Via Papalis: Auf dem Weg der Päpste vom Lateran zum Vatikan



Vielen Dank für die Bilder. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Hier erkennt man sehr gut die Erweiterungen an der antiken Türe, die nötig waren, diese an ihrem neuen Ort "passend" zu machen!
Auftraggeber Alexander VII. ließ die neuen Seitenbänder mit den Sternen aus seinem Wappen verzieren.
Die Eitelkeit der Päpste hilft stets sehr gut, Kunstwerke oder auch deren Veränderungen zuzuordnen!:~ :~ :~
 
In dem Apsis-Mosaik der Lateranbasilika haben sich die beiden Mosaizisten verewigt: Jacopo Torriti und sein Gehilfe Jacopo da Camerino. Sie erscheinen im Apostel-Register unterhalb der Apsiskalotte als knieende 'Zwerge' unter stehenden 'Riesen', Torriti links, da Camerino rechts.

Auf den Wikipedia-Fotos sind sie schemenhaft zu erkennen. Ich suche nun Abbildungen, auf denen auch Einzelheiten zu sehen sind.
 
In dem Apsis-Mosaik der Lateranbasilika haben sich die beiden Mosaizisten verewigt: Jacopo Torriti und sein Gehilfe Jacopo da Camerino. Sie erscheinen im Apostel-Register unterhalb der Apsiskalotte als knieende 'Zwerge' unter stehenden 'Riesen', Torriti links, da Camerino rechts.

Auf den Wikipedia-Fotos sind sie schemenhaft zu erkennen. Ich suche nun Abbildungen, auf denen auch Einzelheiten zu sehen sind.

Die genaueste Abbildung fand ich hier:
Macart S.r.l. - Home page - libro san giovanni - LIBRO SAN GIOVANNI TEDESCO

Dort sind die Beiden ca.1cm groß, in Mönchskutte und barfuß zu erkennen.
Toritti hat Maßstab und Zirkel in der Hand,
Camerino trägt einen Hammer.​
 
hier sieht man die nachträglich angesetzten Randleisten mit den Sternen besonders gut! :thumbup: :thumbup: :thumbup:​

[/QUOTE] stimmt, jetzt wo Du das erwähnst 8O:nod:
 
Piazza di Porta San Giovanni

Zu dem Laterankomplex gehören ebenso wie die beiden Kirchenfassaden auch 2 Plätze.
Verläßt man die Basilika durch den Haupteingang,


so steht man zunächst auf der

Piazza di Porta San Giovanni

Der Platz reicht bis zur Aurelianischen Mauer mit den beiden Toren.
Zunächst sieht man die antike Porta Asinaria,


dann die verkehrsumtoste Porta San Giovanni - von Papst Gregor XIII. in Auftrag gegeben.


Gegenüber der Hauptfassade von San Giovanni in Laterano ist eine Statuengruppe mit
Franz von Assisi und seinen ersten Gefährten aufgestellt.
Sie waren im Jahre 1210 zum Lateran gekommen, um sich ihre Lebensweise von
Papst Innozenz III. bestätigen zu lassen.


Diese Genehmigung der Ordensregeln erhielt er wohl wegen des Traumes von Innozenz III., in dem Franzikus die Lateransbasilika vor dem Einsturz rettet.
Sowohl der Traum, als auch die Begegnung wurden von Giotto vortrefflich in Assisi dargestellt.

An der Franziskus-Gruppe endet der Franziskaner-Pilgerweg von Florenz nach Rom.

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Ebenfalls von der Piazza di Porta San Giovanni hat man eine guten Blick auf das

Triclinium Leonianum


Die mosaikgeschmückte offene Apsis gehörte früher zum Speisesaal des Lateranspalastes - dem Triclinium Leonianum, in dem einst die Päpste Kaiser und Könige bewirteten .
Das Mosaik aus dem 8. Jahrhundert wurde 1743 kopiert und hier aufgestellt.
Es zeigt Petrus, wie er Papst Leo III. die Stola und Kaiser Karl dem Großen die Fahne übergibt.
Detail
Petrus trägt den runden Nimbus der Heiligen, Papst und Kaiser die eckigen Nimben der Lebenden.
Das Mosaik soll zeigen, daß auch die weltliche Macht des Kaisers gottgegeben ist.


Im gleichen Palast befindet sich die
Scala Santa


Die Scala Sancta wurde der Überlieferung nach von der
Heiligen Helena - der Mutter Konstantins - von Jerusalem mitgebracht und im Lateran eingebaut. Der Legende nach betrat Jesus die Treppe auf dem Weg zu Pontius Pilatus. Die Stufen sind heute zum Schutz mit Holz verkleidet (mit Sichtfenstern versehen) und dürfen nur knieend erstiegen werden. Seitlich führen aber ganz normale Treppen nach oben, zur Kapelle Sancta Sanctorum- bezeichnet als heiligster Ort dieser Welt. Sie war im alten Lateranspalast die päpstliche Hauskapelle und enthält viele Reliquien, darunter ein angeblich von Engeln gemaltes Bildnis von Jesus Christus.



