Von Rom bis Venedig auf byzantinischen Spuren

Ein wunderschöner Bericht über Torcello. Der frühe Morgen verstärkt die friedliche Athmosphäre.

Und die Mosaike wirken trotz bekannter Motive und Reaturierung sehr lebendig!

Ein lohnenswertes Ziel!

Danke Dir, liebe Tizia, ich hoffe, dass ich auch Deine Erinnerungen lebendig gehalten habe, nach den Misslichkeiten, die Dir widerfahren sind!

Bezüglich der Mosaiken sieht man in der einen Großaufnahme, dass die Engel links und rechts offensichtlich abweichen in Sachen Stil und Farben. Der mittlere Teil des Bandes hat kleinere Gruppierungen und ist nicht so bunt. Man erkannte immer wieder solche späteren Ergänzungen, aber auch die Restaurierungseingriffe. Allerdings wollte ich das Fotoverbot nicht über alle Maßen ignorieren und habe nur sehr dezent und ein Mindestmaß an Bildern gemacht.
 
Venedig kann abseits der Epizentren des Tourismus so himmlisch ruhig und schön sein und genau das zeigst du uns lieber Pehda.

Deine Bilder sind eine Wohltat fürs Auge :nod:

Danke für diesen schönen Bericht.
 
Sehr gerne, liebe Pecorella, ich war wirklich sehr froh, dass ich diese ruhige Stimmung früh am Tag genießen durfte. Auf meinen Videos hört man wirklich nichts außer Vogelgezwitscher und ab und an mal das Tuckern eines Bootes in der Ferne. Aber als ich die Insel verließ, bewegten sich schon wahre Heerscharen von der Anlegestelle zur Basilika. Auf Burano sollte es dann noch schlimmer werden. :roll:
 
Auf meinen Videos hört man wirklich nichts außer Vogelgezwitscher und ab und an mal das Tuckern eines Bootes in der Ferne. Aber als ich die Insel verließ, bewegten sich schon wahre Heerscharen von der Anlegestelle zur Basilika. Auf Burano sollte es dann noch schlimmer werden. :roll:

Ja, das ist immer die Schwierigkeit: zu entscheiden, was man in aller Frühe besuchen soll, bevor alle anderen kommen ... ;)
Wir haben uns dafür dieses Mal - und auch früher schon - Burano ausgesucht. Auch das ganz wunderbar: im Cafè zu sitzen und dem morgendlichen Treiben zuzusehen, allein mit den Einwohnern und nur einer Handvoll Touristen.

Aber Dein Besuch auf Torcello war natürlich auch ganz toll, bevor alle Touristen einfallen. Vielen Dank für wieder einmal wunderbare Bilder und den Bericht, der wieder zeigt, dass Dir Dein Venedigbesuch gefallen hat! Besonders die vom (offenbar fertig restaurierten Campanile) aus sind von hervorragender Qualität! :thumbup:
 
Auf meinen Videos hört man wirklich nichts außer Vogelgezwitscher und ab und an mal das Tuckern eines Bootes in der Ferne. Aber als ich die Insel verließ, bewegten sich schon wahre Heerscharen von der Anlegestelle zur Basilika. Auf Burano sollte es dann noch schlimmer werden. :roll:

Ja, das ist immer die Schwierigkeit: zu entscheiden, was man in aller Frühe besuchen soll, bevor alle anderen kommen ... ;)
Wir haben uns dafür dieses Mal - und auch früher schon - Burano ausgesucht. Auch das ganz wunderbar: im Cafè zu sitzen und dem morgendlichen Treiben zuzusehen, allein mit den Einwohnern und nur einer Handvoll Touristen.

Aber Dein Besuch auf Torcello war natürlich auch ganz toll, bevor alle Touristen einfallen. Vielen Dank für wieder einmal wunderbare Bilder und den Bericht, der wieder zeigt, dass Dir Dein Venedigbesuch gefallen hat! Besonders die vom (offenbar fertig restaurierten Campanile) aus sind von hervorragender Qualität! :thumbup:

Als die Fähre in Burano anlegte, war ich schon schwer in Versuchung, auszusteigen. Aber die Insel Torcello hatte bei mir während meiner vorbereitenden Recherchen fast einen "mystischen" Charakter gewonnen, sodass ich doch an Bord blieb. Bereut habe ich das nicht, dennoch möchte ich auch Burano unbedingt einmal am Morgen kennenlernen. :nod:

Vielen Dank liebe Angela für Dein tolles Lob, man kann wirklich sehr schöne Bilder von dem frisch restaurierten Glockenturm aus schießen. Tolle Panoramen, bemerkenswerte, um nicht zu sagen: einmalige Stimmung.
 
