Spaziergang durch Rom

Ah, jetzt weiss ich, was du meinst... thanxxx.

Das müsste direkt am unteren Ein-/Ausgang des Metrostops Cavour sein. Aber was meinst du mit 'Via Subura'?... die kenne und finde ich auch nicht bei Google maps :roll:

Aber dieser Markt ist für den nächsten Besuch fest eingeplant. Und wenn es dort handwerkliches gibt, passt das ja zum alten Stadtbild wie die Faust aufs Auge. Quasi genau dort, wo heute unter anderem die Via Leonina ist, lief damals der 'Argiletum', die Strasse der Silberschmiede.

Ich hab mich vertan. Es heißt nicht Via Suburra sondern Piazza della Suburra. Das findest du bei google. Es ist der Platz direkt am Metrostop Cavour wo es sowohl in die Via Urbana als auch in die Via Leonina abzweigt.
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzungen

:thumbup::thumbup::thumbup:

Die Trajansmärkte werden auch von mir gerne besucht - dort gibt es immer mal wieder sehr nette Sonderausstellungen im oberen Bereich - die schaue ich mir gerne an -> natürlich auch den gesamten Komplex ...

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http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/213065
 
Zuletzt bearbeitet:


2013



Das Forum Romanum

„Ein glänzendes Bild entrollt sich vor unseren Augen. Es gibt einen festlichen Tag im alten Rom. Wieder ist es gelungen, einen Feind des Reiches in den Staub zu treten, und der siegreiche Feldherr feiert seinen Triumphzug. Eben ist der weihevollste Moment der Feier eingetreten: der Zug hat das Forum erreicht und bewegt sich auf der heiligen Straße jener Stätte zu, wo der große Gott thront, dem es jetzt zu danken gilt. Wie herrlich das Bild, wie prächtig aber auch der Rahmen, der es umschließt, der Ort, welcher den Zug soeben aufgenommen, das Forum mit seinen Staatsgebäuden, Tempeln, Denkmälern, strahlend in Gold und penetelischem und phrygischem Marmor; die Mienen des Volkes, welches sich an dem Anblicke dieses glänzenden Bildes weidet, scheinen zu sagen: Wir sind die Herren der Welt, unsere Macht kann nie vergehen.

Und nun versetzen wir uns mehrere Jahrhunderte später im Geiste an dieselbe Stätte. Eine weite, wüste Fläche liegt vor uns, darauf hie und da eine schmutzige Schmiede- oder Stellmacherwerkstatt. Dazwischen wimmelt es von armseligen, mit Ochsen bespannten Karren. An Pflöcken von gar seltsamer Art sind die Thiere festgebunden, während die Kutscher, zerlumpte Kerle in spitzen Hüten, auf der Erde liegen und unter wüstem Geschrei Mora spielen. Erschüttert fragen wir, wohin denn das Forum mit seiner Pracht entschwunden ist; doch niemand versteht uns; man kennt auch den Namen Forum nicht mehr. Wir fragen weiter, wie man denn den Ort jetzt nennt? Il campo Vaccino, ist die Antwort, das Kuhfeld; es ist der Ort, wo die nach der Stadt fahrenden Landleute ihre Zugthiere rasten lassen.

Doch unsere Aufmerksamkeit fesseln jene Pflöcke, an denen die Rinder der Campagnolen angebunden sind. Wir sehen alsbald, dass es niedrige Steinsäulen sind, doch ohne Basen; ihr Ende verliert sich im Boden, aus dem sie hervorragen, wie die Maste eines untergegangenen Schiffes aus dem Meere. Wie, wenn jene Säulen die Wahrzeichen einer versunkenen Zeit, einer versunkenen Welt wären? Kein Zweifel, es ist so: das alte Forum ist versunken, verschüttet, und nur die Enden einiger Tempelsäulen mahnen daran, dass es einst gewesen ist."


Mit diesen Worten beschreibt der österreichische Philologe und Gymnasiallehrer Dr. Heinrich Stephan Sedlmayer im Jahre 1884 seine Eindrücke, als er das Forum Romanum besuchte. Mit den umfangreichen Ausgrabungen, die seit 1871 unter der Leitung von Pietro Rosa stattfanden, war das Forum zu einem beliebten Ziel von Wissenschaftlern und geschichtlich Interessierten aus aller Welt geworden. Noch zu dieser Zeit trug das Gebiet den Namen Campo Vaccino, das Kuhfeld.

Dabei war Ende des 19. Jahrhunderts längst nicht alles freigelegt, was wir heute bewundern können. Ein zeitgenössischer Plan der Ausgrabung zeigt, dass viele Bereiche damals noch unter Schutt und Trümmern begraben lagen, wie beispielsweise die Basilica Aemilia, wobei die schraffierten Linien die Grenzen der Grabungen markieren. So ist hier noch die Kirche Santa Maria Liberatrice zu finden, die im 13. oder 14. Jahrhundert auf der verschütteten Kirche Santa Maria Antiqua errichtet wurde.


um 1880

Im Zuge der späteren Grabungen hat man Santa Maria Liberatrice im Jahre 1899 abgerissen und die Ursprungskirche aus dem 5. Jahrhundert restauriert. Diese wurde übrigens im Jahre 2012 nach 30 Jahren Dornröschenschlaf wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und soll noch in diesem Jahr dauerhaft geöffnet werden.

Aus einer billigen Schulausgabe 'Das Alte Rom' von Christoph Ziegler aus der gleichen Zeit stammt die folgende Übersichtskarte.


um 1882




Ein Stich aus meiner Sammlung zeigt die Grabungen am Forum im Jahre 1872 unter Pietro Rosa.

1872


Ein zeitgenössisches Foto aus dem Jahre 1909 lässt den harten Job des Grabungsteams nur erahnen.

1909

Die ersten wissenschaftlich motivierten Ausgrabungen auf dem Forum Romanum fanden bereits Ende des 18. Jahrhunderts statt – gerade mal zwei Jahre, nach dem sich Goethe durch Roms Geschichte und Überreste gearbeitet hatte. Es war der Baron C. F. von Fredenheim, schwedischer Gesandter am Heiligen Stuhl, der damit eine neue Ära der Altertumskunde in Rom einläutete. Ihm folgte dann Anfang des 19. Jahrhunderts Carlo Fea, der erstmals planmäßige Grabungen im großen Stil begann und unter anderem den Septimius-Severus-Bogen freilegte. 1811 riss man die Häuser, die die Phokassäule umgaben, ab und nahm das Forum erstmals genau architektonisch auf. So wurde bereits vor mehr als 200 Jahren der Grundstein für die wissenschaftliche Erforschung des Forums gelegt, die mit immer moderneren Technologien bis in die heutige Zeit fortgeführt wird.


2013

Immer, wenn ich das Forum betrete, umschleicht mich ein ganz besonderes Gefühl, das sich schwerlich in Worte fassen lässt. Es ist eine Mischung aus Ehrfurcht, Freude und Stolz, den Ort betreten zu können, an dem sich viele hundert Jahre lang das politische, ökonomische und religiöse Zentrum der Welt befunden hat. Dabei lassen die vielen fragmentarisch erhaltenen alten Steine die monumentale Pracht von einst nur annähernd erahnen. Unzählige Rekonstruktionsversuche sind in Büchern und mittlerweile auch im Netz zu finden und nicht zuletzt das Modell des antiken Roms im Maßstab 1:250 aus dem Museo della Civiltà Romana hilft ein wenig, die Vorstellung von der einstigen Schönheit und Einmaligkeit dieses Ortes zu beflügeln.


4. Jh. n.Chr.


Das Forum im Spiegel der Geschichte


Dabei war das Forum in den Anfängen der römischen Besiedlung nur ein unwirtliches Sumpfgebiet, das mit einigen Quellen und einem Bach, dem Velabrum, durchzogen war. Die Siedlungen selbst befanden sich auf den umliegenden Hügeln. Bis zum 8. Jh. v.Chr. diente die Senke als Nekropole und aus archaischer Zeit (7. – 6. Jh.v.Chr.) sind Bauwerke wie die Regia und das Heiligtum der Vesta nachgewiesen. In der Königszeit wurde mit der Urbanisierung der Stadt unter dem Etruskerkönig Tarquinus Priscus wurde das Sumpfgebiet am Fuß des kapitolinischen Hügels trockengelegt. Aus dieser Zeit stammt auch der grösste Abwasserkanal der Stadt, die cloaca maxima, die als Teil eines umfangreichen Kanalsystems das Wasser des Gebietes in den Tiber ableitete.

