Spaziergang durch Rom

Vielleicht hat es ja jemand gemerkt, aber ich meide Caesar wie der Vampir die Knoblauchzehe. Ich meine natürlich den vielgelobten Gaius Iulius Caesar, also den Caesar, den Gott unter den Göttern, den Eroberer - die vergöttlichte Inkarnation des römischen Imperiums schlechthin. Noch heute ist der Kult um seine Person allgegenwärtig - an seinem Denkmal auf der Via dei Fiori Imperiali werden zuweilen Kränze niedergelegt.


Schon nach seiner Rückkehr aus Ägypten im Jahre 46 v. Chr. hatte Caesar sich zum Diktator auf zehn Jahre ernennen lassen; vielleicht war die Zeit 'reif' dafür, aber jedenfalls hatte er von Anfang an vor, eine Monarchie zu errichten, die die res publica, also die ursprüngliche Ideologie von der Freiheit des politischen Denkens, über viele Jahrhunderte unterdrücken würde.



(Museo Nazionale Romana / Palazzo Altemps)


Zu seinem Gedenken errichtete man ihm spontan einen Tempel inmitten des Forums, den Tempel des Divus Iulius... an der Stelle, an der seine Leiche verbrannt wurde. Aber dies auch nur, weil sein Nachfolger Octavianus, ergo Augustus in seinem Tatenbericht Res Gestae rühmt. Ursprünglich zierte die Gedenkstätte eine 20 Fuß hohe Säule, die jedoch den Unmut der Caesargegner schürte, so dass diese nach kurzerr Zeit wieder entfernt wurde. Auch diese Maßnahme zeigt deutlich, dass diese durch Senatsbeschluss offizielle Anordnung nicht überall Freunde fand. Doch war diese Divinisierung für Rom ein Novum, und die Verunsicherung wird sicherlich gross gewesen sein. Dieser Tempel war ja ansich nichts anderes als ein Kultbild für einen neuen Gott, und damit kannte man sich nicht wirklich aus.

Heute ist der Ort im Forum beliebter 'Ruheplatz' - die Stelle der Rostra ad Divi Iulii ist fast ständig umlagert und die Kultstätte selbst wird ehrerbietend mit Münzen und anderen Huldigungsbeweisen bedacht.


 
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Das wichtigste war wohl das palladium, ein archaisches Götterbild, eine kleine Figur der Athena, die eng mit dem Trojanischen Krieg verbunden wurde. Natürlich garantierte dieses Geschenk des Himmels den Fortbestand jeder Stadt, in dem sie landete; dem listigen Odysseus war es ja schon gelungen, dieses Püppchen in seine Gewalt zu bringen und so Troja zu erobern. Klar, dass es dann irgendwann nach Rom gelangte, und schon Ovid weist dann explizit darauf hin, dass dieser Ortswechsel keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hatte.​



Sehe ich das richtig, dass Bernini dies hier dargestellt hat:​

 
Sind sie nicht ein wirklich nettes Paar?



Antoninus Pius war eigentlich nur als Übergangskaiser vorgesehen, aber meistens kommt es ja anders, als man anfänglich denkt. Länger als dreiundzwanzig Jahre lang hat der Gute das Imperium regiert. Er gehörte zu den Regenten, die ihre Herrschaft durch Adoption erworben haben; in seinem Fall war es Hadrian, der ihn im Jahre 138 n.Chr. zu seinem Nachfolger bestimmte. Ich möchte Antoninus Pius in wenigen Worten so beschreiben, dass er ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger weniger der 'Macher', aber eher der 'Erhalter' war, der das Reich nach seiner Expansion unter Trajan und Hadrian zusammenhielt. Die schon ohnehin fragwürdigen und in diesem Fall mageren Schilderungen der historia augusta beweisen, dass seine Herrschaft auf Ruhe und Sorgfalt basierte, wobei ihm ein gewisser Hang zum Perfektionismus nicht abzusprechen ist.

Jedenfalls hat er seine Frau Faustina senior - auch oftmals als Faustina die Ältere oder Faustina I. benannt - viel zu früh zu Grabe tragen müssen. Zu ihren Ehren weihte er 141 n.Chr. den Tempel der Faustina; nach dem Tod des Kaisers erweiterte der Senat diese Widmung und ließ am Architrav eine entsprechende, bis heute erhaltene Inschrift anbringen: divo antonino et divae favstinae ex s c, also der Tempel des Antoninus und der Faustina (jeweils natürlich vergöttlicht.. so viel Zeit muss sein.)

