Unser Rom - 7 einzigartige Tage in der heißen Julisonne.

sorella-maggiore

Civis Romanus
Stammrömer
Hallihallo :)

Nachdem ich mich hier mit den absolut besten Tipps eingedeckt hatte und jede meiner Fragen von euch beantwortet wurde, hatten meine Schwester und Ich eine absolut tolle Woche in Rom und sind nun wieder im trauten, verregneten Heim angekommen. Um noch ein wenig weiter in Erinnerungen zu schwelgen und natürlich auch einen kleinen Gegenbeitrag zu leisten, möchte ich ein wenig über unsere Woche in Roma berichten.

Der Bericht ist wohl typisch für einen ersten Rombesuch und beinhaltet die all bekannten Sehenswürdigkeiten ohne großem Hintergrundwissen und geschichtlichen Details. Denke aber dennoch, dass wir Rom auf unsere eigene Art und Weise sehr gut kennenlernen konnten und so schnell auch nicht vergessen werden.

Da es wohl auf einmal relativ viel werden würde, unterteile ich den Bericht wie viele zuvor in die einzelnen Tage. Der Ablauf der Reise kommt dem zuvor hier geposteten Plan (http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_21/romreise_im_juli_volles_programm-21964/) relativ nahe ;)

Einige fotografische Eindrücke (der insgesamt 7200 Bilder) werde ich hier wahrscheinlich einfach in einem Album reinstellen. :)

Tag 1 (Mittwoch – 11.07.12): Anreise – Area Sacre – Fontana di Trevi – Pantheon

Unsere Anreise verlief sehr unbeschwerlich! Los gings morgens um 7.00 mit dem Shuttle von Heidelberg á Frankfurt Airport und mit der Maschine pünktlich um 10.30 Richtung Fiumicino.


Begrüßt wurden wir dort nicht nur von der prallen Sonne, sondern auch von ganz lieben Angestellten, die uns nocheinmal über die Gültigkeit unserer CIRS aufklärten und mit uns den richtigen Zug nach Trastevere suchten. Das Umsteigen in die Tram 8 und das Finden unseres Appartements ging auch ohne Probleme und schnell saßen wir mit einem Lächeln auf dem Gesicht und leicht außer Puste (Frau hat viel im Koffer – 30° im Schatten) in unseren eigenen 4 Wänden.

Und wie hier im Forum zuvor gesagt, hätte die Lage wohl nicht besser sein können! Die Via dei Chiavari ist ruhig und dennoch super zentral gelegen. Umgeben von kleinen Restaurants und den immer gleichen Gesichtern, die uns morgens begrüßten, fühlten wir uns schnell heimisch. Eine Straße weiter fanden wir recht schnell auch noch einen kleinen Supermarkt (Punto), der uns mit allem Wichtigen, wenn auch recht teuer, versorgte und dessen Kassierer uns auch sehr bald wiedererkannten. Dort besorgten wir uns auch direkt nach der Anreise die wichtigsten Dinge wie Getränke und Reiseproviant!

Am besagten Abend machten wir uns nach einer längeren Siesta – bewaffnet mit Kamera und Stadtkarte - gleich auf zur Area Sacre del Largo Torre Argentina und schauten erst mal dem Stadttreiben und vor allem den Katzen beim Spielen und Ausruhen in der Nachmittagsonne zu.


Anders als in anderen europäischen Ländern kamen mir diese aber nicht sehr abgemagert und verwahrlost vor und so konnte ich als Tierliebhaberin mit ruhigem Gewissen weiter Richtung touristischem Zentrum laufen.

Klar, dass wir in der Abendsonne auch gleich mal auf die Fontana di Trevi zusteuerten und uns zwischen den Touristenmassen einen guten Platz erkämpften, um die ersten Bilder zu machen.


