Rom Anfang März 2013 mit 2jährigem Kind

andydomingo

Civis Romanus
Nach den vielen Hilfen aus diesem Forum erscheint nunmehr, wie versprochen, der Reisebericht:

Vorbereitung:
Berufsbedingt hatte ich leider sehr wenig Zeit, um die Reise vorzubereiten. Ich ging davon aus, dass mit zwei handelsüblichen Reiseführern (Lonely Planet; Baedeker) man auch kurzfristig schon zurecht kommt. Das mag auch stimmen, aber ich bereue es nicht, kurzfristig hier im Forum ein paar wertvolle Tipps eingeholt zu haben.

Meine Empfehlungen für die Vorbereitung sind aber folgende - insoweit greife ich dem Berichtsinhalt etwas vor - :
Wer ein Smartphone hat, sollte sich unbedingt ein paar Apps installieren, die das Leben sehr viel leichter machen. Ich will hier keine Werbung machen, aber eine ohnehin sehr bekannte App ist die Tripadvisor-App. Wenn man gerade aus einem Monument kommt und unerwarteterweise Hunger hat und das geplante Restaurant geschlossen hat, findet man hier schnell Ersatz.

Ein paar einschränkende Hinweise gerade zu Tripadvisor (meine individuelle Meinung ohne Anspruch auf Verallgemeinerungsfähigkeit oder gar objektive Richtigkeit):

Erstens machen die Römer selbst intensiv WErbung mit guten Tripadvisor-Bewertungen (Nähe Fontana di Trevi geradezu gepflastert mit Tripadvisor). Es finden sich sicherlich auch viele gefälschte Bewertungen (exzessiv positiv oder - vom Wettbewerb - negativ), sodass man die Extreme ausblenden sollte und, vor allem, einige Berichte auch lesen sollte. Man merkt schnell, ob ein Bericht gefälscht ist. Manche Berichte sind auch echt, aber es werden eher unverhältnismäßige Noten vergeben ("Essen gut, aber Kellner kam fünf Minuten zu spät - ein Stern"). Andere Berichte sind wohl auch in einer "positiven Grundstimmung" verfasst: Wer in Rom Tourist ist, ist häufig gutgelaunt und neigt vielleicht dazu, auch eher durchschnittliche Restaurants in den Himmel zu loben.

Aber gleichwohl: Tripadvisor ist ein hilfreiches Werkzeug, und wir haben nur einmal die Grundtendenz nicht eilen können (siehe unten).

Sehr hilfreich ist auch die Homepage von ATAC, weil dort ein Routenplaner ist. Dieser hat es uns ermöglicht, sehr kurzfristig und flexibel zu reagieren. Auf dieser Seite ist dessen Funktion anderweitig beschrieben. Man muss halt immer wissen, wie die Straße heißt, wo man hinmöchte. Anders als hier im Forum beschrieben kann man diese Adresse aber auch herausfinden, indem man (z. B. auf seinem Smartphone) google maps verwendet oder einfach das Monument eingibt plus "Adresse".

Anreise
Mit Air Berlin am 03. März Ankunft um 19.15 Uhr an Fiumicino. Gepäckausgabe ging überraschend schnell, ca. 15-20 Minuten nach Ausstieg. Einzig die Falschauskunft bzgl. unseres Buggys war etwas ärgerlich: Man sagte, er liege „auf dem Band“; ich schöpfte zum Glück schon nach wenigen Minuten Verdacht und ging selbst um die Ecke, wo der Wagen erwartungsgemäß neben anderen Buggys lag.

CIS-Kauf ging unproblematisch in einem Geschäft für Zeitschriften.

Nach dem Ausstieg wurden wir schnell von Shuttle-Anbietern bedrängt. Wegen unserer Tochter entschlossen wir uns, ein Taxi oder ein Shuttle zu nehmen. Das Shuttle hatte zum Glück kurzfristig einen Kindersitz im Angebot, sodass wir es für 45 Euro nahmen. Ich schaltete interessehalber meine Google Maps ein und stellte fest, dass die Fahrt dem (auf den ersten Blick) besten Weg entsprach. Entgegen der Ankündigung, uns als erste herauszulassen, gab es einen Zwischenstopp, der aber wirklich auf dem Weg lag.

