Römische Weihnachts-Lichter

Simone-Clio

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Römische Weihnachts-Lichter


Vom 19. bis zum 23. Dezember 2014 habe ich nicht ganz vier wunderschöne Tage in bester Gesellschaft in Rom verbracht. Die Idee zu dieser Reise entstand bei mir ganz spontan Ende November. Gaukler reiste bereits vor mir an und für zwei Tage stiessen (noch spontaner als ich) Balti und sein Freund M. dazu.

Teils gemeinsam, teils auf getrennten Wegen durchstreiften wir Rom während der dunkelsten Tage des Jahres. Wir erlebten dort den 4. Advent und den Winterbeginn am 22.12. um 00:03 Uhr.

Dunkelheit? Nein, Licht in vielen Formen bildete das Grundthema dieser Tage und willkommenes Licht brachte Rom in unseren Alltag.

Strahlende Wintersonne war uns ein treuer Begleiter, Lichter wurden im Vatikan entzündet und wir steuerten einige besonders glanzvolle Ziele in Rom an.

"Weihnachts-Lichter" habe ich den Reisebericht genannt, da ja traditionell die Weihnachtszeit in Italien bereits mit dem Fest der Unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter am 8. Dezember beginnt.

An genau diesem Tag hat Papst Franziskus dieses Jahr seiner Bischofskirche, San Giovanni in Laterano, die schöne Skulptur einer mittelalterlichen Madonna mit Kind geschenkt. Siehe: Vatikan/Papst: Franziskus schenkt seiner Kathedrale Marienstatue. Ihr Bild soll am Anfang dieses Berichts stehen:


Danach lade ich dazu ein, Euch an den Bildern aus dem weihnachtlichen Rom und der dort herrschenden Atmosphäre zu erfreuen. Wir haben es vorgezogen die ruhigen Orte aufzusuchen und den Trubel zu meiden.
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Hier entsteht ein mitwachsendes Inhaltsverzeichnis. Die von mir angelegten Baustellen werden wahrscheinlich nicht alle gebraucht aber gelöscht sind sie ja schnell.

Rings um Sant'Eustachio
San Pietro im Lichterglanz
Kleine Ergänzung von Gaukler zum selben Abend an dieser Stelle
Vom Vittoriano zu SS. XII Apostoli
Cappella del Cardinale Bessarione
Galleria Colonna
Von einem Elefanten, Kirchen und Krippen
4. Advent - Campo Santo Teutonico und Piazza San Pietro
Zusatzphotos von Gaukler zu diesem Berichtsteil hier und hier
4. Advent - Chiostro della Minerva
4. Advent - Ausstellung, Krippe und Konzert
Maderno, Borromini und Bücherstube
Von S. Andrea della Valle zur Piazza S. Ignazio
Galleria Doria Pamphilj und Norman Rockwell-Ausstellung

Abschiedsspaziergang
 
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Nach einem ruhigen Flug landete mein Flieger pünktlich um 12:45 Uhr in Fiumicino. Mit mir im Flugzeug war eine frühere Arbeitskollegin samt Begleitung. Während wir relativ lange am Band auf die Koffer warteten, gab ich ihr noch ein paar Tipps mit auf den Weg. Ich wurde von Timmy und seinem Shuttle abgeholt und trat gegen 14 Uhr durch die weihnachtlich geschmückte Tür der


Schnell richtete ich mich in meinem gemütlichen Zimmer ein und machte mich bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen auf den Weg ins Centro storico. Auf dem Weg zur Haltestelle flogen pfeilschnell, munter rufende grüne Sittiche in die Wipfel der hohen Bäume der Villa Sciarra.

Rings um Sant'Eustachio

Vom Largo Argentina schlug ich den Weg Richtung Pantheon ein, bog dann aber zuerst zur Piazza S. Eustachio ab. Die Fresken von Taddeo Zuccari am Palazzetto des Tizio di Spoleto kamen mir frischer in den Farben vor als früher. Sie wurden restauriert, was mich sehr freute.




An diesem Platz fand früher, bis 1870, der danach zur Piazza Navona verlegte Markt der Weihnachtshexe Befana statt.

Vielleicht war die Krippe in der Vorhalle der Kirche ja bereits aufgebaut. Tatsächlich! Ich mag diese Krippe mit der Kulisse von S. Ivo alla Sapienza, S. Eustachio und den Häusern der gleichnamigen Piazza sehr gerne. Einige Details waren neu und vor allem versperrte kein Gitter den freien Blick auf die Krippenlandschaft.









Unter dem Bogen grüsst Papst Franziskus ;)

Nachdem ich die vielen liebevollen Details ausgiebig betrachtet hatte und meine "offerta" entrichtet hatte, ging ich weiter zum Pantheon. Ich hatte Lust auf ein leckeres Eis. Die Cremeria Monteforte macht Winterpause bis zum 1. Februar. Das machte nichts, denn heute wollte ich zu Giolitti in der Via Uffici del Vicario, wo ich mir ein leckeres Eis auf die Faust holte.



Gianduja, pera und fico caramellato mundeten vorzüglich! :nod:

Doch nun wurde es höchste Zeit, mich auf den Weg zum Hauptziel dieses ersten Tages in Rom zu machen. Dort sollte ich auch meine Mitreisenden treffen.
 
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San Pietro im Lichterglanz




Als ich ganz kurz vor 16 Uhr am Petersplatz eintraf, um der an an der feierlichen Aktivierung der Weihnachtsbaumbeleuchtung und der Enthüllung der Krippe teilzunehmen hörte ich in der Entfernung bereits die Musiker der Vatikan-Gendarmerie, die sich durch den Arco delle campane Baum und Krippe näherten und suchte mir schnell einen Platz um einen möglichst guten Blick auf das kommende Geschehen zu haben.



Nach der italienischen und der vatikanischen Hymne wurden zwischen den offiziellen Ansprachen diverse Weihnachtslieder gespielt, so auch das berühmte Tu scendi dalle stelle. Ein kleiner Chor sang Weihnachtslieder aus seiner Heimat Kalabrien und ein Sänger bot ein Ave Maria dar.




In den Instrumenten spiegelte sich der Apostolische Palast


Gross war meine Freude, als es hiess, dass am Ende der Zeremonie auch die neue Beleuchung von Peters-Kuppel und -Fassade eingeschaltet würde! 8) :thumbup: Welches Glück, bei dieser Gelegenheit anwesend sein zu können!




Nun begann die blaue Stunde am Petersplatz und als sie in die Nacht überging, wurde zunächst der schöngewachsene Weihnachtsbaum aus Kalabrien erleuchtet.









Anschliessend wurde die Krippe aus Verona enthüllt und in schönes warmes Licht getaucht.



Nun liess ich keinen Blick mehr von S. Peter. Die Basilika lag in fast völliger Dunkelheit, der Umriss der Kuppel war kaum noch zu erahnen.


Im Abstand von höchstens 2-4 Sekunden wurde dann zunächst die Kuppel erleuchtet, anschliessend die Fassade! Hätte ich den Finger nicht auf dem Auslöser gehabt, wäre mir das folgende Bild nicht gelungen! :proud:







Es war ein wirklich magischer Moment, den meine Bilder nur unvollkommen wiedergeben können. Die neue Beleuchtung gefällt mir sehr gut. Sie bringt den Dom wunderbar zur Geltung und lässt seine Formen plastischer erscheinen.