Als die Fähre in Burano anlegte, war ich schon schwer in Versuchung, auszusteigen. Aber die Insel Torcello hatte bei mir während meiner vorbereitenden Recherchen fast einen "mystischen" Charakter gewonnen, sodass ich doch an Bord blieb. Bereut habe ich das nicht, dennoch möchte ich auch Burano unbedingt einmal am Morgen kennenlernen. :nod:

Danke für Deine Zeilen, pehda!

Nur noch einmal für mich:
Zu dieser frühen Stunde fuhr das Schiff direkt von Burano weiter nach Torcello?
Denn normalerweise muss man immer in das andere Schiff nach Torcello umsteigen - für weniger als 5 Minuten Fahrt. ;)
 
Als die Fähre in Burano anlegte, war ich schon schwer in Versuchung, auszusteigen. Aber die Insel Torcello hatte bei mir während meiner vorbereitenden Recherchen fast einen "mystischen" Charakter gewonnen, sodass ich doch an Bord blieb. Bereut habe ich das nicht, dennoch möchte ich auch Burano unbedingt einmal am Morgen kennenlernen. :nod:

Danke für Deine Zeilen, pehda!

Nur noch einmal für mich:
Zu dieser frühen Stunde fuhr das Schiff direkt von Burano weiter nach Torcello?
Denn normalerweise muss man immer in das andere Schiff nach Torcello umsteigen - für weniger als 5 Minuten Fahrt. ;)
Das war eine etwas komische Sache, da ich auch dachte, für Torcello umsteigen zu müssen (in Burano). Doch der Fahrbegleiter beantwortete die Frage eines anderen Touristen nach dem Ziel ganz fest mit "Burano e Torcello", das bestätigte er in Burano auch nochmal mir selbst. Trotzdem war das wohl nicht fahrplangemäß oder irgendwie besonders gelöst an dem Tag. Vielleicht musste ein anderweitiger Ausfall kompensiert werden und Torcello eben so bedient werden.
Jedenfalls standen wir einige Minuten am Anlegesteg von Burano und fuhren dann weiter nach Torcello.
Im Zweifel ist es sicher das beste, die Fahrbegleiter kurz nach dem Ziel zu fragen. Das sind die ja gewohnt. Auf Burano war ein Angestellter, der brüllte die Ziele so kehlig-laut durch die Gegend, dass nicht wenige Touristen ihn dabei gefilmt haben... :lol:
 
Vielleicht ja wirklich wegen der so frühen Stunde ... ;)
 
Fortsetzung: Auf den Inseln Burano und Murano

Nach der Ruhe auf Torcello war Burano der totale Kontrast, denn die kleine Insel war zum Bersten gefüllt mit Touristen. Insbesondere auf der Hauptroute vom Anleger zur Kirche - die Bars und Restaurants dort hatten Hochbetrieb. Kein Zweifel, der pittoreske Charme der Kanäle und bunten Fassaden war da, aber er kam nicht wirklich zur vollen Entfaltung bei mir.



Aus dem Trubel wollte ich erst einmal entkommen, kaufte mir etwas Gebäck und ließ mich in die Bereiche hinter der Kirche San Martino treiben. Und siehe da, Burano ist hier gar nicht mehr so dicht und laut, sondern idyllisch und grün. Nach einer angenehmen Pause mit Aussicht umschritt ich den bedenklich schiefen Kirchturm und spazierte, über die Fondamenta della Pescheria hinweg, durch die Wiesen am Südufer, bis ich wieder den Anleger erreichte.





Die Nachbarinsel Mazzorbo ist über eine Fußgängerbrücke mit Burano verbunden. Sie ist nur dünn besiedelt und gilt als der Garten Venedigs, für Obst- und Gemüseanbau ebenso für Feiern im Grünen. Ich sah auch einige Familien beim Picknick. Mit dem schönen Blick rüber nach Burano, spazierte ich den langen geraden Weg bis zum Friedhof und wieder zurück, wobei ich ebenso große wie originelle Schiffe erspähte.