An dieser Stelle ein Tipp: Kindersitze für zweijährige Kinder oder gar für noch kleinere Kinder scheinen rar zu sein. Bei der Rückfahrt (siehe unten) hatten wir Schwierigkeiten. Hier empfiehlt sich vielleicht eine gute Planung im Vorfeld, z. B. durch entsprechende Reservierung ein paar Tage vorher. Insofern hatten wir mit dem (aufdringlichen) Shuttle am Flughafen sogar Glück. Es war etwas billiger als die Taxi-Flat (welche transparent auf jedem Taxi prangt: Fiumicino 48 Euro, Ciampino 30 Euro).

Abendessen dann im „La Lampada“ Via Quintino Sella 25, auf Empfehlung eines Kellners. Sonntags abends sind offenbar viele Restaurants zu (zumindest in der Nähe unseres Hotels „Romanico Palace“, Boncompagni 37, Ecke Piemonte). Dort haben wir Gnocchi mit Fleischbällchen und Spaghetti Vongole gegessen. Schönes Ambiente, Essen in Ordnung, aber nicht herausragend. Tiramisu war sehr lecker, also für den ersten Abend ein gelungener Einstand. Preise waren nach unserer Wahrnehmung in Ordnung.

Hotel

Wir waren im Hotel „Romanico Palace“ untergebracht (nicht Veneto Palace, was nebenan liegt- hatte mich vertan). Ein schönes Hotel; unserem im Vorfeld geäußerten Wunsch nach einem ruhigen Zimmer war entsprochen worden. Das Frühstück ist auf der überdachten Terrasse. Das Frühstücksbuffet ist wirklich in Ordnung und recht reichhaltig; einzig manche Äpfel waren von innen faul, was aber auf meine Beanstandung hin auch geändert wurde. Das Zimmer war nicht riesig, aber schön dekoriert; das Bad war modernisiert und hatte eine moderne Dusche. Über die Sauberkeit konnten wir uns nicht beklagen. Das Kinderbett stand, wie versprochen, bereit. Das Hotel spricht zwei Restaurantempfehlungen in einer Broschüre aus (Cesarina und Mariano), die aber bei Tripadvisor nur durchschnittlich bewertet wurden und im Übrigen am Sonntag geschlossen waren.

Kleines (aber wirklich vernachlässigenswertes) Manko: Auf die Frage, welchen Bus man am besten zum Kolosseum nimmt, wurde uns die 63 bzw. 83 bis Piazza Venezia empfohlen. Diese Empfehlung ist natürlich suboptimal, weil ein paar Meter weiter die 80 direkt zum Kolosseum führt und der Weg dorthin bei Regen durchaus unangenehm sein kann (siehe sogleich). Aber natürlich kann nicht jeder Rezeptionist die Feinheiten des Busnetzes kennen (kenne ich in meinem Wohnort auch nicht), sodass man sich die „objektiven“ Informationen am besten selbst über die Homepage von Atac beschafft.



Noch ein weiterer genereller Tipp: Die Busse sind deutlich kinderwagenfreundlicher als die Metro. Aufzüge sind nur vereinzelt vorhanden, und man muss an den meisten Stationen wenigstens einige Stufen tragen und den Rest über Rolltreppen gehen.


Reiseablauf Montag


Am Montag ging es in den Vatikan. Wir hatten Tickets für 10.30 Uhr reserviert, weil wir die Kleine nicht aus dem Bett werfen wollen. Es war genau die richtige Zeit. Zu Fuß zu Barberini (oder auch mit einem der vielen Busse, die dort vorbeifahren) und dann Metro Richtung Battistini, Ausstieg Ottaviano. Es war überraschend leer. Bei meiner letzten Reise waren vor dem Vatikanmuseum draußen lange Schlangen – diesmal hätte man wahrscheinlich sogar beim kurzfristigen Kauf nicht warten müssen.

Gleichwohl kann ich die vier Euro Zusatzkosten für den Onlinekauf nur jedem empfehlen. Es gibt nämlich eine „Extra-Schlange“ für die Onlineticket-Abholer. Geht man davon aus, dass die „reguläre Schlange“ extrem lang ist, so kann man diese über die „Online-Schlange“ umgehen. Wie lang diese normalerweise ist, weiß ich nicht. Am Montag waren ca. 8 Leute vor uns für den Ticketkauf-Wartezeit ca. 10 Minuten.