Die Zeremonie, die trotz herrlichsten Wetters nicht besonders viele Menschen angelockt hatte, ging zu Ende. Die Kapelle der Vatikan-Gendarmerie marschierte zurück Richtung Arco delle campane, ein Kardinal wurde nach Hause gefahren und ich wollte mir die Krippe noch aus einem anderen Blickwinkel ansehen.





Durch die Präsenz von Fernsehteams und die Absperrung hinter der die offiziellen Gäste ihre Sitzplätze hatten, gelang das nicht besonders gut aber wir wollten ja noch einmal zum Petersplatz zurückkehren.



Nach einem leckeren Abendessen und angeregten Gesprächen im Ristorante La Vittoria endete der erste gemeinsame Abend in Rom mit einem Blick von der Piazza Garibaldi auf dem Gianicolo auf die neu erleuchtete Kuppel des Petersdoms.


Professionellere Fotografen als ich, hatten die gleiche Idee wie wir und obwohl mir mein Photo lieb und teuer ist, möchte ich Euch diese Bildergalerie nicht vorenthalten.
 
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Vom Vittoriano zu Santi XII Apostoli


Dass wir am Samstag Morgen von der Piazza Venezia aus den Weg zur Piazza dei Santi Apostoli einschlugen, daran war die Lenkerin dieser Quadriga nicht ganz unschuldig. ;) Doch dazu mehr in einem anderen Beitrag.


Quadriga dell'unità
Als wir am Vittoriano waren, fand gerade die Wachablösung am "Altar des Vaterlandes" statt. Schnell machte ich diese Bilder:



Kurz darauf erreichten wir unser erstes Tagesziel. Rechts neben der Kirche von Santi Apostoli, liegt der Palazzo Colonna. Wir warfen einen kurzen Blick in seinen Innenhof mit der antiken Säule welche im Wappen der Familie Colonna vorkommt. Sie war stilvoll und dezent, der Jahreszeit entsprechend mit einem grünen Band dekoriert.




Die Baugeschichte der den 12 Aposteln geweihten Kirche ist lang und komplex. Die Basilika wurde im 6. Jahrhundert gegründet und bis 1827 immer wieder erneuert und umgebaut. Sie war die Familienkirche der Familie Colonna.

Im Portikus befinden sich u.a. ein Denkmal von Canova für Giovanni Volpato (links) und eine antike Marmorplatte vom Trajansforum, welche einen römischen von Eichenlaub umkränzten Legionsadler zeigt. Darunter ein mittelalterlicher Löwe von Pietro Vassaletto, einem der berühmten Cosmaten.


Das abgebildete Band hat anscheinend Künstler der Renaissance inspiriert. Es wurde gerne von ihnen als dekoratives Element verwendet und zierte die verschiedensten Wappen u.a. das der Stadt Rom an der Piazza del Campidoglio. In faschistischer Zeit war es dieser Adler, welcher Vorbild für Wappen geworden sein soll.





Diese Löwen trugen früher Säulen der Kirche auf ihrem Rücken.
Lange bevor ich an diesem Tag SS. Apostoli meinen ersten Besuch abstattete, hatte ich irgendwo von den fast lebensgrossen Krippenfiguren gelesen. Das Jesuskind und die Heiligen Drei Könige fehlten noch aber die übrigen Figuren waren schon aufgebaut. Trotz der relativen Dunkelheit im Kircheninnern kamen sie schön zur Geltung. Im kleinen Brunnen zwischen Kamel und Schaf plätscherte Wasser. In diesem PDF findet sich S. 4 oben eine Photo mit Jesuskind und König.








Fresko des Mittelschiffs - Triumph des Franziskanerordens

Das Tafelbild über dem Hauptaltar ist wahrlich riesig, das grösste in Rom. Es zeigt das Martyrium der beiden Apostel Philippus und Jakobus des Jüngeren. Dort stiegen wir zur erst im 19. Jh. angelegten Krypta hinunter, deren Wände im Stil von Katakomben bemalt sind.







Grabmal des Kardinals Basilius Bessarion (15. Jh.)


Kapelle des Heiligen Bonaventura
mit einem Madonnenbild von Antoniazzo Romano.
Es wurde der Kirche von Kardinal Bessarion geschenkt




Bevor wir die Kirche, in der wir fast die einzigen Besucher waren, verliessen, fragte ich einen anwesenden Mönch, ob ich ein paar Photos der Krippe mit Blitzlicht machen dürfte. Es wurde mir gerne gewährt und es hat niemanden gestört.

Gute und sehr vollständige Informationen über die Kirche findet man auf dieser Webseite: Santi Apostoli - Churches of Rome Wiki.




 

Cappella del Cardinale Bessarione


2011 hat die Forista lukasi hier im Forum auf die damals neue Besuchsmöglichkeit der Bessarion-Kapelle in SS. XII Apostoli hingewiesen.

Bei meinem letzten Rombesuch im September hatte ich die Möglichkeit, die Cappella del Cardinale Bessarione, Zugang vom rechten Seitenschiff der Kirche XII Apostoli, zu besichtigen.
Die Fresken dort sind absolut sehenswert (...)

Davon konnten Gaukler und ich uns bei unserem Besuch ebenfalls überzeugen. An zwei Tagen der Woche, dem Freitag und dem Samstag, bietet Spazio Libero, der auch die Case romane del Celio unter der Kirche SS. Giovanni e Paolo verwaltet, Zugang zur Kapelle.

Die Fresken in der Kapelle gehören sicher zu den verstecktesten Kunstschätzen Roms. Sie sind ein bedeutendes Zeugnis der römischen Malerei der Frührenaissance. Ihre Schöpfer waren Antoniazzo Romano und Melozzo da Forli.

Geschichte der Kapelle

Die Fresken für die Kapelle wurden zwischen 1464 und 1468 geschaffen. Sie erlitten 1527 beim Sacco di Roma Schäden und die Tiberüberschwemmungen setzten ihnen zu. Bereits 1545 wurden sie übertüncht und verschwanden 1650 hinter einem neuen Altar. Mit dem Bau der Odescalchi-Kapelle gerieten sie völlig in Vergessenheit. 1959 wurden sie bei Arbeiten am anstossenden Palazzo Colonna wiederentdeckt. Restaurierungsmassnahmen begannen erst 1989 und setzten sich bis 2005 fort.

Auf den beiden ersten Photos erkennt man gut, wie schmal der Raum zwischen der Wand mit den Fresken und der davor errichteten Kapelle ist. Dank einer Metallkonstruktion mit Wendeltreppe geniesst man auf halber Höhe des Raumes einen wunderbaren Blick auf sämtliche Ebenen der Fresken.


Die Fresken

Die unterste Ebene war früher ganz anders bemalt, dort befand sich ein Freskenzyklus zum Leben des Heiligen Johannes des Täufers. Er ging schon früh verloren und wurde durch Darstellungen der Heiligen Claudia und Eugenia sowie eine Kopie der Madonna mit Kind aus der ersten Kapelle im rechten Seitenschiff ersetzt.


Besonders schön sind die beiden von einer gemalten Säule getrennten Fresken der mittleren Ebene.