Da standen wir, alle den Blick in die gleiche Richtung. Das riesige Baugerüst auf der linken Seite des Brunnens und die laute Geräuschekulisse konnte ich mit zunehmender Müdigkeit zum Glück schnell ausschalten und so verweilten wir einige Zeit einfach dort mit Schauen und Analysieren, was die Meeresbewohner darstellen sollten. Irgendwann packte uns dann der Drang aus den Massen rauszukommen und wir „verliefen“ uns ohne einen Blick auf die Karte in die ruhigsten Gassen bis wir auf einmal vor der Rückwand eines riesigen, runden Gebildes standen – dem Pantheon. Am liebsten hätte ich die Augen zu gemacht und wäre rücklings zurück gelaufen, weil ich mir ein so spektakuläres Monument für einen wacheren Moment aufheben wollte, aber nein, wer weiß wann wir es nochmal bei Nacht sehen würden (tatsächlich fast jeden Abend ;) ) und dann blieben wir doch noch ein Weilchen auf der Piazza della Rotonda sitzen, staunten über die Front des Tempels und erfreuten uns am glatten Ablauf der Anreise.


Als zur Müdigkeit dann auch noch der Hunger kam, machten wir uns mit einem kleinen Umweg auf nach Hause über die Via del Corso (gleich mal schauen was hier so für Läden auf uns warten...) und beendeten den Tag mit Tütennudeln, wenig Worten, aber vielen ersten Eindrücken von einer Stadt, die uns die folgenden Tage noch sehr oft zum Staunen bringen sollte...
 
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Hallo,

vielen Dank für den Anfang Deines Reiseberichts:thumbup:

Einige fotografische Eindrücke (der insgesamt 7200 Bilder) werde ich hier wahrscheinlich einfach in einem Album reinstellen. :)

Falls Du die Fotos auch in Deinen Text einbinden willst, solltest Du sie in die Fotogalerie (und am besten dort in ein erstelltes Album - bspw. "Rom Juli 2012") hochladen. In der Fotogalerie kannst Du mehrere Fotos "in einem Rutsch" hochladen und hast beim Einfügen in Deinen Bericht auch mehr Optionen (u.a. Zoomfunktion).

Falls es dabei Probleme geben sollte, einfach fragen, wir helfen gern.
Weitere Informationen und Anleitungen finden sich auch in unserem Hilfe-/Anleitungsforum (dort bitte möglichst keine Fragen stellen):

Es empfiehlt sich, die Fotos (JPG-Dateien) vorher auf dem eigenen Rechner zu verkleinern, das beschleunigt einerseits das Hochladen und andererseits ist die Qualität dann meist besser.


Gruß


humocs
 
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Kann mich humocs' Bitte nur anschließen:
Einige fotografische Eindrücke (der insgesamt 7200 Bilder) werde ich hier wahrscheinlich einfach in einem Album reinstellen. :)
Bitte, bitte, in der Photogalerie - und nicht in einem Album, was nämlich das Betrachten in nur wenig mehr als Briefmarkengröße :thumbdown x( :thumbdown erlaubt.
 
Guten Morgen :p

Bitte, bitte, in der Photogalerie - und nicht in einem Album, was nämlich das Betrachten in nur wenig mehr als Briefmarkengröße :thumbdown x( :thumbdown erlaubt.

Keine Sorge :thumbup: Hab mir die Foto-Hochlad-Optionen bisher noch nicht genau angeschaut und hätte die Fotos wahrscheinlich automatisch einfach in die Galerie unter die passende Kategorie hinzugefügt ;) Hab bisher Fotos nur eingebunden im Reisebericht gesehn... dauert aber noch ein wenig bis ich durch alle durchgegangen bin und ein paar schöne rausgesucht habe ;)

Liebe Grüße
 

Auch von mir herzlichen Dank für den Beginn Deines Reiseberichts. Man liest die Begeisterung für Rom in jedem Satz! :thumbup:

Irgendwann packte uns dann der Drang aus den Massen rauszukommen und wir „verliefen“ uns ohne einen Blick auf die Karte in die ruhigsten Gassen bis wir auf einmal vor der Rückwand eines riesigen, runden Gebildes standen – dem Pantheon. Am liebsten hätte ich die Augen zu gemacht und wäre rücklings zurück gelaufen, weil ich mir ein so spektakuläres Monument für einen wacheren Moment aufheben wollte, aber nein, wer weiß wann wir es nochmal bei Nacht sehen würden (tatsächlich fast jeden Abend ;) )

Tja, das ist der Vorteil einer zentralen Unterkunft! Vor dem Pantheon zu sitzen gehört bei mir auch meist zu einem Tag in Rom.​
 
Bitte, bitte, in der Photogalerie - und nicht in einem Album, was nämlich das Betrachten in nur wenig mehr als Briefmarkengröße :thumbdown x( :thumbdown erlaubt.
Keine Sorge :thumbup: Hab mir die Foto-Hochlad-Optionen bisher noch nicht genau angeschaut und hätte die Fotos wahrscheinlich automatisch einfach in die Galerie unter die passende Kategorie hinzugefügt ;) Hab bisher Fotos nur eingebunden im Reisebericht gesehn ... dauert aber noch ein wenig bis ich durch alle durchgegangen bin und ein paar schöne rausgesucht habe. ;)
Lass' dir ruhig Zeit :nod: ... und die Aussage bzw. unserer Galerie beruhigt mich sehr. :nod: :] :thumbup: ;)
 
Bin nun doch mal 'schnell' alle Fotos durchgegangen und hab ein paar in die jeweiligen Kategorien eingefügt (hoffe die Zuteilung stimmt soweit...). Werde beim nächsten Teil des Berichts dann Bilder davon direkt einbinden.
Den ersten Teil kann ich (glaube ich) nicht mehr bearbeiten, finde jedenfalls den passenden Button bei mir nicht... aber soviel gabs da ja auch noch nicht zu sehn ;) Hoffe die 2-3 Rechtschreibefehler, die sich zu später Stunde eingeschlichen haben (Via dei Chiavari), stören niemanden :D

Teil 2 ist in Bearbeitung!
Ich wünsche euch ein schönes Restwochenende :)
 
Den ersten Teil kann ich (glaube ich) nicht mehr bearbeiten, finde jedenfalls den passenden Button bei mir nicht...

Hallo, sorella-maggiore,

Ja, das stimmt und wurde von cellarius im Zuge der Spam-Bekämpfung so eingerichtet.

Siehe: http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_18/spam_bekaempfung-20704/

Beiträge im Forum können nur noch für relativ kurze Zeit geändert werden, etwa, um Tippfehler zu korrigieren. Ich denke hier an einen Zeitrahmen von 15 oder 30 Minuten. Dieses Limit wird für Regulars (mehr als 100 Beiträge) automatisch aufgehoben.

Er kann diese Regelung aber für Dich aufheben. :nod:

Vielen Dank für den Beginn Deines Berichts, ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Die Bilder in der Fotogalerie sehen schon im Kleinformat toll aus. :nod: :thumbup:

Ein schönes Wochenende
wünscht
Simone
 
Hallo sorella-maggiore,
auch von mir ein herzliches Dankeschön für den Beginn Deines Berichts!

Herzlichen Gruß
Padre
 
Tag 2 (Donnerstag – 12.07.12): Campo dei Fiori – Piazza Navona – Pantheon & Trevibrunnen bei Tag – Spanische Treppe & Piazza di Spagna

Am Morgen unseres ersten richtigen Tages grummeln bereits Wolken über uns, als wir wach und gut gelaunt den Fuß in Roms Gassen setzen. Der Chef des Cafés gegenüber schaut uns mit einem Blick á la „Ach, sicher Deutsche, so touristisch wie die aussehen“ an und wir steuern geradewegs auf unsere zukünftige Lieblingsbäckerei „Roscioli“ zu, noch im Unwissen, wie sehr wir sie lieben werden.