Dann ging es in das vatikanische Museum, wo wir von ca. 11 Uhr (mit Audioguides – hier war die Wartezeit fast länger als beim Ticketabholen) bis ca.16.00 blieben (Schließung um 17 Uhr, glaube ich).

Ein kinderspezifischer Tipp: Im Eingangsbereich sind die vatikanischen Museen sehr kinderfreundlich – später nicht mehr, sodass man sehr anstrengende Tragereien über enge Treppen einplanen sollte und ggf. auf Tragehilfen zurückgreifen sollte. Wer das vatikanische Museum in dieser Hinsicht z. B. mit dem Louvre vergleichen will, sei gewarnt: Der Louvre bietet insofern eine deutlich bessere Infrastruktur.

Dann in den Petersdom, wo der Buggy abgegeben werden musste. Die Kleine wollte im Dom unkontrolliert herumrennen, sodass wir uns schnell aufteilten (einer spielt, der andere schaut). Die Kuppel ging leider nicht mehr, weil wir erst gegen 16.30 Uhr ankamen, aber das war nicht schlimm.

Dann aßen wir ein Eis in einer Eisdiele an der Piazza del Risorgimento (war in Ordnung, Namen hab ich leider vergessen) und aßen – auf Empfehlung lokaler Bekannter – in „La Griglietta“, via Germanico 170. Dort empfanden wir das Essen als typisch; wir aßen leckere Artischocken und eine große Platte gegrillten Fleisches. Nach unserer Einschätzung empfehlenswert, auch wenn die Tripadvisor-Bewertungen hier uneinheitlich ausfallen.

Rückfahrt mit dem Bus dann von der Piazza della Liberta (hier mussten wir einen großen Umweg fahren, weit nach Süden und dann umsteigen an der Via Corso – geht wahrscheinlich schneller über Piazza del Popolo oder sonst mit ca. 100 Meter laufen).

Da das Wetter zudem noch gut war, ein sehr schöner erster Tag.


Weitere Teile des Berichts ergänze ich noch an dieser Stelle.
 
Na, das war ja mal eine flotte Rückmeldung :eek: :thumbup: ... humocs und ich wähnten euch sogar noch in Rom! :~ :]

Schön, dass ihr so viele positive Erfahrungen sammeln konntet ... oder jedenfalls hoffe ich doch, dass es in dieser Weise weitergeht. ;)
 
Danke für die ganz persönlichen Eindrücke mit Kleinkind. Ich denke, dass diese besonders wertvoll für andere Romreisende in ähnlicher Situation sind, bzw. sein werden.

Noch zu den Anmerkungen VM. Habt Ihr die Treppen oder den Lift genutzt. Ich war vor wenigen Jahren mit Rollstuhlfahrer unterwegs. Das Personal der VM war sehr entgegenkommend beim Etagenwechsel. Ich gehe mal davon aus, dass dieser Service auch für Familien mit Kinderwagen zur Verfügung steht.
 
Nunmehr möchte ich den Bericht fortsetzen. Was die Anregung von Ludovico ROB angeht: In der Tat gibt es durchaus Aufzüge für Behinderte; aber jedenfalls im vatikanischen Museum hat man uns nicht signalisiert, dass wir die Aufzüge benutzen dürften (und an einer Stelle hat man uns sogar darauf hingewiesen, dass zwischen Behinderten und Kinderwagen differenziert werde). Wahrscheinlich ist dies nicht die offizielle Vorgabe – aber dennoch sollte man nicht sicher damit rechnen können, im vatikanischen Museum sich flexibel mit Aufzügen bewegen zu können.

Nun zum Dienstag: Da wir vom ereignisreichen Montag noch sehr erschöpft waren, kamen wir erst recht spät aus dem Hotel und trafen an der Piazza Venezia erst gegen 11.45Uhr ein. Leider verzichtete ich für einen Moment auf das Navigationsgerät und verlief mich zunächst (ich lief nicht „links“ am Vittoriano vorbei, sondern „rechts“). Wir kletterten dann den Kapitolshügel hoch, stellten aber fest, dass leider auf dieser Seite ein Eintritt zum Forum nicht möglich ist. Daher liefen wir dann zum Kolosseum zurück und besichtigten dies. Es war nicht erforderlich, den Eintritt an der Via San Gregorio (Forums- bzw. Palatineingang) zu kaufen, weil es –wohl auch wegen des schlechten Wetters – leer war. Wir entschlossen uns – wieder wegen des Regens und weil für den nächsten Tag „lediglich“ Bewölkung angesagt war – das Forum erst dann zu machen (Kolosseum und Forum-Eintritt muss man nicht an demselben Tag machen) und gingen dann im „Luzzi“ essen.