Beide zeigen Szenen in Zusammenhang mit Ereignissen um den Erzengel Michael, der als Beschützer vor dem Bösen gilt. Links erscheint der Erzengel in Gestalt eines Stiers vor der Stadt Siponto in Apulien. Alle feindlichen Pfeile von Belagerern prallen auf wundersame Weise von ihm ab. Kardinal Bessarion bezog Einkünfte aus dieser Stadt.​



Das rechte Bild zeigt den Heiligen Aubert von Avranches im Bischofsornat, die Hand zum Segen erhoben, am Mont-Saint-Michel. Begleitet wird er von einer ganzen Reihe von Würdenträgern.



Explizite Informationen zu diesem Geschehen (und wieso der Heilige hier die Geschichtszüge des französischen Königs Ludwigs XI. trägt) enthält das 4-seitige Informationsblatt, das man am Eingang zur Kapelle erhält.



Auf dem Fresko abgebildet sind auch Ordensleute, Franziskaner und ostkirchliche Basilianer. Sie symbolisieren den grossen Wunsch Bessarions nach Wiedervereinigung der West- und der Ostkirche.

Über diesen Fresken ist der Chor der Engel dargestellt. Sie umrahmten einst einen thronenden Christus, der leider nicht erhalten ist.





 
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Im September 2014 habe ich auf der Terrazza delle Quadrighe des Vittoriano folgende Photos einer der beiden Quadrigen und ihrer geflügelten Lenkerin gemacht.

Wieder zu Hause habe ich gelesen, dass die römische Adelige Vittoria Colonna di Sermoneta (1880 bis 1954) dem Künstler Carlo Fontana (1865 bis 1956) als Vorbild für seine Gestalt der Unità gedient hat.
In der Zwischenzeit habe ich Vittoria Colonnas Erinnerungen an das alte Europa von 1938 fast zur Hälfte gelesen, in denen sie u.a. über ihre Kindheit im Palazzo Colonna berichtet.
Dass die berühmte Galerie mit ihren herrlichen Gemälden einen Besuch lohnt, hatte ich oft gelesen und auch die Webseite Palazzo Colonna das ein oder andere Mal aufgerufen.

An diesem Samstag war es soweit, ich stattete ihr einen ersten, Gaukler einen zweiten Besuch ab.
Nachdem wir Santi Apostoli verlassen hatten, spazierten wir zur Piazza della Pilotta mit der Päpstlichen Universität Gregoriana und dem Palazzo Muti Papazzurri:
Durch die Via della Pilotta gelangten wir zum Eingang der

Galleria Colonna

wo wir zwei unvergessliche Stunden verbrachten. Die ursprünglich zwei, später vier Brücken verbinden den Palazzo Colonna mit seinen am Hang des Quirinal gelegenen Gärten.
Als wir unseren Eintritt bezahlen wollten, erfuhren wir, dass es zwei verschiedene Tickets gibt. Für 25 Euro kann man zusätzlich zum Appartamento mit der berühmten Galerie weitere Räume im Erdgeschoss besichtigen. Für 12 Euro rund 12 Räume in der ersten Etage. Wir entschieden uns für die kleine Variante, aber ich bin sicher, dass dies nicht mein letzter Besuch an diesem prachtvollen Ort war.
Eine freudige Überraschung war auch, dass kein Photograhierverbot herrscht! Die Möglichkeit ohne Blitzlicht zu photographieren ist wahrscheinlich noch recht neu. Über beides informierte mich eine perfekt französisch sprechende Frau am Empfang. Ob die Erlaubnis zu photographieren auch für jene Räume gilt, die wir nicht besichtigt haben, vermag ich nicht zu sagen.
Begleitet uns nun durch diesen wahrhaftig glanzvollen Ort, den die Colonna seit über 1000 Jahren, nun bereits in der 23. Generation, bewohnen. Immer wieder werden wir dabei die Säule, das Wappen der Colonna antreffen.
Vom Eingangsbereich stiegen wir über eine schmale Treppe in die erste Etage und betraten den Blauen Saal. Dort wird auch ein Video über den Palazzo gezeigt.





In der mittleren Nische eine Skulptur von Marcantonio Colonna (1535–1584)​

Der kleine Blaue Saal führt in den Saal der Kriegssäule und schon liegen sie vor einem, der sich anschliessende prachtvolle Mittelsaal sowie der Landschaften-Saal. Das Ensemble der drei ineinander übergehenden Räume bildet die Große Galerie und ist ein Traum.


Unter diesem Fresko betreten wir nun den Mittelsaal der Galerie, der Raumeindruck ist überwältigend schön:


Wir verharrten zunächst an den Treppenstufen, die vom Saal der Kriegssäule hinunter führen. Dort befindet sich nämlich dieses erstaunliche Objekt:



Die Kanonenkugel flog 1849 durch ein Fenster der Galleria Colonna als auf dem Gianicolo gekämpft wurde und blieb in den Stufen stecken!

An den Wänden und auf Konsolen sind antike römische Statuen und Büsten ausgestellt. Der honiggelbe Marmor der Säulen und Pilaster stammt aus dem Serapis-Tempel, welcher im Altertum an der Stelle des Palazzo Colonna stand.




Bemalte Spiegel reflektieren das Tageslicht und den Glanz der Kronleuchter, an den Wänden reihen sich Gemälde an Gemälde, die Deckenfresken sind eine einzige Huldigung an Marcantonio Colonna, zusammen mit Juan d'Austria, Gewinner der Seeschlacht von Lepanto 1571.



Es folgen Bilder von der Decke der Mittelgalerie mit folgenden Motiven:


Marcantonio Colonna als Botschafter in Venedig
Marcantonio Colonnas Investitur
Die Seeschlacht von Lepanto
Der triumphale Einzug Marcantonio Colonnas in Rom
Die Aufstellung der Statue Marcantonio Colonnas im Konservatorenpalast


Marcantonio Colonnas Investitur


Die Seeschlacht von Lepanto


Der triumphale Einzug Marcantonio Colonnas in Rom


Der triumphale Einzug Marcantonio Colonnas in Rom
und
Die Aufstellung der Statue Marcantonio Colonnas im Konservatorenpalast​

Nun erreichen wir den Saal der Landschaften, der den Abschluss der Großen Galerie bildet und profitieren dankbar davon, dass man die roten Bänke zum Ausruhen und Betrachten der Umgebung benützen darf.


Blick zurück in die Galerie


Deckenfresken



Ein Prunkstück ist dieser herrliche Sekretär mit Elfenbeinintasien. Zwei Deutsche haben zwanzig Jahre daran gearbeitet. Ihm gegenüber ein ähnliches Stück mit farbigen Steinen.


Wir kommen nun in den Saal der Apotheose Martins V. Papst Martin V. Colonna ist neben Marcantonio Colonna einer der berühmtesten Vertreter seiner Familie.

Wikipedia schrieb:
In Rom begann Martin mit dem Wiederaufbau der heruntergekommenen Stadt und des ebenso maroden Kirchenstaates. Als erster Renaissancepapst belebte er die Kunst wieder neu, indem er viele bedeutende Künstler an seinen Hof holte. Auch die von ihm ernannten Kardinäle gingen mit diesem neuen Zeitgeist.




Hier befindet sich auch der berühmte Bohnenesser von Annibale Carracci:



Von dort gelangen wir in den Thronsaal:



Papst Martin V.


Von gleicher Grösse, der Saal der Alten Meister:




Lucretia, ein Werk Botticellis und Maria Mancini (1639 bis 1715)


Nichte von Kardinal Mazarin und Ehefrau von Lorenzo Onofrio Colonna

Durch obigen Zwischenraum gelangt man in den Saal der Kapelle. Die Wandteppiche dort erzählen aus dem Leben der Königin Artemisia.


