Die Brunnen Giacomo della Portas

Das war geschickt gemacht: Wo das Publikum mit Applaus nicht spart, noch eine Zugabe in der Hinterhand zu haben!

Das war allerdings nicht wirklich meine Absicht! Ich habe schlicht und ergreifend vergessen, :blush: :~ :~ dass ich diesen Brunnen noch vorstellen wollte. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich mich gerade mit einem anderen Giacomo, nämlich Giacomo Manzù und seiner Porta della Morte am Petersdom beschäftige.

Und das dann auch noch in Gestalt eines verborgenen Brunnens ... voll cool. 8) ;) 8)

Es ist also nicht nur ein verborgener sondern auch ein (fast) vergessener Brunnen. :idea: ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch von mir besten Dank, Simone-Clio, für die umfangreich recherchierte und interessante Lektüre. :thumbup:

Insbesondere die Vergleiche mit Darstellungen aus der Vergangenheit finde ich immer sehr interessant und habe dazu auch selbst vom letzten Rom-Besuch einige Bücher mit alten Kupferstichen mitgebracht.

Was die Brunnen angeht, so bin ich wohl schon an einigen von ihnen vorbeigelaufen, ohne sie so richtig wahrzunehmen. Gerade wenn ich an die Fontana del Pantheon denke. Sollte, kann und werde ich künftig ändern. ;)
 
Auch von mir besten Dank, Simone-Clio, für die umfangreich recherchierte und interessante Lektüre. :thumbup:

Grazie, pehda. Freut mich, dass die Brunnenvorstellungen Dir gefallen haben.

Was die Brunnen angeht, so bin ich wohl schon an einigen von ihnen vorbeigelaufen, ohne sie so richtig wahrzunehmen. Gerade wenn ich an die Fontana del Pantheon denke. Sollte, kann und werde ich künftig ändern. ;)

 
Fontana di Piazza Mattei

oder
Fontana delle Tartarughe

1581 bis 1588



Ich kann die spannenden Ausführungen noch durch ein interessantes Detail ergänzen. Der Schildkrötenbrunnen inspirierte auch einen so bedeutenden Künstler wie Caravaggio.​

Die Armhaltung der Jünglinge des Schildkrötenbrunnens übernahm er für sein Gemälde von Johannes dem Täufer, welches in der Pinakothek der kapitolinischen Museen zu bewundern ist.​


Hier findet nicht nur eine Auseinandersetzung mit den berühmten Ignudi des Michelangelo aus der Sixtina statt, mit der Armhaltung erweist er auch den Auftraggebern zu diesem Bild, den Mattei (vor deren Palazzo der Schildkrötenbrunnen stand), seine Reverenz. Zudem wird der Paragone, der Streit um die Überlegenheit von Malerei oder Skulptur hier deutlich - ein Thema, mit dem sich Ciriaco Mattei beschäftigt hatte.​

Viele Grüße
Claude​
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Schildkrötenbrunnen inspirierte auch einen so bedeutenden Künstler wie Caravaggio.​

Die Armhaltung der Jünglinge des Schildkrötenbrunnens übernahm er für sein Gemälde von Johannes dem Täufer, welches in der Pinakothek der kapitolinischen Museen zu bewundern ist.​


Hier findet nicht nur eine Auseinandersetzung mit den berühmten Ignudi des Michelangelo aus der Sixtina statt, mit der Armhaltung erweist er auch den Auftraggebern zu diesem Bild, den Mattei (vor deren Palazzo der Schildkrötenbrunnen stand), seine Reverenz. Zudem wird der Paragone, der Streit um die Überlegenheit von Malerei oder Skulptur hier deutlich - ein Thema, mit dem sich Ciriaco Mattei beschäftigt hatte.​

Ein sehr informativer Hinweis:nod:, findet

mystagogus

Danke, claude!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, solche Art vergleichender Forschung - oder wenigstens Recherche ;) - ist auch in meinen Augen interessant. :nod:
 
Herzlichen Dank für diese interessante Ergänzung. Ich werde sie mit Deinem Einverständnis auch in den Beitrag über den Schildkrötenbrunnen aufnehmen.

Aber selbstverständlich und mit Vergnügen!

Ich habe den Beitrag über den Schildkrötenbrunnen in diesem Thread eben ergänzt. Es findet sich am Ende des postings nun der Hinweis auf die Renovierung des Brunnens Ende 2012 und die interessante Information von Claude. Siehe: http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/156177
 
Das ist wirklich eine sehr reizvolle Nachtaufnahme. Die Parallele zwischen den Säulen des Vittoriano und dem in's große Brunnenbecken fallende Wasser gefällt mir gut. :cool:
 
Ja, das hat dieser Carlo Puliani schon wirklich sehr geschickt gemacht.

Apropos: Unbestreitbar gut "macht" sich ja auf dem Bild auch der eigentlich unerwünschte Moos-Bewuchs ... aber ich frage mich trotzdem, ob nicht ohne denselben das Bild vielleicht doch noch schöner wäre.
 
Hier ein Zitat aus meinem Bericht über den Brunnen Giacomo della Portas an der heutigen Piazza delle Cinque Scole:

Leider ist der interessante Brunnen immer so von Autos und Motorrädern umzingelt, dass er nicht wirklich zur Geltung kommt, was sehr bedauerlich ist.


Diese Zeiten gehören nun der Vergangenheit an, wie mir der folgende Artikel des Corriere von heute verrät:

Roma, piazza delle Cinque Scole rinasce dopo il restyling

«Entro metà giugno l’inaugurazione», promette l’assessore municipale ai lavori Pubblici Jacopo Emiliani Pescetelli. Dopo vari incontri con i residenti, con la Sovrintendenza e con l’assessorato alla Mobilità, si è stabilito che non si potrà più raggiungere la piazza in auto: il divieto esisteva già, ma le fioriere erano facilmente superabili. Ora invece verranno inseriti dei paletti in ferro modello Borgo Pio, in modo che i veicoli dal lungotevere potranno solo arrivare al garage di via di San Bartolomeo dei Vaccinari e tornare indietro. La fontana, disegnata da Giacomo Della Porta, sarà protetta da colonnotti in travertino collegati fra di loro con una sbarra in ferro, in modo da tenere lontani i temerari del parcheggio.

Mitte Juni sollen die letzten Arbeiten beendet sein. Der Platz wird für Autos und Motorräder nicht mehr erreichbar sein und der Brunnen wird durch Travertin-Säulen mit eisernen Ketten dazwischen vor der Umzingelung gerettet, an der er zugrunde zu gehen drohte.
Ich freue mich für die Anwohner, dass ihre Lebensqualität durch diese Massnahmen verbessert wird und als Liebhaber römischer Brunnen freue ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit der Piazza und dem Brunnen.
 
Nach 10 Monaten sind die Arbeiten an der Piazza delle Cinque Scole nun beendet. Siehe folgenden Corriere-Artikel mit einem Foto:


soprattutto la «Fontana del Pianto» è stata circondata da altre colonnette in travertino unite tra loro da barre in ghisa in modo da allontanare la sosta selvaggia di auto, moto e scooter. Inoltre quattro panche in travertino del peso di 600 chili l’una permettono il riposo e la vista della nuova e bella piazza. Per il momento ci sono anche delle fioriere che, però, verranno poi spostate.
 
Ja, das sehe ich auch so und freue mich schon auf einen Abstecher zum von Autos befreiten Brunnen.
 
Zurück
Oben