Sie ist tatsächlich nur 2 Häuser weiter und somit die perfekte Ausrede für ein nicht ganz billiges, aber nahrhaftes Frühstück. Jeweils 3 von den kleinen Kirsch- und Aprikosen-Pies in der Tasche machen wir uns auf den kurzen Weg zum Campo dei Fiori, um die ersten Mitbringsel wie Pesto & farbige Nudeln (anstatt frische Lebensmittel :roll:) zu kaufen. Natürlich nerven uns die aufdringlichen Verkäufer, aber irgendwie nehme ich es ihnen hier nicht ganz so übel wie in anderen Städten :)



Ein für uns ganz überraschendes Erlebnis ereignet sich: Die Mutter eines Jungen ruft diesen beim Namen „Alessio!!“ und nach und nach ahmen alle Einheimischen ringsum den Ruf nach und auf dem ganzen Platz wird „Alessio“ gerufen, bis der kleine Junge ganz rot im Gesicht zu seiner Mutter gerannt kommt und sich peinlich berührt hinter ihr versteckt. Tradition oder nur Zufall? Wir legen unsere Souvenirs zu Hause ab und laufen noch einmal in die gleiche Richtung, schauen uns den Piazza Farnese und Umgebung an und schlendern gen Norden zum Piazza Navona bis – … - es anfängt zu regnen. Im Juli gibt es im Durchschnitt 2 Regentage; laut Wetterbericht besteht an jenem Tag dazu 0% Chance. Aber da man uns nach all dem Glück ärgern will, platscht es mit riesigen Tropfen auf uns leichtbekleidete Touristen nieder und wir stellen uns erst einmal ein wenig in den Souvenirshops unter, lassen uns aber nichts andrehen. Als sich die Sonne wieder heraustraut, können wir den „Platz der italienischen Atmosphäre“, wie wir ihn sofort nennen, in ganzer Kulisse genießen und umkreisen ihn einige Male. Dabei machen auf mich neben dem Vier-Ströme-Brunnen vor allem die rötlichen/orangenen Häuserfassaden, die offenen Restaurants und die vielen Kunsthändler einen bleibenden Eindruck.




Über die Via dei Coronari vorbei an vielen kleinen Antiquitätenläden, Blumenkästen und niedlich dekorierten Balkonen gelangen wir ganz unbewusst zur Engelsburg, laufen aber am Tiber entlang gleich wieder ins Zentrum zurück, denn wir sind auf der Suche nach einem ganz bestimmten Ort: Die Eisdiele Giolitti. Obwohl die Julisonne uns noch verschont, haben wir Lust auf eine Abkühlung und genehmigen uns in der berühmten, aber fast leeren Gelateria jeder 2 Kugeln Eis. Natürlich stellen wir uns erst mal ohne Bon an und lassen uns daraufhin über die Art der Bezahlung VOR der Bestellung belehren.



Mit dem köstlichen Eis in der Hand, das schneller schmilzt als wir mit Essen nachkommen, setzen wir uns wieder auf die Piazza della Rotonda mit Blick aufs Pantheon. Da wir nur sehr kurz bekleidet sind, entscheiden wir uns heute nicht ins Pantheon reinzugehen, sondern schauen uns noch einmal das Spektakel um den Trevibrunnen bei Tag an und sind verwundert & erfreut, dass er in der Mittagssonne viel unbesuchter ist.




Auf dem Nachhauseweg kommen wir in der Via dell‘Archetto an einer nett aussehenden Spaghetteria mit selbigem Namen vorbei und bestellen uns einen Tisch für den Abend. Nach einem kurzen Mittagsschlaf laufen wir in der jetzt erst recht heißen Nachmittagssonne mit langen Hosen und T-Shirts zum Pantheon und kommen gerade noch rechtzeitig vor der Schließung dazu ein paar tolle Bilder zu machen.




Mit Schweißflecken in den Kniekehlen vom vielen Bücken, um ein gutes Bild vom Lichteinfall zu bekommen, laufen wir durch die Via del Corso und Via dei Condotti zur Spanischen Treppe. Hier scheint die Zeit vor lauter Menschen betrachten, Treppen hoch und runtergehen, Rosenverkäufer abzuwimmeln und einmalige Bilder einzufangen schneller zu vergehen und ehe wir uns versehen geht die Sonne unter.




Da uns nur noch wenig Zeit bleibt nehmen wir eine Abkürzung durch die kleinen Gassen zu unserem reservierten Tisch und schließen den Tag mit einem Teller köstlicher Spaghetti all'amatriciana ab.


 
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Oh, wie schön, dass ihr Roscioli gefunden und für gut befunden habt. :nod:Zu Giolitti: seit Jahren ja unsere Lieblingsgelateria...8). Es lohnt sich gerade im Sommer sich nach drinnen zu setzen und 1,50 € "Platzgebühr" zu zahlen. Das Eis läuft kaum weg und man sitzt klimatisiert.:]

Danke für Deine ersten Eindrücke. Ich freue mich auf mehr!
 
Hallo sorella-maggiore,
akuter Schub einer heftigen Romitis :cry: x( - Dein Bericht über die ersten Eindrücke von Rom anlässlich Eurer Reise in der Julisonne 8) dorthin hat ihn ausgelöst ;) :]. Danke für den erfrischend-fröhlichen Bericht und ich freue mich auf Eure weiteren Spaziergänge durch Rom!
Gruß
Pasquetta
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Beginn und die erste Fortsetzung Deines Reiseberichtes


Ja, ja ... -> die "Romitis" -> sie findet immer mehr "Opfer" die sich infizieren lassen ;)

Ich freue mich auf die Berichte der folgenden Tage :!:
 
Danke für die ersten Teile des Berichts, ich freue mich schon, bei den Fortsetzungen "mitzuschwitzen". ;)
 
Tag 3 (Freitag – 13.07.12): Spanische Treppe – Piazza del Popolo – Via del Corso (Shopping) – Villa Borghese – Monte Pincio

Wir beginnen den Tag um 7Uhr morgens nach einem unruhigen Schlaf. Bis spät in die Nacht nippen die nationalen & internationalen Nachbarn im Innenhof an ihrem Wein und schwelgen über Gott und die Welt. Wäre ich nicht so müde, würde ich mich ein wenig dazugesellen. Über uns schaut eine Einheimische bis 2 Uhr nachts italienische Soap-Operas. Trotz der lauten Umgebung zieht es uns dann doch irgendwann ins Land der römischen Träume und am nächsten Morgen gehen wir mit einem Hauptziel in die Stadt: Shoppen bis der Geldbeutel leer ist. :D Wie Frau nun mal ist, haben wir uns schon vorab ein wenig über die beliebtesten Gegenden und Marken informiert und wollen im Laufe des Tages die Via del Corso & Nebengassen abklappern und nehmen uns die Via Cola di Rienzo für einen anderen Nachmittag vor. Da die Geschäfte noch lange nicht offen haben und wir den Morgen nicht verschwenden wollen, laufen wir mit einem Plastikbecher :)roll:) Cappuccino in der Hand zur Spanischen Treppe und genießen dort unser Heißgetränk und die zuvor gekauften Pies von Roscioli. Ganz anders als am Vorabend ist die Treppe bis auf 2-3 Frühaufsteher komplett leer und in morgendliches Sonnenlicht getaucht.




So ist uns trotz recht kühlen Morgentemperaturen wohlig warm. Wie wir dort ganz unbefangen sitzen und frühstücken, kommen einige japanische Touristen vorbei und fragen uns mit gebrochenem Englisch, ob sie uns fotografieren dürften als Beispiel für “typical Italian girls“. Gut, wir sind beide brünett und haben unsere Kamera ausnahmsweise nicht ganz so offensichtlich im Sichtfeld, aber ein wenig fühlen wir uns dann doch geschmeichelt und benutzen eine der wenigen italienischen Worte, die wir können: „ Si,si, certo!“. Ein guter Start in den Tag! Nach unserem sonnigen Frühstück nehmen wir die Via del Babuino zum Piazza del Popolo und drehen uns einige Male, um die Zwillingskirchen zu suchen, bis uns auffällt, dass eine der zwei fast identischen Kirchen komplett hinter einer Holzfassade versteckt ist und wohl – wie so viel in Rom – gerade restauriert oder anderweitig „bearbeitet“ wird. Schade, auf den Anblick hatte ich mich schon sehr gefreut!