Nach der Trockenlegung erfolgte die erste Pflasterung des Forumsplatzes mit einem Belag aus Schotter und Kieselsteinen und im zentralen Abschnitt zwischen der Regia und des Comitiums entstanden die ersten gemauerten Gebäude der Stadt.

Von Ovid, zurückblickend auf den frühen Zustand des Forums, stammen die folgenden Worte:

„Hier, wo Märkte du siehst, war früher morastige Öde;
Gräben erfüllte die Flut, welche dem Tiber entquoll...
Wo das Velabrum jetzt Festzüge zum Circus entsendet,
War nur Weidengebüsch, schwankendes Röhricht zu sehn.“

Zur Zeit der Republik verfestigte sich die zentrale Stellung des Ortes, an dem die politischen, religiösen, juristischen und ökonomischen Vorgänge der Stadt und des ganzen römischen Reiches zusammenfließen. In der republikanischen Verfassung wird die Bürgergemeinde von Rom, der Popolus Romanus, zur Hauptinstitution, die das Geschehen auf dem Forum weitgehend bestimmte. Im Gegensatz zur Königszeit waren es jetzt Gebäude mit monumentalen Ausmaßen und hohen Podien, die den Lebensmittelpunkt der Stadt bezeugten.

Es ist kaum zweifelhaft, dass das Forum im frühen Mittelalter zur Zeit Karls des Großen im wesentlichen noch das des kaiserlichen Roms war. Die Einfälle der Goten und Vandalen vor dem 7. Jahrhundert hatten in der Stadt keine nachhaltigen Spuren hinterlassen, und so waren von den Prachtbauten des Forums auch nur die kostbaren Verzierungen verschwunden. Der eigentliche Untergang des antiken Roms wurde durch seine Bewohner selbst bereitet: Bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts war die Stadt Schauplatz heftiger Parteikämpfe der Adelsgeschlechter. Dabei fielen die alten Bauten nach und nach, denn man brauchte Material für Barrikaden, Türme und Kastelle. Bald aber war die Macht der Adligen gebrochen; ihre Bauten fielen und es musste ein Ort gefunden werden, wohin man die Trümmer und den Schutt bringen konnte, mit welchem die Straßen über und über bedeckt waren. Dazu schien die Senke zwischen dem kapitolinischen Hügel und dem Palatin, der Platz des alten Forums, besonders geeignet, und so begann man die Reste der antiken Bauten dort zu verschütten. So versank allmählich die denkwürdigste aller Stätten des alten Roms im Schutt.

Mit der Renaissance des 15. Jahrhunderts setzte die Wiedergeburt Roms als Kulturmetropole Europas ein – damit begann aber auch die endgültige Zerstörung des antiken Roms. Nach der Rückkehr der Päpste aus Avignon in die Ewige Stadt und der damit einsetzenden Erneuerung der über hundert Jahre verwaisten Gebäude fing der große Abriss der antiken Bauwerke an. So wurde unter Papst Eugen IV. das Kolosseum als Steinbruch benutzt, um S. Giovanni in Laterano zu restaurieren; der Marmor aus der Kurie wurde abgeräumt, um den Peterspalast zu erneuern. Diejenigen Päpste, die sich am nachhaltigsten für den Aufbau des neuen Roms einsetzten, zerstörten am meisten.

Aus der Zeit von Papst Leo X. stammt eine Denkschrift von Raffael vom 27. August 1515, in welcher er die damalige Situation der städtischen Ruinenanlagen beklagt:

„Ja, heiliger Vater! Wie viele Päpste selbst haben sich befleißigt, alte Tempel und Statuen und Triumphbögen zu zerstören! Wie viele haben nicht geduldet, dass bloß um Puzzolanerde zu graben, Fundamente unterhöhlt wurden, wonach denn in kurzer Zeit die Gebäude zu Boden gestürzt sind! Wie viel Kalk hat man aus Statuen und anderen antiken Zieraten gebaut! So dass ich es auszusprechen wagen möchte, dass dies ganz neue Rom, das man jetzt sieht, so groß es auch sein möge, so mit Palästen, Kirchen und anderen Gebäuden wir es auch geziert sehen, ganz und gar mit dem Kalk antiker Marmorwerke gebaut worden ist... So also, heiliger Vater, muss es nicht zu den letzten Gedanken Ew. Heiligkeit gehören, dafür Sorge zu tragen, dass das Wenige, was noch von jener alten Heimat des Ruhmes und der Größe Italiens zum Zeugnis der Macht und der Tugend erwecken, übriggeblieben ist, nicht durch Böswillige und Unwissende vernichtet und beschädigt werde.“

Vollends schwand jede Hoffnung, das alte Forum wieder erstehen zu sehen, als Ende des 16. Jahrhunderts Sixtus V. den päpstlichen Thron bestieg. Einerseits war er unstreitig einer der gewaltigsten Geister unter den Nachfolgern Petri, andererseits konnte er den Zweck der Erhaltung alter Kunstdenkmäler nicht begreifen. Das Septizonium des Septimius Severus ließ er niederreißen und den Apollo vom Belvedere sowie die Laokoon-Gruppe wollte er als unnütze Dinge aus dem Vatikan fortschaffen. Damit sich die feierlichen Prozessionen auf ihrem Weg zur Lateransbasilika nicht zwischen den Säulenschäften und Gebälkstücken, welche aus dem Boden hervorragten, hindurchwinden musste, ließ er das Forum völlig verschütten und ebnen. Von da an lag der denkwürdige Platz fast zehn Meter tief unter der Erde begraben und vom Kapitol bis zum Titusbogen zog sich eine Doppelreihe Ulmen hin. Nur das Aufbegehren der römischen Bevölkerung und das Ableben Sixtus V. verhinderten, dass auch noch das Kolosseum, der Janusbogen sowie das Grabmal der Cäcilia Metella vollends demoliert wurden.

1632 griff noch einmal ein Papst empfindlich in den verbliebenen Denkmälerbestand der Stadt ein. Urban VIII. Barberini ließ Teile des Templum Sacrae Urbis und des Romulustempels abtragen; weiterhin wurden Teile des Mausoleums für Hadrian zerstört. Dass man in Rom außerordentlich sensibel gegenüber den Eingriffen in die Zeugnisse der ruhmvollen Geschichte geworden war, zeigt die Reaktion auf die Entfernung des Bronzedaches des Pantheons.

Ein Spruch kursierte in der Stadt, der besagte, dass das, was die Barbaren nicht vollbracht hätten, nun die Barberini zerstörten.

Mit dem Abriss des Arco die Portogallo im Jahre 1662 unter Papst Alexander VII. endete schließlich die lange Liste der unbedachten, aber bedeutenden Zerstörungen, die das Gesicht Roms über zwei Jahrhunderte nach und nach veränderten.




Das Forum im Bild der Jahrhunderte

Relativ groß ist die Fülle der literarischen Quellen, Abbildungen und Rekonstruktionen, die uns heute ein recht realistisches Bild über das Forum Romanum der Kaiserzeit geben, aber leider gilt dies nicht für alle Epochen, die der denkwürdige Platz im Laufe der Zeit erlebt hat. Letztendlich bewirkte der Untergang des römischen Reiches, dass die nachfolgende Epoche des Frühmittelalters bis hin zum Ende des 14. Jahrhunderts literarisch und bildtechnisch im Dunklen liegen.

Doch seit italienische Architekten sich zu Beginn des 15. Jahrhunderts für die Überreste der Antike zu interessieren begannen, vermaßten und zeichneten sie die Ruinen. Auch wenn das Material aus der kulturgeschichtlichen Epoche der Renaissance eher gering ist, so sind diese Ansichten jedoch von besonderem archäologischen Zeugniswert, da sich in dieser Zeit der Erhaltungszustand der antiken Gebäude qualitativ und quantitativ rapide verschlechterte.

Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts war es unter anderem Andrea Palladios, der Bauaufnahmen mit hohem Zeugniswert bei seinen Studien in Rom anfertigte, aber auch der italienische Architekt Vincenzo Scamozzi und der Verleger Hieronymos Cock aus den Niederlanden, der sich auch als Maler und Kupferstecher betätigte, sowie sein Landsmann Philipp Galle fertigten recht exakte Abbildungen des Forums an.




Hieronymos Cock - 1551





Vincenzo Scamozzi - 1582





Phillip Galle - 16. Jh.




Im 17. Jahrhundert intensivierte sich der Strom der nach Rom reisenden Künstler aus dem Norden, darunter viele Maler, deren Werk von dem Italienerlebnis dieser Zeit geprägt wurde. Dies machte unter anderem auch genaue Stadtpläne nötig, wie hier im Bespiel ein Plan von Rom aus dem Jahre 1625 von Giovanni Maggi.



Giovanni Maggi - 1625


Die Rezeption der römischen Ruinenwelt des beginnenden Klassizismus Mitte des 18. Jahrhunderts bestimmten vor allem zwei Italiener: Giovanni Paolo Panini und Giovanni Batista Piranesi. Vom heute weitaus bekannteren Piranesi stammt unter anderem eine Reihe der Ansichten von Rom, die „Vedute di Roma“. Dabei strebte der Künstler, der sich auch als Baukünstler verstand, nicht nur bildlerisch, sondern auch als Altertumswissenschaftler sein Credo von der Überlegenheit römischer Zivilisation über alle anderen der Antike zu verbreiten.



Giovanni Batista Piranesi - um 1748


Viele nachfolgenden Künstler ließen sich später durch die Werke des großen Italieners inspirieren, so auch der aus Ravenna stammende Künstler und Architekt Luigi Rossini, der im frühen 19. Jahrhundert eine Fülle römischer antiker Gebäude zeichnete.



(Luigi Rossini - Anfang 19.Jh.)

Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden Holzschnitte in grosser Zahl produziert wie dieser Forumsblick von ca. 1882 aus der billigen Schulausgabe 'Das alte Rom' von Christoph Ziegler.


(Holzschnitt um 1882)


Die Fortschritte der modernen Fotografie Anfang des 20. Jahrhunderts ließen Handzeichnung und Kupferstich in den Hintergrund treten; nunmehr konnten archäologische und architektonische Dokumentationen einfach und schnell auf Film gebannt werden und spätestens mit der Entwicklung der Kompaktkamera Mitte der 20’er Jahre wurde das Forum Romanum eines der beliebtesten Fotomotive unter den antiken Plätzen dieser Welt.


um 1900



um 1940



um 1940


um 1970


um 1970



1997




1997




2005


2013



Roma bella mi appare
 
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Ich konnte dies aus Zeitgründen nur kurz überfliegen, aber mit dieser faszinierenden Zeitreise hast Du Deinen Reisebericht einmal mehr veredelt, nummis durensis. Klasse!! :thumbup: 8O

Werde morgen ins Detail gehen und die Bilder, die ich nur zum Teil kenne, studieren. :nod:
 
Ich konnte dies aus Zeitgründen nur kurz überfliegen [...]

Mir geht es ganz ähnlich, wie pehda. Allerdings werde ich erst in der nächsten Woche Zeit haben, um Deine Fortsetzung in aller Ruhe zu lesen. Aber, die Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die sehr schöne Fortsetzung mit der Geschichte des Forum Romanums

Ich habe sie sehr gerne gelesen - ist doch das Forum der Platz in Rom wo es mich immer wieder magisch hinzieht und ich (wenn ich allein unterwegs bin) mich stundenlang aufhalten kann ...
Ich würde es somit als meinen Lieblingsplatz bezeichnen



Immer, wenn ich das Forum betrete, umschleicht mich ein ganz besonderes Gefühl, das sich schwerlich in Worte fassen lässt. Es ist eine Mischung aus Ehrfurcht, Freude und Stolz, den Ort betreten zu können, an dem sich viele hundert Jahre lang das politische, ökonomische und religiöse Zentrum der Welt befunden hat.

:thumbup: :thumbup: :thumbup:

dto.

:thumbup::thumbup::thumbup: :thumbup::thumbup::thumbup: :thumbup::thumbup::thumbup:
 
Liebe Freunde der römischen Antike,

vielen Dank für die positiven comments. Ja, es war schon etwas viel 'trockene' Info, aber gerade für's Forum Romanum finde ich ein gewisses Basiswissen sehr einträglich. Ich hab' oft dort gestanden und mich gefragt, wie das 'ganze' denn in den vielen Jahrhunderten nach dem Untergang des römischen Reiches ausgesehen haben mag.

Ich mag diese alten Stiche und Grafiken sehr; insbesondere bekommt man sie in der Bucht manchmal für wenige Euronen.

Mein Plan für's nächste Mal ist auch schon gefasst: Ich werde mir ein paar besonders schöne und markante Drucke verkleinern und mitnehmen und dann versuchen, mit der Kamera genau den Ausschnitt zu treffen. Der Vorher/Nachher-Effekt ist bestimmt ganz witzig. :lol:
 
Deine Abhandlung über das Forum Romanum ist Dir wirklich gelungen. Spannende Texte mit Grafiken aus vergangenen Jahrhunderten machen das Lesen zum Vergnügen. Herzlichen Dank für diese Arbeit.
 
Ich schließe mich gerne den Worten von Ludovico an :nod:: besten Dank für diese ausführlichen Informationen zum Forum Romanum. Da wäre so manches wieder einmal genauer zu betrachten, auch auf dem Hintergrund wie es "früher" mal ausgesehen haben könnte. Interessieren würde mich noch, wann Du Deine Forum-Fotos gemacht hast. Sind sie neueren Datums?

Ich freue mich auf weitere Rom-Spaziergänge aus Deiner Sicht.
Pasquetta
 
Herzlichen Dank :)

Die Bilder sind von Mai bzw. Juli 2013. Ich hab' jetzt noch eines von 2005 angefügt, als man sich noch unter den Severusbogen stellen durfte. :lol:
 
Herzlichen Dank :)

Die Bilder sind von Mai bzw. Juli 2013. Ich hab' jetzt noch eines von 2005 angefügt, als man sich noch unter den Severusbogen stellen durfte. :lol:

Danke, Neugierde :blush: befriedigt - ich dachte nämlich, dass sie schon von früher wären, da sich darauf nicht die Massen so durch das Forum wälzen, wie ich es vom letzten Besuch dort in Erinnerung habe x( . Ja, das waren noch Zeiten, als man sich ganz frei auf dem Forum bewegen konnte...
 
Die Bilder sind von Mai bzw. Juli 2013. Ich hab' jetzt noch eines von 2005 angefügt, als man sich noch unter den Severusbogen stellen durfte. :lol:


Etwas aus dem Zusammenhang gerissen -> aber ...

Da Du Dich ja auch häufiger auf dem Forum "heruntreibst" ... ist Dir aufgefallen, dass die Wege jetzt nach und nach (z.B. um den Vestatempel herum und auch anderswo) "asphaltiert" werden :?:
Mir persönlich gefällt das ganz und gar nicht ...

PS. :blush: Eigentlich wollte ich mit diesem Beitrag abgebogen sein ... aber jetzt lasse ich ihn doch hier :blush:
 
Na, das Problem ist ja, dass die 'Hauptwege' Via Sacra & Co. dort, wo keine antike Pflasterung vorhanden ist, ausgewaschen und -getreten werden, und wie ich oft beobachten konnte, ist der Weg gerade für ältere Menschen recht beschwerlich. Da muss man einen Kompromiss finden.

Weitaus mehr Sorge bereiten mir solchen 'Scherze' wie der Umbau des Lapis Niger, den man jetzt noch zur Belustigung mit 'Guckkästen' ausgestattet hat (Bilder folgen). Ich hoffe, das Teil verschwindet wieder... ich bekomm' davon Augenbluten. :x

PS. Ich habe heute noch Forumsbilder von 1997 gefunden. Nach dem Scannen werde ich die noch einstellen.
 
PS. Ich habe heute noch Forumsbilder von 1997 gefunden. Nach dem Scannen werde ich die noch einstellen.


Darauf freue ich mich sehr :!:

(Ich habe auch noch alte Bilder -> d.h. keine Digitalfotos - fragt sich wann ich jemals dazu komme sie "aufzuarbeiten")

Ach ja, der Lapis niger -> da werden sie wohl "NIE" fertig -> wielange "basteln" sie da nun schon rum? Eine gefühlte Ewigkeit ...
 
PS. Ich habe heute noch Forumsbilder von 1997 gefunden. Nach dem Scannen werde ich die noch einstellen.


Darauf freue ich mich sehr :!:

(Ich habe auch noch alte Bilder -> d.h. keine Digitalfotos - fragt sich wann ich jemals dazu komme sie "aufzuarbeiten")

Ach ja, der Lapis niger -> da werden sie wohl "NIE" fertig -> wielange "basteln" sie da nun schon rum? Eine gefühlte Ewigkeit ...

Na, dann möchte ich dich latürnich auch nicht warten lassen und hab' noch zwei 97'er Fotos eingefügt. Da hat man gerade den Severusbogen aufgehübscht und - wie ich meine - ist es weiterhin Santa Maria Antiqua, die da eingerüstet ist. :)

Und dann hab' ich noch ein bisschen 'nostalgia' gefunden...

 
Na, dann möchte ich dich latürnich auch nicht warten lassen und hab' noch zwei 97'er Fotos eingefügt.



VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

-> das ist sehr nett

:thumbup::thumbup::thumbup:



Und dann hab' ich noch ein bisschen 'nostalgia' gefunden...


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:lol: :lol: :lol:
 
Heute morgen hab' ich ein wenig in meinem Fundus gewühlt und noch einiges an Bild- und Kartenmaterial von ca. 1882, 1940 und 1970 zum Forum gefunden und mein posting damit ergänzt. :)
 
Wenn man dann das Forum Romanum durch den Haupteingang an der Via dei Fori Imperiali betritt, sieht man zur rechten die spärlichen Reste der Basilica Aemilia.




Sie wurde im Jahre 179 v.Chr. von den Censoren M. Aemilius Lepidus und M. Fulvius Nobilior errichtet und präsentierte der Stadt einen ganz neuen Bautypen, nämlich den der basiliké, was wörtlich übersetzt königlich bedeutet. Das Ende der punischen Kriege und der damit verbundenen Vormachtstellung Roms in der Mittelmeerwelt erforderte die Errichtung öffentlicher Grossbauten für die politischen und wirtschaftlichen Tagesgeschäfte. Plinius führt in seiner Naturgeschichte die Basilica Aemila als einer der schönsten Bauten der Welt an.



Im eigentlichen Sinne war sie eine Marktbasilika; von Anfang an diente sie als Bankgebäude und Produktenbörse Handelszwecken, aber auch organisierte Glücks- und Gewinnspiele sind nachgewiesen. Weiterhin wird vermutet, dass dort auch Gerichtsverhandlungen stattfanden, da der Platz in der ebenfalls dafür genutzten Basilica Julia nicht ausreichte. Sie besass eine zum Forumsplatz ausgerichtete monumentale Terrasse, von welcher aus nicht nur das Tagesgeschehen, sondern auch Prozessionen, Triumphzüge und Leichenfeiern für die verstorbenen Kaiser, die auf dem Forum stattfanden, verfolgt werden konnten - sozusagen ein Platz in der ersten Reihe für ausgewählte römische Bürger.

Vor ihren Portiken sind verschiedene kleine Heiligtümer nachgewiesen worden, unter anderem das Sacellum der Venus Cloacina, was die Wichtigkeit einer funktionierenden Abwasserleitung unterstreicht.



Und in der Tat ist eine gewisse Ähnlichkeit mit der Form einer heutigen Toilette ja auch nicht zu leugnen.


Eine Darstellung im Modell verdeutlicht die Grösse und zentrale Lage der Basilica Aemila.




Die Freilegung ihrer Reste erfolgte recht spät; erst 1899 begannen die Ausgrabungen unter Giacomo Boni. Ein zeitgenössisches Foto zeigt die ersten Erfolge.



Die während dieser Ausgrabungen gemachten, weder untersuchten noch publizierten Funde umfassen 50 Kisten, von denen man einen Teil einer Brandschicht, die den spätantiken brandbedingten Einsturz des Daches markiert, zuordnen kann. Es handelt sich um eine bis zu zehn Zentimeter hohe Schicht aus Asche, die direkt auf dem Marmorfussboden auflag, in der sich neben Objekten aus Glas, Keramik und Metall mehrere tausend Bronzemünzen befanden, die teilweise in den Boden eingebrannt waren.

