

Nach so viel Erhabenheit erfreut der kleine Elefant von Bernini vor der Kirche S. Maria sopra Minerva.


Passend finde ich dazu einen Vierzeiler von Athanasius Kircher (keiner muss ihn kennen ;)), einem Jesuiten, geb. 1602 nahe Fulda, er lehrte die meiste Zeit seines Lebens am Collegium Romanum in Rom, wo er 1680 starb, und - neben vielen anderen Gelehrsamkeiten - entschlüsselte er auch ägyptische Hieroglyphen. 8) Sein „Gedicht“ Elefant, einen Obelisken tragend erklärt - finde ich - dieses Kunstwerk ganz gut. Papst Alexander VII. hatte nach der Bergung des ägyptischen Obelisken, der 1665 im Garten des Dominikanerklosters gefunden wurde, den Bildhauer und Architekten Gian Lorenzo Bernini damit beauftragt.

Den Obelisken Ägyptens, Symbol der strahlenden Sonne,
Bringt Alexander, dem Papst, ein Elefant als Geschenk.
Ist nicht weise das Tier? Der Welt gab Weisheit als Sonne
Dich, o Siebenter! Drum hast du der Sonne Geschenk.

Und der kleine Elefant lächelt dazu – und ja, einen so starken Rücken bräuchte man, um Rom an einem so anstrengenden Tag wie heute zu ertragen...

S.Maria sopra Minerva ist Roms einzige gotische Kirche - natürlich ist das hier ein anderer „gotischer Baustil“ als nördlich der Alpen – und gleichzeitig eine Tour durch die italienische Kunstgeschichte: angeblich erbaut über (sopra) antiken Ruinen eines Tempel der Minerva (der aber weiter östlich lag), reich im Cosmaten-Stil des 13. Jh. verzierte Grabmäler, Gemälde und Skulpturen von wichtigen Künstlern der toskanischen, venezianischen und römischen „Schule“ der Früh- und Renaissance – Filippino Lippi malte 1489 bis 1493 die Carafa-Kapelle mit farbenprächtigen Fresken aus, darunter eine wunderschöne „Maria Verkündigung“, bei deren Betrachtung die Besucher aus Amerika angeblich jedes Mal einen „Schock“ bekommen, wenn sie sehen, was hier im „alten Europa“ zu der Zeit, als „sie (Amerika) entdeckt wurden“ schon geschaffen worden war.

Nachdem ich im Frühjahr bei unserer Fahrt durch das Lazio in Bassano Romano das „Gegenstück“ gesehen hatte, freute mich ganz besonders, die Skulptur des „Auferstandenen Christus“ von Michelangelo wiederzusehen, ein jugendlicher Christus zwar mit Kreuz und Passionswerkzeug, aber ohne Spuren von Folter und Kreuzigung.


„Die Knie dieser Skulptur sind soviel wert wie ganz Rom“, hat Sebastiano del Piombo, Maler und Zeitgenosse Michelangelos über diese Statue gesagt. Eine ganz besondere Darstellung des Auferstandenen und daran kann auch nichts ändern, dass man ihm nachträglich noch einen bronzenen Lendenschurz verpasste, um seine Nacktheit zu bedecken.
In der Kirche S. Maria sopra Minerva ist in einem Glasschrein unter dem Altar die heilige Katharina von Siena bestattet. Die große Kirchenlehrerin ist Schutzpatronin Italiens und ganz Europas.
Und neben etlichen anderen Denk- und Grabmälern für Päpste und Kardinäle finde ich hier auch das für den seligen Fra Angelico, dem genialen Maler der italienischen Frührenaissance, dem wir so viele wunderschöne Gemälde verdanken und der Schutzpatron der christlichen Künstler ist.


Gesehen auf dem Weg zur Piazza Navona:
Auf dem hübschen Palazzetto des Tizio di Spoleto das Fresko mit St. Eustachio und dem Wappen des Papstes Pius IV. (es soll die erste Arbeit von Federico Zuccari sein, die er durch Vermittlung seines älteren Bruders Taddeo anfertigen durfte, zu dem er 1550 nach Rom "in die Lehre" ging).


