marktl2007
Civis Romanus
Hallo zusammen!
Da ja hier immer wieder diskutiert wird, ob und wie und wann und so weiter man mit Kind nach Rom kann, hier unser Erfahrungsbericht. Ich hoffe, es hilft einigen Leuten weiter.
Wir sind mit dem Nachtzug angereist, im Sitzwagen. Allerdings waren wir zu fünft und hatten ein Abteil allein. Hatten einen Hüttenschlafsack dabei und mit dem Kleinen auf dem Boden geschlafen (der Kleine auch noch zusätzlich auf ner Decke). War super, so gut hat der Kleine selten geschlafen. Ich muss allerdings sagen, dass wir sehr "geübte" Bahnfahrer sind. Übernachtet haben wir in nem Bungalow am Happy Camping. Ich würd zwar den Tiber Camping vorziehen, weil der näher an der S-Bahn ist, aber der war noch nicht offen. Ich find halt die Übernachtung auf den Campingplätzen super, weil man dort etwas "freie Natur" hat und die Kinder einfach mehr Ruhe als in der Stadt. Außerdem hatten wir ne Küche mit dabei und konnten Heißwasser, etc. völlig problemlos machen. Außerdem ists selbst mit Küche noch günstiger als ein Zimmer (etwa 30 Euro pro Person und Nacht). Wir hatten den Chicco Liegebuggy mit dabei und außerdem ein Tragetuch, das bequem in den Rucksack passt. Ohne Tragetuch hätt ichs nicht gewollt.
Wir hatten ein relativ straffes Programm, allerdings hatten wir selber alles schon mal gesehen und konnten somit gern auch mal was auslassen. Den ersten Tag hatten wir Span. Treppe, Trevibrunnen, Pz. Navona, Pantheon, Kapitol und Kollosseum geplant. Mittags bekam der Kleine nen Milchbrei, das Heißwasser dafür hab ich einfach in ner Bar bekommen (haben uns nen Kaffee gekauft, aber wir hättens sicher auch so bekommen). Für nachmittags hatte ich ein Obstgläschen mit und für zwischendurch z.B. Löffelbiskuits. Abends waren wir wieder "daheim", aber das Abendessen hat er verschlafen. Der Tag war völlig unproblematisch. Am Schluss waren wir noch bei S. Pietro in Vincoli und haben in den "Arkaden" davor noch schnell gewickelt. Die Nonne hat nur gelächelt, null Problem. Ok, hier muss man schon ein bisschen "flexibel" sein. Wir haben auch mal draußen gewickelt, auch wenns abends am Gianicolo (2. Tag) doch frisch war. Aber mein Gott, mal 2 Minuten hält ein Kind in dem Alter schon aus. Mit nem gaaaanz kleinen müsste man sich vllt. drin was suchen (notfalls ne Metrostation oder so). Abends waren wir im Campingrestaurant und der Kleine hat im Buggy weitergeschlummert.
Der 2. Tag ging los mit S.Paul vor den Mauern, dann rauf auf den Aventin. Unten (von Piramide kommend) haben wir noch Tramezzini gekauft. Mit Schinken und Käse war für den Kleinen super, die sind ja sehr weich. Picknick im Park bei S. Sabina und auch gleich noch wickeln. Ach ja, der Kleine durfte sogar hin und wieder an den Trinkwasserbrunnen trinken und wir hatten auch das ein oder andere mal die aufgefüllten mit den neuen Flaschen verwechselt. Er hat es aber sehr gut vertragen. Dann runter zum Mund der Wahrheit und mit dem - angenehm leeren - Bus rüber zum Vatikan. Dort durften wir nicht durch den Rollstuhleingang, sondern durch die normale Schlange. Der Buggy hat gepiepst wie wild, wurde aber nicht "ausgeräumt". Wir wurden aufgefordert, ihn in die - kostenlose - Garderobe zu stellen und sind dann mit dem Tragetuch los - sogar rauf auf die Kuppel. Bin immer noch stolz auf meine Kondition ;-). Im Petersdom fand unser Sohn - wie in allen Kirchen - die Akkustik super und hat fröhlich gequietscht. Wir haben immer mal versucht, ihn zur Ruhe zu bewegen, aber alle -auch die Wärter - fanden es lustig. Dann gings rauf auf den Gianicolo und wir vergaßen den Wickelrucksack im Bus! Bingo! Da es ein Rundbus war und nicht in jedem Römer ein Taschendieb steckt, bekamen wir ihn nach ner halben Stunde wieder. Danach schlief der Kleine seelig ein und wir tourten noch durch Trastevere und zur Pz. Navona und Campo de Fiori. Danach wollten wir ein Taxi zum Camping bekommen.
Hier eine wichtige Info: Babys fahren - Überraschung - auf dem Schoß der Eltern, Kindersitze gibts im Taxi natürlich keine. ABER: Auch Babys zählen als "volle" Person. D.h. wir waren insgesamt 5 Leute und durften nur mit großen Taxis (Multipla, Zafira, ...) fahren. Gut wäre gewesen, die Straße des Campingplatzes zu wissen, aber wir habens schlussendlich gefunden ;-).
Der letzte Tag begann mit packen, dann wieder rein in die Stadt, Gepäck aufgeben am Termini und dann zu S.Maria Maggiore, S. Prassede, S. Maria degli Angeli. Am Lateran dann ein Tramezzino für den Kleinen, Kirche anschauen, dann raus zu den Kallixtus-Katakomben. Wir sind nicht mit rein, hatte keine Lust, ihn da durch zu tragen, ginge aber wahrscheinlich auch - Buggys kann man draußen abstellen. Aber vor den Katakomben wars wirklich herrlich! Dem Kleinen tat die Frischluft und das Grün auch gut und wir haben gemeinsam Laufen geübt. Schön.
Dann gings schön langsam zurück. Im Termini bekam ich in ner Bar ein komplettes Abendessen für den Kleinen und für mich geschenkt. K.A. warum und schon bald gings - leider - wieder heimwärts. Die Heimfahrt hat er auch fast komplett verschlafen.
Insgesamt war der Kleine super guter Laune, hat viel gelacht und noch mehr gestaunt. Durch die Eindrücke war er abends platt und hat geschlafen wie selten. Was halt auch schön war, war, dass beide Onkel mit dabei waren und so immer was los. Falls man so eine Reise plant, sollte man sich allerdings von Erziehungsratgebern und "alles 100% perfekt" verabschieden. Strengen Tagesablauf haben wir daheim eh auch nicht und wenn er mal Hunger bekam und wir weder Tramezzino noch Heißwasser zur Hand hatten, gabs halt auch mal schnell ein Biskuitstangerl oder nen Joghurt oder so. Und als der nette Mann in der Bar dem zu heißen FLäschen kurzerhand unabgekochtes Leitungswasser zufügte, naja. Geschadet hats jedenfalls nicht. Ganz im Gegenteil. Wir würdens jedenfalls sofort wieder machen.
Ist lang geworden, aber ich hoff, es ist trotzdem noch "lesbar". Wünsch euch viiiiel Spaß mit den Kids in Rom. Bei Fragen, schreibt doch einfach hier im Forum.
Da ja hier immer wieder diskutiert wird, ob und wie und wann und so weiter man mit Kind nach Rom kann, hier unser Erfahrungsbericht. Ich hoffe, es hilft einigen Leuten weiter.
Wir sind mit dem Nachtzug angereist, im Sitzwagen. Allerdings waren wir zu fünft und hatten ein Abteil allein. Hatten einen Hüttenschlafsack dabei und mit dem Kleinen auf dem Boden geschlafen (der Kleine auch noch zusätzlich auf ner Decke). War super, so gut hat der Kleine selten geschlafen. Ich muss allerdings sagen, dass wir sehr "geübte" Bahnfahrer sind. Übernachtet haben wir in nem Bungalow am Happy Camping. Ich würd zwar den Tiber Camping vorziehen, weil der näher an der S-Bahn ist, aber der war noch nicht offen. Ich find halt die Übernachtung auf den Campingplätzen super, weil man dort etwas "freie Natur" hat und die Kinder einfach mehr Ruhe als in der Stadt. Außerdem hatten wir ne Küche mit dabei und konnten Heißwasser, etc. völlig problemlos machen. Außerdem ists selbst mit Küche noch günstiger als ein Zimmer (etwa 30 Euro pro Person und Nacht). Wir hatten den Chicco Liegebuggy mit dabei und außerdem ein Tragetuch, das bequem in den Rucksack passt. Ohne Tragetuch hätt ichs nicht gewollt.
Wir hatten ein relativ straffes Programm, allerdings hatten wir selber alles schon mal gesehen und konnten somit gern auch mal was auslassen. Den ersten Tag hatten wir Span. Treppe, Trevibrunnen, Pz. Navona, Pantheon, Kapitol und Kollosseum geplant. Mittags bekam der Kleine nen Milchbrei, das Heißwasser dafür hab ich einfach in ner Bar bekommen (haben uns nen Kaffee gekauft, aber wir hättens sicher auch so bekommen). Für nachmittags hatte ich ein Obstgläschen mit und für zwischendurch z.B. Löffelbiskuits. Abends waren wir wieder "daheim", aber das Abendessen hat er verschlafen. Der Tag war völlig unproblematisch. Am Schluss waren wir noch bei S. Pietro in Vincoli und haben in den "Arkaden" davor noch schnell gewickelt. Die Nonne hat nur gelächelt, null Problem. Ok, hier muss man schon ein bisschen "flexibel" sein. Wir haben auch mal draußen gewickelt, auch wenns abends am Gianicolo (2. Tag) doch frisch war. Aber mein Gott, mal 2 Minuten hält ein Kind in dem Alter schon aus. Mit nem gaaaanz kleinen müsste man sich vllt. drin was suchen (notfalls ne Metrostation oder so). Abends waren wir im Campingrestaurant und der Kleine hat im Buggy weitergeschlummert.