Hier verteilt sie Kriegsbeute



Hier inspiziert sie Pläne für das Mausoleum von Halikarnassos




Blick in die Kapelle:


Heilige Familie


Es folgt die bekannte Allegorie des Hauses Colonna aus dem 17. Jahrhundert:

Zum Schluss noch der wunderschöne Saal der Stickereien. Eine prachtvolle mit Blumen und Früchten bemalte Holzdecke ziert ihn.









Langsam ging ich durch alle Räume zurück, wie wir gekommen waren und liess die ganze Pracht noch einmal auf mich wirken.

Die wundervolle Galerie war 1953 Drehort für Ein Herz und eine Krone mit Audrey Hepburn und Gregory Peck. Die letzte Szene, in der Prinzessin Ann eine Pressekonferenz gibt, spielt dort. Durch dieselbe Tür, durch die sie entschwindet, betraten und verliessen auch wir die Galleria Colonna. Gregory Peck geht in die entgegengesetzte Richtung davon und seine Schritte hallen in der Galleria.

 
Von einem Elefanten, Kirchen und Krippen



Nach dem Mittagessen schlenderte ich ein wenig auf altbekannten Wegen durch das Centro storico. Ich freue mich immer "Beli" an der Piazza Santa Maria sopra Minerva einen Besuch abzustatten, musste allerdings bedauernd feststellen, dass er nach seiner noch keine drei Jahre zurückliegenden Restaurierung (Februar 2012) bereits wieder erste Spuren von Verschmutzung zeigt.


Nach einem leider wirklich miserablen Espresso bei Tazza d'Oro (keine Ahnung woran es lag), kam ich zur Piazza Montecitorio. Das Herren-Bekleidungsgeschäft, das im September noch einen ziemlich provisorischen Eindruck gemacht hatte, hat sich nun richtig hier eingerichtet und nichts deutet mehr auf die ehemalige Libreria Herder hin.



Ich warf einen Blick in die Kirche Santa Maria in Via am Beginn der Via del Tritone weil ich gelesen hatte, dass es dort eine nette Krippe gibt. Diese befand sich allerdings erst im Aufbau.



In der Krippe von S. Silvestro in Capite hingegen war schon alles bereit für die Ankunft des Christkindes.


Bald erreichte ich die Via Frattina, 79, wo ich bei Castroni einen sehr leckeren Panettone erstand. Weiter ging es durch ruhigere Gassen von der Piazza in Campo Marzio zur Via del Orso und weiter an den Tiber.





Mein letztes Ziel an diesem Tag war Trastevere. Im Portikus von S. Maria in Trastevere war bereits eine Krippe aufgebaut. Als Kulisse dient ein Modell der Kirche und neben der eigentlichen Krippe gibt es allerlei Szenen welche von den Tätigkeiten der Gemeinschaft Sant'Egidio erzählen.




Hier z.B. das traditionelle Weihnachtsmahl für die Armen

In der Kirche befindet sich aber noch eine weitere Krippe. Sie ist vor einem alten Photo der Piazza aufgebaut.




Die Fresken von Pietro Cavallini aus dem Jahr 1291 in der Apsis erzählen ebenfalls von Christi Geburt:​


Gleich um die Ecke befindet sich das Museo di Roma in Trastvere. Dort stattete ich der Ausstellung La Roma di Ettore Roesler Franz / Mostre - Museo di Roma in Trastevere einen Besuch ab.




Reich an Eindrücken kehrte ich auf den Gianicolo zurück und ruhte mich ein wenig aus. Zu viert verbrachten wir noch einen sehr netten Abend mit leckerem Essen nahe der Villa Maria im Ristorante L'antica Roma.
 
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4. Advent in Rom

Teil 1
Campo Santo Teutonico und Piazza San Pietro


Am Morgen besuchten wir zu viert die Heilige Messe in der Kirche des Campo Santo, wo es zu einigen sehr netten Begegnungen kam.




Nicht weit vom Grab Hermine Speiers befindet sich auch eine Büste und das Grab des Archäologen Ludwig Curtius (1874 bis 1954). Er war ihr wichtigster Lehrer und Förderer. Mir ist sein Name erst seit vergangenem Sommer ein Begriff. Siehe meinen Berichtsteil "Götter und Barbaren" in Rom für Anfänger und Fortgeschrittene



Nach der Messe sah ich mir die alpenländische Krippe aus der Nähe an:



Besonders angetan haben es mir hier, wie auch bei der Krippe am Petersplatz, die vielen Schäfchen!


Als wir den Campo Santo verliessen hatten wir das Glück, dass uns ein Mitglied der Erzbruderschaft ein paar Schritte weiter mit bis zu einer Inschrift an der Friedhofsmauer nahm. Dort kommt man normalerweise nicht hin, aber da die Gendarmen in ihrem Wachhäuschen den Mann offensichtlich kannten und er, auf Gaukler und mich deutend, ihnen ein "Un attimo" zurief, durften wir ganz kurz bis zu diesem Punkt:



Questo suolo, già villa e circo di Nerone,
oggi faro di luce al mondo,
conquistarono col sangue
Duce l’Apostolo Pietro​
I primi martiri Romani​
Ascesi di qui moltitudine ingente
per offrire a Cristo le palme del nuovo trionfo.

Il collegio dei cultori dei martiri pose – XXVII giugno MCMXXIII


Diesen Boden, schon Villa und Zirkus des Nero,
heute der Welt ein Leuchttum des Lichtes,
eroberten mit [ihrem] Blut
der Apostelfürst Petrus​
die ersten römischen Märtyrer​
Von hier aus wurde eine riesige Menge entflammt,
Christus die Palmen des neuen Triumphes zum Opfer darzubringen.

Das Kollegium der Förderer der Märtyrer setzte [diesen Stein] – 27. Juni 1923

Für die Übersetzung der Inschrift bedanke ich mich bei Gaukler, die sich trotz vielfacher anderer Verpflichtungen die Zeit dafür genommen hat.

Wir verabschiedeten uns mit den besten gegenseitigen Wünschen für einen weiteren schönen Sonntag von unserem unbekannten "Gönner", nicht ahnend, dass wir ihn am Abend erneut treffen würden.

Die Himmelsbläue über dem Petersplatz war kaum zu übertreffen. Nun sahen wir uns die Krippe auch bei Tageslicht und aus unmittelbarer Nähe an:






 
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4. Advent in Rom

Teil 2
Chiostro della Minerva oder Chiostro Guidetti

Nachdem wir uns vom Petersplatz verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg zur Piazza S. Maria sopra Minerva. Bei meinem Spaziergang am Tag zuvor war mir aufgefallen, dass in den Gebäuden des Dominikanerkonvents neben der Kirche eine Ausstellung mit dem Titel "Il natale nelle immagini devozionali e nei presepi" stattfand. Ich notierte die Öffnungszeiten und nahm mir vor mit Gaukler wiederzukommen.




Am Sonntag Vormittag stand das sonst verschlossene Tor offen. Was uns dahinter ausser der Ausstellung, die im ehemaligen Refektorium der Dominikaner stattfand, erwartete, konnten wir nicht ahnen. Nach einigen Schritten standen wir in einem Kreuzgang, dessen Wände und Decken über und über mit Fresken bemalt sind!