Sicherlich wäre heute von diesem Bauwerk nichts mehr erhalten, hätte man sich im 7. oder 8. Jahrhundert nicht dazu entschlossen, die Kirche San Lorenzo in Miranda in die Überreste des Sakralbaus zu integrieren. Der Beiname 'miranda' mag vom lateinischen (ad)mirare = bewundern) kommen, weil man von den Stufen einen schönen Blick über das Tal des Forums hatte. Hier soll auch, so die Legende, der heilige Laurentius zum Tod verurteilt worden sei.



Roma bella mi appare...

 
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Schön, dass du Antoninus zur Sprache gebracht hast. Er ist unter den Adoptivkaisern derjenige, der am seltensten genannt wird (trotz seiner langen Regierung), was ihn aber nicht minder interessant macht. Aber dafür stand er eben zu sehr im Schatten derer vor und nach ihm. Wobei mich das Urteil über seine Passivität manchmal doch wundert, war doch gerade seine Außenpolitik gelegentlich doch näher an dem, was antike Geschichtsschreiber als Ideal angesehen hatten, zumindest näher als die Außenpolitik eines Hadrian. Auch mit ein Grund warum ich Hadrian eigentlich nicht unter den "Machern" sehe bzw. diese Kategorien garnicht für sinnvoll erachte - aber das führt zuweit...

Jedenfalls bin ich froh, dass auch Antoninus auf deinem Rundgang gebührend beachtet wurde und freue mich darauf, dir weiter über das Forum zu folgen :p
 
Schön, dass du Antoninus zur Sprache gebracht hast. Er ist unter den Adoptivkaisern derjenige, der am seltensten genannt wird (trotz seiner langen Regierung), was ihn aber nicht minder interessant macht. Aber dafür stand er eben zu sehr im Schatten derer vor und nach ihm. Wobei mich das Urteil über seine Passivität manchmal doch wundert, war doch gerade seine Außenpolitik gelegentlich doch näher an dem, was antike Geschichtsschreiber als Ideal angesehen hatten, zumindest näher als die Außenpolitik eines Hadrian. Auch mit ein Grund warum ich Hadrian eigentlich nicht unter den "Machern" sehe bzw. diese Kategorien garnicht für sinnvoll erachte - aber das führt zuweit...

Jedenfalls bin ich froh, dass auch Antoninus auf deinem Rundgang gebührend beachtet wurde und freue mich darauf, dir weiter über das Forum zu folgen :p


Danke dir... es liegt vielleicht daran, dass - rein numismatisch gesehen - Antoninus Pius eher etwas 'langweilig' daherkommt. Hadrian dagegen hatte es drauf, sich geschickt 'in Szene zu setzen'; ich stimme dir aber zu, dass der eigentliche 'Macher' natürlich eher Trajanus war. Da führt auch nix zu weit... um ein wenig tiefer in die Materie einzutauchen - dafür ist dieser fred schliesslich da. :]

Wenn wir den Tempel heute würdigen, müssen wir natürlich bei der Präferenz berücksichtigen, dass es die 'Kirche' war, die das Gedenken sicherte.
 
nummis durensis schrieb:
Danke dir... es liegt vielleicht daran, dass - rein numismatisch gesehen - Antoninus Pius eher etwas 'langweilig' daherkommt. Hadrian dagegen hatte es drauf, sich geschickt 'in Szene zu setzen'; ich stimme dir aber zu, dass der eigentliche 'Macher' natürlich eher Trajanus war. Da führt auch nix zu weit... um ein wenig tiefer in die Materie einzutauchen - dafür ist dieser fred schliesslich da. :]