Das Luzzi war leider eine Enttäuschung: Der gegrillte Oktopus war verbrannt und die Nudeln (Lasagne bzw. Gnocchi) schmeckten eintönig. Es wirkte irgendwie wie eine 08/15-Touristenbude, auch vom Ambiente. Ich möchte das Luzzi aber nicht mies machen: Zum einen war es sehr günstig (insgesamt bezahlten wir für drei Essen und eine Flasche Wasser 26 Euro), zum anderen lauten die Empfehlungen eher dahin, Pizza zu bestellen. Auf Tripadvisor kursieren Gerüchte, dass der „gute“ Pizza-Koch nur abends arbeite. Vielleicht hatten wir und das Luzzi nur einen schlechten Tag; aber ich kann eben nur meine Erfahrungen berichten.

Wir sind dann (da es schon recht spät war) zu den Caracalla-Thermen gefahren. In diesem Zusammenhang ein wichtiger Hinweis: Im Internet findet sich (bezogen z. B. auf Kolosseum und weitere antike Monumente) häufig der Hinweis, dass diese Monumente geöffnet seien bis „1 Stunde vor Sonnenuntergang“. Das ist als Orientierung wenig hilfreich, da in Wirklichkeit 16 Uhr gemeint ist. Wer also im Internet nach der Zeit des Sonnenunterganges schaut, kann möglicherweise zu der Annahme verleitet werden, die Einrichtungen seien länger geöffnet als in Wirklichkeit. Gewiss ist diese Orientierung am Sonnenuntergang dem Umstand geschuldet, dass im Sommer die Öffnungszeiten länger sind. Aber man sollte vorsorglich vorher anrufen.

Die Busverbindung zu den Caracalla-Thermen ist leider nur mittelmäßig, jedenfalls wenn man direkt in der Straße davor aussteigen möchte. Man kann vom Circus Maximus zwar laufen, aber bei dem Wetter machte es echt keinen Spaß. Die Thermen sind natürlich äußerst beeindruckend; leider wollte man uns um 15 Uhr keinen Audioguide mehr geben, weil das Wetter zu schlecht sei und die Zeit ohnehin nicht reiche; man empfahl uns den Erwerb eines Buches. Dieser sarkastische Kommentar hielt uns aber nicht vom Staunen ab. Zum Glück sind wir noch rechtzeitig „unter die Erde“ gegangen: Um 15.30 Uhr wurde anderen Besuchern einfach der Zutritt versperrt. Leider scheinen manche Mitarbeiter die Mentalität zu haben, dass beim Schluss um 16 Uhr ab 15.30 Uhr alles leer zu sein hat. Im Großen und Ganzen waren die Mitarbeiter der Museen in Rom freundlich, aber es gab auch Ausnahmen – wie in dieser Therme.
Dann Rückfahrt ins Hotel, weil es uns insgesamt zu kalt war. Nach kurzem Ausruhen in die Stadt und zur Gelateria Valentino, die bei Tripadvisor auf Platz 2 steht. Der Inhaber gab sich gezielt bescheiden, aber wusste genauestens Bescheid. Das Eis hat aber auch gut geschmeckt, besonders die Sorten Amaretto und dunkle Schokolade; weniger gut fand ich Karamell.

Weiteres folgt noch, ebenso die Einträge bzgl. der Restaurants/Eisdielen hier im Forum.
 
Die Busverbindung zu den Caracalla-Thermen ist leider nur mittelmäßig, jedenfalls wenn man direkt in der Straße davor aussteigen möchte. Man kann vom Circus Maximus zwar laufen, aber bei dem Wetter machte es echt keinen Spaß.
Letzteres ist verständlich. :nod:

Der Fußweg von dort aus beträgt ca. 650 m. Die Verbindung mit Bus bis Barberini, Metro A bis Termini und Bus 714 (ab Termini alle 10 Min., tagsüber) bis Terme Caracalla (hatte deine App das drauf?) hätte ca. 200 m Einsparung erbracht, also noch 450 m zu Fuß. Aber ob das den Bock wirklich fett gemacht hätte ... :~
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
vielen Dank Andydomingo,

viel erlebt mit jünstem Romfan:thumbup:, Du schreibst so viel und so schön.

