Erholungsurlaub im November - Rom

Nachdem das nun geklärt ist, ein Kurzkommentar auch vom TO. Ich freue mich natürlich, wenn ich dem Einen oder Anderen mit meinen Beiträgen etwas positives geben kann. Das ist ein Grund warum ich mich hier im Forum beteilige. Natürlich fällt mir das mit der Fotografie, einem meiner Hobbies am leichtesten. Singen ist wohl nicht so angebracht. Außerdem bin ich auch kein Solo- sondern Chorsänger :~8):lol:.
 
Wobei gegen eine derartige Solo-Veranstaltung - leider ;) - auch dies spricht: Mit zunehmendem Alter, das weiß ich aus eigener Erfahrung, wird das chorische Atmen zunehmend wichtiger, gelle? :~
 
Noch habe ich, zumindest beim Singen, noch einen mindestens genauso langen Atem wie deutlich jüngere. Wie ich Dich kenne, Gaukler, dürfte es bei Dir eher noch positiver bestellt sein :~;)
 
Ja, das ist es und seine Bilder zählen zu den Besten, die das Forum zu bieten hat! :thumbup:


Oh ja, dentaria, da kann ich dir nur zustimmen.
Ich bleibe immer wieder bei der Fotogalerie hängen und ganz oft sind es Ludovicos Bilder, die aus einem kurzen Reinschauen ins Forum ein Stündchen werden lassen :nod:.

Drum lieber Ludovico, Dir und deiner Kamera sowie deiner bestimmt geduldigen Gattin: Dankeschön für all die tollen Bilder, mit denen ich jeden Tag ein bisschen in Bella Roma sein kann.

Bei den anderen emsigen Fotografen muss ich mich aber hier auch bedanken.
 
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Noch habe ich, zumindest beim Singen, einen mindestens genauso langen Atem wie deutlich jüngere. Wie ich Dich kenne, Gaukler, dürfte es bei Dir eher noch positiver bestellt sein :~;)
Na, sagen wir mal so: Einen Unterschied zu früher merke ich schon. :~ Aber weil unsereiner die Technik früher im Chor mal richtig gelernt hat :thumbup:, ist das Ergebnis - also: im von dir angeführten Vergleich mit Jüngeren - in der Tat auch bei mir noch sehr positiv. ;)
 
Sonntag

Am Sonntag war Regen angesagt. Als wir zur Sonntagsmesse zum Campo Santo fuhren, war davon nichts zu sehen. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Friedhof strahlte der gesandstrahlte Petersdom im hellen Morgenlicht.


Auf dem Friedhof war natürlich erst mal Gräberbesuch angesagt.​


Da doch noch etwas Zeit war, holte ich die große Kamera und den Blitz aus dem Rucksack. Ich wollte die Figur im Vollschatten etwas aufhellen. Der Kontrast zu Michelangelo´s Kuppel warmir zu groß.​


Die Messe war gut besucht. Am Altar zelebrierten 17 deutsche Priester. Neben uns nahm ein Ehepaar aus Bayern Platz, die auch in Bamberg ein Zweitwohnung haben. Damit war schon mal ein gemeinamer Nenner gefunden. Nein, eine Wohnung dort habe ich weder gekauft noch gemietet. Es stellte sich heraus, dass sie zu einer Gruppe gehören, die das Archiv des Vatikans finanziell unterstützen.​

Da mein Schwager an der Generalversammlung der Bruderschaft teilnahm, machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Draußen hatte sich die Sonne hinter Wolken versteckt. Es roch nach Regen. Nach wenigen Schritten setzte dieser bereits ein. Wir suchten unter den Kolonnaden Schutz.​


Die Menschen verharrten in der langen Schlange trotz des heftigen Niederschlages. Sie fürchteten sich wohl davor wieder neu hinten anstehen zu müssen.​

Als der Regen nachließ, machten wir uns auf den Weg durch den Borgo​


rechts des Tiber flussabwärts nach Trastevere. Kurz vor unserem Ziel, der Villa Farnese, entdeckten wir auch das von Vögeln völlig verschmutzte Auto, auf das uns schon Annie aufmerksam gemacht hatte.​


Es regnete wieder etwas stärker, so dass wir uns nicht lange vor dem kleinen Schloss aufhielten. In letzter Zeit gab es ja schon einige Berichte zu dieser wunderschönen, von dem Architekten Baldassarre Peruzzi erricteten Villa, so dass ich mich kurz halten will.​