Nun machte ich mich auf die Suche nach dem unberührteren Burano, und die Suche dauerte nicht lange, nach nur wenigen Kurven waren die Touristen verschwunden, und ich traf eine casalinga, die mich von ihrem Fenster aus um eine Zigarette bat (die ich nicht hatte). Auch diese Häuser sind kunterbunt – aber ursprünglich, atmosphärisch, einfach schön.




Über diese stillen Hinterhöfe, Gärten und Kanäle näherte ich mich allmählich wieder San Martino an, die ich natürlich auch besuchte. Im Trubel der Menschen ließ ich mich dann allmählich zurück zur Schiffsstation treiben und verließ Burano.


Das vaporetto schipperte zum farò, dem Leuchtturm von Murano. Die relativ große Insel steht im Zeichen der Glasbläserei, diese traditionelle venezianische Kunst wurde aufgrund der Brandgefahren schon vor Jahrhunderten hierher „ausgelagert“. Dadurch war die Insel aber eben auch mehr eine Insel der Arbeiter und Handwerker, an Gebäuden herrschen Hallen und Werkstätten vor, Paläste und Bauwerke sind im Vergleich zu Venedig selten. Diese Merkmale waren mir bereits im Vorbeifahren vom Schiff aus aufgefallen, und als ich nun die wenigen, großen Kanäle erreichte, verstärkte sich dieser Eindruck. Dazu noch Torcello und Burano im Hinterkopf – Murano konnte mich wohl an diesem Tag einfach nicht mehr begeistern.




So war Murano für mich keine Schönheit, aber natürlich dennoch sehr interessant, zahllose Geschäfte mit kleinen und großen gläsernen Kunstwerken säumen die Kanäle und Gassen. Ich kam nicht in Versuchung, da mir bereits eine Tasse aus Ravenna im Koffer kaputt gegangen war, und ich mir ausrechnen konnte, was diesen fragilen Glasgebilden passieren könnte.



Mein Ziel war vor allem die Kirche Santa Maria e San Donato, ein Prunkstück aus dem 7. Jahrhundert, seither mehrfach umgebaut und mit dem schönen Campanile auf einem überaus romantischen Platz. Doch noch interessanter ist die Kirche im Innenraum, nach Torcello kam das Thema „Byzanz“ nun einmal mehr zur Geltung.



Sofort zog mich das Apsismosaik in seinen Bann, unverkennbar im byzantinischen Stil und natürlich auch mit frappierender Ähnlichkeit zu demjenigen in Santa Maria Assunta auf Torcello. Doch schnell war mir klar, dass es in dieser Kirche nicht nur galt, nach oben, sondern vielmehr nach unten auf den Boden zu schauen. Dieser ist bisweilen sehr uneben, besonders zum Altarraum hin, aber weist wirklich atemberaubende Mosaiken auf, die den römischen Cosmatenböden in nichts nach-, aber doch völlig für sich stehen. Der Boden kann gegen Bezahlung sogar beleuchtet werden, was ich gerne und mehrfach getan habe – und auch noch nie zuvor erlebt habe. Ebenfalls sehr schön ist das (moderne) Taufbecken mit seinen herrlichen Farben.




Etwas versteckt im Hinterhof, aber trotzdem sehr zentral an der Riva Longa, befindet sich ein Coop, in dem ich mir eine Brotzeit kaufte. Damit setzte ich mich an den sonnigen Bootsanlegestellen nieder, wie viele andere Besucher auch, und ließ den Schiffsverkehr auf dem Kanal vor mir vorbeiziehen.



Der lange, überaus vollgepackte Tag forderte seinen Tribut, ich war müde und ging zurück zum farò. Von dort ging es mit dem vaporetto der tiefstehenden Sonne und Venedig entgegen.


Bei einer winzig kleinen Pizzabäckerei in den Gassen Cannareggios erstand ich günstige und köstliche Pizzastücke, die ich an dem kleinen Balkon meines Hotelzimmers genoss und so den Tag ruhig ausklingen ließ.

Hier bricht der neue Tag an:
Von Rom bis Venedig auf byzantinischen Spuren - Seite 18
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Fortsetzung lieber Pehda, auch wenn du dann doch in den üblichen Touri-Rummel geraten bist, gefallen mir deine Bilder und Wege sehr gut.

Auf den Bildern sieht es gar nicht so überlaufen aus, oder du ersparst uns gerade die Ameisenstraße des gemeinen Massentourismus ;)
 
Lieber pehda,

vielen Dank für diesen vielseitigen Tagesbericht.

Die Kirche Santa Maria e San Donato habe ich leider verpasst. Vielleicht ein andermal.

Alle deine Fotos sind wunderschön und stimmungsvoll.

Das glaube ich dir gerne dass du den Abend gemütlich auf deinem Balkon verbringen wolltest bei all dem was du an diesem Tag an Eindrücken zu verarbeiten hattest.

Viele Grüße

Tizia
 
Liebe Pecorella und Tizia, danke für Euer nettes Feedback und Lob zu den Bildern!
Ich habe hierbei schon einige besonders überfüllte Ecken Buranos außen vor gelassen. Es gibt dort eine Kanalkurve, wo jeweils vor und nach dem Knick eine Brücke ist - unfassbar, was da posiert wird oder Selfies gemacht werden.
Andererseits konnte ich mich ja dann doch von den Touri-Pfaden lösen, soweit dies auf diesen kleinen Inseln halbwegs möglich ist. Auch Santa Maria e San Donato auf Murano war nicht sonderlich besucht, Tizia.

Leider war dies auch der letzte Tag, an dem ich gut aufnahmefähig war. An den folgenden Tagen sollte meine Aufmerksamkeitsspanne leider deutlich nachlassen. Die Reise ging da ja schon ziemlich lange...
 
Hallo pehda,

ich hoffe du hast noch ein paar Relax-Tage gemacht. Bei allem was du gesehen und recheriert hast ist das nicht verwunderlich, dass du nicht mehr viel aufnehmen konntest.

Jedenfalls kannst du hoffentlich noch lange von den Erlebnissen zehren.

Viele Grüße

Tizia
 
...ich hoffe du hast noch ein paar Relax-Tage gemacht. Bei allem was du gesehen und recheriert hast ist das nicht verwunderlich, dass du nicht mehr viel aufnehmen konntest.

Jedenfalls kannst du hoffentlich noch lange von den Erlebnissen zehren.

Zehren auf jeden Fall, der Relax-Faktor schob sich dann von selbst in den Vordergrund, geplant hatte ich noch mehr. Und mich dabei leicht übernommen. :lol:

Bevor ich heute den Bericht fortsetze, noch ein kleiner Abstecher in die Jesuitenkirche am Fondamente Nove. Sie ist besonders von Murano aus ein sehr eindrucksvoller Anblick.



Ich konnte hier kurz reinschauen (Eintrittspreis außerhalb des Chorus Pass!), zehn Minuten später wurde sie schon geschlossen. Ziemlich einzigartige und natürlich sehr prunkvolle Ausstattung! Besonders toll gefertigt ist natürlich die Kanzel.
 
Venedig am Morgen!​



Nach den bemerkenswerten Eindrücken, die das nächtliche Venedig mir angeboten hatte, wollte ich auch die Morgenstimmung erfahren. So zwang ich mich schon um halb 7 aus dem Bett und war bald darauf schon an der Hoteltüre, die ich aber verschlossen vorfand! Der Portier schlief noch auf einer Matratze im Frühstücksraum und schloss mir völlig verwirrt die Tür auf.


Die Strada Nuova war noch leerer, als am Vortag. Ich begab mich zur mir nächstgelegenen Haltestelle San Marcuola. War der Canal Grande des Nachtens schon geheimnis- und stimmungsvoll, so traf dies auf den frühen Morgen ebenso zu. Vielleicht sogar noch mehr. Der Tag brach an, die Sonne trat noch nicht durch den Hochnebel hervor. Das Wasser lag ruhig vor mir, bis ich von Santa Lucia her das Vaporetto der Linie 1 tuckern hörte. Hier waren natürlich einige Menschen auf dem Weg zur Arbeit drauf. So fuhr ich Richtung San Marco.



Vorbei an so vielen, still vor sich hin schwappenden Gondeln, unter der Rialtobrücke hindurch und weiter auf dem Canal Grande. Ich genoss die Seeluft in vollen Zügen, bis wir um die Kurve an der Accademia fuhren, da stockte mir dann der Atem. Der Anblick des Ozeanriesen mit seiner Abgaswolke, wie er sich da in den Giudeccakanal hineinquälte, führte mir wieder vor Augen, was in Venedig falsch läuft.





Zum Glück kroch das Ungeheuer dann doch aus dem Blickfeld, und der Blick an der Punta della Dogana vorbei war wieder unverschandelt und der trüben Morgensonne entgegengerichtet.


Wir legten in San Marco-Giardinetti an und ich spazierte zum Dogenpalast. Welch herrlicher Anblick, diese weiten Plätze und mächtigen Paläste ohne Menschenmassen, Lärm und Trubel. Keine Selfiesticks, keine leuchtenden Spingteufel, keine Schlangen. Die Bars alle geschlossen, Kirche und Turm natürlich auch. Wenige Einheimische kreuzen den Platz, manche joggen, manche führen den Hund Gassi. Fast wie der Stadtplatz einer italienischen Provinz. Eine kleine Menge müder Touristen wie mich gab es natürlich auch. Sicher wollten sie ebenfalls diese besondere Stimmung erleben. Die Sonne kämpfte, aber sie kam nicht recht durch, hinter dem Markusturm ergab das trotzdem ein herrliches Bild.





Nun hatte ich ja das Frühstück im Hotel sausen lassen und wollte doch etwas in den Magen bekommen. Offene Bars vermutete ich in den Gassen hinterm dem Danieli Excelsior – und dort fand ich sie auch, wenngleich mit gesalzenen Preisen. Aber das war mir nicht so wichtig. Nächste Haltestelle: San Giorgio Maggiore.

175462-2da52e0cae8de338ee434a6b53dc8c3f.jpg



Guardate qui:
Von Rom bis Venedig auf byzantinischen Spuren - Seite 18
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine tolle Atmosphäre hast du da eingefangen - das muss ein eindrucksvolles Erlebnis gewesen sein. Ich bin gespannt, wie es weiter geht!
Das Kreuzfahrtschiff wirkt wirklich wie ein Monster aus einer anderen Welt, nur dass es sich leider in die reale Welt einschleicht.
 
Auch ich bin von der morgendlichen Stimmung in Venedig, die Du so gut rübergebracht hast - tolle Bilder dazu :thumbup: - sehr angetan!
Aber das hier


ist ja wirklich "der Hammer", ich verstehe einfach nicht, dass dagegen nichts unternommen wird (werden kann oder gewollt wird) :x :(.

Gefreut habe ich mich auch über die Fotos aus der Jesuitenkirche:

... die Jesuitenkirche am Fondamente Nove.



... Ziemlich einzigartige und natürlich sehr prunkvolle Ausstattung! Besonders toll gefertigt ist natürlich die Kanzel.

Bei meinem letzten bzw. auch einzigen Besuch dort achtete ein Mönch "akribisch" darauf, dass keine Fotos gemacht wurden, vielleicht lag es aber auch nur daran, dass gleich ein Gottesdienst beginnen sollte. Der Innenraum ist wirklich sehr "prunkvoll": sogenannte "Marmorinkrustationen" (Intarsien aus dünnen Marmorscheiben) und Stuck ahmen täuschend echt kostbare Stoffe und Vorhänge nach. Sehr beeindruckend (auch was das "Kunsthandwerk" dabei angeht), finde ich.

Gruß
Pasquetta
 
Danke lieber Pehda, dass du für uns so früh aus den Federn gehüpft bist, deine Bilder zeigen etwas, was viele Touris wohl niemals sehen werden, nämlich wie wunderschön Venedig ist.

Ich habe übrigens gerade auf einem Bücherflohmarkt für gerade mal 2,00 Euro ein Buch erstanden:
Ravenna: Seine Mosaiken, seine Denkmäler, seine Umgebung

Als ich das Buch in den Händen hielt habe ich sofort an dich und deinen Bericht hier über Ravenna gedacht :nod:
 
Ich danke Euch allen sehr für Euer nettes Lob und Feedback! :eek:

Die Kreuzfahrtschiffe sind wohl Fluch und Segen zugleich. Leider boomt dieser Tourismuszweig ja ziemlich und die Einnahmen aus den zusätzlichen Besuchern will sich Venedig offensichtlich nicht entgehen lassen. Aber für mich war das einfach nur erschreckend.

