Frühchristliche Kirchen und moderne Architektur in Rom

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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die schöne Fortsetzung

(sie macht Lust einfach noch länger hier in Rom zu bleiben ;))

Hallo Asterixinchen,
das war sozusagen für Dich also "Lektüre vor Ort", es freut mich, dass sie Dir gefiel. Nach ein paar schönen Tagen in Rom - ich bin sicher, das waren sie - bist Du hoffentlich wieder gut daheim angekommen :!:


Hallo Angela,

Mein BEVA erzählt gerade, dass der Boden immer noch nicht trocken war, als er eine gute Woche später dort vorbeischaute! :D :~
Leider kam er deshalb nicht in die Kirche und auch ich war noch nie dort, das wird aber nachgeholt! :nod:

Vielen Dank, liebe Pasquetta,

für die schönen Fortsetzungen, die ich heute zum späten Frühstück genossen habe!

ja, es lohnt, einen weiteren Versuch zu unternehmen, S. Francesco in Ripa zu besichtigen. Aber was lohnt nicht in Rom ?!
Es freut mich, dass ich Dir "Genuss zum Frühstück" bieten konnte. ;)

Liebe Grüße
Pasquetta
 
Buona sera,
:blush: zuviel des Lobes, Seneca - aber es freut mich natürlich, dass Dir meine Rom-Spaziergänge gefallen. "Wer sich gern erinnert, lebt zweimal" (Zitat von Franca Magnani) - das trifft bei mir mit meinen Rom-Erinnerungen zu. Wäre schön, wenn man das rauslesen könnte...

... Besonders angetan war ich von Deinen Venedig-Impressionen. Da wir im Herbst einen Besuch im Veneto geplant haben, werde ich wohl noch öfters die Gelegenheit wahrnehmen, Dich auf Deinen Wegen durch die Serenissima zu begleiten.

Ja, Venedig wäre auch mal wieder eine Reise wert ;) Ich glaube, mit diesem Wunsch sind wir nicht alleine hier im Forum :). Als ich den Bericht über unsere Venedig-Reise geschreiben habe, wußte ich noch nicht, wie man Fotos hochlädt. Vielleicht sollte ich den Bericht nachträglich noch ein wenig "auflockern", sprich: bebildern...
Überlegt
con tanti saluti
Pasquetta
 
In S. Francesco a Ripa war Gottesdienst, d.h. keine Besichtigung möglich, also weiter nach S. Maria dell’ Orto,


die Kirche der römischen „Gärtner und Gemüsehändler“ mit wunderschönen Altargemälden der Fratelli Zuccari und dem neidvollen Caravaggio-Konkurrenten Giovanni Baglione.

Vielen Dank für den Hinweis auf die Chiesa Santa Maria dell'Orto, die ich noch nicht kenne. Gemeinsam mit Claude und Gaukler sind wir im Mai daran vorbeigekommen und ich erinnere mich recht genau, dass ein kleines Mädchen und mehrere Frauen davor standen. Wenn ich mich nicht täusche, deutete das Mädchen auf die Tür und lud uns dazu ein, die Kirche zu betreten, wozu es dann aber nicht gekommen ist weil wir den daneben liegenden Kreuzgang von San Giovanni Battista dei Genovesi besuchen wollten! Gaukler hat wenigstens sie Öffnungszeiten photografiert (Siehe: http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/115787). Bei einem nächsten Spaziergang durch Trastevere werde ich gerne in Santa Maria dell'Orto vorbeischauen :nod: :thumbup:.
 
In S. Francesco a Ripa war Gottesdienst, d.h. keine Besichtigung möglich, also weiter nach S. Maria dell’ Orto,


die Kirche der römischen „Gärtner und Gemüsehändler“ mit wunderschönen Altargemälden der Fratelli Zuccari und dem neidvollen Caravaggio-Konkurrenten Giovanni Baglione.

Vielen Dank für den Hinweis auf die Chiesa Santa Maria dell'Orto, die ich noch nicht kenne.
...
Bei einem nächsten Spaziergang durch Trastevere werde ich gerne in Santa Maria dell'Orto vorbeischauen :nod: :thumbup:.