Hie zunächst ein Foto aus dem letzten Jahr bei Sonnenschein.​



Da damals drinnen Fotografieren verboten war, wollte ich das jetzt ausgiebig nachholen und natürlich auch meiner BEVA das Kleinod zeigen.
Heute geht man nicht wie zur Zeit des Erbauers vom seit der Renaissance stark geschrumpften Garten in die Villa, sondern von der Straßenseite her. Vorbei am Kassentisch gelangt man zunächst in den Saal der Galatea.​

An der den Festern gegenüberliegenden Wand beherrschen die Fresken von Sebastiano del Piombo und von Raffael den Raum.​


Del Piombo´s einäugiger Polyphem blickt traurg der entfliehenden Galatea hinterher.​


Mich erinnert Galatea hier immer an die Venus von Botticelli in Florenz.​


Zunächst wirkt das Gemälde etwas wirr. Schaut man aber näher hin, so würde ich es eher als sehr dynamisch bezeichnen. Der Delphin, der die Muschel zieht, links umarmt er sie stürmisch, rechts umgekehrt.​

In diesem Saal ist auch das Horoskop des Erbauers Agostino Chigi (seine prachtvolle Grabkapelle hatte ich ja am Samstag besucht, s.d.) als Fresko verewigt. Ich habe mir nur die farbenprächtigen Gemälde angesehen ohne die Sternkonstellationen verstehen zu wollen.​



Der Jünglingskopf wurde lange Michelangelo zugeschrieben. Er ist aber von Peruzzi.​


Nun gingen wir weiter in meinen Lieblingssaal, in dem die Liebesgeschichte des Gottes Amor und der menschlichen Psyche als Freskenzyklus erzählt wird. Im Zentrum ist an der Decke der Schluss der Geschichte dargestellt, der Rat der Götter und das rauschende Hochzetsmahl.​


Die kleineren Bilder, die hauptsächlich die wunderschöne Psyche, aber natürlich auch die Mitspieler Amor, dessen eifersüchtige Mutter Venus und den Helfer, den Götterboten Hermes darstellen, sind ein Werk Raffaels und seiner Schüler. Die rege, verschlungene Handlung wird von fröhlichen Putten und farbenfrohen Girlanden durchbrochen.​




Nachdem Psyche die Aufgaben der Venus gelöst hat, beratschlagen die Götter über das Schicksal Psyches und damit auch Amors.​



Schließlich willigen die Götter ein und es wird rauschend Hochzeit gefeiert. Ganz sicher sind die Götter, dem Thema entsprechend, paarweise um den Tisch angeordnet.​




Den kleinen Raum mit dem Fries ließen wir unbesichtigt. Im Obergeschoss gibt es noch zwei sehr sehenswerte Räume.​

Im Saal der Perspektiven sind einige Stadt- und Landschaftsfresken zu sehen.​


Aber natürlich noch andere Dartellungen,​


besonders vom wuchtigen Schmied Vulcanus.​



Der letzte Raum war Chigi´s Schlafzimmer. Es wird von Szenen aus dem Leben Alexanders des Großen geschmückt, die von Sodoma stammen.​

Alexander zähmt das Ross Bucephalus.​


Alexander und die Mutter von Darius.​


Eine Schlachtszene​


und natürlich die Hochzeit des Alexander mit Roxane.​


Typisch für die Gemälde dieser Zeit ist, dass der Blick immer wieder in die Landschaft schweifen kann.​

Diese Villa ist für mich fast so interessant wie die Sixtinische Kapelle. Ich werde sie wohl noch einige Male besuchen müssen, bis ich die Gemälde einigermaßen verdaut habe. Als Hilfsmittel habe ich mir an der Kasse einen schönen Band gekauft, der kurz und prägnant die Baugeschichte erzählt, vor allem aber viele schöne Fotos enthält, die im hinteren Teil einzeln beschrieben werden.​

Ich hoffe, dass dieses Abschlussfoto vom letzten Sommer Appetit macht.​


Bei Regenwetter ging es weiter ein Stück den Gianicolo hoch. Zunächst warfen wir einen Blick durch die verschlossene Gittertüre auf Bramantes Tempietto​


und anschließend in die Kirche San Pietro in Montorio.​

Auf dem Weg zur Fontana dell´Acqua Paola passierten wir dieses Denkmal​


Noch ein paar Fotos am Brunnen​



ein Blick ins Tal​


und es ging bergabwärts hinein nach Trastevere.​


Vor Santa Maria in Trastevere nahmen wir Platz und gönnten uns ein Glas frisch gepressten Orangensaft. Ich ließ die Kamera im Sitzen etwas schweifen.​


Durch die verregneten Gassen liefen wir über das nasse Pflaster​


weiter​


zur Tiberbrücke.​



Weiter zogen wir die bereits "tausendmal" von mir fotografierte Cordonata hoch zu Michelangelos Kapitolsplatz, der bei diesem Wetter nicht so bevölkert war wie sonst.​