Zwar konnte man nur zwei Seiten des Kreuzgangs (und das auch nur auf wenigen Metern) betreten aber schliesslich befindet man sich in einem Kloster, in dem Mönche leben und nicht zu sehr gestört werden wollen. An den Kreuzgang stossen neben dem Dominikanerkonvent auch die Bibliothek des italienischen Senats (Biblioteca Giovanni Spadolini), die Biblioteca Casanantese, die Kirche Santa Maria sopra Minerva und die Bibliothek des Parlaments (Camera dei deputati).

Wir konnten uns kaum sattsehen an der Schönheit der Fresken, welche die Wände schmücken und den abwechslungsreichen Motiven der Deckengewölbe. Viele biblische Szenen an den Wänden waren leicht zu erkennen, die Bedeutung anderer Darstellungen blieb mir verborgen. Erst in den letzten Tagen habe ich Zeit gefunden mich genauer über das Gesehene zu informieren.

Wir befinden uns hier im Chiostro della Minerva, auch Chiostro Guidetti genannt. Guidetto Guidetti hiess der Architekt, der den Kreuzgang in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet hat. An dieser Stelle befand sich bereits zuvor ein gotischer Kreuzgang, den der Architekt im Auftrag des General der Dominikaner Vincenzo Giustiniani abriss, um an seiner Stelle zwischen 1558 und 1570 einen neuen kleineren zu errichten.

Die Fresken an den Wänden sind älter als jene an den Decken und sind das Werk von fünf Malern des Manierismus und des Frühbarock, Giovanni Antonio Lelli, Giuseppe Puglia del Bastaro, Gianluigi Valesio, Giovanni Battista Ruggieri und Francesco Nappi. Dargestellt sind einerseits biblische Szenen in Zusammenhang mit dem Rosenkranzgebet, andererseits Szenen aus dem Leben des Dominikaners Thomas von Aquin.

Das allererste Bild, wenn man den Kreuzgang betritt und über dem sich diese Decke wölbt,




zeigt allerdings den Ordensgründer, den Heiligen Dominikus. Leider habe ich davon nur dieses eine, nicht besonders gelungene, Photo. Dargestellt ist der Heilige im Schlaf. Aus seiner Brust winden sich zwei "Äste" empor, entlang derer sich 15 Medaillons aneinanderreihen, die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes illustrieren.



In der Mitte des Kreuzgangs befindet sich ein Brunnen und vor allem wachsen dort die beiden höchsten Palmen Roms. Wie alt mögen sie wohl sein? Leider sind auch sie, wie so viele, krank.

Im vor uns liegenden Teil des Kreuzgangs erkennt man folgende Darstellungen:

Die Verkündigung des Erzengles Gabriel an die Jungfrau Maria






Daneben ein weiterer Engel






Der Besuch Marias bei Elisabeth



Die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem


Jesus wird von Maria und Josef im Tempel dargebracht


Eine weitere Szene handelt vom Leben Jesu und zwar davon, wie er im Tempel wiedergefunden wird. Davon habe ich leider kein Photo. Die letzte Szene auf dieser Seite des Kreuzgang soll eine Darstellung der Schlacht von Lepanto sein. Damals war Pius V. Papst. 1518 war er in den Dominikanerorden eingetreten.

Wikipedia schrieb:
Außenpolitisch tat sich Pius V. als eigentlicher Architekt der Heiligen Liga im Kampf gegen die Türken hervor, die er zusammen mit Spanien und Venedig gründete. Eine Allianz dieser Mächte schien auf Grund ihrer teils diametral entgegenlaufenden Interessen nahezu unmöglich, entsprechend langwierig und zäh gestalteten sich die Verhandlungen unter Führung Pius’ V. In seine Amtszeit fiel der Sieg christlicher Flotten über die Türken bei Lepanto im Jahr 1571.


Den Abschluss dieses Flügels des Kreuzgangs bilden die Gräber von zwei Kardinälen und eine Muttergottes-Darstellung:



Hier ein Blick auf den nächsten Flügel des Kreuzgangs:




Dort findet man wieder 7 Arkaden und folgende Monumente und Darstellungen: zunächst einige Gräber, dann eine Darstellung der Muttergottes mit einer Dominikanerin und einem Heiligen. Unter der dritten Arkade befindet sich der Eingang zum Konvent, unter der vierten eine Darstellung der Muttergottes mit zwei Heiligen, unter der fünften die Todesangst Jesu, unter der sechsten die Geißelung Jesu und unter der letzten die Krönung mit der Dornenkrone.

[FONT=&quot]Nella seconda arcata è una b. Vergine con una santa domenicana e il b. Giovanni Unghero, pittura di nessun conto; la terza contiene la porta che mette al convento; nella quarta è la Madonna con due santi, pittura poco buona; nella quinta, l' Orazione nell'orto; nella sesta, la Flagellazione alla colonna, e nella settima la Coronazione di spine, tutte e tre di mano sconosciuta. [/FONT]

Quelle

Die Todesangst Jesu im Garten Gethsemane




Ein weiterer Blick auf die beiden hohen Palmen nach Verlassen der Ausstellung:




Im dritten Flügel des Kreuzgangs findet man zunächst weitere Fresken mit Darstellungen aus dem Leben Jesu: Jesus trägt das schwere Kreuz, die Kreuzigung Jesu. Es folgt ein Treppenaufgang, eine weitere Darstellung des Heiligen Dominikus, gefolgt von der Auferstehung Christi, der Herabkunft des Heiligen Geistes im Abendmahlssaal und der Himmelfahrt Christi.

Im vierten Flügel des Kreuzgangs befindet sich eine letzte Szene aus dem Leben der Muttergottes, nämlich die Krönung Marias zur Königin des Himmels und der Erde.



Ohne es zu wissen, habe ich auf diesem Photo u.a. eines der wichtigsten Freskos des Kreuzgangs eingefangen und zwar (links unten) unter der zweiten Arkade, die Darstellung einer Umarmung zwischen dem Heiligen Dominikus und dem Heiligen Franziskus. Zum Glück habe ich, nachdem ich davon gelesen habe, im Netz ein gutes Photo gefunden. Es stammt von dieser Webseite. Zur Geschichte der Umarmung zwischen den beiden Ordensgründern siehe hier:

In den "Vitae fratrum", einer Chronik aus den Anfängen des Predigerordens, berichtet Bruder Gerhard von Frachet von der Begegnung des Dominikus mit Franziskus von Assisi. Während eines Aufenthaltes in Rom soll Dominikus in einer Vision ein Gefährte gezeigt worden sein, der zusammen mit ihm ausersehen war, das drohende Strafgericht Gottes von der Welt abzuwenden. Am nächsten Morgen habe Dominikus den heiligen Franziskus, dem er nie zuvor begegnet war, in einer Kirche gesehen und in ihm sofort den Gefährten erkannt, dessen Bild er sich tief eingeprägt hatte. Er eilte auf ihn zu, umarmte ihn und sagte: "Du bist mein Gefährte, du wirst den gleichen Weg mit mir gehen - lasst uns zusammenstehen, kein Feind wird uns überwältigen!".

Die restlichen Darstellungen zeigen Szenen aus dem Leben des heiligen Thomas von Aquin. Vor allem die Decken sind hier wunderschön bemalt.