@Pasquetta, danke insbesondere für die genaue Beschreibung der Jesuitenkirche, mangels Fachkenntnis konnte/wollte ich mich da nicht ins Detail begeben. :~
Allerdings war mein Aufenthalt wirklich nur sehr kurz. Mit Fotos hatten die beiden jungen Ticketverkäufer am Eingang überhaupt kein Problem.
@Pecorella, das freut mich wirklich sehr, dass mein Bericht Dir dazu wieder eingefallen ist, und ich hoffe, dass Du am Buch und an den Bildern viel Freude haben wirst! :)
 
Fortsetzung: Spaziergang durch Venedig - San Giorgio und die Giudecca

Nachdem ich zu San Giorgio Maggiore übergesetzt hatte, bot sich mir ausgiebig Zeit, den Rundumblick von der Insel aus zu genießen, denn die Kirche und auch der Turm waren noch nicht geöffnet. Ich spazierte auch entlang der Anlegestellen und sah dabei ein Cafè und ein Museum, auch alles noch geschlossen. Leider zeichnete sich deutlich ab, dass die Wolken vorerst die Oberhand behalten sollten. Dennoch begab ich mich mit dem ersten Aufzug auf den Glockenturm von San Giorgio Maggiore.
Der Blick nach unten auf den Benediktinerkomplex und seinen Kreuzgängen und Gärten ließ nichts zu wünschen übrig. Die Aussicht auf Stadt und Lagune war aber doch etwas trüb. Ich beschloss, später noch einmal hierherzukommen und dann hoffentlich etwas freundlichere Fotos machen zu können.




Der Renaissancebau San Giorgio Maggiore des großen Palladio ist einer der prägnantesten Landschaftspunkte Venedigs, er war mir aber im Inneren etwas zu wuchtig und zu leer und erinnerte mich sehr an Santa Giustina in Padua. Witzigerweise kam ich in dem Moment aus dem Turm-Aufzug raus, als sich eine geführte Gruppe gerade daranmachte, den Chor und das Presbyterium zu besichtigen. Da hing ich mich gleich dran und so wurden mir die Gemälde von Tintoretto nähergebracht, dem Italienisch hielt ich weitgehend stand. Gleichwohl sind mir viele dieser venezianischen Gemälde irgendwie zu düster.


Ich setzte mit dem nächsten Vaporetto zur Station Zitelle über auf der Insel Giudecca. Sie war lange Zeit Heimat für Fischer und hatte – ähnlich wie Murano – viel aus der Stadt ausgelagerte Industrie. Von daher ist der optische Eindruck nicht überwältigend. Aber die Aussicht auf Dorsoduro mit der Rückseite von Santa Maria della Salute, über den Markusplatz und den Dogenpalast bis hin zu San Giorgio ist eigentlich alleine schon die Fahrt wert. Ich gönnte mir den nächsten Cappuccino in einer Bar an der fondamenta und spazierte dann in Richtung der Kirche Il Redentore.



Dieser prächtige Bau, der von Palladio entworfen wurde, stammt wie San Giorgio aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die byzantinischen Einflüsse, besonders in Form der kleinen Türme, sind nicht zu übersehen. Auch diese Kirche ist innen wenig geschmückt und da zudem ein Gottesdienst lief, erübrigte sich eine Besichtigung. So setzte ich mich nur ein wenig in die letzte Bank und lauschte der hochmotivierten Band.
Außenaufnahmen von Il Redentore und San Giorgio befinden sich in den vorherigen Berichtsteilen.


Ich ging dann noch ein wenig weiter bis zum letzten größeren Kanal. An dessen Südende sah man viele Neubauten – die Giudecca ist nicht so eng und verstopft wie Venedig und deshalb als Wohnraum begehrter. Da ich den Molino Stucky auf keinen Fall sehen wollte, und die Uferbebauung nicht wirklich sehr interessant war, kehrte ich dann auch wieder um. In einem Supermarkt kaufte ich mir ein paar Kleinigkeiten zur Brotzeit und genoss die Aussicht, während sich langsam aber sicher die Sonne durchsetzte.



Die Sonne tauchte das Panorama in ein freundlicheres Licht – ich kehrte zu San Giorgio zurück. Leider mit einem ungewollten Abstecher nach Zaccaria, weil ich das falsche vaporetto nahm! Vor dem Aufzug war die Schlange nun beträchtlich länger und oben war es bisweilen recht kuschlig, aber nun war endlich die Gelegenheit gekommen, die wohl schönste Aussicht Venedigs zu genießen und zu fotografieren.







Ich nahm Abschied von San Giorgio und fuhr nach San Zaccaria zurück, diesmal gewollt. Die relative Abgeschiedenheit der Giudecca wurde in den Touristenmassen gnadenlos kontrastiert. Ich ging entgegen des Stroms ganz langsam in Richtung des Arsenale.

 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben