Die Brunnen Giacomo della Portas

Nun mache ich mich an die Überarbeitung der Links.

Die Links sind nun so, wie ich es mir von Anfang an vorgestellt hatte.

Vielen Dank, Simone, für alle diese Ausführungen zu den Brunnen (della Portas) von Rom - und hier besonders für den vor dem Pantheon, einen der Plätze, die für mich zu "meinem Rom" gehören ;).

Bitte sehr, es ist mir immer wieder eine Freude!

... ich muss mich immer wieder wundern, an wie vielen Schönheiten man - nein: ich :blush: - vorbei gelaufen bin, ohne sie gebührend :~gekannt zu haben, bewundert habe ich sie immer.

So geht es mir auch! Erst bei sehr genauer Beschäftigung mit z.B. den römischen Brunnen, erschliesst sich dann die Geschichte der Denkmäler und der Menschen, die an ihrer Entstehung beteiligt waren.

Der Drachen ist das Wappentier von Papst Gregor XIII. dem Auftraggeber Giacomo della Portas auch für diesen Brunnen.



Esatto :nod:​

wie man auch hier - etwas dunkel :cry: - erahnen kann


Herzlichen Dank für das Foto (auch von Elias :D). Stammt es vom Grabmal des Papstes in San Pietro?
 
Liebe Claude,

herzlichen Dank für diese wundervollen, detailreichen Aufnahmen, die meinen Bericht aus Schönste ergänzen! :thumbup:

Auch hier hängt ein Stich von der Piazza della Rotonda aber ein Foto vergass ich ganz zu machen, werde es aber später nachholen.

Bis dann
Simone
 
Liebe Simone,
Claude hat mich auf eine Idee gebracht :~- da gab es doch was: ebenfalls einen Piranesi-Stich (der zweite zeigt die Piazza Navona ;)) mit Piazza della Rotonda-Ansicht samt Brunnen :nod: (und Brunnen vor dem Brunnen :?).
Als kleines Dankeschön für die interessante Brunnen-Recherche
von Pasquetta




(Und: Ja, der Drago (Gruß an Elias;)) sitzt am Grabmal in St. Peter.)​
 
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... Piazza della Rotonda-Ansicht samt Brunnen :nod: (und Brunnen vor dem Brunnen :?).
Als kleines Dankeschön für die interessante Brunnen-Recherche
von Pasquetta

Liebe Pasquetta,​

auch Dir ein herzliches Dankeschön für weitere tolle Bilder vom Pantheon-Brunnen in früheren Tagen. :thumbup:​

Der "Brunnen vor dem Brunnen" (Hervorhebung im Zitat von mir) ist sicher eine Pferdetränke. Genau an dieser Stelle steht heute ein Nasone! :idea:​
 
Liebe Simone,

leider fehlt mir im Moment zum genauen Studium Deiner Ausführungen die Zeit, so habe ich mich damit begnügt, die Fotos zu betrachten und mich wieder einmal an disen schönen Ort versetzen zu lassen.

Vielen Dank sage auch ich für diesen hervorragenden Beitrag, den ich später einmal ausführlicher studieren werde. :nod:

Liebe Grüße

Angela
 
... leider fehlt mir im Moment zum genauen Studium Deiner Ausführungen die Zeit, so habe ich mich damit begnügt, die Fotos zu betrachten und mich wieder einmal an diesen schönen Ort versetzen zu lassen.

Liebe Angela,

es freut mich, dass Du trotz knapper Zeit einen Moment gefunden hast um Dir die Bilder anzuschauen, alles andere eilt nicht.

Hier noch meine eigene Radierung von Domenico Amici aus dem Jahr 1842.

 
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Fontana di Piazza San Simeone
1589



Dieser Brunnen darf als der bescheidenste Giacomo della Portas gelten und eigentlich hat er in seiner heutigen Form nicht mehr viel mit della Porta zu tun.

Auch ist der Name Fontana di Piazza San Simeone irreführend, denn entworfen wurde er nicht für diesen Standort, an welchem er erst seit 1973 zu finden ist.


Es handelt sich bei diesem kleinen Brunnen um einen der römischen "Wanderbrunnen", welche interessante Geschichten zu erzählen wüssten wenn sie sprechen könnten ;)

Ich möchte das "Leben" dieses Brunnens in drei Etappen erzählen.

1. Giacomo della Portas Brunnen an der Piazza Montanara (1589 bis 1932)

1589 entwarf Giacomo della Porta einen Brunnen für die Piazza Montanara. Dem Steinmetz Pietro Gucci wurden 30 Scudi für die Anfertigung des schlichten Brunnenbeckens aus Travertin gezahlt.

Die Piazza Montanara gibt es nicht mehr. Sie lag zwischen dem Campidoglio und dem Marcellustheater und musste zu Beginn der dreissiger Jahren dem Bau der Via del Mare (heute via del Teatro di Marcello) weichen.


Die Piazza Montanara verdankt ihren Namen den Bauern, die aus den Bergen rund um Rom kamen und hier ihre Einkäufe tätigten nachdem sie den nahen Viehmarkt (Campo Vaccino/Forum) besucht hatten. Der Name kann sich allerdings auch vom Namen Montanari ableiten, dem Namen einer Familie welche hier lebte.
Hierhin kamen auch die Menschen, die eine Anstellung z.B. als Dienstboten in der Stadt suchten.

Für diesen Platz und die Bedürfnisse der einfachen Leute dort entwarf della Porta eine schlichte runde Brunnenschale, nur mit den päpstlichen Insignien geschmückt. In der Mitte des Beckens befand sich ein kleiner quadratischer Sockel, darüber eine kleine Pyramide aus der das Wasser sprudelte.

1696 erhielt ein nahe gelegenes Kloster das Recht Wasser vom Brunnen zu beziehen. Im Gegenzug liess das Kloster den Brunnen ergänzen, indem es auf der Basis des viereckigen Sockels in der Brunnenmitte einen Baluster und darüber eine kleinere Brunnenschale anbringen liess. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Sockel mit vier Masken geschmückt aus deren Mündern ein dünner Wasserstrahl in das von della Porta entworfenen Rundbecken floss, während aus der neuen oberen Schale ein Wasserstrahl in die Höhe gesandt wurde. Bald danach wurde das Becken della Portas gegen ein anderes ausgetauscht (wie man einem Werk von Vasi aus dem Jahr 1757 entnehmen kann), später aber wiedererrichtet.


1829 wurde das Becken della Portas mit den päpstlichen Wappen endgültig entfernt und durch ein solches mit den Wappen der damaligen Stadtmagistraten Paolo Carandini, Odoardo De' Quintili, Pietro de' Vecchi und Paolo Martinez ersetzt welches aber stark an dasjenige della Portas erinnern soll.

Aus den frühen Zeiten des Brunnens an der populären Piazza Montanara habe ich weitere Bilder gefunden, die auch vom Leben dort Zeugnis ablegen:



2. Der Brunnen im "Giardino degli Aranci" auf dem Aventin (1932 bis 1973)

Mit dem Verschwinden der alten Piazza Montanara im Zuge der städtebaulichen Veränderungen, brachen auch neue Zeiten für den Brunnen an. Statt in einem Magazin zu verschwinden, hatte er Glück und wurde auf den Aventin in den schönen Parco Savello versetzt, welcher damals gerade angelegt worden war.

1932 schuf ihn der Architekt Raffaele de Vico. Rechts von der Mittelachse des Parco Savello stand der Brunnen unter Pinien und Orangenbäumen.


Aus dieser Zeit habe ich zum Glück diese beiden Photos entdeckt:

EDIT vom 27.3.2019:
Die beiden Links funktionieren leider nicht mehr und die Photos habe ich auf der neugestalteten Webseite nicht mehr gefunden. Umso mehr freut es mich, dass ich nachträglich folgende Bilder aus einer Ausstellung über Raffaele de Vico im Museo di Roma 2018 einfügen kann.


3. Der Brunnen an der Piazza San Simeone

1973 musste der Brunnen nach rund 40 Jahren an diesem schönen Fleckchen Erde erneut umziehen und steht seither, von seinem eisernen Gitter vor parkenden Autos geschützt, an der Piazza San Simeone. Wer die Via dei Coronari schon entlanggegangen ist hat ihn sicher schon in der Nähe des Palazzo Lancelotti gesehen.


Ein paar Schritte weiter die Via San Simone und die Gelateria del Teatro.


Diese Vorstellung der Fontana di Piazza Montanara, um sie bei ihrem alten Namen zu nennen, bildet den Abschluss der Serie über die Brunnen Giacomo della Portas.

Ich bedanke mich bei allen Lesern und hoffe sie sind wieder dabei wenn wir uns irgendwann anderen römischen Brunnen zuwenden werden.
 
Liebe Simone,
ganz herzlichen Dank für die neue Brunnengeschichte! Es war ein Feierabendvergnügen, sie vorhin zu lesen.

Viele Grüße
Claude
 
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Dieser Brunnen darf als der bescheidenste Giacomo della Portas gelten (...)


Es handelt sich bei diesem kleinen Brunnen um einen der römischen "Wanderbrunnen", welche interessante Geschichten zu erzählen wüssten, wenn sie sprechen könnten. ;)

Nun, immerhin hast du ihnen in Gestalt deines so aufschlussreichen und gut recherchierten Berichts ja durchaus in gewissem Umfang zum Sprechen verholfen. :] :thumbup: Nicht zuletzt auch mittels der alten Bilder, welche die Brunnen als "Wanderer" nicht nur zwischen den Orten, sondern auch durch die wechselhaften römischen Zeiten zeigen. :nod: Und in seiner eingangs erwähnten Bescheidenheit stellt dieses Brünnlein dennoch - oder vielleicht gerade darum - einen sehr gelungenen Schlusspunkt dar.
 
Danke für Deine neuste Brunnengeschichte! Ich mag diesen Brunnen sehr. Er hat mir an manchem heißen Tag Kühlung verschafft. Dafür bin ich ihm dankbar - und Dir, dass ich nun mehr über diesen Brunnen weiß :!: :nod: :~
 
Vielen Dank Simone-Clio für die aufschlussreichen Recherchen über die Brunnen.
Für die nächste Romreise hat man auf diese Weise viele weitere Informationen und sieht noch einmal genauer hin, was man sonst vielleicht nicht getan hätte und achtlos an diesen Kleinodien vorbeigelaufen wäre.
Gruß von
mystgagogus
 
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@ Asterixinchen, Claude, Gaukler, Padre und mystagogus

Vielen Dank für die netten Worte zur jüngsten Brunnenvorstellung und dem gesamten Thread.

Die Recherchen haben mir viel Freude bereitet und wenn auch Ihr die Brunnen della Portas nun mit neuem Wissen und neuen Augen betrachtet, so hat dieser Thread seinen Zweck nicht verfehlt.

Die Werke und die Person Giacomo della Portas, der auf so vielfältige Art das Stadtbild Roms geprägt hat, sind mir im Laufe der Monate ans Herz gewachsen und es gibt in diesem Zusammenhang sicher noch viel in Rom zu entdecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die netten Worte zur jüngsten Brunnenvorstellung und dem gesamten Thread.

Die Recherchen haben mir viel Freude bereitet und wenn auch Ihr die Brunnen della Portas nun mit neuem Wissen und neuen Augen betrachtet, so hat dieser Thread seinen Zweck nicht verfehlt.

Die Werke und die Person Giacomo della Portas, der auf so vielfältige Art das Stadtbild Roms geprägt hat, sind mir im Laufe der Monate ans Herz gewachsen und es gibt in diesem Zusammenhang sicher noch viel in Rom zu entdecken.
Sehr richtig :nod: :thumbup: - und genau im Sinne auch dieses Postings:
Für die nächste Romreise hat man auf diese Weise viele weitere Informationen und sieht noch einmal genauer hin, was man sonst vielleicht nicht getan hätte und achtlos an diesen Kleinodien voerbeigelaufen wäre.
Im Allgemeinen halte ich nicht viel von der Möglichkeit, Threads in unserem Rom-Forum zu bewerten. Denn teils sind sie von sehr beschränktem Wert, gemessen an der Mehrheit der Leser - aber von sehr großem Wert für den betr. Fragesteller ... d.h. die Sache ist ambivalent. Aber diesem Thread werde ich jetzt gleich mal die maximale Sternchenzahl verpassen. :nod: :]
 
... diesem Thread werde ich jetzt gleich mal die maximale Sternchenzahl verpassen. :nod: :]

Vielen Dank, Gaukler, für diese freundliche Geste. :proud:

Eine kleine Zugabe ;) habe ich noch auf Lager und hoffe, dass auch dieser, leider nicht öffentlich zugängliche, :( Giacomo della Porta zugeschriebene Brunnen auf Euer Interesse stösst.

Brunnen im Kreuzgang des Klosters
von S. Maria in Campo Marzio
um 1580




In der katholisch-orientalischen Kirche finden Gottesdienste nach antiochenischem Ritus statt:


Die Kirche wurde 1563 von Giacomo della Porta errichtet und 1680 von Giovanni Antonio de Rossi wiedererbaut.

Durch das Tor betritt man zunächst einen Hof:



Dem Kirchenportal gegenüber liegt ein zweiter Portikus. Hinter der verglasten Tür


liegt der am besten versteckte Kirchturm Roms. Der romanische Turm gehört zu San Gregorio Nazianzeno.


Die Kirche, das ehemalige Kloster, welches byzantinische Nonnen im 8. Jh. gründeten, sowie der Kreuzgang sind heute im Besitz des italienischen Parlamentes und die Kirche dient als Kapelle für die Abgeordenten. Der gesamte Komplex ist dem Publikum leider nicht zugänglich. Ob man durch das gläserne Tor je einen Blick in den schönen Innenhof werfen kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Im Dezember 2010 und im August 2011 war die Sicht jedenfalls durch hohe Sperrholzplatten versperrt. Leider sah ich daher auch nicht den schlichten, eleganten Brunnen, welcher Giacomo della Porta zugeschrieben wird.


Zum gesamten Komplex am Vicolo Valdina siehe hier: Camera dei Deputati - XVI legislatura - Amministrazione - Le sedi della Camera - Vicolo Valdina

Il complesso, prima del restauro, era composto da una chiesa paleocristiana, un campanile romanico, un frammento di saletta capitolare duecentesca, un chiostro del '500 con al centro una fontana attribuita a Della Porta, e, tutt'intorno, gli edifici costruiti intorno alle celle del noviziato e della clausura. Il restauro ha comportato la sostituzione della copertura a terrazzo, la ricostruzione del tetto e delle sequenza delle celle. Il selciato rovinato dell'area scoperta è stato rimosso e sostituito con un prato che meglio si integra con la presenza dei due alberi di fico, la fontana ed il pozzo della cisterna, creando così l'immagine di un'oasi di silenzio.
Diese stille Oase möchte ich zu gerne einmal kennenlernen. :nod:

Einstweilen gibt es sehr schöne Photos des Brunnes vor allem auf der Seite des italienischen Abgeordnetenhauses:


Ältere Schwarzweiss-Aufnahmen findet man hier. Der Autor der Website insula campo marzio weiss zu berichten wann und wie Giacomo della Porta zum Auftrag für diesen Brunnen kam.

Am 11. Juni 1580 wurden die Gebeine von San Gregorio Nazianzeno, entsprechend dem Willen von Papst Gregor XIII., in die von Giacomo della Porta vollendete Gregorianische Kapelle im Petersdom gebracht.
Als bescheidener Trost wurde den Nonnen an der Piazza Campo Marzio eine kleinere Reliquie des Heiligen überlassen. Darüber hinaus erhielten die Nonnen das Recht das Wasser der Acqua Vergine zu nutzen und sollen Giacomo della Porta den Auftrag zum Entwurf eines Brunnens für ihre Zwecke im Kreuzgang des Klosters gegeben haben.
 
Das war geschickt gemacht: Wo das Publikum mit Applaus nicht spart, noch eine Zugabe in der Hinterhand zu haben! :eek: :] :thumbup::thumbup: Und das dann auch noch in Gestalt eines verborgenen Brunnens ... voll cool. 8) ;) 8)
 
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