In diesem Bereich befindet sich auch der Eingang zum ehemaligen Refektorium der Mönche. In diesem grossen Raum war die Ausstellung untergebracht. Als wir uns alles in Ruhe angesehen hatten und einen Obulus entrichtet hatten, trat der Aufseher mit uns hinaus in den Kreuzgang und erzählte, dass die Restaurierung der Fresken noch nicht lange zurückliegt. Er sprach von vier Jahren, wenn ich mich nicht täusche. Auf dieser Seite ein Photo mit der Szene der Geißelung Christi vor der Restaurierung.

Auch berichtete er davon, dass in diesem Gebäudekomplex der Prozess Galileo Galileis stattgefunden hat, denn hier war die Heilige Inquisition untergebracht.

Eine wesentlich friedlichere Geschichte verbindet sich mit der Skulptur welche den Brunnen in der Mitte des Kreuzgangs ziert.




Leider war aus unserem Blickwinkel kaum etwas davon zu erkennen. Daher greife ich auch hier auf ein Bild aus dem Netz zurück. Die Bronzestatue des Bildhauers Sandro Chia wurde 2003 angefertigt. Sie stellt einen Engel mit nur einem Flügel dar, der ein goldenes Herz zum Himmel erhebt. Den Absichten des Künstlers zufolge erinnert dies an die Notwendigkeit, dass das Menschengeschlecht einig und solidarisch sei zu dem Zweck, sein Streben auf dieser Welt zu verwirklichen: zum Fliegen und zur Freiheit. Siehe: senato.it - Senato della Repubblica

Nelle intenzioni dell'artista essa ricorda la necessità che il genere umano sia unito e solidale al fine di realizzare la sua secolare aspirazione al volo e alla libertà.
 
4. Advent in Rom

Teil 3

Ausstellung, Krippe und Konzert



Die Ausstellung kleiner Andachtsbilder rund um St. Nikolaus und Weihnachten fand, wie bereits erwähnt, im ehemaligen Refektorium des Dominikanerkonvents statt. Neben den Andachtsbildern, Briefen von Kindern an das Christkind und berührenden Feldpostbriefen von Soldaten an ihre Familien in der Weihnachtszeit, waren auch Krippen verschiedener Art ausgestellt. Der grosse Raum ist mit einigen Fresken geschmückt.



Darstellung der Heiligen Familie mit dem Heiligen Franziskus und Papst Franziskus:






Kopie des Santo Bambino aus S. Maria in Aracoeli


Die Papst-Franzikus-Büste stammt wohl von jenem Künstler, der auch die Heilige Familie geschaffen hat:


Nachdem wir die Piazza S. Maria sopra Minerva verlassen hatten, spazierten wir bei schönstem Sonnenschein zum Pantheon und weiter zur Via dell'Orso, wo wir im Ristorante L'Orso 80 ein leckeres Mittagessen genossen.



Anschliessend spazierten wir zur Piazza Navona, wo wir uns diese Krippe mit beweglichen Figuren ansahen, bevor wir für eine kleine Rast in unser Quartier zurückkehrten:






Und nun schliesst sich der Kreis unserer Unternehmungen an diesem 4. Advent: Noch einmal machten wir uns auf den Weg zum Campo Santo Teutonico, wo ein Blechbläserensemble der Schweizergarde und der Chor kontra.cant aus Graubünden ein festliches Adventskonzert gaben.



Wie bereits an anderer Stelle zu lesen, kam es dabei zu folgender sehr netter Begegnung:

... nachdem heute Abend Simone und ich rein zufaellig die persoenliche (und sehr nette :thumbup: :]) Bekanntschaft von @BuecherinRom alias Bjoern gemacht haben - und zwar hierbei:
Am Sonntag, dem 21. Dezember, gibt die Schweizergarde mit dem Chor kontra.cant und der Bläserformation der Garde in der Kirche des Campo Santo Teutonico ein öffentliches Konzert.
Quelle: Roemisches Institut der Goerres-Gesellschaft (RIGG)

Wir verabschiedeten uns von BuecherinRom alias Björn mit dem Versprechen am nächsten Morgen ihm und der Bücherstube in der Via del Banco di S. Spirito, 56 einen Besuch abzustatten. Siehe auch den Vortsellungsthread des Forista BuecherinRom.

Nach dem Konzert wurden alle Besucher noch zu einem Glas Punsch und Kuchen eingeladen. Als wir uns anschliessend von einem weiteren Forista verabschiedeten, stellte dieser uns noch jenem Mitglied der Erzbruderschaft am Campo Santo vor, der uns am Morgen so freundlich zu einem Blick auf die Gedenktafel an der Friedhofsmauer verholfen hatte. 8) :thumbup:


Auf diese erfreuliche Art und Weise endete ein unvergesslicher 4. Advent in Rom.
 
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Maderno, Borromini und Bücherstube

Unser erstes Ziel am Montag Morgen war die Via dei Banchi Nuovi, 3. Hier wollte ich mir, wie in meinem Beitrag Borromini und San Giovanni dei Fiorentini angekündigt, das Haus des grossen Architekten des römischen Frühbarock, Carlo Maderno (1556 bis 1629), ansehen.

Nach seiner Ankunft in Rom lebte Borromini zuerst bei seinem Verwandten Leone Gravo, seit 1650 allein in einem Haus in der gleichen Strasse, dem Vicolo dell’Agnello. (...)

Um die Ecke, in der Via dei Banchi nuovi Nummer 3, befand sich das Haus von Carlo Maderno. Dieses steht heute noch. Siehe: Via dei Banchi Nuovi. (...)

Dass dessen Wohnhaus noch existiert, wusste ich bis vor ein paar Tagen nicht und freue mich schon darauf einmal dort vorbeizuschauen und ein paar eigene Photos zu machen.



Die 1997 von der römischen Stadtverwaltung und der Gemeinde Capolago im Tessin (dem Geburtsort Madernos) angebrachte Gedenktafel zeigt das Familienwappen. Einige Motive, z.B. der Schlossturm, sind dem Wappen von Capolago entnommen. Der Obelisk erinnert an die Beteiligung des jungen Carlo Maderno an der Aufrichtung des Obelisken auf dem Petersplatz unter der Regie seines Onkels Domenico Fontana.

Als 20-jähriger begab sich Carlo Maderno 1576 nach Rom und erhielt bei seinem Onkel Domenico Fontana Unterricht im Zeichnen und in der Bildhauerei. Seine Vorliebe galt aber bald der Architektur und er hatte das Glück, dem Onkel bei der Ausführung größerer Projekte behilflich zu sein: Lateranspalast und Kirche San Giovanni in Laterano, das Kollegiengebäude der Universität (Palazzo della Sapienza), den Mosesbrunnen und - hier waren besonders Kenntnisse im Ingenieurwesen gefordert - die Aufrichtung des Obelisken vor der Peterskirche.
Quelle


Die Motive des Wappens finden sich auch an den Fenstern des Hauses wieder.


Vom Haus Madernos waren es nur ein paar Schritte zur Piazza dell'orologio mit dem Uhrenturm Francesco Borrominis. Er befindet sich an der Nordwestseite des Oratoriums des Hl. Filippo Neri, einem der Hauptwerke Borrominis. Der von einem Glockenspiel gekrönte Turm des Konventsgebäudes entstand zwischen 1647 und 1648. Das Madonnen-Mosaik ist ein Abbild der Madonna della Vallicella.