Wie man mir vom Deutschen Archäologischen Institut Rom bestätigte, wird der originale Boden durch eine Plane und Sandschicht geschützt, doch hatte ich im Rahmen einer Sonderausstellung 2010 das Glück, ein Foto der eingebrannten Münzen machen zu können.




Von 2005 - 2009 war die Basilica Aemila Forschungsprojekt des DAI unter der Leitung von Klaus Stefan Freyberger, wobei es sich in erster Linie um die Frage der spätantiken Zerstörung drehte. Bisher nahm man als gesichert an, dass die Basilica im Zuge der Eroberung und Plünderung Roms durch die gotischen Truppen Alarichs im August 410 n.Chr. untergegangen ist, doch haben die jüngsten Forschungsergebnisse gezeigt, dass sie nach diesem Zeitpunkt noch bis ins 7. Jahrhundert weitergenutzt wurde. Dies dürfte natürlich auch für die weitere Nutzung des gesamten Forums neue Massstäbe setzen.

Leider hat man bei den Grabungen nur wenige Gebäudereste gefunden, aber einige interessante Schmuckreliefs der Aussenwand haben sich erhalten und waren im Rahmen der Sonderausstellung 2010 in der Kurie zu bewundern. Sie zeugen von der glanzvollen Geschichte Roms mit den mythologischen Darstellungen des Raubes der Sabinerinnen



sowie die Bestrafung der Tarpeia.




Ebenfalls in der Kurie ausgestellt sind zwei grosse Reliefs, welche auf dem Forumsplatz gefunden wurden und vor vielen Jahren noch ungeschützt nahe ihrem Fundort zu sehen waren, wie ein zeitgenössisches Foto beweist.



Es handelt sich hier um die Plutei Trajani, die als Lob auf die Grosszügigkeit und Wohltätigkeit des Kaisers Trajan zwei höchst populäre Ereignisse während seiner Herrschaft zeigt.

Das eine Relief beschreibt den Steuerschuldenerlass für die Bürger Roms, bei der die Verzeichnisse der Schulden in Anwesenheit des Kaissers verbrannt wurden. Aber nicht nur die Szene selbst ist höchst geschichtsträchtig, sondern auch die Gebäude im Hintergrund, denn sie geben in ihrer Abfolge von links nach rechts die Südwestansicht der Bebauung des Forums wieder: Der Feigenbaum, die Statue des Marsyas, die Nordfront der Basilica Julia, der Vicus Jugarius sowie die Tempel des Saturn und des Vespasian.




Auf dem anderen Relief sieht man die Alimenta Italia des Kaisers, bei denen es sich um niedrig verzinste Darlehen für die Landwirtschaft handelt, deren Ertrag der Unterstützung Not leidender Kinder zugute kam. Man erkennt die personifizierte Italia mit einem Kind im Arm und vor ihr der Kaiser auf einem Podest im Beisein der Senatoren. Der Hintergrund zeigt diesmal in der Abfolge von rechts nach links die Südostansicht des Forumsplatzes: Die Statue des Marsyas, der Feigenbaum, die Basilica Julia, der Vicus Tuscus, der Dioskurentempel, ein Bogenmonument (evtl. der Augustusbogen) und ein Podium, das zusammen mit der Rostra wohl als Front des Tempels des vergöttlichten Julius Caesar zu identifizieren ist.



Übrigens stammt das aktuelle Werk "Das Forum Romanum" aus der Feder des Grabungsleiters Klaus Stefan Freyberger vom DAI, das ich an dieser Stelle allen, die ein wenig in die Tiefen der Forums eintauchen wollen, wärmstens empfehlen kann.



Roma bella mi appare
 
Heute morgen hab' ich ein wenig in meinem Fundus gewühlt und noch einiges an Bild- und Kartenmaterial von ca. 1882, 1940 und 1970 zum Forum gefunden und mein posting damit ergänzt. :)


VIELEN DANK

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Wenn man dann das Forum Romanum durch den Haupteingang an der Via dei Fori Imperiali betritt, sieht man zur rechten die spärlichen Reste der Basilica Aemilia.



VIELEN DANK

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auch für diese Erläuterungen

:thumbup::thumbup::thumbup:


 
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