Wenn wir den Tempel heute würdigen, müssen wir natürlich bei der Präferenz berücksichtigen, dass es die 'Kirche' war, die das Gedenken sicherte.
Es ist halt immer die Frage, woran man das "Machen" festmachen will. Da wird mir in der rückblickenden Deutung etwas zuviel auf die Kriegszüge geschaut, was aber wohl der Tatsache geschuldet ist, dass die Zeitgenossen eben das von einem princeps erwartet haben. Große Goldschätze vom Feldzug gegen die Daker mitzubringen oder auf den Spuren Alexanders weiter als jeder vor einem in den Osten vorzustoßen - das macht natürlich etwas her. Stattdessen lässt sich Weitsicht, dass die bestehenden Grenzen unhaltbar sind und dass sich eine Wüstenlandschaft im vorderen Orient nicht im selben Maß sichern lässt wie der Norden Britanniens, schlecht inszenieren. Die Ironie an der Geschichte ist aber, dass genau diese Konsolidierung und die parallel verlaufende Friedenszeit den Boden dafür geebnet hatten, dass ein weiterer "passiver" princeps wie Antoninus so lange erfolgreich regieren konnte. Dennoch war Hadrian - wie du schon angedeutet hast - dennoch sehr drauf bedacht, sich zu inszenieren. Dafür gab es sein Philhellenentum und die Volksnähe - besonders in den Provinzen - und vergessen wir die Bautätigkeit nicht. Dies sind alles keine Punkte um zeitgenössische Geschichtswerke seitenweise zu füllen, dennoch ein Beweis seiner "Tätigkeit", selbst wenn sie nur darin bestanden haben sollte, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Daher finde ich die genannten Kategorien eben wenig sinnvoll, denn sie zielen mir zu sehr auf die Narrative ab, die die typischen Herrschertugenden reflektieren bzw. es existieren sowohl bei Hadrian als auch bei Antoninus keine derartigen Verstöße dagegen, wie z.B. bei einem Caligula, dass man sie als Negativexempel hätte verwenden können.

Achja, fast hätte ich es vergessen. Dein letzter Beitrag ist mir vor einigen Tagen nochmal in den Sinn gekommen als ich in "Römische Feste: Kalender und Kult" von Howard Hayes Scullard blätterte. Darin fanden sich einige Fotos des Forum Romanum - an aus meiner Sicht völlig willkürlichen Stellen im Text :uhoh:. Eines zeigte eben den oben vorgestellten Tempel aus fast derselben Blickrichtung. Allerdings war darunter zu lesen, dass es der Tempel zu Ehren Caesars sei. Der Fotograph war auch geschickt genug, genau die Inschrift abzuschneiden....ohne Worte...
 
Achja, fast hätte ich es vergessen. Dein letzter Beitrag ist mir vor einigen Tagen nochmal in den Sinn gekommen als ich in "Römische Feste: Kalender und Kult" von Howard Hayes Scullard blätterte. Darin fanden sich einige Fotos des Forum Romanum - an aus meiner Sicht völlig willkürlichen Stellen im Text :uhoh:. Eines zeigte eben den oben vorgestellten Tempel aus fast derselben Blickrichtung. Allerdings war darunter zu lesen, dass es der Tempel zu Ehren Caesars sei. Der Fotograph war auch geschickt genug, genau die Inschrift abzuschneiden....ohne Worte...

Lach... was man so alles zu Caesars 'Ehren' erschuf, entlockt mir Schluck- und Sprechstörungen :~

Jetzt werde ich mich aber mal auf meine Fotos stürzen und den südlichen Teil des Forums begehen.
 
Was Anchieses in den Händen hält, sieht hier ganz gut
Sind das nicht die Hausgötter, die "Penaten"?

Das sind die Penaten, ja; vgl. Vergil Aen. 2,293:

sacra suosque tibi commendat Troia penates.

Vergil sagt meines Wissens nirgends, dass Aeneas das Palladiumm mitgenommen habe.

Das stimmt, Vergil hat das auch nicht erwähnt. Es gibt allerdings verschiedene Überlieferungen. Eine davon besagt, dass das Palladium aus Troja von Diomedes und Odysseus geraubt wurde - eine Voraussetzung für die Einnahme der Stadt durch die Griechen. Nach einer anderen Version des Mythos wurde das Palladium von Aeneas gerettet, der es mit nach Italien nahm.

Vergil weist allerdings auf die alte Sage hin, dass, solange das Palladium in Troja steht, die Stadt, von Pallas Athene geschützt, niemals besiegt werden könne. Und dieser machtvolle Schutz gilt natürlich auch - oder besser: ganz besonders, für Rom. Und so lange es sicher in der Stadt geborgen ist, bleibt es das schicksalhafte Pfand römischer Macht, die Gewähr des göttlichen Schutzes, das fatale pignus imperii Romani (Livius 26,27,14 ; Ovid 13,380)

Die Römer haben diese Version natürlich zu gerne übernommen; und die Münzprägung ist ja auch eindeutig.

PS. Die beschützende und siegreiche Athene (von Nike bekränzt) zeigt auch eine im antiken Ilion geprägte Münze aus meiner Sammlung; es handelt sich um eine sogenannte römische Provinzialprägung (unter Julia Domna).