Danke!

LG

Qing
 
Hallo allerseits noch einmal,

ich wollte nunmehr weiter schreiben, bevor die Erinnerung verblasst; berufliche und familiäre Verpflichtungen haben mich davon bislang leider abgehalten.

Ich fürchte, ich schaffe es nicht mehr ganz, jeden Tag im Detail nachzuerzählen, aber möchte die wichtigsten Erlebnisse/Erfahrungen herausstellen:

Essen
Gute Erfahrungen gemacht haben wir - abgesehen von dem erwähnten La Griglietta - mit einem (leider nur abends geöffneten) Fischrestaurant in Trastevere mit dem Namen "Fish Market". Geöffnet abends ab 19.30 Uhr (eventuell Sonntags auch mittags, wie eine Römerin andeutete, aber das konnte ich nicht bestätigen), gibt es dort vielfältige Fischgerichte mit guter Qualität zu günstigen Preisen - fanden jedenfalls wir. Der Laden ist ab spätestens 20 Uhr sehr voll; wer probieren möchte, sollte also pünktlich kommen. Das Restaurant ist in der Viccola della Luce in Trastevere, kann also z. B. von Termini angefahren werden mit der Linie H (Richtung Dei Capasso).

Gute Pizzen fanden wir bei "Berninetta" (via Pietro Cavallini 14); eine leckere Spaghetti Carbonara in einem Restaurant in der Via della Luce in Trastevere (Antica Trattoria Da Carlone, als wir den "Fish Market" leider geschlosen vorfanden). Generell muss man in Rom sagen, dass es wohl wenige katastrophale "Touristenfallen" zu geben scheint. Selbst bei den sehr stark von Touristen frequentierten Lokalen waren die Preise zumeist noch moderat - sofern man nicht direkt an der Piazza Navona essen wollte. Gleichwohl hilft TripAdvisor immer, wie ich schon sagte, für eine Groborientierung, trotz Eigenwerbung der Betroffenen.

Probiert haben wir dann noch den Tartuffo an der Piazza Navona im "Tre Scalini" (welches sich einen verbalen Kleinkrieg mit dem benachbarten "Ai Tre Tartuffi" lieferte). Nicht schlecht, aber wahrscheinlich auch keine 10 Euro wert. Gleichwohl fanden wir das Geld auch nicht "zum Fenster hinausgeworfen".

Was TripAdvisor vielleicht dennoch nicht (völlig) ersetzen kann, sind Tipps von Einheimischen. Natürlich hängt auch hier vieles von den Geschmäckern ab, und auch Einheimische können sich irren - aber wir hatten gute Erfahrungen (Fish Market; Griglietta; Berninetta). Die hätten wir allein über Tripadvisor nicht gefunden. zwar sind die bewertungen dort nicht besonders schlecht, aber sie gehen in der Masse unter, wenn man nicht zufällig daran vorbeiläuft.

Die weiteren Tipps, die wir nicht ausprobieren konnten (natürlich auf eigenes Risiko ausprobieren!): Da Oio a Casa Mia, Via Galvani 45;
L'Archetto, Via Germanico 105 (angeblich für neapolitanische Pizza); Giggetto al Portico D'Ottavia (hat bei TripAdvisor nur drei Sterne).

Alle Restaurants hatten Kinderstühle (bis auf der Fish Market - aber das war für uns das Highlight).

Wer sehr günstig reisen möchte, kann auch immer jeweils einen Supermarkt in der Nähe suchen (es gibt eine hohe Dichte an Despar und sonstigen Läden, z. B. Mini-Carrefour) und dort z. B. Obst, Gemüse, Joghurts etc. einkaufen.

Erlebnisse

Weitere Dinge, die wir besichtigt haben (nicht abschließend):

- Santa Maria Maggiore, San Giovanni (die großen Kirchen sind länger als bis 18 Uhr auf - sollte man sich zu Nutze machen);
- Augustus-Museum und Ara sacris;
- Galleria Borghese;
-sowie die Monumente, die man "nebenbei" besichtigen (Pantheon, Fontana di Trevi, Piazza di Spagna, Piazza del Popolo);

Was uns fürs nächste Mal noch bleibt (ebenfalls nicht abschließend):

-Appia Antica (bei gutem Wetter);
- Kirche San Clemente;
- Engelsburg
- St. Paul vor den Mauern (haben wir aber wenigsten von außen gesehen bei Rückfahrt zum Flughafen).

Die Galleria Borghese ist sehr empfehlenswert, was ich vorher nicht dachte (ich bin andererseits auch kein Kunsthistoriker und habe Reiseführer nicht gelesen). Aber die Dichte an hochwertigen Kunstwerken, die man dort findet, ist beeindruckend und verschlägt einem die Sprache. Man muss reservieren und erhält ein bestimmtes Zeitfenster zum Betreten (z. B. 13, 15, 17 Uhr). Wir benötigten einen Vorlauf von ca. 1,5 Tagen (kann in der Hochsaison auch mehr sein). Die Reservierung hat ihren guten Grund: Das Museum ist recht klein und hat wenig Platz für Besucher. Ferner muss man den Kinderwagen dort abgeben und ein schlafendes Kind ggf. wecken- also lieber so planen, dass das Kind nicht schläft. Das fanden wir etwas bedauerlich, zumal für behinderte Menschen dort eine Infrastruktur vorhanden war. Aber es ist nun einmal so, und deshalb dieser Hinweis.

Achtung: Kindersitze
Zum Thema Kindersitze: Nach Auskunft des Hotels kann man Taxen mit Kindersitzen nicht bestellen (geht bestimmt, aber sicher nur mit Vorlauf). Shuttles mit Kindersitzen benötigen ebenfalls Vorlauf. Wir konnten die Kleine auf der Rückfahrt nur auf einem provisorischen Sitz anschnallen, weil der Rezeptionist uns etwas anderes versprochen hatte, wir aber dennoch zum Flughafen mussten. Hier lohnt es sich, ggf. von Deutschland aus Telefonate zu führen.

Fazit
Wir sind sehr zufrieden mit der Reise. Ich möchte mich noch einmal für die tatkräftige Hilfe aus dem Forum bedanken. Was ich beim nächsten Mal ändern werde.

- ggf. hätte sich doch der Roma-Pass gelohnt;
- früher das Forum aufsuchen;
-Ersatz-Akku für Smartphone mitnehmen.
- eine "geographische Grobplanung" kann (ohne den Stress zu vergrößern) die Effizienz verbessern.
- falls die Jahreszeit es gebietet: ggf. eine Alternativplanung für den Fall des unvorhergesehen schlechten Wetters.


Allen Unterstützern noch einmal Danke!
Viele Grüße
Andydomingo
 
Fazit
[...]
- früher das Forum aufsuchen;
Das sei allen Romreisenden empfohlen (Du meinst ja sicher mit Forum unser Rom-Forum hier;)) und vor allem auch ruhig sofort Fragen stellen, damit uns auch Zeit bleibt, passende Antworten zu "basteln".:nod:

Vielen Dank für die ausführliche Schilderung Eurer Eindrücke, die sicher nicht nur Eltern mit Kleinkindern in Rom helfen.:thumbup::thumbup:

Gruß

humocs
 
Essen
Gute Erfahrungen gemacht haben wir - abgesehen von dem erwähnten La Griglietta - mit einem (leider nur abends geöffneten) Fischrestaurant in Trastevere mit dem Namen "Fish Market". Geöffnet abends ab 19.30 Uhr (eventuell Sonntags auch mittags, wie eine Römerin andeutete, aber das konnte ich nicht bestätigen), gibt es dort vielfältige Fischgerichte mit guter Qualität zu günstigen Preisen - fanden jedenfalls wir. Der Laden ist ab spätestens 20 Uhr sehr voll; wer probieren möchte, sollte also pünktlich kommen. Das Restaurant ist in der Viccola della Luce in Trastevere

Zu den Öffnungszeiten des Fish Market Trastevere, vicolo della Luce 2, mehr auf dieser Webseite.

Mo - Fr: 19:30 - 01:00
Sa - So: 12:00 - 01:00

Am Wochenende kann man also auch dort zu Mittag essen!

Es gibt auch ein Fish Market in der Via di Pietralata (nur Abendessen)

Gute Pizzen fanden wir bei "Berninetta" (via Pietro Cavallini 14)

Es gibt eine Webseite des Lokals: Ristorante pizzeria - Roma - La Berninetta

Danke für die Tipps! :thumbup:
 
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