 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, besonders für die Geschichte der Helena (nicht ganz unbekannt). Es ist schon interessant von welchen Häuptern heute der Heiligenschein so herableuchtet 8O

meint Ludovico
 
Liebe dentaria!

Danke für deinen Bericht, der einiges in mir wieder lebendig werden lässt:
- Unsere erste Reise nach Rom fand ihr krönendes Ende mit einer feierlich gesungenen Messe im Lateran am Abend des 31. Dezember 2008. Rom hatte uns endgültig "eingefangen"!
- Anlässlich einer weiteren Romreise ließen wir es uns nicht nehmen, die Scala Santa selbst "unter die Knie" zu nehmen. Hart, aber beeindruckend. Urprünglich wollte ich mich möglichst schnell nach oben beten (nicht Rosenkranz, sondern ein kurzes persönliches Bittgebet), aber die vor mir nach Erlösung Strebenden (zwei Nonnen, eine im Pelzmantel gekleidete fesche und junge, immert wieder tief aufseufzende Römerin) ließen eine zeitliche Abkürzung nicht zu: Autsch! Überholen unmöglich! :]

lg

Paganus
 
Zuletzt bearbeitet:
- Anlässlich einer weiteren Romreise ließen wir es uns nicht nehmen, die Scala Santa selbst "unter die Knie" zu nehmen. Hart, aber beeindruckend. Urprünglich wollte ich mich möglichst schnell nach oben beten (nicht Rosenkranz, sondern ein kurzes persönliches Bittgebet), aber die vor mir nach Erlösung Strebenden (zwei Nonnen, eine im Pelzmantel gekleidete fesche und junge, immert wieder tief aufseufzende Römerin) ließen eine zeitliche Abkürzung nicht zu: Autsch! Überholen unmöglich! :]

Ohje, dann hat es wohl länger gedauert! ;)

Ich habe die Treppe auch schon so überfüllt erlebt,
daß sich eine Schlange davor gebildet hat und einige Gläubige die Nebentreppe kniend und betend benutzten.​
 
Piazza di San Giovanni in Laterano

Verläßt man die Kirche SS. Salvatore della Scala Santa wieder durch den Haupteingang,


so sieht man auf die
Piazza di San Giovanni in Laterano



Bis zum Jahre 1471 standen hier die berühmten Bronzefiguren:
Der Dornauszieher




Der Standplatz gewährte ihnen Schutz vor Zerstörung.
Durch Schenkung von Sixtus IV. an die Stadt Rom bildeten sie den Grundstock der Kapitolinischen Museen.
Noch bis 1538 stand hier auch die antike Reiterstatue des Marc Aurel ,


der in dieser Gegend seine Kindheit verbrachte. Doch schon bald sollte der Platz ein neues Zentrum erhalten.

Obelisk
Dieser Obelisk ist mit 31 m der höchste in Rom. Er stammt aus dem Tempel des Amun in Theben und wurde erst 357 n. Chr. im Auftrag von Constantius II., dem Sohn Konstantins des Großen, nach Rom gebracht. Er stand zunächst in der Mitte der Spina im Circus Maximus, wurde im 6. Jahrhundert gestürzt, lag ewig unter der Erde des Gemüsegartens von Santa Maria in Cosmedin und wurde schließlich 1588 von Domenico Fontana im Auftrag von Sixtus V. hier aufgestellt.
Die Obelisken vor den Hauptkirchen sollten den Pilgern ihr Ziel weisen.


Lateranpalast

Der alte Lateranpalast war wesentlich größer als das heutige Gebäude. Er enthielt wohl selbst für die Stadt Rom eine ungewöhnliche Pracht. Die Ruine wurde im 16. Jh. unter Sixtus V. abgerissen. Die Trümmer wurden an der Via Appia aufgetürmt und bildeten angeblich einen Berg aus Gold, der selbst zu Goethes Zeiten noch zu sehen war.

Der neue Palast wurde dem Palazzo Farnese nachempfunden
und von Domenico Fontana 1586-89 erbaut.
Nochmals Geschichte schrieb der Palast am 11. Februar 1929 mit dem Abschluß der Lateranverträge.

Für ein weiteres Bauwerk fehlt mir heute leider die Zeit.