Ein Blick auf die Buchsbaumlupa,​


zwei "Schüsse" aufs Forum Romaum.​


Nach einem kleinen Umweg liefen wir ein Stück die autofreie Via dei Fiori Imperiali entlang.​

Die letzten roten Rosen zogen mich heute stärker an als die kahlen Ruinen der Kaiserforen.​


Nach einem letzten rosigen Blick​


nahmen wir Kurs auf die Metrostation Colosseo und dann ging es zügig durch den langen, schwarzen Tunnel nach Hause. Schließlich mussten wir uns erholen für den nächsten sonnigen Tag, unseren letzten vollen Romtag vor der Rückreise.​
 
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Vielen Dank für die schönen Fotos

- ganz besonders gefreut haben mich die aus der Farnesina
:nod::nod::nod:
die Details sind bei deinen Fotos sehr schön zu erkennen und so konnte ich noch einmal meinen Besuch dort bildlich auffrischen:thumbup:
 
Vielen Dank für die schönen Fotos​


- ganz besonders gefreut haben mich die aus der Farnesina
:nod::nod::nod:
die Details sind bei deinen Fotos sehr schön zu erkennen und so konnte ich noch einmal meinen Besuch dort bildlich auffrischen:thumbup:​

Da schließe ich mich gerne an! :thumbup:​
 
Danke Annie und Dentaria. Auf diese Fototour durch die Villa Farnesina hatte ich mich schon im Februar gefreut. Dieses Vorhaben fiel bekanntlich dem Schneechaos zum Opfer. Ich weiß nicht, ob mir das Fotografieren vor Ort oder das Betrachten der Details zu Hause mehr Spaß macht.
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung mit den wirklich schönen und vielen Bildern - besonders von der Farnesina

:!::!::!:

Ja, dorthin kann man durchaus häufiger gehen ohne sich zu langweilen ...

(Ich habe mir geschworen beim nächsten Besuch aber nicht auf ein Fernglas zu verzichten ... und vorher meine Nackenmuskulatur zu trainieren ;))
 
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VIELEN DANK

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für die Fortsetzung mit den wirklich schönen und vielen Bildern - besonders von der Farnesina

:!::!::!:

Ja, dorthin kann man durchaus häufiger gehen ohne sich zu langweilen ...

(Ich habe mir geschworen beim nächsten Besuch aber nicht auf ein Fernglas zu verzichten ... und vorher meine Nackenmuskulatur zu trainieren ;))

Dem schließe ich mich gerne an und empfehle den "Trick" mit dem Taschenspiegel, den man in der Hand halten kann und dann die Details sieht, ohne sich den Hals zu verbiegen:), meint
mystagogus,
der im Herbst 2013 ebenfalls wieder die Farnesina besuchen wird:!::nod:
 
Lieber Ludovico,
vielen Dank für den reich bebilderten Bericht!
Ich kam erst heute dazu, die Fortsetzungen zu lesen. Besonders gefreut haben mich die Bilder der Chigi-Kapelle, die im August noch hermetisch abgeriegelt war und diejenigen aus der Farnesina. Ich habe mich im Rahmen der aktuellen Raffael-Ausstellung im Louvre ein wenig mit dem Künstler beschäftigt und werde die Villa für eine der nächsten Romreisen (;) - ich schreibe mal gleich den Plural hin :nod::thumbup::thumbup::thumbup:) fest einplanen.

Viele Grüße
Claude
 
Danke Mystagogus und Claude für Euer Interesse.

Mystagogus, ich bin froh, den Hals sowohl vertikal als horizontal noch gut drehen zu können. Der Spiegel würde bei mir wohl sehr bald kaputtgehen.

Claude, den Plural würde ich aber nur anwenden für so extreme Situationen, wie wir sie im Februar antrafen :~:nod:. Für mich ist die Villa eine der ganz großen Attraktionen Roms. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich nächsten Juni wieder drin bin :blush:. Na ja, wahrscheinlich wird mich meine BEVA bremsen. Aber der gegenüberliegende Palazzo Corsini und der benachbarte Botanische Garten stehen jedenfalls ganz oben auf meiner Liste.
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung mit den wirklich schönen und vielen Bildern ...

Ich "leihe" mir mal kurz die Dankesworte von Asterixinchen - und schließe mich ihnen und denen der Anderen an :nod:. Mangels (PC-)Zeit war ich nur "stille" Mitleserin (und Genießerin :~)...

Gruß
Pasquetta
 
:thumbup::~:thumbup:

SUPER

Dein Vorstellungsvermögen möchte ich haben. Für mich sah das eher nach Menschenauge aus.​
 
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