Das freut mich, liebe Simone, dass ich Dir, als doch sehr gute Kennerin der Stadt, auch noch eine Anregung für einen weiteren Besuch in Rom geben konnte. Ach ja, es gäbe so viel zu entdecken dort, wenn nur die Zeit (und Möglichkeiten) und das nötige Kleingeld für mehr Reisen dorthin verfügbar wären :nod:
sinniert Pasquetta
 
Ja, Venedig wäre auch mal wieder eine Reise wert ;) Ich glaube, mit diesem Wunsch sind wir nicht alleine hier im Forum :).

Nein, das seid Ihr nicht, denn ich gehöre auch dazu mit meinen immer wieder dorthin schweifenden Gedanken! ;) :nod:
 
Salve Pasquetta,

auch ich möchte mich für deinen sehr schönen, detail- und kenntnisreichen Bericht herzlich bedanken. Es war eine große Freude, dich auf euren Wegen zu begleiten, die wunderbar aufzeigen, wieviel es auch abseits der TOP10-Sights in Rom zu erkunden gibt und von welch exquisiter Qualität auch diese Sehenswürdigkeiten sind. Das gibt mir eine Fülle von Anregungen, die sicher mehr als noch einen Rombesuch erfordern werden. Was will man mehr:?:;):?:!:

... :~Nun ja, Venedig sollte durchaus bei mir auch einmal wieder dran sein8).

Gruß gengarde
 
Da ich gestern abend durch einen Tastendruck zuviel die Fortsetzung meines Rom-Spaziergangs in die unendlichen Weiten des WWW geschickt habe :x :twisted: :lol: - versuche ich es jetzt noch einmal, dem grautrüben hiesigen Gefilden mit ein paar Rom-Erinnerungen zu trotzen.

Also: noch immer Donnerstag, 30.09.2010

Um 14 Uhr wollen sich mit M. und mir die treffen, die ein weiteres Stück „modernes Rom“ kennen lernen möchten.

Noch sind wir gut zu Fuß, kein Schuh drückt

– wie vielleicht bei dem piccolo bambino auf der Piazza San Pietro: weg damit, ohne geht’s sich leichter -



und bis zur Piazza Risorgimento ist auch nicht so weit. Von dort bringt uns die Tram 19 bis zum Marine-Ministerium und weiter geht es mit dem Bus bis zur Viale Tiziano. Ein kurzes Stück die Via Guido Reni entlang und schon sehen wir die Fahnen flattern:


MAXXI.


Schon von außen ist dieser Bau beeindruckend – und dann erst drinnen!


MAXXI
– das Museo nazionale delle arti del XXI secolo – dazu zitiere ich aus einem Artikel von Ute Diehl aus „art das Kunstmagazin“:
„Rom ist endlich in der Gegenwart angekommen. Neben Kolosseum und Peterskirche gibt es eine neue Attraktion, einen Museumsbau von Zaha Hadid, das MAXXI. Zehn Jahre dauerten die Bauarbeiten, sechsmal wechselten die Kulturminister und 150 Millionen Euro wurden aufgewandt, um den Italienern ihr erstes Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst zu schenken.“
Das MAXXI wurde am 30. Mai letzten Jahres eröffnet. Ein „exzentrischer“ Bau heißt es (und die Römer nennen ihn jetzt schon „Tagliatelle“), auch wir sind sehr beeindruckt und ich habe mich gerne überreden lassen, nicht nur die Architektur des Museums zu bewundern, sondern auch die Ausstellungen.

Einen ersten Eindruck davon bekommen wir gleich vor der gläsernen Eingangsfront: Gino_de_Dominicis Skelett „Cosmic Magnet“ (1990) liegt 25 Meter lang hingestreckt und reckt die spitze Pinocchio-Nase in die Luft. Zum ersten Mal wird, hier im MAXXI, sein Werk in einer Gesamtschau gezeigt, die immer wieder die „Tod und Unsterblichkeit“ zum Thema hat.

In den Ausstellungen war es leider, aber verständlicherweise, nicht erlaubt Fotos zu machen. Als mir dies gedeutet wurde hatte ich aber schon
abgelichtet. Werke dieses Künstlers haben wir schon in MMK in Frankfurt mit großem Vergnügen aber auch Ratlosigkeit erleben dürfen.

Mangels Bilder eine kurze textliche Zusammenfassung der in Erinnerung geblieben Kunstwerke aus dem MAXXI. Die/der der sogenannten "Modernen Kunst" 8) nichts abgewinnen kann und trotzdem meinen Reisebericht weiter verfolgen möchte, möge einfach weiter unten wieder dazu stoßen. ;)

Glas-Iglu und Fibonacci-Sequenz von Mario_Merz, einem Hauptvertreter der Arte Povera. Ab 1968 entstehen die für ihn typischen Iglus aus verschiedensten Materialien (wir haben einen in Glas gesehen) als Form für den „Zusammenhang zwischen Innen und Außen, für das Bergende und Schützende, für das Vergängliche und Flüchtige“. Ist dieser Iglu aus zerbrochenen Glasscheiben Behausung oder „Unbehaustheit“? Etwas später entstehen auch immer wieder seine farbig intensiven Malereien mit Gegenständen und Fibonacci-Zahlen (ja, etwas gerätselt, aber dann doch gemeinsam drauf gekommen, was Fibonacci-Zahlen sind).

Avaton - Il muro in legno, verkohlte Holzarbeiten von Nunzio Di Stefano, verkohlte und angemalte Holzlatten, eine über die andere geschichtet, wie ein Paravent zusammengesetzt, sehr sinnlich man kann hindurchschauen, sich geschützt dahinter stellen, es riecht nach angekohltem Holz, 2 Meter hoch und sieben lang…

Auch Giuseppe Penone gehört zu den italienischen Arte Povera-Künstlern mit Installationen und Objekten aus Naturmaterialien. Bezug zu Hessen: Teilnehmer der Documenta 5, 7 und 8. Im Mai 2010 wurde Giuseppe Penone als erster Teilnehmer an der Documenta 13, die 2012 stattfinden wird, bekannt gegeben. Mit der Installation “Sculture di Linfa“ aus Holz, Leder, Harz und Carrara-Marmor, die jetzt im MAXXI zu sehen ist, war er auf der Biennale di Venezia. Sculture di linfa, ein ganzer Raum in warmes Gelblicht getaucht, die Wandflächen in braunem Leder reliefartig gefältelt wie Baumrinde und der Fußboden in Carrara-Marmor von glatt poliert zu aufgeraut, schadhaft wechselnd und geteilt durch eine Rinne aus Holz in die Harz eingegossen ist. Zuerst angenehm das Abschreiten dieses Raumes eingehüllt in Naturmaterialien, bis sich ein leichtes Unbehagen einstellt, die Lederwände näher rücken, die unterschiedlichen Marmoroberflächen irritieren..

Von Gilbert (Italiener) & George (Brite) einem Künstlerpaar aus dem Londoner East End, mit dem Anliegen „niedrigschwellige, einfach verständliche Kunst für alle“ zu schaffen, sind ebenso Werke zu sehen (großformatiges „Zweierglück im Winkel“ düstere wandhohe Papierbahnen, wie ein braunschwarzer Wandteppich in den das Paar versinkt) wie von Joseph Beuys „Lavagne“ – Tafeln oder von Pino Pascali, der bereits 1965, dreißigjährig und erst am Beginn seiner viel versprechenden Karriere als arte povera-Künstler, bei einem Motorradunfall tödlich verunglückt ist.. Im MAXXI ist sein Werk "fiume con foce tripla" zu sehen, eine Inszenierung mit Wasserläufen, ein „Fluss mit dreifacher Mündung“.

Von Thomas Ruff, dem international angesehenen deutschen Fotokünstler, sind aus einer Fotoserie über italienische Architektur zwei großformatige Fotoarbeiten sehr anschaulich platziert: „m.d.p.n. 2002-2003“, Mercato del Pesce di Napoli di Luigi Cosenza – Fischmarkthalle von Neapel, Architekt Luigi Cosenza.

Die Bedenken, dass bei so einem Haus mit Kurven und spitzen Winkeln, verschlungenen Räumen über mehrere Ebenen, mit schwebenden Treppenrampen und schrägen Stahlstützen, jede Hängetechnik versagen müsste, erwiesen sich als unbegründet. Selbst so ein Riesengemälde wie „Sternenfall“ (4,50 x 5,30 m) von Anselm Kiefer, dem 2008 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen worden ist, hat einen würdigen, angemessenen Platz in der Sammlung des MAXXI gefunden. Voll Symbolik die fallenden Sterne, ein Universum in Bewegung, Lichter gegen dunkle Schwere, in der hingeworfene Wörter einsinken.

Eine der besonders beeindruckenden und bedrückenden Installation war für mich die Koffermauer von Fabio Mauri, „Il muro occidentale o del Pianto“ - Koffer, Taschen, Kisten, unterschiedlichste Gegenstände in Leder, Stoff und Holz, dazwischen eine kleine Efeupflanze und eine gerahmte Fotografie –alles aufgetürmt zu einer Mauer 4 Meter lang und 4 Meter hoch, ein Hinweis auf die Klagemauer in Jerusalem, Symbol für jedes Exil, jede Zerstreuung...


Leichter zu ertragen „Concetto Spaziale – Natura“ von 1959/60. Lucio Fontana, Avantgardekünstler der ersten Nachkriegsgeneration, hat fünf unterschiedlich große Bronzekugeln angeordnet. Dellen und Eindrücke, deutliche Spuren an der Oberfläche, Öffnungen, die dunkles Innere ahnen lassen, Raumtiefe oder Erweiterung und Ausdehnung bedeuten können. Wie gerne würde man da einmal darüber streichen…

Die Zeit verging viel zu schnell, aber wir sollten doch noch einen weiteren Programmpunkt für heute wahrnehmen. Also noch ein Blick vom oberen Saal bis hinab ins Foyer – und mir zittern die Knie, nur auf einem breiten verglasten Streifen im Fußboden stehend und in die Tiefe zu blicken, aber man muss über diesen Glasboden um durch die schrägstehende Glasfront das nicht weniger spektakuläre Panorama auf die Piazza genießen zu können – und man sollte möglichst schwindelfrei sein.


Wieder zurück im Foyer haben wir tatsächlich das Gefühl, dass dieses Gebäudes irgendwie bewegt und man von der darin präsentierten „moderne“ Kunst eine Ahnung bekommt. Und bevor es in der Cafeteria noch den nötigen Espresso gibt, werden wir selbst noch Teil eines Kunstwerkes und stellen uns ins“ Rotlicht“.


Maurizio Mochetti projiziert mittels langer roter Röhren ein rotes Lichtbündel, das auf bestimmte Punkte im Raum fällt. Und diesen Raum kann man einnehmen, was zur Erheiterung führen kann, wenn man so mit rotem Licht übergossen da steht.
Alles hat zusammen gepasst – ein großes Erlebnis.

Wir verlassen das MAXXI, die „Kulturfabrik“ mitten zwischen Mietsblöcken und den Altbauten einer ehemaligen Kaserne gelegen, die dieses Quartiere an der Via Flaminia aufwerten sollte. Das dürfte gelungen sein, denn seit 1960 der Architekt Nervi den ehemals berühmten Palazzetto dello Sport für die Olympischen Spiele gebaut hatte, war hier nicht mehr „viel Staat zu machen“.

Der Palazzetto sieht auch jetzt noch sehr mitgenommen aus, wie wir den Eindruck haben,


als wir jetzt daran vorbei kommen auf dem Weg zur zweiten „modernen Architektur“, dem Parco della musica.


 
Hallo gengarde,

Es war eine große Freude, dich auf euren Wegen zu begleiten, die wunderbar aufzeigen, wieviel es auch abseits der TOP10-Sights in Rom zu erkunden gibt und von welch exquisiter Qualität auch diese Sehenswürdigkeiten sind. Das gibt mir eine Fülle von Anregungen, die sicher mehr als noch einen Rombesuch erfordern werden. Was will man mehr:?:;):?:!:

... :~Nun ja, Venedig sollte durchaus bei mir auch einmal wieder dran sein8).

und es ist mir eine große Freude, wenn mein Blick auf Rom und seine Sehenswürdigkeiten auf Gegenliebe stößt :nod: vielen Dank für Deine Rückmeldung. Und Du sprichst gleich auch noch zwei weitere Wünsche gelassen aus :~ :~;) (dabei liebäugeln wir für dieses Jahr wieder einmal mit Sizilien, mal sehen ob mehr als ein "Blinzeln" daraus wird).

Gruß
Pasquetta
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die interssante Fortsetzung des Berichtes

:!::!::!:
 
Donnerstag, 30.09.2010 - die Dritte und Letzte ;)

Wir sind also auf dem Weg zur zweiten „modernen Architektur“ dieses Tages, dem Parco della musica.



Wunderschön, wie diese drei Auditorien eingebettet sind in die Landschaft und auch von den Menschen angenommen werden. Viele Kinder, die hier rum tollen und spielen und die begleitenden Erwachsenen relaxen. Der Architekt Renzo_Piano (der auch das Pariser Centre Pompidou entworfen hat und einen Teil des Berliner Potsdamer Platzes) hat dieses Kulturzentrum geplant mit drei Konzerthallen, von den Römern liebevoll „Skarabäer“ genannt, da sie wie riesengroße Käfer aussehen, die im Halbkreis um die „cavea“, das Amphitheater für Freiluftveranstaltungen, kauern.


Das Auditorium fügt sich harmonisch in einem matten Grau und Rot in die parkähnliche Umgebung: heller Travertin für die Böden, die Mauern aus Terrakotta und für die Dächer Walzblei als Bezug zu den vielen Kuppeln Roms, die auch aus Blei gefertigt sind. So werden auch die unerwünschten Handy-Strahlen abgeschirmt. Die Akustik in den drei unterschiedlich großen Konzertsälen soll hervorragend sein.


Während des Baus des Auditoriums wurden Reste eines römischen Bauernhofes und einer Villa freigelegt, die als Ausgrabung und kleines Museum in den Parco della Musica integriert wurden.


Außerdem gibt es eine kleine Ausstellung mit wertvollen Musikinstrumenten aus der Sammlung der Accademia Nazionale di Santa Cecilia.



(Stradivari grüßt ;))


Die letzten Sonnenstrahlen - und nun war es aber an der Zeit, den Rückweg in das centro storico anzutreten. Eingepfercht in einen vollbesetzten Bus ruckelten wir quer durch den Norden Roms, vorbei an der Villa Borghese, hinab zum Mosesbrunnen und zur Piazza Esedra, die heute nicht mehr so heißt – sondern Piazza della Repubblica - aber oft noch so genannt wird, lassen die Diokletionsthermen mit der Basilica Santa Maria degli Angeli links liegen, umkreisen den Najaden-Brunnen und biegen zum Bahnhofsvorplatz ein – hier gibt es immer noch die bancarelle mit Büchern und Drucken, bei denen wir früher so gerne gestöbert haben. Der 64er gab seinem Ruf als stark frequentierte Hauptverkehrslinie alle Ehre. Der Verkehr vom unteren Ende der Via Nazionale bis zur Piazza Venezia kommt fast zum Erliegen, vor Berlusconis Palasttür ist ein Riesenauflauf mit festlich gekleideten Leuten – lassen die Oberen Zehntausend Roms grüßen? – und endlich geht es zügiger weiter.

Aber wir steigen sowieso schon aus und in die Tram 8 um. Wir wollen zum Tagesabschluss noch zum Abendgebet der Gemeinschaft Sant’Egidio. Bei "Carlo_Menta", das auf dem Weg lag, trotz unserer Bedenken, dass wir etwas in Eile sind und ob wir trotzdem auf die Schnelle – welcher Frevel in Rom! ;) – eine Kleinigkeit zum Abendessen bekommen könnten mit einem eindeutigen „Ma, certo! Ci penso io.“ beschieden worden. So schnell stand noch nie Wein, Wasser und Brot auf dem Tisch. Pizzas, Lasagne, Pasta oder Minestrone wurden auch freundlich-flott serviert und die Rechnung stimmte voll und ganz. Der Kellner kam uns noch nach und meinte sogar, wir hätten ihm zu viel gegeben. Dabei war das „Zuviel“ das, wie uns schien, berechtigte Trinkgeld für seinen zuvorkommenden Service.

So waren alle zufrieden gestellt und wir auch noch rechtzeitig in S. Maria in Trastevere, konnten dort zur Ruhe kommen.
Das Abendgebet fand in einem kleineren Rahmen statt, da doch etliche aus der Comunità zum internationalen Friedenstreffen in Barcelona waren, das dieses Jahr unter dem Motto „Zusammenleben in Krisenzeiten. Familie von Völkern, Familie Gottes“ stand, ein „Appell gegen religiös motivierte Gewalt“ (Presse Radio Vatikan).300 Vertreter aller großen Weltreligionen wollen ihre Ideen für ein friedliches Zusammenleben austauschen. Nächstes Jahr kann dann geschaut werden, ob es Fortschritte im „Zusammenleben in Zeiten der Krise“ gegeben hat, beim erneuten Treffen von Sant’Egidio, dann in München.


Wir haben noch ein wenig mit Agata geplaudert (sie ist reizend, wenn sie so mit funkelnden Augen und großen Gesten erzählt und dabei die Ohrringe klimpern) und so unter den wunderschön beleuchteten, golden funkelnden Mosaiken von Santa Maria in Trastevere einen passenden, meditativen Abschluss dieses letzten Tages in Rom gefunden.

Freitag, 01.10.2010

Der Himmel war heute Morgen dunkel bewölkt. Soll uns der Abschied von Rom (wenigstens wettermäßig) leichter gemacht werden? Aber bald schon strahlt die Sonne wieder von einem seidenblauen Himmel mit ein paar weißen Wolken.

Ein Teil der Mitreisenden wird die Scavi unter St. Peter besuchen. Es hatte nur noch eine beschränkte Anzahl von Karten gegeben, M. und ich "verzichteten" großzügig :] für dieses Mal auf einen Besuch der Scavi ;)) Für die bestellte Führung waren wir ein wenig zu früh – nur zehn Minuten vor dem Termin darf man sich am Eingang des Scavi-Büros einfinden, wurde uns beschieden – so bot sich noch einmal die Gelegenheit, einen kurzen Rundgang durch den stillen Campo Santo Teutonico zu machen. Hierher kann man immer wieder kommen – durch das Grün der Friedhofanlage auf die Kuppel von St. Peter schauen, vor den verwitterten Grabsteinen verweilen, Inschriften lesen…



die "neuen antiken" Säulen


Ein kurzer Einkaufsbummel in der Nähe führte zum Erfolg,


- das Gelato und die dolci schmeckten lecker, wir saßen gut vor der Bar an der Via delle Fornaci und das zufällige Zusammentreffen dort mit Bekannten - die Welt ist ein Dorf und das ganz besonders in Rom ;) - aus der KNA mit einem kurzen Plausch – mehr Zeit war nicht, in der Redaktion „rattert der Ticker“ d.h. heutzutage sind es die mails mit den neuesten Nachrichten aus dem Vatikan - war noch ein gelungenes „Event“. Bleibt noch Zeit für einen Capuccino auf der Terrasse des Hotels

und schon naht die Stunde des Abschieds. Im dichtesten Mittagsverkehr zum Flughafen gebracht worden und dann: ciao, ciao, Roma bella! Arrivederci, a presto!! Roma mia!!!




Das war es für dieses Mal - ich hoffe auf eine baldige Wiederholung ;) und auch, dass Euch, die Ihr mitgelesen habt, meine


gefallen hat und danke für Euere passeggiate romane mit mir.


Cari saluti
Pasquetta
 
Hallo Pasquetta,

Deine "Idea di Roma" hat mir ausgezeichnet gefallen und ich bedanke mich herzlich für die letzten Teile Deines Berichts, die ich mit viel Interesse verfolgt habe.
Vor allem der Parco della Musica - obwohl oder weil ich ihn noch nicht gesehen habe ;) - hat mich sehr angesprochen, auch Deine Eindrücke vom MAXXI zeigen mir, dass ich doch einmal meinen BEVA überreden sollte, auch dem modernen Rom eine Chance zu geben! :nod: :~
(Die Instrumentenausstellung hätte mich natürlich auch interessiert!)

Liebe Grüße

Angela
 
Moin - Moin Pasquetta!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

auch wiederum für diese Fortsetzung, die leider auch schon den Abschluß der Reise bedeuten - SCHADE :!:


Gruß - Asterixinchen :)
 
Gute Morgen Pasquetta,

vielen herzlichen Dank für den schönen Bericht. :thumbup:

Pasquetta schrieb:
Das war es für dieses Mal - ich hoffe auf eine baldige Wiederholung ;)

Das wünsche ich Dir und uns, denn schließlich gilt hier ja:
"Nach Rom ist vor Rom"! ;) :D :~

Liebe Grüße
dentaria
 
Die Akustik in den drei unterschiedlich großen Konzertsälen soll hervorragend sein.

Ich kann bestätigen, dass dem so ist.

Das war es für dieses Mal - ich hoffe auf eine baldige Wiederholung ;) und auch, dass Euch, die Ihr mitgelesen habt, meine

gefallen hat und danke für Euere passeggiate romane mit mir.

Pasquetta
Ja Roma ist nicht nur eine, sondern immer wieder eine Reise wert :nod:

Liebe Pasquetta, es hat richtig Spaß gemacht Dir zu folgen und ich hoffe, dass Dein Wunsch auf baldige Wiederholung in Erfüllung geht.