Und immer wieder schön: der "Schneckenturm" von Sant'Ivo alla Sapienza, der zeigt, dass Borromini, der Baumeister, seinem Anspruch, "sich in seiner architektonischen Formgebung nicht zu wiederholen", sondern immer wieder etwas ganz Besonderes, Originelles, zu schaffen, gerecht wurde.


Dort wo sich in der Antike das Stadion des Domitian befand ist für viele der schönste Platz Roms: die Piazza Navona. Man erkennt noch ohne Schwierigkeit das Oval des Stadion, in dem Kaiser Domitian die Römer für griechische Sportarten zu begeistern versuchte, denen er jedoch nicht seine römischen Untertanen zugetan war. Wettlauf, athletische Wettbewerbe, Wagenrennen und auch musikalische Darbietungen fanden statt. Dort wo heute die Palazzi die Piazza einfassen waren einst die Zuschauertribünen. Auch heute hat die Piazza Navona noch etwas von einem „Zirkus“: Maler, Gaukler und Musiker versuchen die Besucher zu vergnügen. Hier hielt sich – Überraschung des Tages :D – das touristische Durcheinander und das der Künstler aller Art in Grenzen. Seitdem die Anzahl der zugelassenen Kleinkünstler verringert wurde und sie nicht mehr den ganzen Platz beherrschen, ist es wieder angenehmer geworden, sich an den Sehenswürdigkeiten hier zu erfreuen und die Atmosphäre dieser Piazza zu genießen.


Die drei Brunnen, allem voran der Vier-Ströme-Brunnen, dazu die Kirche S. Agnese in Agone, der prächtige Palazzo der Pamphilj und weitere Barockpaläste - Borromini und Bernini waren die Hauptbaumeister, die das Bild der Piazza Navona prägten. Kleine Geschichten gibt es auch hierzu: die beiden großen Konkurrenten, die Zeit ihres Lebens gegeneinander eiferten und um Aufträge und Ansehen buhlten, wobei der eher spröde Borromini dem gewandten, in Roms Gesellschaft angesehen Bernini meist unterlegen war und auch um kleinere Projekte kämpfen musste, prallten auch an der Piazza Navona aufeinander und spannen Intrigen.
Berninis Figuren auf dem Vier-Ströme-Brunnen zeigen angeblich eindeutig was er von der „bewegten Fassade“ der S. Agnes-Kirche, von Borromini entworfen, hielt:


die Flüsse Donau und Ganges wenden sich mit Schrecken von ihr ab,
der Rio de la Plata hält mit entsetztem Gesicht den Arm über den Kopf um sich zu schützen vor dem sicherlich bald bröckelnden Gemäuer
und der Nil zieht sich sogar ein Tuch über den Kopf, um sie nicht sehen zu müssen. Und Borromini stellt eine herablassend, fast arrogant auf den Brunnen schauende heilige Agnes auf die Kirchenfassade, die eine Hand auf ihr Herz legt, um klar auszudrücken: diese Kirche mit ihrer leichten, beschwingten Bauart wird nicht fallen, dafür stehe ich hier. Beide besonders schönen Bauwerke der Piazza Navona stehen noch heute ;) und sind beliebter Treffpunkt für Römer und Touristen. (Und ich gestehe, dass nicht alle Brunnenfigurenbilder bei dieser Romreise entstanden sind :roll:.)

Bevor wir zur Bushaltestelle gehen um eine wohlverdiente Pause im Hotel einzulegen, statten wir noch Pasquino einen kurzen Besuch ab, ein aus dem Stadion ausgegrabenen Marmortorso und eine der „sprechenden Statuen“ Roms.