Wenige Tage vor Reiseantritt hatte ich hier Roma Capitale | Sito Istituzionale gelesen, dass die Uhr, die ihre Zeiger vor einer Reihe von Jahren eingebüsst hatte, soeben mit neuen ausgestattet worden war.


Dezember 2010 ohne Zeiger

Tornano a muoversi le lancette dello storico orologio della Torre dell’Oratorio dei Filippini in Piazza dell’Orologio. Il restauro, realizzato in occasione del centenario della sua creazione, è stato inaugurato dal sindaco di Roma Ignazio Marino, dall’assessore alla cultura Giovanna Marinelli, dal Sovrintendente ai beni culturali Claudio Parisi Presicce e dalla presidente del Municipio I Sabrina Alfonsi.

Die Originalzeiger befinden sich im Archivio storico capitolino des Oratoriums. Das Uhrwerk ist mittlerweile das dritte und wurde 1914, also vor 100 Jahren, eingebaut. Dies war der Anlass für die Neuinstallierung der Zeiger. Das ursprüngliche Uhrwerk befindet sich im Museo di Roma im Palazzo Braschi.



Wir versäumten es auch nicht, uns die schöne Fassade des Oratoriums der Filippiner anzusehen. Da wir noch ein wenig Zeit vor unserem Termin in der Bücherstube hatten, gingen wir weiter zum Palazzo Orsini Taverna in der Via di Monte Giordano, warfen einen Blick auf die beiden steinernen Bären auf der Mauer über dem Brunnen und die frisch restaurierte Fassade:



In der Via del Banco di S. Spirito fiel uns unverhofft eine 1946 angebrachte Gedenktafel für über 50 der Opfer des Massakers in den Ardeatinischen Höhlen 1944 auf. Dazu ausführliche Informationen bei uns im Forum. Siehe z.B. Fosse Ardeatine und Rom für Anfänger und Fortgeschrittene




Als wir am Arco dei Banchi und SS. Celso e Giuliano vorbeikamen, hatten wir unser Ziel, die Herder-Büchersube im Pilgerzentrum so gut wie erreicht:





Freundlich von BuecherinRom alias Björn und seiner Mitarbeiterin empfangen, :nod: :thumbup: nahmen wir uns viel Zeit um das umfangreiche, gut präsentierte Angebot zu studieren und die persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Weitere interessierte Kunden drückten ihre Freude darüber aus, dass man nun hier ein breites Angebot an deutschsprachigen Büchern für Kinder und Erwachsene, nicht nur aus dem Herder-Verlag, findet. Wer nach Literatur über Rom und den Vatikan sucht, wird hier bestimmt fündig und auch wir verliessen die Bücherstube nicht ohne einige schöne und gute Bücher.



 
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Von S. Andrea della Valle zur Piazza S. Ignazio

Anschliessend besuchten wir mit Sant'Andrea della Valle ein weiteres Maderno-Ziel. Hier bewies Maderno zwischen 1608 und 1622 sein Können vor allem in der Innenausstattung. Die Kuppel ist die dritthöchste in Rom nach dem Petersdom und SS. Pietro e Paolo im EUR-Viertel. Über den Anteil des jungen Francesco Borromini an der Entstehung der Laterne der Kuppel habe ich hier berichtet: Die Werke Francesco Borrominis - Seite 10


In der Cappella Barberini spielt der erste Akt von Puccinis Tosca. In der Oper wird die Kapelle Cappella Attavanti genannt.

La cappella (...) è anche famosa perché Giacomo Puccini ambientò in questa cappella il primo atto della Tosca, che vede il protagonista Mario Cavaradossi impegnato a dipingere una Madonna, quando Tosca reclama: “Ma falle gli occhi neri”.



Blick in die Kuppel, in den Zwickeln Darstellungen der vier Evangelisten
von Domenichino aus den Jahren 1624 bis 1628


Die vier Engelpaare auf dem Gesims dieser Kapelle, der Cappella Rucellai, werden Einigen bekannt vorkommen, sie waren Teil von Angelas Adventsrätsel:




Wunderschöne Stuckarbeiten in dieser Kapelle

Sowohl die Cappella Barberini, wie auch die Cappella Rucellai, sind Matteo Castelli, einem Verwandten Madernos, zu verdanken.

Die Krippe in S. Andre della Valle mit wechselnder Tag- und Nachtbeleuchtung gefiel mir gut:






Nun war es längst Mittag geworden und die Sonne wärmte herrlich auf der Piazza Navona. Dort traf ich völlig überraschend eine Kollegin mit Ehemann und Tochter, die zum ersten Mal in Rom waren.


Wir plauderten eine Weile, dann setzte ich meinen Weg fort und warf einen Blick auf Borrominis S. Ivo alla Sapienza. Zu meiner grossen Freude stellte ich fest, dass die beiden heraldischen Symbole der Chigi fertig restauriert sind.


Februar 2012

Schneeweiss strahlten Berge und Stern nun mit der Sonne vor blitzblauem Himmel um die Wette. ;)



Nach dem Besuch der Universtätskirche stattete ich der Krippe von S. Eustachio einen zweiten Besuch ab, um mir das Modell mit Borrominis Spiralturm noch einmal anzusehen:






An der Piazza S. Ignazio genoss ich ein leckeres Fegato alla veneziana :thumbup: und war nun gestärkt für den Besuch meines nahegelegenen nächsten Zieles.

 
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Galleria Doria Pamphilj
und
Norman Rockwell-Ausstellung

Oft hatte ich mir den Besuch der Galleria Doria Pamphilj im gleichnamigen Palazzo Doria-Pamphilj zwischen Via del Corso, Piazza del Collegio Romano, Via della Gatta und Via del Plebiscito vorgenommen und im Sommer einen Blick in den Innenhof geworfen:


September 2014
Nach dem bereits beschriebenen Besuch der Galleria Colonna war ich nun ganz besonders daran interessiert, auch die Galleria Doria Pamphilj (Palazzo Doria Pamphilj, Roma – Doria Pamphilj) endlich zu sehen. Im Cortile leuchteten die Zitrusfrüchte an den Bäumen.


Unter den Arkaden befinden sich ein Bookshop und die Kasse. Da ich gelesen hatte, dass man für 4 Euro eine Fotolizenz erwerben kann, erkundigte ich mich danach. Diese erhält man allerdings nicht an der Kasse sondern in einem weiteren Bookshop in der ersten Etage. Sehr empfehlenswert ist der im Eintritt enthaltene Audioguide. Die Erklärungen spricht Jonathan Doria Pamphilj persönlich.

Edit Mai 2016: Inzwischen besteht eine generelle Fotografiererlaubnis (natürlich ohne Blitzlicht). Die folgenden Bilder veröffentliche ich hier mit ausdrücklicher, am 9.5.2016 erteilter Genehmigung der Verantwortlichen der Galleria Doria-Pamphilj. Einzige Bitte, die ich sehr gerne erfülle, war, dass ich unter den Bildern "Galleria Doria Pamphilj, Roma" vermerke!

Die eigentliche Galerie befindet sich im piano nobile (der ersten Etage des Palazzo) und erstreckt sich über die vier Flügel rings um den Innenhof. Errichtet wurde sie zwischen 1731 und 1734. Die Galleria Colonna ist also die ältere der beiden Galerien (errichtet zwischen 1661 und 1700).