Trotzdem schwindet die Laune auf dem weitläufigen Platz nur ein klein bisschen und wir schauen uns erst mal um bis wir zu einer Treppe kommen ,die bis dato ins Nichts führt und wir sie nur hochlaufen, um einen besseren Blick über den Platz zu bekommen. Als es uns immer weiter hoch treibt, finden wir uns auf einmal in einem wunderschönen, großzügig angelegten und sehr gepflegten Anwesen wieder, schauen endlich mal auf die Karte und stellen fest: Wir sind auf dem Monte Pincio auf dem Piazzale Napoleone gelandet und sind mal wieder verwundet darüber, wie nah hier alles zusammen liegt. Die Stadt erwacht und unten in den Straßen regt sich der Verkehr und die „Tore“ der Geschäfte öffnen sich. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick auf die gesamte Stadt und in der Ferne – gut zu erkennen – erhebt sich die Peterskirche (besser gesagt deren Kuppel).



Obwohl wir hier Stunden verweilen könnten, laufen wir wieder Richtung Einkaufsmeile und kommen zeitlich genau richtig, um als Erste die Geschäfte zu betreten und ohne viel Tumult das zu tun, was Frau am besten kann. Was uns weniger als andere belastet sind die steigenden Temperaturen. Denn gerade in den Läden ist es dank Air-Con natürlich angenehm kühl. Trotzdem kommt es zu einem Vorfall mit dem ich gerade bei einer Römerin nicht gerechnet hätte: Als wir gerade einen Taschenladen verlassen, knickt genau vor mir eine junge Frau ganz unkoordiniert seitlich weg und es braucht einige Sekunden bis ich schalte. Schnell kommen die nächsten Leute angerannt, reichen Wasserflaschen durch und in Wasser getränkte Kleidungsstücke für ihre Stirn. Nach ein paar Sekunden ist sie wieder bei Bewusstsein, aber wir bleiben noch einige Zeit bei ihr und warten auf den Krankenwagen. Bis zu jenem Zeitpunkt hatte ich das Wetter nicht heißer wahrgenommen als das auf unseren Breitengraden, aber von da an bemühe ich mich besonders, immer schön hydriert zu bleiben. Ganze 5,5 Stunden nach unserem Shoppingstart kommen wir vollgepackt mit Tüten an unserem Appartement an, lassen die Tüten sinken und fallen angezogen ins Bett. Eine Stunde später haben wir das Mittagstief überwunden, füllen unseren Magen mit einer Pizza-to-go und nehmen diese via Spanische Treppe mit auf den Monte Pincio. Denn was wir morgens ganz zufällig entdeckt hatten, war eigentlich für diesen Nachmittag geplant und so schauen wir uns noch einmal kurz den Ausblick an und begeben uns dann weiter westlich in die Parkanlage Villa Borghese mit ihren vielen sportlichen & tierischen Besuchern. Der Park ist durchzogen von Büsten historisch wichtiger Persönlichkeiten, aufwendigen Brunnen, steinernen Pavillons und weiteren Denkmälern: Es gibt überall was zu entdecken!




Als kleine Überraschung wartet am Ende unseres ausgiebigen Spaziergangs der in vielen Reiseführern illustrierte kleine Teich „Laghetto di Villa Borghese“ auf dem man auch mit geliehenen Booten übers Wasser gondeln kann.




Wir setzen uns auf die umliegenden Bänke und genießen in der noch sehr warmen Nachmittagssonne unter schattenspendenen Bäumen die Ruhe und sitzen lange einfach nur da und schauen dem gemütlichen Leben hier oben zu. Nach einiger Zeit gesellen sich einige Raben (Ja, ich rede von den Vögeln) zu uns, picken ein wenig auf dem Boden und kommen uns merklich näher. Einer von ihnen scheint die Nähe zu Menschen zu suchen und setzt sich ganz unbefangen auf die Rückenlehne unserer Bank, nur wenige Zentimeter von uns entfernt.




So sitzt er dort eine ganze Weile, hoppst auf uns zu, putzt sich den Schnabel und schaut uns direkt in die Gesichter. Einige passierende Touristen und Parkbesucher bleiben ungläubig stehen und schauen uns zu, wie wir dem Raben mit direkten Blicken unmissverständlich zu verstehen geben wollen: „Du bist ein Vogel und solltest Angst vor uns haben – also suche dir deine eigene Bank“. Aber er sitzt nur unbekümmert da und lässt sich nicht stören. Ihn anzufassen trauen wir uns nicht, er soll ja keinen Herzschlag bekommen. Ein Einheimischer kommt auf uns zu und macht Bilder mit seinem Handy und schüttelt beherzt mit seinem Kopf. Ein anderer setzt sich zu uns und erklärt uns, dass sowas nicht oft vorkommt und diese Raben sonst nur für Ärger sorgen - dass er ihnen selbst gerne zuschaut, wie sie anderer Leute Essen klauen. Und so komme ich mit einem einheimischen, älteren Herrn ins Gespräch und wir unterhalten uns (mit einem Mischmasch aus Englisch, Deutsch und Italienisch) fast eine Stunde über Rom (seine Heimatstadt) , seine Liebe zu jedem Haus & jeder Straße und seinem Wunsch Reiseführer zu werden und die Leidenschaft für diese Stadt an Andere weiterzugeben. Also bei einer Person ist ihm das schon gelungen! Irgendwann macht mich meine Schwester darauf aufmerksam, dass die Sonne langsam untergeht und wir diese einmalige Stimmung nicht verpassen dürfen. Ich verabschiede mich von meinem netten Gesprächspartner und bedanke mich für das tolles Gedankengut aus erster Hand. Im Anschluss verbringen wir eine weitere Stunde damit, den Park, den Teich und den Stadtausblick aus allen Perspektiven festzuhalten und gehen mit der Sonne „runter“ in die Stadt.
Auf dem Nachhauseweg packt uns wieder die Lust nach Eis und wir suchen die facettenreiche und im Internet hoch angepriesene Eisdiele „della Palma“ nähe der Piazza della Rotonda auf und schlemmen bis wir nicht mehr können. Ein weiterer Tag geht zu Ende und wir haben erneut so viel mehr erlebt als geplant/gedacht...


 
Da wart Ihr ja wirklich am richtigen Ort zur richtigen Zeit - die menschenleere Spanische Treppe am Morgen, und der Sonnenuntergang vom Pincio aus am Abend. OK, die Faszination für die Einkaufsmöglichkeiten der Via del Corso fehlt mir weitgehend ( :D ), aber für Euch war es offensichtlich ein toller Tag, der Bericht liest sich klasse! Danke für die Fortsetzung! :)
 
Wir setzen uns auf die umliegenden Bänke und genießen in der noch sehr warmen Nachmittagssonne unter schattenspendenen Bäumen die Ruhe und sitzen lange einfach nur da und schauen dem gemütlichen Leben hier oben zu. Nach einiger Zeit gesellen sich einige Raben (Ja, ich rede von den Vögeln) zu uns, picken ein wenig auf dem Boden und kommen uns merklich näher. Einer von ihnen scheint die Nähe zu Menschen zu suchen und setzt sich ganz unbefangen auf die Rückenlehne unserer Bank, nur wenige Zentimeter von uns entfernt.



Wobei dies im eigentlichen Sinne kein Rabe, sondern eine Krähe ist (gehört aber zu der Familie der Rabenvögel) - genauer eine Nebelkrähe.
... oder wie Gauki (bzw. ihr BEVA) ihn getauft hat: Der große, graue Grappa-Vogel;) Siehe Diskussion:
http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/66618
:D
 
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