Am Pasquino wurden seit Jahrhunderten anonyme Spottverse gegen die, die an der Macht waren, ihre Politik und Skandale angeheftet. So zeigten die Römer ihre Unzufriedenheit. Auch der berühmte Spruch „Quod non fecerunt barbari fecerunt Barberini“ (was die Barbaren nicht getan haben, das haben die Barberini getan – das Wortspiel will sagen: Die Barbaren hatten sich nicht am Pantheon vergriffen aber Papst Urban VIII. aus der Barberini-Familie, hat die bronzene Dachverkleidung des Pantheon einschmelzen lassen, um Material für das Ziborium des Papstaltares in St. Peter zu bekommen). Die Figur des Pasquino wurde vor einigen Jahren „generalgereinigt“ und die Stadtverwaltung versucht, die Anbringung von Spottversen zu unterbinden. Ich bin sicher, auf Dauer wird ihr das nicht gelingen... :twisted:

:~ Und weil es die letzten Tage über immer so schön heiß war, nochmal eine – wieder leichte – Rätselfrage: in welchem Brunnen suchen diese beiden Schönen Abkühlung? ;)

 
Zuletzt bearbeitet:
Keine/r hat sich ans Rätselraten gewagt :(:

:~ Und weil es die letzten Tage über immer so schön heiß war, nochmal eine – wieder leichte – Rätselfrage: in welchem Brunnen suchen diese beiden Schönen Abkühlung? ;)


macht nichts - ich setze ja sowieso voraus, dass etliche der Rom-Fans hier es "auf Anhieb" gewusst haben :twisted: - die Auflösung kommt auch so (der Bericht soll ja auch irgendwann weitergehen bzw. fertig werden :~).

Dies ist der Abschluss des Spaziergangs durch das "pasticcio" des Centro Storico:



Nachdem wir eine geraume Weile gegenüber von St. Andrea della Valle auf einen Bus in Richtung Hotel gewartet haben – alle kamen, nur unsere Linie nicht – den nächsten 62er Bus genommen und ein Stück "Umweg" über die Via Conciliazione gelaufen. Belohnung dafür und gemeinsamer Abschluss dieses Tages bevor jeder seiner eigenen Wege ging: Brunnenrauschen und stimmungsvoller Blick auf St. Peter bzw. den Petersplatz im Abendlicht.




 

Mittwoch ist bei einer Rom-Fahrt für gewöhnlich Audienztag und so ist es auch für uns. Der Himmel ist heute Morgen etwas bewölkt, was aber nichts zu sagen hat, da den ganzen Vormittag über die Sonne von einem seidenblauen Himmel scheinen wird, auch wenn für den Vormittag auf der Piazza S. Pietro gar nicht so viel „direkter“ Sonnenschein erwünscht wäre. Aber das sind Umstände, die wir nicht ändern können.
Also: wer zur Audienz will, muss früh frühstücken und sehr zeitig sich auf den Weg machen, um auch den gewünschten Sitzplatz zu ergattern und dann in aller Geduld mit vielen, vielen Anderen auf das Ereignis warten. Die Zeit wird jedoch meistens nicht lang, da es viel zu beobachten gibt und alle Warterei vergessen ist, wenn Papst Franziskus erscheint und auf dem Papamobil seine Runden über den Platz macht. Wer stimmt da nicht in den Jubel ein … Begrüßung, Ansprache mit kurzer Auslegung eines geistlichen Textes, Segen – Generalaudienz auf dem Petersplatz.


Ich habe darauf „verzichtet“, aber doch einen kleinen Rundgang entlang der Kolonnaden rund um den Platz gemacht und mir das bunte Treiben – oder soll ich sagen: den Rummel dort – angeschaut. Über die Großleinwände könnte man auch von weiter hinten die Audienz noch verfolgen, hinter der Abgrenzung zum Platz, d.h. auch zum Vatikanstaatsgebiet, zieht ein kleines Polizeiauto seine Runden, an den Eingängen steht verschiedenes Wachpersonal und hinter der Absperrung „boomt“ das Geschäft mit Rosenkränzen, Medaillen und Postkarten, dazwischen schlürft schon mal eine Bettlerin und verlangt mit brüchiger Stimme nach einer „milden Gabe“ bevor sie sich wieder in der Menge der noch immer auf den Platz hastenden Menschen verliert und die Stimme von Papa Francesco von weit vorne lautsprecherverstärkt zu hören ist.


Wie schon an anderer Stelle erwähnt, habe ich der Vatikanpoststelle an der rechten Seite der Kolonnaden einen Besuch abgestattet und ohne Anstehen und von einem freundlichen – da nicht gestresst? - Postler meine Postkartenmarken bekommen.



Da das Tor zur Kirche S. Michele in Sassia geöffnet war habe ich auch dort nochmal (wie hier, fast ganz am Ende des Tagesberichtes) vorbei geschaut


und konnte sogar auf die kleine Terrasse, um von dort den direkten Blick auf den hübschen Campanile aus dem 13. Jh. zu haben, der auf den „alten Drucken“ von dieser Kirche zu sehen ist.


Zu sehen war in der Kirche selbst ein kleines Durcheinander von abgelegten Kleidern, die wahrscheinlich eine holländische Pilgergruppe dort hinterlegt hat, bevor sie sich zur Audienz auf den nahen Petersplatz begab.



Oder sollte es eine friesische Pilgergruppe gewesen sein? Schließlich ist S. Michele e Magno die Nationalkirche der Friesen.



 
Oh Pasquetta, an diesem Tag waren wir aber wirklich ganz nah beieinander ☺

Tja, pecorella - vielleicht hätten wir das "In dubio pro secco"-Forumsfähnchen schwingen sollen, dann hätten wir uns vielleicht erkannt (wenn wir uns über den Weg gelaufen wären ;)). Aber: es ist ja noch nicht aller Tage Abend und Rom steht noch länger...
 
Wenn wir das Forumsfähnchen geschwungen hätten, wären uns bestimmt im Nu zig Touris gefolgt Ich merke gerade, dass wir dringend ein Forums-T-Shirt brauchen.
 
Wenn wir das Forumsfähnchen geschwungen hätten, wären uns bestimmt im Nu zig Touris gefolgt Ich merke gerade, dass wir dringend ein Forums-T-Shirt brauchen.
In etwa ein solches:
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Am Mittwochnachmittag wollten wir nach S. Paul vor den Mauern hinaus fahren und diese Papstbasilika besuchen.


Auf dem Weg dorthin machen wir erst einmal Halt bei der Porta S. Paolo an der frisch restaurierten Cestius-Pyramide, die nun wieder weiß wie vor 2000 Jahren erstrahlt.




Inschriften weisen die Pyramide als Grabmal des Gaius Cestius aus, dessen verschiedene Titel und Ämter und dass der Bau in nur 330 Tagen vollendet wurde. Ihre Entstehung wird auf die Zeit von 18–12 v.Chr. datiert. Wer Gaius Cestius genau war weiß man nicht, man kann aber davon ausgehen, dass er ein reicher Mann war, wenn er sich ein solches Grabmal in exponierter Lage an der Via Ostiense, die zum Hafen nach Ostia führte, leisten konnte. Gaius Cestius folgte mit dem Pyramiden-Grabmal einen Trend seiner Zeit, in der alles, was mit Ägypten zu tun hatte groß in Mode war. Es gab noch mindestens drei weitere Pyramiden in Rom, die abgebaut und als Baumaterial „recycelt“ wurden. Dass die Pyramide von Cestius erhalten blieb, verdankt sie dem Umstand, dass Kaiser Aurelian sie in seine Stadtmauer – die Aurelianische Mauer – einbauen ließ.




„Bierdosen im Grabmal,​
Wind in den Bäumen ...“

so beginnt das Gedicht „Steine“ von Jürgen Theobaldy. Auch wenn es im weiteren Verlauf um die Via Appia Antica geht, so könnte es auch hier für dieses Denkmal gelten. Erst im Nachhinein habe ich gelesen, dass es sich um ein Mahnmal (und um Gedenktafeln) für die Gefallenen des 10. September 1943 handelt. Die deutschen Truppen waren seit dem 8. September 1943 vom EUR und Garbatella aus auf dem Vormarsch nach Rom hinein – nach der ausgegebenen Devise „gehört uns Rom gehört uns Italien“. Am 10. September 1943 erreichten sie die Porta San Paolo und es kam dort zum Gefecht zwischen den deutschen und Teilen der italienischen Truppen - der König und die Regierung hatten die Stadt bereits fluchtartig verlassen, ohne Anweisungen zur Verteidigung Roms auszugeben - sowie vielen römischen Zivilisten, die versuchten sich den Deutschen entgegenzustellen. Bei diesem aussichtslosen Kampf am 10. September 1943 an der Porta San Paolo starben 414 Soldaten und 156 Zivilisten, darunter viele Frauen. An diese Opfer des Widerstandes gegen die deutsche Besatzung soll dieser Gedenkstein erinnern.


Wenn man ein bisschen sucht, dann findet man ganz in der Nähe den Eingang zum Cimitero acattolico, auch „per stranieri“ oder „protestantischer Friedhof“ genannt. Die „Italiensehnsucht“ im 18 Jh. brachte vermehrt Ausländer, die nicht katholischen Glaubens waren, nach Rom, die hier lebten und starben und nicht auf den allgemeinen Friedhöfen beigesetzt werden durften. So wurde der Cimitero degli stranieri acattolici eingerichtet, der in der Zwischenzeit auch nicht-katholischen Italienern letzte Ruhestätte ist.


Ein Gang durch die Reihen der vielen Gräber an diesem ruhigen, grünen Ort und so viele bekannte Namen zu lesen oder auch einfach nur die verschiedenen Grabmale zu betrachten, tut gut.



Kommt Melancholie auf, so wie es schon bei Wilhelm Waiblinger, Freund Hölderlins und Mörikes und auch einer, der der „Italiensehnsucht“ erlegen ist, steht? „Bekanntlich ist der Gottesacker der Protestanten am Thore St. Paolo, dicht an der schönen Pyramide des Cajus Cestius, und unweit vom Monte Testaccio. Es ist das ein Ort, wie geschaffen für die Schwermuth, immer still und öde, ...“ (gut, in der Fortsetzung dieser Ausführungen wird vermerkt, dass es „im Oktober durch die … Plebejer lebendig“ wird, „welche am Testaccio ihre Feste halten.“).


Auch der „Aussteiger“ Wilhelm Waiblinger ist auf dem protestantischen Friedhof an der Cestius-Pyramide begraben. Im kalten Winter des Jahres 1830 ist er krank und völlig verarmt, nach einem kurzen „rauschhaften, ausschweifenden“ Leben, in Rom verstorben. 22jährig kommt er fast mittellos in Rom an – die 200 Gulden Vorschuss vom Verleger Cotta sind schon durch die Reise fast aufgebraucht – und so lebt er sich mit „Borgen und Darben“ und Schreiben durch die drei Jahre Rom, eckt auch bei der deutschen Kolonie an, die ihm „allemal zu tümlich“ sind, mit ihrem „teutschtun in ihren schwarzen Röcken und den sorgfältig ungepflegten Vollbärten im Caffè Greco“. Auch in seine Arbeit kommt etwas Neues, statt romantische Texte schreibt er über die Menschen, mit denen er zusammentrifft in Rom und dem Umland, und deren Alltag, über „Gauner, ... Messerstecher, Dirnen und Geistliche“.


Bei der Pyramide will er begraben sein, auf dem Cimitero acattolico, neben anderen großen „Ausbrechern der Zeit“, wie Shelley und Keats. Eines seiner schönsten römischen Gedichte spricht von diesem​

„Kirchhof"
Nun weiß ich auf der Erde
Ein einzig Plätzchen nur,
Wo jegliche Beschwerde

In langen tiefen Schlummer
Wie's Laub vom Baume fällt.
...
Die Pyramide düstert
Voll finstrer Pracht empor,
Aus jungen Bäumen flüstert
Ein Klagehauch hervor,

Wenn irgendwo, so finde
Ich hier Elysium.


(Die kursiv gedruckten Zitate stammen aus dem Artikel „Ein rasendes Leben“ von Gregor Wittkop (Die Zeit 18. Nov. 2004) und passen meiner Meinung nach gut zur Stimmung des Ortes und sollte ich noch einmal den Cimitero acattolico besuchen können, dann werde ich versuchen, ein Foto vom Grab Waiblingers zu machen oder sollte es jemand der Foristi in seinem Fundus haben, kann es gerne hier angefügt werden. ;))

Und wieder einmal erfahren, dass man hier viel mehr Zeit verbringen könnte, als uns zur Verfügung stand und so blieb es leider bei einem kurzen Gang durch die Gräberreihen und dem Blick auf die Pyramide.

 
Danke für diesen Teil! Wäre man doch auch so lang schon mit der urbs vertraut!

Lieben Gruß
tacitus
 
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