Vatikan/Papst: Benedikt XVI. trifft Künstler in der Sixtinischen Kapelle

Simone-Clio

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Die meisten Künstler kommen aus Italien. Der Sänger der Rockband U 2, Bono, dessen Teilnahme in einigen Presseberichten angekündigt worden sei, sowie der Pianist und Dirigent, Daniel Barenboim, hätten die Einladung hingegen wegen Konzertproben absagen müssen, erläuterte Ravasi.
Der Präsident des Päpstlichen Kulturrates hob hervor, dass das unmittelbare Ziel des Treffens nicht die Schaffung einer neuen sakralen Kunst sei. Die Begegnung solle vielmehr dem Dialog mit den Künsten dienen, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.
Zu dem zweitätigen Künstlertreffen im Vatikan waren insgesamt rund 500 Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Schauspieler, Regisseure und Musiker aus aller Welt eingeladen worden.

Vergleiche:
YouTube - Kanal von romereports
Videoclip
 
Ich habe gerade versucht eine Karte für die Vatikanischen Museen am 21.11. zu bestellen- ist aber nicht möglich.

Anscheinend ist das gesamte Museum für das Treffen geschlossen- schade :(.
 
Aus der Ansprache des Papstes an die Künstler:
Vatikan: Papst an Künstler, „Wir brauchen Euch“

„Die Welt, in der wir leben, braucht Schönheit, um nicht in Verzweiflung zu versinken“, wandte sich der Papst an die versammelten Künstler. Als „Treuhänder des Schönen“ könnten sie gerade in Krisenzeiten wie heute neuen Mut und Hoffnung wecken

http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=336228
Der vollständige Text der Ansprache
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kirche braucht Kunst, um den Menschen das Unsichtbare und Unverstehbare näher zu bringen. Das hat Benedikt XVI. an diesem Samstag bei einem Treffen mit hochrangigen Vertretern aus Bildender Kunst, Architektur, Musik und Film im Vatikan betont.
:nod: :nod: :thumbup:​
 
„Der Glaube nimmt nichts von eurem Genius, eurer Kunst weg.“ An welchem Ort könnte diese versöhnende Botschaft Papst Benedikts XVI. an die Künstler einleuchtender klingen als in der Sixtinischen Kapelle? Dorthin hatte der deutsche Papst 260 Architekten, Bildhauer, Maler, Komponisten, Schriftsteller, Regisseure und Schauspieler aus aller Welt am Samstag eingeladen, um die „Freundschaft zwischen Kirche und Kunst zu erneuern“. Dass es um diese nicht mehr zum Besten bestellt ist, weiß man nicht erst, seit Picasso sich gegenüber Paul VI. weigerte, einige seiner Werke in den Vatikanischen Museen auszustellen.
[...]
Wer in der sixtinischen Kapelle sitzt, kann gewiss kaum daran zweifeln, dass er es mit den „Hütern der Schönheit“ zu tun hat. Jenseits der Vatikanischen Museen dürften sich bei manchem zumindest leise Zweifel regen, ob der platonisch gefärbte Schönheitsbegriff des Papstes die gegenwärtige Debatte über die zeitgenössische Kunst tatsächlich beflügeln kann. Es stellt sich letztlich die gleiche grundsätzliche Frage wie bei der Theologie Joseph Ratzingers: Wie weit tragen griechische Philosophie und scholastische Theologie in der Auseinandersetzung mit der Moderne? Man darf gespannt sein. Benedikt XVI. jedenfalls hat das Gespräch mit den Künsten eröffnet. Eine „große Geste“, wie Philip Gröning nach dem Empfang sagte, war dies allemal.
Der Papst und die Kunst: Ihr seid die Hüter des Schönen - Kunst - Feuilleton - FAZ.NET
 
Eine Nachbetrachtung:
Vatikan: Künstlertreffen - eine Nachbetrachtung

Der deutsche Theatermacher Peter Stein, den wir im Anschluss um eine Reflexion zu den Inhalten der Papstrede baten, zeigte sich denn auch etwas verschnupft:

„Ich kann mich dazu nicht konkret äußern, weil ich kein Wort verstanden habe. Die akustische Anlage war miserabel! Ich verstehe italienisch und spreche italienisch mindestens so gut wie Herr Ratzinger. Aber ich hab mitnehmen können, dass ich zweieinhalb Stunden lang Gelegenheit hatte, die Cappella Sistina zu studieren und meinen Michelangelo zu studieren. Davon bin ich sehr angetan.“
Dem kann sich der Videokünstler Christoph Brech anschließen:

„Mich hat wieder einmal die Dynamik dieser Bilder total beeindruckt – wie Michelangelo Christus darstellt. Ich saß in der fünften Reihe und hatte das Jüngste Gericht direkt vor Augen. Das ist wie ein Strudel, fast im 3D-Effekt, das erhält so eine Räumlichkeit, geht ganz weit nach hinten und dann wieder nach vorne, das atmet, das bekommt eine derart intensive Atmosphäre, das kann man eben nicht erleben, wenn tausend redende Leute darin sind.“

Ein weiterer aktueller Artikel:
::merkur.de (Rheinischer Merkur): 2009_48.polkom_vatikan::
 
Ich warte darauf, dass der Papst mal alle Rom-Internetseitenbetreiber in die Sistina einlädt... ;)
 
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..... und alle Hardcore-User von roma-antiqua :~:~:~:~:~
meint Friedrich

Das wäre ein Ding :nod:. Die roma-antiqua-Vertreter in der ersten Reihe, und Papstteddy kommt mit :lol:


Man möge dem TO das OT verzeihen!​
 
Zuletzt bearbeitet:
Michelangelo musste noch hartnäckig werben, um vom Papst empfangen zu werden. Zu viele drängten sich um Aufträge. Ein halbes Jahrtausend später bittet der Papst gleich mehrere Hundert Künstler, zu ihm zu kommen, weil die meisten von ihnen in den Jahrzehnten zuvor der Kirche in Scharen entliefen. Gut 250 Regisseure, Architekten, Komponisten, Literaten, Maler und Bildhauer versammelten sich vergangenen Samstagvormittag in der Sixtinischen Kapelle, um zu hören, was Benedikt XVI. ihnen zu sagen habe. Unter dem berühmten Deckenfresko ihres Kollegen, Inbegriff der Verschmelzung von christlicher Sendung und künstlerischer Autonomie, saßen Daniel Libeskind und Zaha Hadid, Nanni Moretti, Arvo Pärt, Peter Stein und Cees Nooteboom dem Papst gegenüber. Einträchtig lauschten sie der Eröffnungsmusik von Giovanni da Palestrina: Herr, wann wirst Du kommen.


Vatikan: Wir sind Michelangelo | Kultur | ZEIT ONLINE
 
Nur die besten Künstler der Zeit waren dazu eingeladen, in der Sixtinischen Kapelle Hand anzulegen. Perugino, Botticelli, Domenichino, vor allen Dingen Michelangelo machten die Sixtina zu dem, was sie heute ist. Unter ihren gewaltigen Fresken versammelte sich am Samstag – ja, vielleicht tatsächlich das, was die Creme de la Creme heutigen Kunstschaffens ist. Nun sind 500 Jahre ins Land und in die Kirche gegangen, und so bringen die besten Künstler von heute nicht nur Reisepässe aus allen Kontinenten mit, sondern auch verschiedenste Credos und Weltanschauungen. Und sie arbeiten in den verschiedensten Kunstformen. Vom Dichter zur Architektin, vom Schlagersänger zur Videokünstlerin, vom Tänzer bis zur Regisseurin war alles vertreten.
Vatikan: Künstlertreffen - eine Nachbetrachtung
 
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