Im Rom des Gian Lorenzo Bernini

Danke Ute! Du hast sehr schön beschrieben, ich liebe deinen Bericht! schönes Wochenend! Es regnet den ganzen Zeit, bei Euch gibt es auch Gewitter?

Hallo dentaria,
auch von mir herzlichen Dank für die Fortsetzung Deines interessanten Rom-Spaziergangs. Du bewegst Dich gerade auf "einem Terrain" ;), das mir auch sehr gut gefällt und das ich bei jedem meiner - wie schon so oft gesagt: leider viel zu seltenen - Rom-Aufenthalte besuche :nod:.
Einen schönen Rest-Sonntag - ohne Gewitter und Wolkenbrüche - wünscht Dir
Pasquetta.

Vielen Dank Euch beiden für die netten Rückmeldungen, das Terrain ist ja auch wirklich ergiebig!
Ja, bei uns hat es gestern zwar den ganzen Tag geregnet, aber dies war für den Garten auch dringend nötig!

Santa Prassede steht bei uns auch immer auf dem Plan.
Vielen Dank für die Informationen - auch wenn ich es schade finde, dass der Fußboden nicht mehr alt ist ... ;)

Sorry für diese Info! :blush: Vielleicht kannst Du sie einfach wieder vergessen! :twisted: Ich bin ja auch ein großer Fan der Cosmatenböden. :nod:

.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:​


für die Fortsetzung​

Gerne!

Dabei bin ich fast überrascht, Dentaria, dass Du die Mosaiken der Zeno-Kapelle gar nicht bebildert hast. Diese fand ich in Farb- und Motivgebung umwerfend, zumal man ihre feine Zusammensetzung aus nächster Nähe bewundern kann. :)


Viele Dank für die tolle Ergänzung! :thumbup: Fotos von Kircheninnenräumen sind mit meiner kleinen Kamera leider Glückssache! :(

Pudenziana steht bei mir immer auf dem Programm, wenn ich Neulingen Rom zeige. Aber auch alleine oder mit BEVA besuchen wir ab und zu dieses Kleinod. Danke Dentaria für Deine Erläuterungen.

Was wäre Rom ohne die vielen frommen Lügen?

Als kleines Dankeschön füge ich Deinem Bericht noch eines meiner Fotos mit dem wunderschönen Apsismosaik bei (die Zeno Kapelle hat pehda ja schon beigefügt).



Ganz herzlichen Dank für das wunderschöne Foto! :thumbup:
Da werden bei mir gleich wieder Erinnerungen au unseren Ausflug nach Orvieto im vergangenen Jahr wach! ;)
 
@Ludovico ROB: Schön umgesetztes Bild des Apsismosaiks, durch den Baldachin ist es gar nicht so einfach, dieses halbwegs einzufangen... ;)
dies war mein bestes Resultat:


@Dentaria
Aber bitte, von dieser schönen Kirche konnte ich mich kaum sattsehen bzw. -knipsen. ;)
 
Danke, dentaria, für die anspruchsvolle Kost, sehr bekömmlich und Vergnügen bereitend. :)
 
Lieber halmsen,

vielen Dank für Dein Lob! Es folgt schon noch recht viel, schließlich war Bernini sehr produktiv! ;)

Liebe Grüße
dentaria
 
Liebe dentaria,
auch von mir ein herzliches Dankeschön für Deine Schilderungen aus Santa Prassede! Na, es scheint so, als wären wir beide die gleichen Wege gelaufen ... Ich bin gespannt, wo es Dich als nächstes hinführt (eigentlich müsste es Sant'Alfonso sein, wenn die Kirche in Deinem Bericht vorkommt) :roll:

Lieben Gruß
Padre
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig Padre,

wir hatten uns ja in Rom über Sant`Alfonso unterhalten. Die Kirche stand bei mir nicht auf dem Plan - da ja ohne Berniniwerk - aber sie lag nunmal auf meinem Weg. Ich fand sie dann doch so interessant, dass ich morgen darüber berichten werde.

Liebe Grüße
dentaria
 
Richtig Padre,

wir hatten uns ja in Rom über Sant`Alfonso unterhalten. Die Kirche stand bei mir nicht auf dem Plan - da ja ohne Berniniwerk - aber sie lag nunmal auf meinem Weg. Ich fand sie dann doch so interessant, dass ich morgen darüber berichten werde.

Liebe Grüße
dentaria

Ich freue mich schon über Deinen Bericht über Sant'Alfonso! In meiner Gemeinde wird die Ikone der Immerwährenden Hilfe sehr verehrt - und so ist Sant' Alfonso auch immer ein bisschen Heimat in Rom! Sorella mag diese Ikone auch sehr und wir sind sehr neugierig auf Deine Ausführungen. Ich bin echt gespannt und kann es kaum abwarten ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich freue mich schon über Deinen Bericht über Sant'Alfonso! In meiner Gemeinde wird die Ikone der Immerwährenden Hilfe sehr verehrt - und so ist Sant' Alfonso auch immer ein bisschen Heimat in Rom! Sorella mag diese Ikone auch sehr und wir sind sehr neugierig auf Deine Ausführungen. Ich bin echt gespannt und kann es kaum abwarten ....

Ich fürchte, dass ich nichts gefunden habe, was neu für Dich wäre!​
 
Auf meinem Weg zum nächsten Kunstwerk Berninis sehe ich - etwas zurückgesetzt an der Via Merulana - die neugotische Fassade von
Sant`Alfonso all'Esquilino


Neugierig gehe ich gehe ich die 24 Stufen der breiten Freitreppe hinauf.
Die Kirche ist zwar nach dem heiligen Alfonso Maria de Liguori benannt, dem Gründer des Redemptoristenordens, geweiht aber ist sie dem "Erlöser", daher auch die Christusstatue von 1899 über dem Eingang. Die Kirche ist 42 mal 14 Meter groß und hat damit in etwa die Maße der Sixtinischen Kapelle. Erbaut wurde sie von 1855 bis
1859 nach den Plänen des schottischen Architekten George Wigley. Der Legende nach fand man bei den Aushubarbeiten eine venezianische Goldmünze mit dem Bild des Erlösers, was man als gutes Vorzeichen deutete. Über der Mitteltüre befindet sich ein Mosaik mit der Kopie des größten Schatzes der Kirche - der Ikone der Mutter von der Immerwährenden Hilfe. Auch in der Fensterrosette wiederholt sich dieses Bild. Auf dem Giebel sieht man ein Irisches Kreuz.​

Die Ikone selbst befindet sich auf dem Hauptaltar, unter einem - seit 1964 vom Fresko zum Mosaik umgestalteten - Bild des thronenden Christus mit Maria und Joseph.
Darüber die Wappen von Papst Paul VI. und Kardinal Ritter, als Zeichen einer Titelkirche.​

Redemptoristen - Kongragation des Heiligsten Erlösers
Der Orden wurde 1732 in Scala bei Salerno von dem Neapolitaner Alfonso Maria de Liguori (1696-1787) gegründet. Der iunge Mann stammte aus adeligem Hause und war bereits mit 16 Jahren
promovierter Jurist. Als er durch eine Intrige einen wichtigen Prozeß verlor, hängte er die Juristerei an den Nagel und wurde Priester. Da er den vielen Armen in Neapel und ländlicher Umgebung helfen
wollte, gründete er eine Gemeinschaft von Missionaren, die sich um diese Menschen kümmern sollten.​

Nun aber zum Highlight der Kirche, dem
Gnadenbild der Mutter von der Immerwährenden Hilfe
Die Geschichte des Bildes reicht zurück ins Kreta des 15. Jahrhunderts. Ein Kaufmann stahl das Bild aus einer Kirche und brachte es nach Rom. Das er unterwegs einen schweren Sturm überlebte, schrieb er der Wundertätigkeit der Ikone zu. Kurz vor seinem Tod bat er einen Freund, das Bild in eine Kirche zu bringen. Der aber war von der Ikone so begeistert, dass er sie für sich behielt. Nach seinem Tode hatte seine kleine Tochter einen Traum, in dem die Madonna den Wunsch äußerte, das Bild solle in die kleine Matthäus-Kirche zwischen dem Lateran und Santa Maria Maggiore gebracht werden. Dies geschah denn auch und die Ikone wurde dort ab 1499 verehrt. Aber 1798 wurde die Kirche von den Napoleonischen Truppen zerstört und man brachte die Ikone in die Kirche Santa Maria in Posterula, wo sie in Vergessenheit geriet. Erst als die Redemptoristen eine neue Kirche auf dem Gelände bauen wollten, erinnerte man sich wieder an das Bild. Papst Pius IX. verhalf dem Orden, die Ikone 1866 in einer feierlichen Prozession nach Sant´Alfonso zu bringen.​

Die Ikone zeigt Maria mit dem Jesuskind zwischen zwei Engeln mit den Leidenswerkzeugen. Die griechischen Buchstaben geben abgekürzt die Namen der dargestellten Figuren an.
Das Kind klammert sich mit den Händen an die Hand der Mutter. Verliert es gerade die rechte Sandale, weil es über den Blick in die Zukunft vor Schreck schnell in die Arme der Mutter eilte? Der Goldgrund allerdings weist bereits auf die Auferstehung hin. Die Ikone zeigt also das Leid, den Tod und die Auferstehung von Christus. Marias Hand hält die Händchen des Kindes, zeigt jedoch gleichzeitig auf Jesus und seine Zukunft als Erlöser. Maria wird also als "Hodigitria" dargestellt, als Wegweisende zum Erlöser und wird daher von den Gläubigen verehrt.​

In der Sakristei entdecke ich eine moderne Grablegung

und eine Standuhr
Im Hintergrund warten die Gewänder auf den nächsten Gottesdienst.

Als ich diese Kirche verlasse, lockt im Hintergrund bereits die nächste!
 
Auch hier bin ich so frei und werfe eins meiner Fotos mit rein, um die ungewöhnliche schmale Form mit dem hohen Gewölbe zu verdeutlichen. Von außen sieht man es ja auch ganz gut. Was diese Kirche wohl noch im Erdgeschoss zu bieten hat??


Leider hatte ich hier nur sehr wenig Zeit. Zumindest habe ich mir von dem schönen Gnadenbild noch einen Bucheinmerker gekauft.
Danke für die Fortsetzung! :)
 
dentaria schrieb:
Ich fürchte, dass ich nichts gefunden habe, was neu für Dich wäre!

Oh doch, die Legende von der Goldmünze kannte ich noch nicht! Vielen Dank für Deinen wunderschönen Bericht über Sant'Alfonso :nod:

Herzlichen Gruß
Padre
 
Auch hier bin ich so frei und werfe eins meiner Fotos mit rein, um die ungewöhnliche schmale Form mit dem hohen Gewölbe zu verdeutlichen. Von außen sieht man es ja auch ganz gut. Was diese Kirche wohl noch im Erdgeschoss zu bieten hat??


Wieder ganz herzlichen Dank für das Foto! Da erkennt man die Neugotik mit der Reminiszenz an die hohen Kathedralen der Gotik besonders gut!

Was diese Kirche wohl noch im Erdgeschoss zu bieten hat??

Sehenswert sind wohl vor allen noch die Beichtstühle im Flamboyantstil und die Fresken unseres bayrischen Landsmanns Max Schmalzl. Allerdings habe ich dies erst zu Hause in einem kleinen Büchlein gelesen! ;)

Oh doch, die Legende von der Goldmünze kannte ich noch nicht! Vielen Dank für Deinen wunderschönen Bericht über Sant'Alfonso :nod:

Das freut mich bei Dir Kenner dieser Kirche natürlich ganz besonders! :proud:
 
Ich weiß nicht, dentaria, ob Du bei Deinem Besuch in Sant'Alfonso Menschen angetroffen hast, die beteten? Ich mag die Kirche, weil sie wirklich ein Ort des Gebets ist. Römer, die ein großes Anliegen mit sich herumtragen, gehen dort hin und erhoffen sich von der Ikone Hilfe und Rat.
 
Nein, habe ich nicht, denn außer mir waren keine Besucher in der Kirche!
Welch ein Unterschied zu den vollen benachbarten Basiliken.​
 
Nun lockt der
Arco di Gallieno


Im Rom unserer Zeit ist als Stadtmauer die Aurelianische Mauer aus dem 3. Jahrhundert noch immer präsent, denn sie umfaßt die Innenstadt auf einer Länge von fast 19 Kilometern. Doch einige wenige Teile sind auch noch von der Vorgängermauer aus dem 6. bis 4. vorchristlichen Jahrhundert - der Servianische Mauer - vorhanden. Erbaut wurde sie unter Servius Tullius (578–534 v. Chr) und im 4. Jahrhundert vor Christus verstärkt. Hier sieht man gut den Unterschied der beiden Stadtmauern.
Der Legende nach wurde König Servius Tullius an der Treppe vor San Pietro in Vincoli ermordet, die dann lange Zeit Frevlergasse hieß. Er war der Sohn eines etruskischen Königs, der wiederum von dem Römern ermordet wurde. Die Ehefrau Ocrisia brachte dann das gemeinsame Kind in römerischer Gefangenschaft - also in der Sklaverei zur Welt - daher der Name "Servius". Da eines Tages ein Feuerring um den Kopf des Kindes erschien, wurde dies als Zeichen künftiger Herrschaft gedeutet und der König ließ ihn an seinem Hofe erziehen. Servius wurde später zunächst Schwiegersohn und dann auch Nachfolger des amtierenden Königs. In dieser Position ließ er die Servianische Mauer errichten und wurde seinerseits von Tochter Tullia und Schwiegersohn Lucius Tarquinius Superbus, seinem Nachfolger, ermordet.
Von den ursprünglich 17 Toren der Servianischen Mauer haben nur 2 die Zeiten überdauert und vor einem, dem Arco di Gallieno stehe ich nun.​


Früher stand hier die alte Porta Esquilina, ein Verkehrsknotenpunkt ihrer Zeit. Unter Augustus wurde das Tor vollkommen erneuert, mit 3 Bögen versehen und dies mit einer Inschrift dokumentiert. Der heutige Bogen wurde von dem einfachen römischen Bürger M. Aurelius Victor dem Kaiser Gallienus gewidmet. Die beiden seitlichen Bögen wurden im 15. Jahrhundert entfernt. Der verbliebene Bogen ist 7,15 Meter hoch, 7,3 Meter breit und 3,4 Meter tief.​

An den Bogen wurde im Mittelalter eine Kirche angebaut:
Santi Vito e Modesto
Die Kirche wurde erstmals unter Leo III. erwähnt und unter Sixtus IV. grundlegend umgebaut und erneuert. Aus seiner Zeit stammt auch das Renaissanceportal.​


Bemerkenswert ist ein Fresko, das die Madonna mit Kind zeigt und darunter die Heiligen Sebastian, Margarete und Vitus.​


Sehr schön auch die Kasettendecke​


und die neobarocke hintere Fassade.​


Weiter laufe ich ich in Richtung Santa Bibiana, habe aber immer noch Santa Maria Maggiore im Blick.​


Nun habe ich das Gefühl, in Asien zu sein.​


Die nächste Kirche - Sant’Eusebio -ist leider geschlossen.​

 
Hallo dentaria,

Nun lockt der
Arco di Gallieno



(...)


... habe aber immer noch Santa Maria Maggiore im Blick.


immer wieder zeigst Du mir etwas Neues, noch nicht Gesehenes von Rom auf :thumbup: und dabei nur einen "Steinwurf" von den Hauptattraktionen, die man immer wieder aufsucht, entfernt :nod:. Vielen Dank dafür. Ich bin neugierig, was Du noch so alles entdeckt hast auf Deinen Streifzügen durch Rom.

Grüße
Pasquetta
 
Liebe Dentaria,
herzlichen Dank für die Fortsetzung Deines Berichts und für diese Legende, die ich auch noch nicht kannte! Ich bin auch am Aco di Gallieno vorbeigekommen. Immer wenn ich durch den Bogen gehe, hoffe ich dass er nicht zusammenbricht ....:nod:

dentaria schrieb:
Der Legende nach wurde König Servius Tullius an der Treppe vor San Pietro in Vincoli ermordet, die dann lange Zeit Frevlergasse hieß. Er war der Sohn eines etruskischen Königs, der wiederum von dem Römern ermordet wurde. Die Ehefrau Ocrisia brachte dann das gemeinsame Kind in römerischer Gefangenschaft - also in der Sklaverei zur Welt - daher der Name "Servius". Da eines Tages ein Feuerring um den Kopf des Kindes erschien, wurde dies als Zeichen künftiger Herrschaft gedeutet und der König ließ ihn an seinem Hofe erziehen. Servius wurde später zunächst Schwiegersohn und dann auch Nachfolger des amtierenden Königs. In dieser Position ließ er die Servianische Mauer errichten und wurde seinerseits von Tochter Tullia und Schwiegersohn Lucius Tarquinius Superbus, seinem Nachfolger, ermordet.


dentaria schrieb:
An den Bogen wurde im Mittelalter eine Kirche angebaut:
Santi Vito e Modesto
Die Kirche wurde erstmals unter Leo III. erwähnt und unter Sixtus IV. grundlegend umgebaut und erneuert. Aus seiner Zeit stammt auch das Renaissanceportal.​


Immer, wenn ich an diese Kirche vorbei kam, war sie geschlossen. Danke, dass Du uns einen kleinen Einblick in das Innere der Kirche gibst.
 
Den Bogen des Gallienus habe ich fast übersehen, als ich einmal die Via Carlo Alberto heruntergegangen bin (und ja, sehr asiatisch dort ;) ).
Einen großen Eindruck hinterließ er bei mir nicht, was zum Teil an der mittelalterlichen "Kürzung" liegen mag, aber Reliefs oder dergleichen hatte dieser Bogen wohl auch nie.

Eines meiner schlauen Bücher mit zeitgenössischen Kupferstichen behauptet übrigens, dass der Erbauer M. Aurelius Victor immerhin ein römischer Präfekt war (?).

Danke für die Fortsetzung, bin sehr gespannt, wie es weitergeht. :thumbup:
 
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