Baptisterium


Das Baptisterium stammt noch aus der Zeit des Konstantin und war Vorbild für viele Taufkirchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Via Papalis I.

Der Fluchtweg der Päpste vom Vatikan zur Engelburg ist - nicht erst seit Dan Brown - wohlbekannt.
Die Päpste hatten aber bereits in den Zeiten, als sie im Lateran residierten, eine Fluchtmöglichkeit.
Es handelte sich um einen unterirdischen Gang von San Giovanni in Laterano zur gut befestigten Kirche Santi Quattro Coronati.
Da es nicht möglich ist, diesen Gang zu benutzen, lege ich den Weg oberirdisch zurück.

Von der Piazza di San Giovanni in Laterano verabschiede ich mich mit schmachtenden Blicken auf die Dachterrassen. :blush:



Die Via Merulana würde mich nun direkt zu Santa Maria Maggiore führen. :idea:


Sind hier Teile des alten Lateranpalastes verarbeitet? :twisted:


Für einen Kaffee habe ich leider auch noch keine Zeit! :roll:


Schon wieder eine tote Palme! :(


In dem schmalen Gäßchen ist eine Autowerkstatt! 8O


Ein Blick hinüber zur Pool-Dachterrasse meines Sommer-Hotels! 8)


Und dann - Santi Quattro Coronati! :nod:

 
Zuletzt bearbeitet:
Für ein weiteres Bauwerk fehlt mir heute leider die Zeit.​

Baptisterium


Das Baptisterium stammt noch aus der Zeit des Konstantin und war Vorbild für viele Taufkirchen.​


SCHADE - ich persönlich mag das Baptisterium sehr ...

Ja, aber ich mußte mit meiner Zeit einfach sehr haushalten -
vor dem Mittagessen standen noch 3 Kirchen auf dem Programm! ;)
Allerdings kenne ich eine davon recht gut und die andere gehört quasi zu meinem Pflichtprogramm in Rom. :nod:​
 
Santi Quattro Coronati

Santi Quattro Coronati

Zunächst betrete ich die beiden Höfe.


Der erste Hof war früher der Portikus der Kirche,
der zweite Hof war Teil der Kirche.
Eine Kirche wurde hier bereits in frühchristlicher Zeit errichtet,
unter Leo IV. erneuert, von den Normannen 1084 niedergebrannt und schließlich in verkleinerter Form wieder aufgebaut.
Details sind auf der Homepage des Klosters nachzulesen, auf der man auch die interessante Grundriß-Entwicklung betrachten kann.



An der Türe zum Kreuzgang steht eine Nonne und fordert mich zur Eile auf,
sie schließe in einer Minute.
Als ich brav nur einen Blick in den wunderschönen Kreuzgang werfe und wieder zur Tür strebe, fordert sie mich auf, einmal herumzugehen.
Gesagt - getan!




Der Kreuzgang stammt aus dem 13. Jahrhundert.
In der ganzen Klosteranlage spürt und sieht man die lange
Geschichte.


Historisch am interessantesten ist die Silvester-Kapelle aus dem Jahre 1246 mit bedeutenden Fresken.
Leider Fotografie-Verbot! :(

Hier wird die Konstantinische Schenkung bildlich dargestellt - eine frühe Form der Propaganda.
Einer der Ersten, der diese mittelalterliche Fälschung aufdeckte, war Nikolaus von Kues, zu dessen Grabmal ich bald kommen werde.
 
Danke für die Links! :thumbup:​

Hätte ich mich nicht an das Verbot gehalten,
so wären die Bilder sicherlich qualitativ deutlich schlechter ausgefallen! :blush:​

tacitus schrieb:

Taufe (und gleichzeitige Heilung vom Aussatz) Kaiser Konstantins

durch Papst Silvester



Konstantin überlässt Papst Silvester die kaiserlichen Privilegien

und den Lateranspalast


Konstantin unterwirft sich Papst Silvester,

indem er ihm den sog. Stratordienst leistet,

d.h. als Knecht sein Pferd führt



Schön der Papst auf dem Schimmel - so ritt er die Via Papalis entlang!​

Ich sehe gerade, den weiteren Weg sind wir zunächst gleich gelaufen! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo dentaria,
schön, mit Dir nach SS. Quattro Coronati zu gehen :!:
Als ich das letzte Mal dort war, waren - leider, aber es war mittags - alle Türen total "verrammelt". Aber ich erinnere mich noch gut an die schöne Silvester-Kapelle :nod: in der mir u.a. besonders die Darstellung über der Eingangstür gefällt, in der die Engel das Himmelszelt (mit Sternen und Mond) aufrollen. Eine schöne Symbolik finde ich.


Freue mich auf weitere Papalis-Wege mit Dir.
Pasquetta
 
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