LG Ludovico
 
Das war es für dieses Mal - ich hoffe auf eine baldige Wiederholung ;) und auch, dass Euch, die Ihr mitgelesen habt, meine


gefallen hat und danke für Euere passeggiate romane mit mir.

Wie meine Vorschreiber möchte auch ich mich sehr herzlich für Deinen wunderschönen Bericht bedanken. Die passegiate zu bekannten und (zumindest mir) unbekannten Ecken Roms waren sehr spannend. Rom hat unendlich viele Facetten und sie mit den Augen von Liebhabern zu betrachten ist eine Freude :nod:. Vielen Dank für's Mitnehmen!

Eine baldige Rückkehr ins geliebte Rom wünscht Dir
Simone
 
Ein ganz besonderer Dank zum Abschluss deines Berichts nochmals von mir für die inspirierten und inspirierenden Blicke auf Maxxi und Parco della Musica, die uns im Romforum so noch fehlten.

Ihr hattet alles in allem wirklich ein spannendes Programm.

Alle guten Wünsche für eine baldige Rückkehr in die Urbs
von

gengarde
 
Es freut mich, dass Euch auch mein letzter Rom-Spaziergang gefallen hat :) und ich danke Euch für Euere Rückmeldung!

@ Angela
Deine Eindrücke vom MAXXI zeigen mir, dass ich doch einmal meinen BEVA überreden sollte, auch dem modernen Rom eine Chance zu geben! :nod: :~
(Die Instrumentenausstellung hätte mich natürlich auch interessiert!)

Oh ja, tu das mal :nod: ich fand es lohnend auch einmal diese Seiten von Rom kennenzulernen.

@ dentaria
schließlich gilt hier ja:
"Nach Rom ist vor Rom"! ;) :D :~

Wie wahr :] Du sprichst mir aus der romitiskranken Seele :~ :nod:

@ Ludovico

Die Akustik in den drei unterschiedlich großen Konzertsälen soll hervorragend sein.

Ich kann bestätigen, dass dem so ist.

Das heißt, Du hattest schon das Vergnügen dort eines (oder mehrere) Konzerte zu hören. "Beato te'" sage ich da nur ;) Ich kenne die Accademia di Santa Cecilia noch aus dem Auditorium an der Via Conciliazione - das waren Zeiten :] 8)

Und: Angela, siehst Du - es würde sich lohnen mal dort "vorbei zu schauen" ;)

@ Asterixinchen, Simone und gengarde -
freut mich, dass auch Ihr mitgelaufen seid durch das "moderne Rom", aber (zum Glück?) waren wir ja auch nochmal in S. Maria, sind durch Trastevere gebummelt und über den Campo Santo - gut, dass hier laufend Rom-Spaziergänge gemacht werden. Man - ich - werde nicht müde, mit zu laufen ;) :]
Cari saluti
Pasquetta
 
Ich hatte auch bei meinen letzten Besuchen vorher die Seite des Parco della Musica besucht und geforscht, aber es gab dann in diesem Zeitraum keine Konzerte - und einfach so hingefahren sind wir eben nicht! ;)

Aber das kann sich ja ändern! :nod:

Liebe Grüße

Angela
 
Santa Maria dell' Orto

In S. Francesco a Ripa war Gottesdienst, d.h. keine Besichtigung möglich, also weiter nach S. Maria dell’ Orto,


die Kirche der römischen „Gärtner und Gemüsehändler“ mit wunderschönen Altargemälden der Fratelli Zuccari und dem neidvollen Caravaggio-Konkurrenten Giovanni Baglione.

Vielen Dank für den Hinweis auf die Chiesa Santa Maria dell'Orto, die ich noch nicht kenne.
...
Bei einem nächsten Spaziergang durch Trastevere werde ich gerne in Santa Maria dell'Orto vorbeischauen :nod: :thumbup:.

Das freut mich, liebe Simone, dass ich Dir, als doch sehr gute Kennerin der Stadt, auch noch eine Anregung für einen weiteren Besuch in Rom geben konnte. Ach ja, es gäbe so viel zu entdecken dort, wenn nur die Zeit (und Möglichkeiten) und das nötige Kleingeld für mehr Reisen dorthin verfügbar wären :nod:
sinniert Pasquetta

Das werde ich auch tun, da ich selbst einen kleinen Nutzgarten pflege interessiert mich diese Kirche besonders.

Cari saluti e grazie mille
 
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