Teddybärenthread I

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Liebe Bärenfreunde,
nun war hier in den letzten Wochen immer so viel zu tun und auch zu berichten, dass wir noch gar nicht zum längst angekündigten nächsten Teil unserer kleinen Archivkunde gekommen sind:
In der nächsten Archiv-Lektion soll ich zwei ganz zentrale Begriffe beigebracht bekommen, haben Bruno & Gereon mir angekündigt, nämlich "archivwürdig" und "archivreif". 8)

Macht aber auch nichts, dass das erst heute geschah; denn auf diese Weise bekam unser neues kleines Brüderchen Felix das auch gleich mit. Heute habe ich ihn nämlich mal mit nach Köln genommen, damit er unser Archiv ein wenig kennen lernt - und vor allem auch seine großen Brüder Bruno & Gereon, die sich natürlich ebenfalls, wie die Honnefer ja auch schon, geradezu ein Loch in den Bauch gefreut haben über unseren neuen Benjamin!


Ja, dann aber ... gingen wir gleich in medias res; die Lektion, die ich als jüngster Archivbär heute gelernt habe:
Aktenstücke bzw. Dokumente sind dann Archivgut, wenn sie sowohl archivwürdig sind als auch archivreif. Archivwürdig sind sie, wenn sie wegen ihrer historischen oder rechtlichen Relevanz dauernde Aufwahrung verdienen; archivreif werden sie, sobald man sie im laufenden Geschäftsgang nicht mehr benötigt (so lange das noch der Fall ist, sind sie Registraturgut).
Von gleichermaßen historischer wie rechtlicher Relevanz sind natürlich auch die beiden Dokumente, von denen ihr eines hier seht: Felix’ und meine „Geburtsurkunden“.


Rechtlich relevant übrigens auch noch aus einem speziellen Grund: Sie sind ein Nachweis dafür, dass wir geschenkt wurden (und von wem) – und eine einmal vollzogene Schenkung kann nur unter sehr eng gefassten Bedingungen widerrufen werden; nämlich falls sich der Beschenkte durch eine schwere Verfehlung gegen den Schenker oder einen nahen Angehörigen desselben grob undankbar erweist 8O :roll: 8O(und auch das gilt nur innerhalb eines Jahres).
Da allerdings hier keinerlei auch nur potenzieller Rückforderungsgrund im Raum steht, werden unsere Urkunden im laufenden Tagesgeschäft nicht mehr benötigt, sind also archivreif.
Allerdings weisen sie beide als Urkunden einen gewissen Mangel auf – denn sie sind nicht datiert. Bei meiner kann man sich da wenigstens behelfen mit dem Briefumschlag, auf welchem der Anlass der Schenkung festgehalten wird, dessen Datum aus anderen – sogar amtlichen – Dokumenten einwandfrei hervorgeht; aber der arme Felix ...

Beide Dokumente waren von vornherein frei von Metall- oder Plastikteilen, so dass wir uns schon mal einen Arbeitsgang gespart haben. Aber digitalisiert haben wir sie, wie ihr seht - Digitalisierung: das große Thema derzeit in Archivarskreisen.
Allerdings können wir von den digitalisierten Aufnahmen meiner Urkunde nur zwei einstellen, die nur einen Teil des betreffenden Archivales zeigen: nämlich unter Aussparung der Klarnamen der Schenker. Und Felix’ Urkunde muss vorerst sogar komplett unter Verschluss bleiben, weil sie einerseits über den Klarnamen des Schenkers hinaus noch weitere Informationen enthält, welche ihn für jeden forista eindeutig identifizierbar machen würden, sowie andererseits eine Textpassage, welche Aufschluss gibt darüber, was seine Schenkung zu tun hat mit jenem lindgrünen Papier und mit der geplanten (aber noch alles andere als sicheren) Überraschung, die daran geknüpft werden soll. Entsprechend unterliegen beide Stücke auch einer (in Felix’ Fall allerdings voraussichtlich nur vorläufigen) nur Benutzungssperre: Nur einem bestimmten Personenkreis würde die Benutzung der Archivalien gestattet; alle anderen müssten sich damit begnügen, dass an ihrer Stelle einer von uns Archivbären Akteneinsicht nehmen


und aufgrund dessen ihm die gewünschten Auskünfte erteilen würde :nod: :D :p :~ – mit Ausnahme derjenigen natürlich, welche den Grund für die Sperre bilden. :~ :~ :~

Schließlich und endlich: Aufbewahrt werden sie nunmehr in dieser verschlossenen Kassette


- und nur wir Archivbären wissen, wo sich der Schlüssel dazu befindet. :D :D :p

Gut - aber wie heißt es doch so schön: "Erst die Arbeit, dann ...": Genau :nod: :nod: :nod:; und darum haben wir uns anschließend wieder ganz und gar den vergnüglichen Seiten des Daseins gewidmet! :thumbup: :thumbup: :thumbup: :D :D :D

 
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Was uns so gerade noch eingefallen ist: Liebes Asterixinchen, dies dürfte für dich ja wohl unser "Abschiedsbeitrag" vor deiner Reise gewesen sein: Alle Forumsbären zusammen wünschen dir und Töchting auch hier in unserem Thread

super viel Spaß und bärenstarke Tage in
Rom!

:thumbup: :thumbup: :thumbup:​


Ciao - und kommt heil und gesund zurück!
Du wirst uns fehlen ... :?

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Hallo und Moin, Moin Velasquez!


In der nächsten Archiv-Lektion soll ich zwei ganz zentrale Begriffe beigebracht bekommen, haben Bruno & Gereon mir angekündigt, nämlich "archivwürdig" und "archivreif". 8)


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AHA !!!



Macht aber auch nichts, dass das erst heute geschah; denn auf diese Weise bekam unser neues kleines Brüderchen Felix das auch gleich mit. Heute habe ich ihn nämlich mal mit nach Köln genommen, damit er unser Archiv ein wenig kennen lernt


na ja, wer in einer "Bücherkiste" anreist ..... dem gefällt das bestimmt !!!

und vor allem auch seine großen Brüder Bruno & Gereon, die sich natürlich ebenfalls, wie die Honnefer ja auch schon, geradezu ein Loch in den Bauch gefreut haben über unseren neuen Benjamin!
SCHÖN !!!


Und Felix’ Urkunde muss vorerst sogar komplett unter Verschluss bleiben, weil sie einerseits über den Klarnamen des Schenkers hinaus noch weitere Informationen enthält, welche ihn für jeden forista eindeutig identifizierbar machen würden, sowie andererseits eine Textpassage, welche Aufschluss gibt darüber, was seine Schenkung zu tun hat mit jenem lindgrünen Papier und mit der geplanten (aber noch alles andere als sicheren) Überraschung, die daran geknüpft werden soll

SPANNEND !!!

Alle Forumsbären zusammen wünschen dir und Töchting auch hier in unserem Thread

super viel Spaß und bärenstarke Tage in
Rom!

:thumbup: :thumbup: :thumbup:​


Ciao - und kommt heil und gesund zurück!
Du wirst uns fehlen ... :?

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D A N K E

:!: :!: :!:


Warm wird es werden .... SEHR WARM ..... und eingecheckt haben wir auch schon ..... wie immer hinten im Flieger und DER FLIEGER FLIEGT AUCH !!!
 
Macht aber auch nichts, dass das erst heute geschah; denn auf diese Weise bekam unser neues kleines Brüderchen Felix das auch gleich mit. Heute habe ich ihn nämlich mal mit nach Köln genommen, damit er unser Archiv ein wenig kennen lernt


na ja, wer in einer "Bücherkiste" anreist ..... dem gefällt das bestimmt !!!

Das ist ein sehr, sehr weit verbreiteter Irrtum :p; also du befindest dich durchaus in Gesellschaft, teils in sehr guter Gesellschaft sogar. ABER: Bücher und Archiv haben prinzipiell NICHTS miteinander zu tun; anders formuliert: Bücher sind KEIN Archivgut :!: - Jedenfalls gedruckte oder anderweit vervielfältigte nicht; anders dagegen natürlich z.B. die in einer Pfarrgemeinde geführten Kirchenbücher (= Matrikel) oder Protokollbücher - weil sie spezifische Überlieferung dieser Pfarrei dokumentieren. :nod:

eingecheckt haben wir auch schon ..... wie immer hinten im Flieger und DER FLIEGER FLIEGT AUCH !!!
Na, bestens!​

Jetzt also nur noch Koffer packen und Handy-Sirene ändern! :twisted: :twisted: :twisted:​


 
Echt cool: "Gewölbebären"

Liebe Bärenfreunde, dies hier schrieben uns vorhin zwei unserer Kumpels aus T.:

Mecki und Nikolai schrieb:
Lieber Bruno, lieber Gereon,
das finden wir aber prima, dass man bei euch so vieles über Archive und Archivalien lernen kann. Velasquez muss das natürlich wissen, als "Archivbär z. A." :lol: :lol: Aber Felix scheint es auch Spaß zu machen, und uns, ehrlich gebrummt, auch. Unser Chef sagt, dass man die Archive im Mittelalter manchmal einfach „Gewölbe“ nannte, weil sie immer an sicheren Orten untergebracht waren, und die Archivare dem entsprechend „Gewölbeknechte“ hießen. Wenn das stimmt, dann wärt Ihr ja richtige „Gewölbebären“ :thumbup: :lol: 8): Das wäre doch ein fescher Titel, oder? Obwohl das neue Archiv bei euch ja gar keine Gewölbe mehr hat, sondern höchstens Betondecken.

Und die Fotos von Euch und uns beim Besuch neulich sind richtig gut geworden! Unsere Zweibeiner haben sie richtig begeistert angeschaut; die waren ja beide nicht dabei. Aber vertragen haben wir uns da wirklich gut, und dabei die Rumplätzchen, hmmmm!! (Wer mag übrigens das fehlende mitgenommen haben? Vielleicht die heilige Gertrud? Aber die hat doch vorher schon Schnittchen gegessen!) Wir haben unsere schön mit unseren daheim gebliebenen Brüderchen geteilt, es hat ihnen auch ganz prima geschmeckt, und sie bedanken sich ebenfalls für die guten Sachen.
Das Manuskript

ist inzwischen an den „schönen Hans“ abgegangen; er hat sich aber noch nicht gemeldet. Ist auch nicht schlimm, denn dank Eurer flotten Chefin hat er ja jetzt genug Zeit zum Lesen. Wir sind jetzt nur mal gespannt, was er alles noch findet oder auch nicht (hoffentlich).
Wenn der als Journalist manchmal so ein unlogisches Deutsch schreibt, dann können wir Bären das auch, zumindest Plüschi und unser Douglas, der ja auch ein bisschen studiert hat.

Und jetzt müssen wir wieder weg vom PC – also bis nächstes Mal!

Herzliche Bärengrüße aus T., diesmal von Mecki und Nikolai!


P.S.: Den hier haben wir neulich im Schlosspark getroffen:




Lieber Mecki, lieber Nikolai und alle anderen, danke für eure nette Mail - und das Photo von dem Eichkater im Schlosspark ist große Spitzenklasse! :thumbup: :thumbup: :thumbup: Aber habt ihr das wirklich ganz alleine gemacht, oder hat euch dabei nicht doch euer Chef ein wenig geholfen ... na: Mal ganz ehrlich? :D :twisted: :D :D
 
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Felix' erster Ausflug

Allen lieben Bärenfreunden hier ein herzliches Dankeschön für's Daumen- und Pfotendrücken: Mein erster Ausflug war einfach wunderbärchen! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Hier vorab (denn ich weiß noch nicht, wann ich daran werde weiterarbeiten dürfen) schon mal ein Photo von mir vor der Kulisse des Urftsees.

 
Der Felix scheint mir ja ein rechtes Weichei zu sein: Mit blauem Winterpullover mitten im Sommer :lol:8):lol:
 
Vogel sang zum Tor

Glück gehabt: Schon kann's hier weitergehen - bin halt Felix, der Glücksbär! :D :thumbup: :thumbup:

Vor dem Aufbruch rasch noch eine kleine Stärkung mit Apfelkuchen; dann flugs die Jackentasche bestiegen und sich zu dem hohen Herrn Prälaten mitnehmen lassen, mit dessen Auto wir fuhren; er wohnt auf der Burgmauer unter der beachtlich hohen Hausnummer 57911! :lol: :lol: :lol:




Unser erstes Ziel, in reichlich einstündiger Autofahrt zu erreichen, war die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang in der schönen Eifel (die wir bei strahlendstem Sonnenschein putzmunter und vergnügt durchquerten), hoch über dem Urftsee gelegen. Ein wunderschöner Ort, einerseits; andererseits jedoch: Glücksbär an einem Ort des Unglücks 8O :uhoh: :cry: ... wenn man nämlich an die Vergangenheit von Vogelsang denkt: Kaderschmiede für die Nazi-Bonzen, also die berüchtigten "Goldfasanen" der Partei.

Vom Besucherparkplatz aus durchquert man zunächst das Gelände der ehemaligen belgischen Kaserne "van Dooren"; denn nach dem Krieg wurde Vogelsang dafür und als Truppenübungsplatz genutzt (erst Anfang 2006 wurde es an Deutschland zurückgegeben). Bemerkenswert an dem hier gezeigten weitläufigen Kasernenhof und dem linker Hand seines Zugangs gelegenen Kino für die belgischen Soldaten ist, dass die Fundamente beider Gebäude ebenfalls noch aus der NS-Zeit stammen und für etwas völlig Anderes gedacht waren:



Es sollte dieses gesamte riesige Areal (von etwa 100 x 300 Metern) überbaut werden mit einem sog. "Haus des Wissens". Aber nicht, was wir uns heute darunter vorstellen würden: Forschungseinrichtungen etwa, mit Bibliothek etc. - sondern das Haus sollte insgesamt und vor allem in einer gigantischen Ruhmeshalle das "Wissen" bzw. die Ideologie vom arischen Herrenmenschentum glorifizieren. 8O

Dabei sollte die Höhe des nachmaligen Kasernentrakts (hier von hinten)

lediglich den Gebäudesockel :!: bilden, d.h. das "Haus des Wissens" sollte 100 Meter hoch werden 8O - als weithin sichtbare "Landskrone" der Eifel. :? :uhoh:

Aber, wie gesagt: Nur die Fundamente wurden noch in der NS-Zeit fertiggestellt; dann kam der Krieg dazwischen, und mit ihm das Ende dieses gigantomanischen Bauvorhabens.

Die Ordensburg Vogelsang (aus Stahlbeton, mit Natursteinen verblendet - also keine Rede von einer "Burg" im mittelalterlichen Sinne!) selbst wurde unterhalb dieses Geländes in den Hang gebaut, der sich über dem Urftsee erhebt und bestand im Wesentlichen aus folgenden Gebäudetrakten: hinter dem Eingangsbereich "Adlerhof" die Wandelhalle mit Blick über den Talsperrensee; große Schulungssäle und Burgschänke mit hangseitig offenem Arkadengang; Wasserturm, der im obersten Geschoss einen Kultraum des Regimes beherbergte, Kamerad- und Hundertschaftshäuser mit Aufenthalts- und Schlafräumen sowie sanitären Anlagen und schließlich, am unteren Hangteil bzw. Fuß des Hügels gelegen, den "Thingplatz" als einen Ort für Freilichtspiele sowie Sportanlagen (bevorzugte Sportarten waren Reiten, Schießen, Boxen und Schwimmen).

Ohne teuer bezahlte Führung ist keines der Gebäude von innen zu sehen; aber es ist auch durchaus lohnend, das Gelände auf eigene Faust zu durchstreifen. Also kommt mit - ich zeige es euch anhand unserer zahlreichen Bilder!


Der Turm von der Zufahrtstraße aus gesehen und das Symbol der belgischen Kaserne am Eingangsbereich Walberhof, gegenüber dem Adlerhof.​




Hier die Reste der ursprünglich mitten auf dem Hof aufgestellten steinernen Adler.​

Im Informationszentrum fand ich auch einen Eintrag italienischer Besucher im Gästebuch:​






Atemberaubender Ausblick von der Wandelhalle bzw. der vorgelagerten Freitreppe aus über den See und die Wälder des Kermeter, wie dieser Höhenriegel der Eifel heißt.​



Unterhalb der Freitreppe befindet sich ein Aufmarschplatz, und wiederum unterhalb desselben die terrassenförmige Anlage der Kameradschafts- und Hundertschaftshäuser - bis hinunter zu Thingplatz, Sportanlagen und See.​



Da das Areal jahrzehntenlang militärisches Sperrgebiet war, ist es abseits der Straßen fast überall üppigst zugewuchert. Zur NS-Zeit dagegen standen alle diese Bäume und Büsche nicht, und es war das gesamte Außengelände, auf welchem Appelle, Paraden und pompöse Feiern stattfanden, ausgerichtet auf den sogenannten Sonnwendplatz mit dem Fackelträger, dessen Flammenschale dann mit brennendem Öl gefüllt war und eindrucksvoller "Brennpunkt" (im wörtlichen Sinne) nächtlicher Zeremonien war, auf den aller Augen sich zu richten hatten.​



Von dort aus sind dann nur Gauki :D :~ und ich alleine (die beiden anderen haben sich währenddessen ins Café am Informationszentrum gesetzt) noch den ganzen Weg hinuntergestiegen bis zu den Sportanlagen​



Hier blicke ich auf die Schwimmhalle ...​



... und deren Treppenaufgang; ach ja, und zu diesem Zeitpunkt war mir mein schöner blauer Pullover schon viel zu warm geworden. :nod:​

Der Rückweg führt zwischen den einzelnen Terrassen mit den Kameradschaftshäusern hindurch; wieder mit Blick hinunter auf Sportanlagen und Thingplatz; und unterwegs fand ich ein paar Brombären. ;) :thumbup:​




Hier sind wir fast schon wieder oben angelangt: Hundertschaftshäuser und die Burgschänke von unten ...​


... und hier die Burgschänke (Kaminzimmer-Anbau) von oben.​






Danach hatten wir uns das Mittagessen verdient :nod: :nod: :nod: - in einem kroatischen Restaurant etwa auf halber Strecke zwischen Vogelsang und unserem zweiten Tagesziel.​


Es hat alles SEEEEHR lecker geschmeckt! :thumbup: :thumbup: :thumbup:​


Verbreitet die Nazi-Architektur von Vogelsang, darüber waren wir uns alle einig, eine Atmosphäre von Bedrückung :uhoh:, die schwer auf der Seele lastet, so war im Gegensatz dazu unser zweites Ziel ein im besten Sinne :!: himmelstrebendes Gebäude von großer Leichtigkeit; nämlich die von dem Schweizer Star-Architekten Peter Zumthor entworfene und von den Wachendorfer Einwohnern (insbesondere einem sehr spendablen Bauern) großenteils in Eigenleistung erbaute Wallfahrtskapelle mit dem Patrozinium des hl. Nikolaus von Flüe (auch Bruder Klaus genannt) - mitten auf den Feldern bei Wachendorf gelegen.​

Nur am Rande sei bemerkt, was wir erst während der Autofahrt erfuhren: dass Prälat Trippen eigentlich schon 9 Wochen früher eingeladen gewesen war zu einer Besichtigungsfahrt, seine Teilnahme aber nicht zugesagt hatte, weil an jenem Tag - unsere beiden Zweibeiner ihre Silberhochzeit feierten. Und so machte es im Nachhinein die Sache "rund", dass er diesen Besuch nun mit uns zusammen nachholte. :thumbup: :nod:​


Man parkt an einem Sportplatz am Ortsrand​


und geht von dort aus zur Fuß zur Kapelle.​



Die Kapelle ist fünfeckig, etwa 20 Meter hoch und in ihrem Kern als Zelt konzipiert (also der bekannte Gedanke von der Kirche als Zelt Gottes unter den Menschen), nämlich indem der Architekt zunächst aus Baumstämmen eine Art großes Indianertipi errichten und dieses dann mit Schichten von Stampfbeto umkleiden ließ; jede Schicht entspricht einem Tagwerk. Anschließend ließ er die Stämme in der Art eines Meilers, also eines Köhlerfeuers, ganz langsam abbrennen, so dass die Wände innen von den Abdrücken der Stämme und den schwarzen Streifen des Feuers geprägt sind. Die Löcher für die Stangen des Schalgerüstes sind mit Glaskugeln gefüllt, durch welche das Licht fällt; und ebenso durch das Loch in der Decke. Das im Gegenlicht davor erkennbare Rad ist das Meditationsrad des Nikolaus von der Flüe; der Boden der Kapelle besteht aus den für die Gegend typischen Werkstoffen Zinn und Blei.​






Für den Rückweg zum Parkplatz ist eine andere Strecke vorgesehen, so dass man insgesamt einen Rundweg geht und so die Kapelle von allen Seiten zu sehen bekommt.​





Nach ca. einer Stunde Autofahrt waren wir wieder in Köln und haben unseren gelungenen Ausflug ausklingen lassen im Café Reichard. :thumbup:​



... und schließlich zurück im Archiv, haben Bruno, Gereon und Velasquez sich sehr gefreut, was ich ihnen alles zu erzählen hatte. :thumbup: :thumbup: :thumbup:​
 
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Hallo Velasquez und Felix!

Hier gab es eine Menge für mich nachzulesen!
So viele schöne Berichte!
Danke für den 3. Teil der Archivinformationen und ganz besonders für den Bericht über den Eifelausflug! Da hat Felix ja eine Menge erlebt und die verschiedensten Eindrücke gesammelt!

Hier ein kleines Dankeschön, das wir bei einem virtuellen Besuch der British Library in London entdeckt haben:
Image of an item from the British Library Catalogue of Illuminated Manuscripts
frei nach dem Motto: jeder Bär ein Star, ob gross oder klein!
Zur Vergrösserung anklicken!

Liebe Grüsse,
Simone und co.
 
Liebe Simone, herzlichen Dank für eure netten Komplimente :blush: - und für die tollen Buchmalereien :thumbup:: So was mögen wir ebenso gern wie unsere Chefin ... :nod:

... sowie auch unsere Freunde in T.: Das werden wir ihnen gleich melden! :D:nod::thumbup:8)
 
Allerliebsten Dank! :blush: :nod: :D

... und umgekehrt freut es uns, dass ihr es noch anschauen konntet vor eurem Abflug.

Noch einmal, denn doppelt genäht hält besser: Einen bärenstarken ;) ;) :!: :nod: Toskana-Urlaub wünschen wir euch; und allerbeste Grüße an unsere noch unbekannten Freunde, die ihn so bärenstark machen! :thumbup:
 
Danke Velasquez,
der Koffer ist inzwischen gepackt. Und ich sitze auch schon in Startposition. Ich freue mich auf die Kumpels, die ich treffen werde.

Hoffentlich kann ich heute abend schlafen - ich bin immer so aufgeregt. Obwohl ich ja schon Routine habe. Aber es ist doch immer ein Abenteuer ...

Du hattest ja auch so einen tollen Ausflug.
Also: ich habe heute festgestellt - wir brauchen dringend einen größeren Rucksack.

Viele Grüße und bis dann
S.
 
Hoffentlich kann ich heute abend schlafen - ich bin immer so aufgeregt. Obwohl ich ja schon Routine habe. Aber es ist doch immer ein Abenteuer ...
Ooooch, du Armer
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...

... zähl' ein paar Toskana-Schäfchen, dann wird das schon! :nod:

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Du hattest ja auch so einen tollen Ausflug.
Ja, schon ... man hätte sich kaum einen schöneren allerersten Ausflug vorstellen können; aber im Vergleich zu deinem: BT in der Toskana ... ! :thumbup: :thumbup: :thumbup:



Also ich habe heute festgestellt - wir brauchen dringend einen größeren Rucksack.


:lol: :lol: :lol: :lol:​
 
Das ist schön ... wieder eine so nette Mail von unseren Freunden in T.: Auch ihnen hat der Bericht von Felix' Ausflug gut gefallen; und sie wissen auch ihrerseits noch ein paar kluge Dinge zu ergänzen :thumbup: :thumbup: - da merkt man, dass sie seit Jahrzehnten in einem Historiker-Haus leben. :nod: ;)

... und um, lieber Plüschi, auf deine Frage aus der letzten Zeile gleich hier zu antworten: Also Felix sagt, er habe sich in der Kapelle mal kurz umgeschaut und sich dann ganz tief in die Jackentasche von unserer Chefin verkrochen, weil es ihm auch nicht so ganz geheuer gewesen sei. :blush: :| :~



Plüschi schrieb:
Lieber Felix, du bist ja wirklich ein Glücksbär, denn das muss ja ein wunderschöner Ausflug nach Vogelsang und Wachendorf gewesen sein. Und Deine Chefin hat ganz tolle Fotos gemacht, die wir uns auf der Bärenseite sehr genau angesehen haben. Und schönes Wetter habt ihr gehabt – vielleicht gilt das „wenn Engel reisen …“ ja auch für Bären (oder für Prälaten)?
Vogelsang lässt wirklich auch heute noch etwas von der Düsternis und Gewalttätigkeit der NS-Ideologie architektonisch spüren. Unten findet ihr noch zwei Fotos von unserem Chef, die den heutigen Umgang damit andeuten!
(Anm. d. Red.: Er hat sie genannt: Vergangenheitsbewältigung persönlich und architektonisch; dieses zweite Bild zeigt den Adler an der zum See gerichteten Wand der Wandelhalle)



Das vorgesehene „Haus des Wissens“ war natürlich nicht als Lehr- und Forschungsstätte im heutigen Verständnis geplant, wie eure Chefin ganz richtig sagt, sondern als NS-Kaderschmiede. Trotzdem erhob es einen (natürlich nur pseudo-) wissenschaftlichen Anspruch und sollte deshalb auch eine große Bibliothek bekommen, die zum Teil bereits vor dem Kriege angeschafft wurde. Dazu gehörten auch teure Werke, die man dort kaum vermutet hätte. Unser großer Zweibeiner erzählt z.B., dass er im Kölner Historischen Seminar als Student noch Monumenta-Bände benutzt hat, die auf der Titelseite den Bibliotheksstempel „Deutsche Arbeitsfront – Ordensburg Vogelsang“ trugen, natürlich mit nachträglich geschwärztem Hakenkreuz in der Mitte. Die hat man wohl nach dem Krieg – sinnvollerweise – zur Auffüllung der Seminarbibliotheken in Köln und Bonn benutzt. Ob es in Vogelsang überhaupt Junker gab, die lateinische Quellen lesen konnten, muss angesichts der dortigen Aufnahmekriterien und der häufigen Klagen, selbst von NS-Dozenten, über den geringen Bildungsstand ihrer Zuhörer wohl bezweifelt werden.

Und Wachendorf war dann wohl eine richtige Erholung. Die eigenartige Kapelle kennen wir auch, aber wir haben uns drinnen ein bisschen gefürchtet wegen der Dunkelheit und der schwarzen Wände. Du etwa nicht?

Ganz bärige Grüße, auch an alle Mitbären im Archiv und in Honnef,
Dein Plüschi und die anderen
 
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Nachträglich (ein wenig spät :blush:) fällt mir auf, dass ich für die die nicht ganz so historisch angehauchten Bären und Bärenfreunde hier vielleicht vorhin schon eine Anmerkung hätte einfügen sollen zu diesem Passus aus Plüschis Mail:

Plüschi schrieb:
Unser großer Zweibeiner erzählt z.B., dass er im Kölner Historischen Seminar als Student noch Monumenta-Bände benutzt hat, die auf der Titelseite den Bibliotheksstempel „Deutsche Arbeitsfront – Ordensburg Vogelsang“ trugen, natürlich mit nachträglich geschwärztem Hakenkreuz in der Mitte. Die hat man wohl nach dem Krieg – sinnvollerweise – zur Auffüllung der Seminarbibliotheken in Köln und Bonn benutzt. Ob es in Vogelsang überhaupt Junker gab, die lateinische Quellen lesen konnten, muss angesichts der dortigen Aufnahmekriterien und der häufigen Klagen, selbst von NS-Dozenten, über den geringen Bildungsstand ihrer Zuhörer wohl bezweifelt werden.
Dabei handelt es sich um die "Monumenta Germaniae Historica"; Näheres hier: Publikationen - Allgemeines: MGH
 
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Diese Beobachtung, liebe Zanzara, finden wir alle natürlich besonders interessant! :thumbup: :thumbup: :nod:


Heringsfischerdorf Vitt:

wo Häuser
statt Nummern
Runen tragen und von Bären bewacht werden müssen.

 

Liebe Bären und Bärenfreunde,

wir zwei fragen uns, ob wir den Bericht über einen kleinen Ausflug an dem wir selbst leider nicht teilgenommen haben, über den wir uns aber in Form einer Gute-Nacht-Geschichte Bericht erstatten liessen, wohl dennoch hier unterbringen können!?​

Ziel war das​

ABTEIMUSEUM IN ECHTERNACH (L)




Seit einiger Zeit schon wollten wir dieses kleine Museum, in dem man eine Menge Informationen über die Buchmalerei der Mönche im Mittelalter sowie den Heiligen Willibrord, Gründer der Abtei, erhält besuchen.

Am Donnerstag nachmittag, dem 24.7. war es dann soweit!​

Im sogenannten Ehrenhof der ehemaligen Abtei (heute Schule und Internat) fanden wir den Eingang in die Gewölbe :!:, in denen die Exponate untergebracht sind.​




Das erste Ausstellungsstück ist dieses Modell der Römervilla in Echternach, Ausgangspunkt der späteren Abtei:​




Es folgten ein mittelalterliches Justizkreuz der Stadt Echternach sowie der Ambo (Tisch des Wortes-Rednerpult) der ersten Abteikirche:​




Die beiden Platten waren später als Abdeckung in einem Grab benützt worden!​


Es folgten Informationstafeln über das Echternacher Skriptorium im 11. Jahrhundert. Wichtige Vorbilder für die dort arbeitenden Mönche waren das Perikopenbuch Kaiser Heinrichs II. aus Reichenau und der Codex Egberti aus Trier.​

Den Grossteil der Ausstellung bilden dann Reproduktionen berühmter Echternacher Schriften. Die Originale befinden sich leider weitestgehend im Ausland!
Gezeigt werden u.a. Faksimiles folgender Werke:
Perikopenbuch Kaiser Heinrichs III., Codex Caesareus Upsaliensis, Codex Aureus Epternacensis, Evangeliar der Abtei Echternach...​

Es war leider unmöglich brauchbare Fotos davon zu machen, so dass wir euch hier nur die Nachbildung des Einbandes des Codex Aureus zeigen möchten:​




Weiter geht es dann in mehrere Räume, in denen Leben und Werk Willibrords, Abbildungen des Abteigründers und ein Video über die ihm zu Ehren Pfingsdienstag stattfindenden Echternacher Springprozession vorgestellt werden.​




irischer Wandermönch mit Bibel, Willibrord und Bonifatius, Willibrord mit einem Modell der Abteikirche​


Ein paar Überreste älterer Abteigebäude:​




gotische Kapitelle und Renaissance-Affen​


Zum Schluss noch sehr interessante Informationen über die Herstellung einer Handschrift, Pergament, Farben...​




und die Rekonstruktion eines Skriptoriums:​




Die Bären interessiert vielleicht besonders die Vielfalt der pflanzlichen Farbstoffe, die zum Einsatz kamen:
Walnuss, Veilchen, Heidelbeere, blaue Kornblume, Holunder, Lauch, Johannisbeere, Himbeer....
Den Mönchen dabei über die Schulter zu schauen, wie sie daraus Farben herstellten wäre sicher lustig gewesen ;)

Das schöne Blau auf vielen Bildern kann natürlich auch mineralischen Ursprungs sein. Verwendet wurde dann gemahlenes Lapislazuli oder sogenanntes Bergblau, d.h. Azurit.​

Fasziniert verliess unsere Bärenmutter diese gar nicht finsteren sondern leuchtenden Gewölbe und schwor bald wiederzukommen! Spätestens im Herbst, denn dann wird es auch original-mittelalterliche Buchmalerei zu sehen geben. 2. Teil der Sonderausstellung Pracht Echternacher Buchkunst. Den 1. Teil der im Sommer unterbrochenen Ausstellung haben wir leider verpasst!​





Hoffentlich haben wir euch nicht gelangweilt,
brummen mit freundlichen Bärengrüssen,
Fatzi und Papstteddy​
 
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Lieber Fatzi, lieber Papstteddy: Ja, von wegen gelangweilt!
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Herzlichen Dank für die schöne Geschichte mit den tollen Bildern! :thumbup: :nod: :thumbup:


Dann hat dieser Ausflug ja am selben Tag stattgefunden wie der von Felix - und bei offensichtlich ebenso schönem Wetter. :D :thumbup: 8)
Ein Dankeschön außerdem auch für eure hervorragende Idee
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- das müssen wir bei uns auch einführen, unbedingt: abends vor dem Schlafen eine Gute-Nacht-Geschichte - super! :thumbup: :thumbup: :thumbup: Und wenn sie aus einem Buch vorgelesen wäre, zur Not ... wir wissen nämlich, dass unsere Chefin früher, als sie noch mit den Pfadfindern ins Lager fuhr, abends den Jüngsten, also den Wölflingen, IMMER etwas vorgelesen hat - unmittelbar vor dem Einschlafen, also wenn sie schon in ihren Schlafsäcken lagen. Erzählt haben uns das die beiden ältesten der Honnefer Stoffie-Riege: das Eichhörnchen, geschenkt 1959 oder 1960; und Leo, der Löwe, geschenkt 1964.

Natürlich ist es trotzdem ein klein wenig schade, dass ihr nicht selbst dabei wart - zumal dann auch ihr euch, wenngleich aus anderem Grunde, den feschen Titel "Gewölbebären" hättet zulegen können. :D Aber wenn ein zweiter Ausflug geplant ist im Herbst: Wer weiß ... wir drücken euch dafür die Pfoten!
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Unsere Chefin fand natürlich wie üblich die Buchmalerei besonders interessant; sagte allerdings, die Technik wäre für uns Bären nichts gewessen: Bis auf die mineralischen Farbstoffe hätten wir alle anderen bereits in statu nascendi aufgefressen ... :blush: :blush: :blush: :~
 
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