Besuchen kann man die Galleria Doria Pamphilj seit 1996. In den Archiven der Familie hat man ein Manuskript entdeckt, das genau beschreibt, an welcher Stelle jedes einzelne Gemälde während der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ausgestellt war. Nach umfangreichen Arbeiten wurde die berühmte Privatsammlung in dieser alten Form dem Publikum zugänglich gemacht.

Die dicht an dicht hängenden Gemälde vieler grosser Künstler sind natürlich die grosse Attraktion. Gut gefielen mir aber auch ganz bescheidene Dinge, wie die Fussböden aus alten Terrakotta-Fliesen. Vor allem freute ich mich, ein Gemälde und die bekannte Büste der Olimpia Maidalchini-Pamphilj zu sehen.

Als der Architekt Gabriele Valvassori im Auftrag von Camillo Pamphilj dem Jüngeren mit umfassenden Veränderungen des Palazzo beauftragt wurde, bestand der Innenhof bereits und in der ersten Etage gab es an der Südseite (auf dem 1. Photo links) eine offene Loggia. Der Architekt stattete die drei anderen Flügel ebenfalls mit Loggien aus. Alle vier wurden geschlossen, so dass eine in ihrer viereckigen Form in Rom einzigartige Galerie entstand.

Der Ost-Flügel zum Corso hin ist der breiteste und verfügt als einziger über Fenster auf beiden Seiten. Es handelt sich um den sogenannten Spiegelsaal. Valvassori war auch damit betraut, jenen Künstler auszusuchen, welcher mit der Dekoration dieses Raumes beauftragt werden sollte. Seine Wahl fiel auf den Maler Aureliano Milani (1675 bis 1749). Von diesem stammen die Fresken mit mythologischen Themen rings um die Gestalt des Herakles. Die Pamphilj führten nämlich ihren Ursprung auf Pamphilos, einen König der Dorer und Adoptivsohn des Herakles und der Deianeira, zurück. Hier wird also der (erträumte) dynastische Ursprung der Familie verherrlicht.

Eindrücke aus dem Palazzo Doria-Pamphilj



Galleria Doria Pamphilj, Roma
Salone del Poussin
mit zahlreichen Landschaftsbildern von Gaspard Poussin (1613 bis 1675)
An der Decke das Familienwappen der Pamphilj

Galleria Doria Pamphilj, Roma
Sala dei velluti
mit Büsten von Papst Innozenz X. und Benedetto Pamphilj


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Saletta verde



Galleria Doria Pamphilj, Roma
Ballsaal


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Büste Papst Innozenz' X. von Gian Lorenzo Bernini
Erste Version, 1647


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Erste Galerie oder Aldobrandini-Galerie


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Flucht nach Ägypten von Annibale Carracci


Galleria Doria Pamphilj, Roma

Olimpia Aldobrandini
Durch ihre Heirat mit Camillo Francesco Maria Pamphilj, Sohn von Olimpia Maidalchini und Neffe von Innozenz X. kam der heutige Palazzo Doria-Pamphilj in den Besitz der Familie Pamphilj.


Galleria Doria Pamphilj, Roma

Francesco Albani, Anbetung der Hirten


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Deckenfresken


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Büste Papst Innozenz' X. von Gian Lorenzo Bernini
Zweite Version, 1650


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Zweite Galerie oder Spiegelsaal
In einem kleinen Nebenraum am Ende der zweiten Galerie befand sich das folgende Porträt der Olimpia Maidalchini. Vor zwei Jahren habe ich über einen Ausflug u.a. auf ihren Spuren nach S. Martino al Cimino und in ihre Heimatstadt Viterbo berichtet. Das Gemälde ist ein Werk von Jodocus van Hamme.


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Fasziniert erfuhr ich hier auch erstmals vom Garten der Donna Olimpia am Tiberufer in Trastevere. Im April 2015 hatte ich das Glück ihn mir ansehen zu können. Siehe: Spaziergänge im römischen Grün


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Es folgt ein Blick in die dritte Galerie, auch Galleria Pamphilj genannt, an deren Ende eine Büste von Olimpia Maidalchini-Pamphilj ausgestellt ist.


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Der Bildhauer hat sie mit einem ähnlich üppigen Kragen, wie auf dem Gemälde oben abgebildet. Dieser entspricht einer Mode der damaligen Zeit, so hat z.B. Rubens auch Maria de' Medici abgebildet. Siehe hier.



Galleria Doria Pamphilj, Roma
Olimpia Maidalchini
von Alessandro Algardi



Galleria Doria Pamphilj, Roma
Nun komme ich zum vierten Flügel der Galerie. Ihre Decke ist, wie die erste und die dritte Galerie, mit Chinoiserien und Grotesken freskiert.


Galleria Doria Pamphilj, Roma
Von der Galerie gelangt man nun in die etwas tiefer liegende sala Aldobrandini mit einigen antiken Stücken und drei Werken Caravaggios: Maddalena penitente, Riposo durante la fuga in Egitto (dieses Gemälde war zum Zeitpunkt meines Besuchs ausgeliehen und durch eine Kopie ersetzt) und San Giovanni Battista (Giovane con un montone), eine von mindestens acht Darstellungen des Heiligen, die der Künstler im Laufe seines Lebens gemalt hat. Das Gemälde von Johannes dem Täufer als Jüngling ist der Version in den Kapitolinischen Museen zum Verwechseln ähnlich.




Galleria Doria Pamphilj, Roma



Galleria Doria Pamphilj, Roma
In einer der Galerien war mir bereits zuvor eine Kopie oder eine weitere Version (?) dieses Caravaggio-Gemäldes aufgefallen:

In einem letzten Raum hängen noch u.a. Werke von Raffael und Filippo Lippi. Eine weitere Büste zeigt den allgegenwärtigen Innozenz X.



Galleria Doria Pamphilj, Roma

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Nach einer Pause mit einem leckeren Eis, bei Giolitti im Freien genossen, besuchten Gaukler und ich die Ausstellung mit Werken von Norman Rockwell im Palazzo Sciarra am Corso:

Dieser amerikanische Maler [noparse](1894 bis 1978)[/noparse] war mir bereits durch Erzählungen meines Grossvaters ein Begriff. Wie im verlinkten Thread geschrieben, war die Ausstellung wirklich sehr sehenswert und wir nahmen uns viel Zeit dafür. Das folgende kleine Video stellt eine nette Erinnerung dar: America at its best: the art of Norman Rockwell.

Wir beendeten den Tag mit einem angenehmen Mahl im Ristorante Il Focolare auf dem Gianicolo.
 

Abschiedsspaziergang

Am letzten Morgen blieb nur noch ein wenig Zeit für einen kleinen Spaziergang in Hotelnähe. Die Villa Sciarra machte allerdings unter grauem Himmel einen so verlassenen Eindruck und die Brunnen und Skulpturen sind in einem so desolaten Zustand, dass ich nicht lange blieb.




Einzig die im Halbkreis aufgestellten Darstellungen der 12 Monate sah ich mir genauer an:


Januar, Februar, März, April


Mai, Juni, Juli, August


September, Oktober, November, Dezember



Einen freundlicheren Eindruck machte der gepflegte Garten der Villa Maria, dort erfreuten leuchtende "Winterblüher" ;) das Auge:







Nun hiess es Abschied nehmen von den römischen Weihnachts-Lichtern denn Heiligabend und Weihnachten wurde ich von der Familie erwartet.
Die bunten Blüten waren fast schon ein Versprechen für künftige Sommertage in Rom. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

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