 
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Das stimmt, Vergil hat das auch nicht erwähnt. Es gibt allerdings verschiedene Überlieferungen. Eine davon besagt, dass das Palladium aus Troja von Diomedes und Odysseus geraubt wurde - eine Voraussetzung für die Einnahme der Stadt durch die Griechen.

Ja, diese Variante kenne ich. Besonders in der Ilias Latina kommt Odysseus als Neidhammel dabei ganz schlecht weg.

Nach einer anderen Version des Mythos wurde das Palladium von Aeneas gerettet, der es mit nach Italien nahm.

Wunderlich, wie so unterschiedliche Versionen entstehen! Wenn es die Griechen geraubt haben, ist es ja nicht mehr in Troja, und dann kann es Aeneas ja nicht mitnehmen. Da widerspricht die römische Variante ja nahezu der ursprünglichen.

Vergil weist allerdings auf die alte Sage hin, dass, solange das Palladium in Troja steht, die Stadt, von Pallas Athene geschützt, niemals besiegt werden könne.

In der Lügenrede des Sinon wird das auf die Spitze getrieben: Seit dem Raub des Palladium durch die beiden Helden hätte das Standbild den Griechen nur Unheil gebracht. Und daher hätten sie sich jetzt aufgemacht, es in Argos zu entsühnen und dann versöhnt nach Troja zururückzubringen. An Stelle des Palladiums hätten sie zur Sühne für ihren Frevel der beleidigten Göttin das hölzerne Pferd aufgestellt.


Spannendes Thema! :nod:

Und irgendwie auch eigenartig 8O, denn das Palladium bezeichnet ja das Standbild der Athene als Schlachtengöttin, doch ursprünglich stellte das Abbild Pallas dar, die Tochter des Triton: "Eigenhändig soll Athene diese Statue als Abbild ihrer Gefährtin Pallas (...), die sie aus Versehen im Kempfspiel getötet hatte, geschaffen haben." (Kerényi, Karl. 1952. Die Jungfrau und Mutter der griechischen Religion: eine Studie über Pallas Athene.(Albae Vigiliae 12). Zürich: Rhein. S. 30)

Hätte ich mehr Zeit, würde ich mich damit intensiv befassen. Aber nun genug damit, der Umweg auf Deinem Spaziergang wird arg lang. ;) :lol: Jetzt lass ich Dich in Ruhe weitergehen.
 
Jetzt lass ich Dich in Ruhe weitergehen.

Guter Gedanke, denn ich habe mir für's neue Jahr vorgenommen, nicht mehr all zu lange zu pausieren :~


Vom Tempel des Antoninus Pius und der Faustina lässt man sich dann mit der Menge Richtung Süden ziehen; hier steigt die Via Sacra ein wenig an.


Der Maler Claude Lorrain hat Mitte des 17. Jahrhunderts in seinem Werk "Campo Vaccino" eindrucksvoll bewiesen, dass auch der südliche Teil des Forums viele Jahrhunderte lang eine flache Viehweide war.



Das erste Gebäude im "südöstlichen" Teil ist allgemein, aber fälschlicherweise unter Tempel des Romulus bekannt, und daran ist die Numismatik wohl diesmal nicht ganz unschuldig. Denn auch durch eine kleine Kupfermünze des vergöttlichten Kaisers Marcus Valerius Romulus (gest. 309 n.Chr.), der auf seiner Rückseite einen Rundtempel zeigt, nahm man lange Zeit an, dass es sich hierbei um den besagten Rundbau auf dem Forum Romanum handeln könnte.


Aber nicht nur diese Deutung ist heute nicht mehr haltbar; ebenso wenig fundiert ist die spätere (und leider immer noch am meisten gebräuchliche) Annahme, in dem Bauwerk den Tempel des Juppiter Stator zu sehen! Die neuesten Forschungen haben ergeben, dass es sich um ein aufwendiges Vestibül handelt, das zusammen mit der Fassade Bestandteil des Stadttempels von Rom, dem Templum Urbis Romae war (vgl. Klaus Stefan Freyberger - Das Forum Romanum, S. 117, Abb. 13).


Manchmal öffnen sich die antiken Türen, deren Schloss trotz des hohen Alters immer noch funktioniert...