Der 2. Tag ging los mit S.Paul vor den Mauern, dann rauf auf den Aventin. Unten (von Piramide kommend) haben wir noch Tramezzini gekauft. Mit Schinken und Käse war für den Kleinen super, die sind ja sehr weich. Picknick im Park bei S. Sabina und auch gleich noch wickeln. Ach ja, der Kleine durfte sogar hin und wieder an den Trinkwasserbrunnen trinken und wir hatten auch das ein oder andere mal die aufgefüllten mit den neuen Flaschen verwechselt. Er hat es aber sehr gut vertragen. Dann runter zum Mund der Wahrheit und mit dem - angenehm leeren - Bus rüber zum Vatikan. Dort durften wir nicht durch den Rollstuhleingang, sondern durch die normale Schlange. Der Buggy hat gepiepst wie wild, wurde aber nicht "ausgeräumt". Wir wurden aufgefordert, ihn in die - kostenlose - Garderobe zu stellen und sind dann mit dem Tragetuch los - sogar rauf auf die Kuppel. Bin immer noch stolz auf meine Kondition ;-). Im Petersdom fand unser Sohn - wie in allen Kirchen - die Akkustik super und hat fröhlich gequietscht. Wir haben immer mal versucht, ihn zur Ruhe zu bewegen, aber alle -auch die Wärter - fanden es lustig. Dann gings rauf auf den Gianicolo und wir vergaßen den Wickelrucksack im Bus! Bingo! Da es ein Rundbus war und nicht in jedem Römer ein Taschendieb steckt, bekamen wir ihn nach ner halben Stunde wieder. Danach schlief der Kleine seelig ein und wir tourten noch durch Trastevere und zur Pz. Navona und Campo de Fiori. Danach wollten wir ein Taxi zum Camping bekommen.
Hier eine wichtige Info: Babys fahren - Überraschung - auf dem Schoß der Eltern, Kindersitze gibts im Taxi natürlich keine. ABER: Auch Babys zählen als "volle" Person. D.h. wir waren insgesamt 5 Leute und durften nur mit großen Taxis (Multipla, Zafira, ...) fahren. Gut wäre gewesen, die Straße des Campingplatzes zu wissen, aber wir habens schlussendlich gefunden ;-).
Der letzte Tag begann mit packen, dann wieder rein in die Stadt, Gepäck aufgeben am Termini und dann zu S.Maria Maggiore, S. Prassede, S. Maria degli Angeli. Am Lateran dann ein Tramezzino für den Kleinen, Kirche anschauen, dann raus zu den Kallixtus-Katakomben. Wir sind nicht mit rein, hatte keine Lust, ihn da durch zu tragen, ginge aber wahrscheinlich auch - Buggys kann man draußen abstellen. Aber vor den Katakomben wars wirklich herrlich! Dem Kleinen tat die Frischluft und das Grün auch gut und wir haben gemeinsam Laufen geübt. Schön.
Dann gings schön langsam zurück. Im Termini bekam ich in ner Bar ein komplettes Abendessen für den Kleinen und für mich geschenkt. K.A. warum und schon bald gings - leider - wieder heimwärts. Die Heimfahrt hat er auch fast komplett verschlafen.
Insgesamt war der Kleine super guter Laune, hat viel gelacht und noch mehr gestaunt. Durch die Eindrücke war er abends platt und hat geschlafen wie selten. Was halt auch schön war, war, dass beide Onkel mit dabei waren und so immer was los. Falls man so eine Reise plant, sollte man sich allerdings von Erziehungsratgebern und "alles 100% perfekt" verabschieden. Strengen Tagesablauf haben wir daheim eh auch nicht und wenn er mal Hunger bekam und wir weder Tramezzino noch Heißwasser zur Hand hatten, gabs halt auch mal schnell ein Biskuitstangerl oder nen Joghurt oder so. Und als der nette Mann in der Bar dem zu heißen FLäschen kurzerhand unabgekochtes Leitungswasser zufügte, naja. Geschadet hats jedenfalls nicht. Ganz im Gegenteil. Wir würdens jedenfalls sofort wieder machen.
Ist lang geworden, aber ich hoff, es ist trotzdem noch "lesbar". Wünsch euch viiiiel Spaß mit den Kids in Rom. Bei Fragen, schreibt doch einfach hier im Forum.
:thumbup: