Von Rom bis Venedig auf byzantinischen Spuren

Danke Pehda, für diesen wieder wunderbaren Bericht aus Venedig.

Ich finde übrigens die Bilder im morgendlichen Dunst sehr schön, sie haben etwas mystisches. Fast sieht es so aus, als versuche sich Venedig noch einmal zu verstecken, oder zu erholen, bevor die Massen es wieder in Beschlag nehmen.

Ein netter Beweis ist ja dein Bild, auf dem gleich 3 Kreuzfahrtschiffe zu sehen sind. x(
 
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Ganz richtig, liebe Pecorella, wenn eine Stadt etwas im Herbst/Winter, mit Nebel und in Wolken hat, dann sicher diese. Lichter im Nebel, die Pest, der Tod in Venedig... es ist in Kunst und Literatur hinreichend beschrieben worden. :nod:
Trotzdem war dies ja ein warmer Frühlingstag, und ich war froh, dass ich dann doch noch sonnigere Fotos machen konnte. Da habe ich gerne doppelt Eintritt gezahlt. ;)
Den Markusplatz erkennt man dann aber wirklich nicht wieder, so ab 9 Uhr füllt sich das rapide, ab 16 Uhr entspannt es sich.
Zu den Abgasschleudern ist wohl alles gesagt, das dürften jetzt auch die letzten Bilder gewesen sein, wo die mit drauf sind. :roll:
 
Da hing ich mich gleich dran und so wurden mir die Gemälde von Tintoretto nähergebracht, dem Italienisch hielt ich weitgehend stand. Gleichwohl sind mir viele dieser venezianischen Gemälde irgendwie zu düster.

Das kann ich nachvollziehen. Mir ging es am Anfang ganz genau so. Vor allem mit Tintoretto habe ich so meine Zeit (und mehrere Venedigbesuche) gebraucht, sogar die Scuola Grande di San Rocco hat mir beim ersten Besuch nicht so gut gefallen. Inzwischen gehört es für mich zu Venedig dazu, ich habe das schätzen gelernt. :nod:

Lieber pehda,

ich bedanke mich ganz herzlich für die letzten Berichtsteile und vor allem für Deine wirklich wunderschönen Fotos!
Das Ansehen und Mitgehen hat wieder sehr viel Freude gemacht und mich daran erinnert, dass ich doch versuchen möchte, meinen Bericht noch weiterzuschreiben, auch wenn die Zeit das im Moment etwas schwer macht.

Liebe Grüße

Angela

 
Da hing ich mich gleich dran und so wurden mir die Gemälde von Tintoretto nähergebracht, dem Italienisch hielt ich weitgehend stand. Gleichwohl sind mir viele dieser venezianischen Gemälde irgendwie zu düster.
Das kann ich nachvollziehen. Mir ging es am Anfang ganz genau so. Vor allem mit Tintoretto habe ich so meine Zeit (und mehrere Venedigbesuche) gebraucht, sogar die Scuola Grande di San Rocco hat mir beim ersten Besuch nicht so gut gefallen.
Da stimmt tacitus mit ein. Auch uns hat die Scuola Grande di San Rocco beim einzigen Erst- und auch noch nur Tagesbesuch 2008 nicht affiziert. Wir werden in einiger Zeit versuchen, dies zu ändern ;)

Lieber pehda, hab großen Dank für Deine Berichte aus Venedig. Ich gehe die Wege gern mit und lerne auf Schritt und Tritt.

Als Dank hier auch ein Nebelbild:


Gruß
tacitus
 
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Da stimmt tacitus mit ein. Auch uns hat die Scuola Grande di San Rocco beim einzigen Erst- und auch noch nur Tagesbesuch 2008 nicht affiziert. Wir werden in einiger Zeit versuchen, dies zu ändern ;)

Tut das! Ich meine auch (bin mir aber nicht sicher), dass die Scuola vor nicht allzu langer Zeit restauriert wurde oder zumindest eine neue Beleuchtung bekam.


 
Liebe Angela, lieber Tacitus, danke für Eure netten Worte, es freut mich, Euch auch in den letzten Tagen dieser weiten Reise "dabei" zu wissen! :eek:

Das Nebelbild ist eine Schau - vielen Dank dafür! - und der Gedanke an Venedig im Winter bekommt so natürlich weiter Munition. ;)

Der aktuelle Bericht behandelt eigentlich den letzten Tag, an dem ich noch gut aufnahmefähig war. Zur Scuola Grande di San Rocco kam ich am Folgetag. Ich habe mich gegen einen Besuch entschieden, weil es einfach nichts gebracht hätte... später in San Sebastiano leider das gleiche. Diese Ziele kommen beim nächsten Mal aber nochmal auf die Liste. :nod:
 
Fortsetzung


Die jahrhundertelange Macht Venedigs im Mittelmeer war nur durch das hocheffiziente und perfekt organisierte Arsenale möglich. Ich kam zum hübschen Ingresso di Terra mit den antiken Löwenstatuen. Zu besichtigen ist das Arsenale nur zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel der Biennale. Es gehört zum sestiere Castello, durch dessen verwinkelte Gassen ich mich gemächlich treiben ließ. Irgendwann landete ich auf dem Campo de Santa Giustina, auf dem kleinen, ruhigen Platz setzte ich mich in die Sonne und ließ mir die Mittags-Pasta schmecken.


Nach den einsamen Gassen hinter dem Arsenale begleiteten mich von nun an wieder mehr Touristen. Kein Wunder, denn die mächtige Basilika Santi Giovanni e Paolo war nicht weit entfernt, und gleich daneben die Scuola Grande di San Marco, die heute ein Krankenhaus beherbergt. Die Basilika ist frisch restauriert und prächtig anzusehen, aber auch schwierig zu fotografieren. Da ich die Sonne genießen wollte, entschied ich mich gegen Besichtigungen. Hübsch ist auch der Blick die Fondamenta Mendicanti hinaus zu San Michele.


Wahre Touristenmassen begleiteten mich nun in Richtung Rialtobrücke. Auf Höhe des Fondaco dei Tedeschi gab es regelrechte Stauungen. Die Preise der Bars und gelaterie stiegen zusehends, aber es bedurfte nur eines Abstechers um zwei Ecken, um einen Cappuccino zu zivilen Preisen zu bekommen. Es war schon später Nachmittag, und bei mir setzte Müdigkeit ein, nachdem ich ja wirklich schon früh auf den Beinen war. Ich folgte den Schildern in Richtung Markusplatz.


Nach kurzem Preisvergleich nahm ich Platz im Caffè Lavena. Man bekommt schöne Musik, unvergleichliches Flair, Aussicht und Unterhaltung. Die Kellner hatten da ja nicht wirklich viel zu tun und machten gerne Faxen, und überaus drollig war es, scheinbar ahnungslose Touri-Familien zu beobachten, die sich hinsetzten, und nach Blick auf die Karte wieder schockiert abdampften! Nun, mit meinem großen Bier (all-in 20 Euro) zahlte ich auch nicht gerade wenig, aber das wollte ich mir einfach gönnen und so genoss ich die letzten Sonnenstrahlen.

Die Rückfahrt erfolgte dann wieder mit dem Schiff, von San Marco-Giardinetti über den Canal Grande bis San Marcuola. Wunderschön in der langsam untergehenden Sonne.




Die langen, geraden Kanäle Cannareggios waren von Einheimischen gesäumt, die hier alle essen und tranken, sei es auf Schiffen, Stufen oder den ganz wenigen Tischen. Ich ging erneut zum „Farò“ im Ghetto, wo ich ob meiner üppigen Zeche schon erfreut wiedererkannt wurde und einiges aufs Haus bekam. So ging ein langer Tag in Venedig zu Ende.

 
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Die Fortsetzungen Deiner Spaziergänge durch Venedig gefallen mir sehr gut und die stimmungsvollen Bilder tragen dazu bei, gute Erinnerungen an eigene Venedig-Besuche aufzufrischen. :thumbup:
Ich folgte den Schildern in Richtung Markusplatz.


Wieviel Kreuzfahrtschiffe haben sie denn da wieder vor Venedig anlegen lassen? :lol: - :x :cry:
... und überaus drollig war es, scheinbar ahnungslose Touri-Familien zu beobachten, die sich hinsetzten, und nach Blick auf die Karte wieder schockiert abdampften! Nun, mit meinem großen Bier (all-in 20 Euro) zahlte ich auch nicht gerade wenig, aber das wollte ich mir einfach gönnen und so genoss ich die letzten Sonnenstrahlen.


Recht so ;) (auch wenn ich die Touri-Familien verstehen kann, aber zu blauäugig sollte man halt auch nicht sein, wenn man Venedig (meist im Schnelldurchgang) "macht"). Ich überlege gerade, wieviel Brunetti wohl immer zahlt, wenn er sich mit seinem Schwiegervater auf der Piazza verabredet :~ :twisted: :].

 
Abermals ein wunderbarer Spaziergang durch Venedig. Leider muss man so ab und an die touristischen Hot-Spots kreuzen und gerät so in den Trubel.

Ja die Menge an Kreuzfahrtschiffen, deren Passagiere dann wie Heuschrecken über die Stadt herfallen sind schon schlimm und trotzdem zeigt die Stadt immer noch wie schön sie ist.

Ich habe Venedig zum ersten Mal mit 5 Jahren besucht und mittlerweile sind 50 weitere Jährchen dazu gekommen. Den stetigen Wandel von Venedig konnte ich in all den Jahren immer wieder mitverfolgen, doch ich habe den Eindruck, dass es sich in den letzten 5 Jahren schneller gewandelt hat, als in den davorliegenden 45 Jahren zusammen.

Dein exklusives Bierchen auf dem Markusplatz sei dir gegönnt nach all den schönen Eindrücken und Bildern lieber Pehda.
 
Liebe Pasquetta,
die Einheimischen bekommen doch bestimmt einen Sonderpreis, oder? ;)
Den angesprochenen Brunetti habe ich jahrelang ignoriert, nachdem ich mal einen einzigen widerlichen Fall gesehen hatte. Aber inzwischen lasse ich es doch gerne als Berieselung nebenher laufen, da sie immer wieder nette venezianische Drehorte ausbuddeln. ;)
Liebe Pecorella,
wie sich der Tourismus über mehrere Jahrzehnte auswirkt, ist ja ein zweischneidiges Schwert. Denn wenngleich natürlich die Wirkung verloren geht, wenn Menschenmassen durchgeschleust werden, so wird ja auch Infrastruktur verbessert und die Monumente werden besser gepflegt und geschützt. Wenn ich Bilder aus Rom sehe, wie in den 60ern noch die Autos rund um das Kolosseum kreisten, der Konstantinsbogen einer Verkehrsinsel gleichkam, so hat sich schon auch einiges zum Guten verändert. Dafür stehen nun Unmengen Menschen Schlange und machen ihr Selfie. Fazit: Das beste beider Welten ist leider rein zeitlich nicht erreichbar... ;)
 
Lieber pehda,

du hast recht, das Beste aller Zeiten geht leider nicht ...

Dafür hast du aber wieder wunderschöne Bilder gezeigt mit einer tollen Stimmung! Danke!

Viele Grüße

Tizia

PS: Am liebsten möchte ich sowohl nach Venedig als auch nach Rom baldmöglichst reisen. Nun, Rom ist für Weihnachten geplant und Venedig für Februar. Hoffentlich klappt beides ...
 
Vielen Dank für Dein Lob, liebe Tizia, und ich drücke Dir natürlich die Daumen, dass alles klappt mit Deinen Reiseplänen! Ich hoffe, ich konnte Dir Cannareggio schon ein wenig schmackhaft machen, ich werde noch von einem kleinen Spaziergang am Abreisetag berichten, mit unerwarteten alpinen Blickwinkeln. :)
 
Vielen Dank für Dein Lob, liebe Tizia, und ich drücke Dir natürlich die Daumen, dass alles klappt mit Deinen Reiseplänen! Ich hoffe, ich konnte Dir Cannareggio schon ein wenig schmackhaft machen, ich werde noch von einem kleinen Spaziergang am Abreisetag berichten, mit unerwarteten alpinen Blickwinkeln. :)

Danke fürs Daumendrücken!

Cannaregio gefällt mir sehr gut und ich würde gerne noch die Lücken füllen. Wenn es im Februar mit Venedig klappt dann steht allerdings der carnevale im Vordergrund :lol: 8) :thumbup:
 
Zunächst sorry, dass es hier nur noch spärlich vorangeht. Ich habe viel um die Ohren, und der Bericht zu diesem letzten Tag schreibt sich zäh. Ich setze jetzt aber gleich wieder eine Fortsetzung rein.
 
L´ultimo giorno: San Polo & Dorsoduro

Es war soweit – der letzte Tag meiner Italienreise, der letzte Tag in Venedig brach an. Zum ersten Mal nahm ich das Frühstück im Hotel ein und ließ es ruhig angehen. Ich wollte die „noch fehlenden" sestieri San Polo und Dorsoduro besuchen, dazu ließ ich mich zunächst vom vaporetto zur Rialtobrücke bringen.


Leider war die noch immer mitten in der Restaurierung und dazu völlig überlaufen, also hielt ich mich gar nicht lange auf und ging zunächst in die nette kleine Kirche San Giacomo al Rialto. Die versteht sich in erster Linie als kleines Museum für alte Lauten und Gitarren – durchaus interessant.


Ich passierte die Markthallen, in denen die Geschäfte schon über die Bühne gegangen waren, es aber natürlich noch stark nach Fisch roch. Und von dort tauchte ich in die Gassen von San Polo ein.


Durch die dichten, hohen Gassen schlängelte ich mich grob in nördlicher Richtung, dabei stieß man auf nette, kleine Plätze, bis dann der Weg etwas breiter wurde und mein Ziel, der Campo San Giacomo dall´Orio, in Sicht kam. Ein wirklich schöner Platz mit vielen Bänken, Bäumen, spielenden Kindern und einem Coop. Ich machte hier eine kleine Pause, ehe ich mich der Kirche widmete. Am liebsten wäre ich ja auf der Terasse über dem Coop gesessen!



Eine spannende, dunkle Kirche, die aus dem 9. Jahrhundert stammt, ihr heutiges Erscheinungsbild geht großteils auf das 16. Jahrhundert zurück. Besonders interessant waren der Dachstuhl, der die Form eines umgedrehten Schiffsrumpfs aufweist (nicht fotografiert - völlig im Dunkeln), sowie zwei Säulen, die ursprünglich aus Konstantinopel stammten. Sie wurden im Zuge des Vierten Kreuzzugs nach Venedig gebracht, jener infamen Auseinandersetzung von Christen gegen Christen, von der sich Byzanz nie wieder erholen sollte.


Ich erreichte bald den zweitgrößten Platz Venedigs, den Campo San Polo. Dieser gefiel mir nicht so gut wie der Campo San Giacomo davor. Das mochte an dem sich leicht eintrübenden Wetter liegen, aber sicherlich auch an der wenig sehenswerten Bebauung rundherum. Mit dem Chorus Pass sah ich mir ganz kurz die Kirche an, aber ich spürte sofort, dass mich die Gemälde nicht erreichen würden. Zu voll war mein Kopf inzwischen von den so vielfältigen Eindrücken dieser Reise.




Als ich wenig später die Franziskanerkirche Santa Maria Gloriosa dei Frari erreichte, aktivierten sich meine Sinne wieder. Kein Wunder, schon von außen ist der große, ungeschmückte (und sehr schwierig zu fotografierende) Backsteinbau sehr beeindruckend. Doch die Fülle an Kunstwerken im Inneren brachte mich zum Staunen. Die Seitenkapellen berühmter venezianischer Familien ebenso wie die Gräber und Denkmäler, der beidseitig umgehbare Chor und natürlich die Gemälde, allen voran Tizians Maria Himmelfahrt. Die Kirche ist eine wahre Schatzkiste und dementsprechend gut besucht. Es gilt zwar eigentlich ein Foto-Verbot, aber daran hielt sich niemand.






Das Canova-Denkmal faszinierte mich natürlich besonders und rief mir die Cestius-Pyramide in Erinnerung, die ich wenige Tage vorher in Rom gesehen hatte.


Gleich neben der Frarikirche liegt die Scuola Grande di San Rocco, in der Werke von Tintoretto und Canaletto zu besichtigen gewesen wären, aber ich konnte mich nicht zu einem Besuch entschließen. Diese Entscheidung war der einsetzenden Reizüberflutung, und meinen bisher etwas problematischen Begegnungen mit venezianischer Malerei geschuldet. Ich pausierte in einem kleinen Stehimbiss mit Handpizza.



An der Kirche San Pantalon vorbei, erwartete mich dann der sehr schöne Campo Santa Margherita, langgezogen und sonnendurchflutet. Hier gönnte ich mir ein Eis als Nachspeise, und flanierte etwas auf und ab. Hier im Südwesten Venedigs verändert sich das Stadtbild merklich. Es gibt kaum noch palazzi, die Gebäude sind meistens nur zwei- bis dreistöckig, die Kanäle sind breiter – wie auch Canareggio ein sympathisches, bodenständiges Venedig!





Gespenstisch still und eigentümlich war die Stimmung vor der Kirche Sant´ Angelo Raffaele, für die ich leider keine geeigneten Winkel zum Fotografieren fand. Touristen verirren sich hierher offensichtlich kaum noch. Zwei Ecken weiter befindet sich San Sebastiano, mein letztes Tagesziel. Leider für mich eine Enttäuschung, obwohl ich die ungewöhnlichen Emporen durchaus noch registrierte, so empfand ich die umfangreichen Bildzyklen des Veronese als viel zu anstrengend und wollte mich nicht mehr auf so viele dieser dunklen Bilder konzentrieren. Fotografieren war hier sowieso verboten, so hielt ich mich nicht lange in der Kirche auf.

 
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Kaum zu glauben, dass es in Venedig möglich ist, solche fast leeren Plätze und Gassen zu finden. Das gibt einem gleich den Mut zurück, sich doch mal dorthin zu begeben, hatte ich doch nach den letzten alarmierenden Nachrichten über den drohenden Kollaps dieser Stadt fast schon damit abgeschlossen...
Vielen Dank, lieber pehda, dass du deine Eindrücke der ganz anderen Stadtviertel Venedigs mit uns teilst!
 
Kaum zu glauben, dass es in Venedig möglich ist, solche fast leeren Plätze und Gassen zu finden.

Du kannst dich ganz bestimmt mit Genuß auf Venedig einlassen. Ganz ruhige Gassen und angenehm belebte Plätze, auf denen sich auch Einheimische - allerdings leider immer weniger- bewegen, gibt es in Venedig zuhauf.

Oft sind es nur wenige Meter links oder rechts von den Trampelpfaden, auf denen die Touristenmenegen vom Busbahnhof Piazzale Roma umd vom Bahnhof Santa Lucia zur Rialto-Brücke oder zum Markusplatz laufen, die dir dieses Venedig zeigen.

Ganz zu schweigen von Stadtteilen wie Cannaregio, Dorsoduro oder Castello, die Pehda schön bebildert hat.

Logiere in Venedig und du kannst antizyklische auch die Massenattraktionen in Ruhe vor oder nach dem Einfall der Tagestouristen genießen.
 
Kaum zu glauben, dass es in Venedig möglich ist, solche fast leeren Plätze und Gassen zu finden. Das gibt einem gleich den Mut zurück, sich doch mal dorthin zu begeben, hatte ich doch nach den letzten alarmierenden Nachrichten über den drohenden Kollaps dieser Stadt fast schon damit abgeschlossen...
Vielen Dank, lieber pehda, dass du deine Eindrücke der ganz anderen Stadtviertel Venedigs mit uns teilst!

Das hast du wunderbar ausgedrückt liebe Colle Marina und ich schließe mich da gerne deinen Worten an.

Danke lieber Pehda für deinen nun leider letzten Bericht deiner Reise. Gerade in deinen Berichten über Venedig hast du uns Gott sei Dank gezeigt, wie schön es dort sein kann.
Ich bin deinen Wegen gerne gefolgt und hoffe, dass ich nach Venedig bald mal wieder selber reisen kann.
 
Lieber pehda,

sehr gerne bin ich den Wegen Deines letzten Tages gefolgt zu geliebten Kirchen und Plätzen, allen voran diesem:

... bis dann der Weg etwas breiter wurde und mein Ziel, der Campo San Giacomo dall´Orio, in Sicht kam. Ein wirklich schöner Platz mit vielen Bänken, Bäumen, spielenden Kindern und einem Coop. Ich machte hier eine kleine Pause, ehe ich mich der Kirche widmete. Am liebsten wäre ich ja auf der Terasse über dem Coop gesessen!



Ja, das hast Du Recht, das muss toll sein.
Aber auch das Sitzen auf einer Bank inmitten des pulsierenden Lebens gehört für mich zu den schönsten Momenten eines Venedigaufenthalts und muss unbedingt bei jedem Besuch sein. :nod:

Eine spannende, dunkle Kirche, die aus dem 9. Jahrhundert stammt, ihr heutiges Erscheinungsbild geht großteils auf das 16. Jahrhundert zurück. Besonders interessant waren der Dachstuhl, der die Form eines umgedrehten Schiffsrumpfs aufweist (nicht fotografiert - völlig im Dunkeln), sowie zwei Säulen, die ursprünglich aus Konstantinopel stammten.

Deine Einschätzung dieser Kirche teile ich, obwohl ich gestehen muss, dass sie sich uns erst bei mehrmaligem Besuch erschloss.

Ich erreichte bald den zweitgrößten Platz Venedigs, den Campo San Polo. Dieser gefiel mir nicht so gut wie der Campo San Giacomo davor. Das mochte an dem sich leicht eintrübenden Wetter liegen, aber sicherlich auch an der wenig sehenswerten Bebauung rundherum. Mit dem Chorus Pass sah ich mir ganz kurz die Kirche an, aber ich spürte sofort, dass mich die Gemälde nicht erreichen würden. Zu voll war mein Kopf inzwischen von den so vielfältigen Eindrücken dieser Reise.

Auch da stimme ich mit Dir überein, der Campo San Polo ist nicht so malerisch wie der Campo San Giacomo und auch die Kirche ist nicht so sehenswert. Allerdings:
In der Nebenkapelle im hinteren Teil der Kirche ist ein sehr schöner Passionszyklus vom ältesten Sohn Tiepolos, dem erst 18-jährigen Gian-Domenico, der uns sehr gut gefällt. Hier ein paar Eindrücke:




Als ich wenig später die Franziskanerkirche Santa Maria Gloriosa dei Frari erreichte, aktivierten sich meine Sinne wieder.
... Die Kirche ist eine wahre Schatzkiste und dementsprechend gut besucht. Es gilt zwar eigentlich ein Foto-Verbot, aber daran hielt sich niemand.
Das haben wir auch immer beobachtet. Überhaupt wundern wir uns jedes Mal, dass der Chorus Pass noch anerkannt wird - kaufen kann man ihn dort schon lange nicht mehr.

Ergänzend zu Deinen vielen schönen Bildern noch eines, was mir besonders am Herzen liegt:


Ein kleines Triptychon von Bellini in der Seitenkapelle

Zwei Ecken weiter befindet sich San Sebastiano, mein letztes Tagesziel. Leider für mich eine Enttäuschung, obwohl ich die ungewöhnlichen Emporen durchaus noch registrierte, so empfand ich die umfangreichen Bildzyklen des Veronese als viel zu anstrengend und wollte mich nicht mehr auf so viele dieser dunklen Bilder konzentrieren. Fotografieren war hier sowieso verboten, so hielt ich mich nicht lange in der Kirche auf.

Darf ich Dir dennoch ein paar Bilder anfügen? Ich finde diese Zyklen nämlich ganz wunderbar - vielleicht war tatsächlich Deine Aufnahmefähigkeit nicht mehr ganz so groß. Ich finde, Du solltest, falls Du noch einmal nach Venedig kommst, Veronese, der hier viele Jahre, ja, Jahrzehnte gearbeitet hat, noch eine zweite Chance gönnen. ;)



Vielen Dank für diesen schönen Spaziergang durch mir sehr nahe stehende Sestieri. :thumbup:

Kaum zu glauben, dass es in Venedig möglich ist, solche fast leeren Plätze und Gassen zu finden. Das gibt einem gleich den Mut zurück, sich doch mal dorthin zu begeben, hatte ich doch nach den letzten alarmierenden Nachrichten über den drohenden Kollaps dieser Stadt fast schon damit abgeschlossen...
Vielen Dank, lieber pehda, dass du deine Eindrücke der ganz anderen Stadtviertel Venedigs mit uns teilst!

Doch, liebe Colle Marina,

die gibt es durchaus, man muss nur wissen, wo sie sind. ;)
Und solche Touristen, wie wir Rom-Foristi ;) welche sind, braucht Venedig dringend als Ausgleich für die vielen, die nur den äußeren Anschein haben wollen ... :nod:
Das zeigen mir meine alljährlichen Besuche immer wieder und es freut mich, dass auch pehda diese Erfahrung machen konnte.
 
Kaum zu glauben, dass es in Venedig möglich ist, solche fast leeren Plätze und Gassen zu finden.

Du kannst dich ganz bestimmt mit Genuß auf Venedig einlassen. Ganz ruhige Gassen und angenehm belebte Plätze, auf denen sich auch Einheimische - allerdings leider immer weniger- bewegen, gibt es in Venedig zuhauf.

Oft sind es nur wenige Meter links oder rechts von den Trampelpfaden, auf denen die Touristenmenegen vom Busbahnhof Piazzale Roma umd vom Bahnhof Santa Lucia zur Rialto-Brücke oder zum Markusplatz laufen, die dir dieses Venedig zeigen.

Ganz zu schweigen von Stadtteilen wie Cannaregio, Dorsoduro oder Castello, die Pehda schön bebildert hat.

Logiere in Venedig und du kannst antizyklische auch die Massenattraktionen in Ruhe vor oder nach dem Einfall der Tagestouristen genießen.

Dem ist nichts hinzuzufügen, ganz richtig beschrieben, lieber Bixio! :nod:
 
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