...und gewähren einen Blick ins Innere - wie hier zu einer Sonderausstellung von fotografisch eingefangenen Kaiser(innen)portraits - in den Abbildungen Caracalla und Salonina.





In den Jahren zwischen 526 und 530 n.Chr. liess Papst Felix IV. den Kultbau in die Kirche Santi Cosma e Damanio umbauen, die man allerdings nicht vom Forum aus, sondern nur von der Via dei Fori Imperiali aus besuchen kann.




Die Mauern des Gotteshauses sind die einzigen heute noch aufrecht stehenden Teile des ehemaligen Templum Pacis - eine Anlage, die der Kaiser Vespasianus nach seiner Eroberung Jerusalems 71 n.Chr. in Auftrag gab, um die eroberte kostbare Kriegsbeute Rom und seinen Bürgern zu präsentieren. Nach einem Brand Ende des 2. Jh. n.Chr. wurde die Anlage durch Septimius Severus wieder aufgebaut; seit dieser Zeit befand sich auch die Formae Urbis Romae dort, ein monumentaler Plan der Stadt auf 150 marmornen Platten mit einer Gesamtausdehnung von 18 x 13 Metern. Fälschlicherweise wird manchmal beschrieben, dass es sich um ein Grundbuch bzw. Kataster der Stadt handelte, aber die gewaltigen Ausmasse des Werkes lassen nur den Schluss zu, dass es sich wohl nur um eine repräsentative Darstellung gehandelt hat (und somit das Bild des Tempels, den Plinius bereits als einen der schönsten der Stadt rühmte, vervollständigt).

Heute wird man durch einen reizvollen Innenhof geleitet, ehe man die ehrwürdigen Hallen betritt.





Die beiden syrischen Brüder und Ärzte Cosmas und Damian gaben dem Gotteshaus ihren Namen. Diese Auswahl war nicht zufällig, sondern Produkt der Christianisierung des heidnischen Roms, um den einstigen Schutzheiligen Castor und Pollux 'Paroli' bieten zu können.




Die Kirche ist in vielerlei Hinsicht sehens- und besuchenswert - meist ist es leer und angenehm still dort, so dass man die Apsismosaik, aber auch andere Kleinode wie das Grabmal des Kardinals Fabio Carandini in Ruhe auf sich wirken lassen kann.






Und da die alten Bronzetüren auf Seiten des Forums meist verschlossen sind, kann man aus der Kirche einen kleinen Blick auf das Innere des Tempels werfen.




Roma bella mi appare...
 
Interessante Neuigkeiten tischst du uns wieder auf. Ich kenne das beschriebene Gebäude nur als Tempio di Romolo. So stand oder steht es draußen auch eingeritzt in Stein. In dem verlinkten Tagesbericht habe ich das auch dokumentiert. Damals, 2010, konnte ich die antiken Tore auch erstmals passieren.

Danke für deine Einblicke in die römische Geschichte.
 
Interessante Neuigkeiten tischst du uns wieder auf. Ich kenne das beschriebene Gebäude nur als Tempio di Romolo. So stand oder steht es draußen auch eingeritzt in Stein. In dem verlinkten Tagesbericht habe ich das auch dokumentiert. Damals, 2010, konnte ich die antiken Tore auch erstmals passieren.

Danke für deine Einblicke in die römische Geschichte.

Gerne... die antike Geschichte ist und bleibt spannend, auch oder gerade weil sie oft revidiert werden muss. So lese ich bleistiftsweise in manchen Werken, dass in den beiden Seitenräumen des Tempelchen die Statuen der Penaten aufbewahrt wurden, aber diese story ist IMHO auch keinesfalls gesichert.
 
Nach der Lektüre deines neuen, sehr interessanten Beitrages habe ich spontane meine beiden gedruckten Reiseführer herausgekramt und geschaut, was die über das "mysteriöse Gebäude" berichten. Und siehe da: Der Dumont von 2013 berichtet, es sei der Tempel des Iuppiter Stator - an dieser Stelle habe Romulus im Kampf gegen die Sabiner den Iuppiter um Hilfe gebeten. Und der Michael Müller von 2014 schreibt ihn dem M. Romulus zu, ohne weiteres über die Hintergründe zu berichten. Man sieht also wie hartnäckig sich diese Narrative halten. Nicht dass es mich wundern würde, dass Reiseführer nicht auf dem Stand der Forschung sind, aber es gibt einem doch zu denken, wie viel "gesicherte Fakten" in der Zukunft noch umgeschrieben werden müssen.
 
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