Von Rom bis Venedig auf byzantinischen Spuren

Padua: Ein großer Heiliger und ein großer Künstler



Nach Bezug meines Zimmers, zog es mich schnell wieder ins Freie. Die Basilika ist schon von außen so einmalig schön und erhaben mit den acht Kuppeln, den spitzen, orientalisch wirkenden Türmen, und der einzigartigen Fassade. Wie auch Venedig, wurde Padua über die Jahrhunderte stark von byzantinischen Künstlern geprägt. Vor Sant´Antonio sieht man dies überdeutlich. Außerdem wird der Vorplatz von der Reiterbronze des venezianischen Heerführers Gattamelata beherrscht, einem Werk von Donatello. Ich setzte mich zuerst einmal nieder, um etwas zu essen und diese Eindrücke auf mich wirken zu lassen.



Innen darf man leider nicht fotografieren. Jedoch ist dies weit mehr als nur eine Kirche zum Angucken und Durchknipsen. Linkerhand befindet sich das große, überaus prächtige Grab des Antonius, das ununterbrochen von zahlreichen Pilgern umrundet wird. Viele legen ihre Votivkerzen ab, berühren den Sarg, sinken auch auf den Boden im Gebet. An den Tafeln rund um das Grab sind zahlreiche Fotos und Zeitungsartikel angebracht, mit denen Menschen dem Heiligen danken. Wünsche und Bitten, die man nur schriftlich wiederbringen kann, werden in den großen Behältern eingeworfen. In dieser besonderen Atmosphäre gerät die prächtige Marmoraustattung mit den Reliefs völlig zur Nebensache.


Obwohl gar nicht unbedingt bis ins letzte Detail ausgeschmückt, ist es auch ansonsten eine sagenhaft schöne, große Kirche mit besonders sehenswerten Kapellen am Seitenschiff. Das gesamte Presbyterium kann man umrunden, an der Spitze befindet sich die (später dazugebaute) Reliquienkapelle. Dort ausgestellt sind Reliquien des Heiligen, wie sein Unterkiefer und auch seine Stimmbänder, eingefasst in kostbare Schmuckstücke. Auf der rechten Seite erreicht man die Kreuzgänge der Kirche, in den Räumlichkeiten sind mehrere Museen untergebracht, ein Andenkenladen, die Redaktion des Sendboten, Pilgerbüros, ich habe es gar nicht alles genau erkannt. Es ist ein Ort von großer Tradition und von besonderer, spiritueller Stimmung.


Padua hat zwischen dem Bahnhof und dem Prato della Valle eine Nord-Süd-Achse, auf der nahezu alle Buslinien und auch ein Bus-Trambahn-Hybrid fahren, sodass man sich nur die Höhe überlegen muss, auf der man aussteigen möchte. Das macht das Navigieren im Innenstadtbereich sehr einfach. Und so fuhr ich zum Museo Civici agli Eremitani. In diesem einstigen Klosterkomplex ist heute ein Museum untergebracht, das verschiedenste Exponate aus der Römerzeit zeigt. Begeistert hat mich dort jedoch nichts, was sicherlich daran liegt, dass ich die römischen Museen gewöhnt bin. Dennoch lernt man hier einiges über die Handelswege in Norditalien und im Alpenraum.


Ebenfalls zu dem Komplex der Eremitaner gehören die Überreste eines Amphitheaters, nicht mehr als die Außenmauern, heute ein öffentlicher Park. Jenseits der Öffnungszeiten haben hier jedoch die Katzen das Sagen.


Und auch Paduas kleines, großes Juwel befindet sich hier, die Scrovegni-Kapelle. Jener Bankier Scrovegni ließ sie 1302 erbauen, und für die komplette Ausmalung mit Fresken konnte er den schon damals berühmten Florentiner Giotto anheuern, der zu der Zeit in Padua tätig war und der hier seine größte Meisterleistung vollbrachte. Er löste sich vom statischen byzantinischen Stil, brachte Bewegungen, realistische Winkel, Landschaften, Emotionen in seine Bilder.


Und in der Scrovegni-Kapelle führte er Bilderzyklen aus den Leben von Jesus, Maria und ihren Eltern Joachim und Anna aus. Es sind unglaublich beeindruckende Bilder vor tiefblauem Lapislazuli. Sie sind in natura viel schöner als auf meinen blassen Bildern. Heraus stach für mich auch beim Bücherstudium schon immer der Judaskuss. Eine Sternstunde der Kunst. An der Rückwand ist das Jüngste Gericht dargestellt, und im unteren Bereich der Wände Allegorien der Kardinalstugenden und –sünden.



Die Fresken der Scrovegni-Kapelle werden aufwändig vor Umwelteinflüssen geschützt, die Besucherzahl ist begrenzt und man muss sich für gerade einmal fünfzehn Minuten dauernde Zeitfenster voranmelden. Vor mir eine Reisegruppe von 30 Personen, nach mir eine ebenso starke Schulklasse. Aber dazwischen um 17 Uhr war ich der einzige Besucher der Kapelle. Das war natürlich genial, allzu viele Bilder konnte ich in der Kürze der Zeit nicht machen, man will sie ja auch ein wenig „im Original“ bewundern.






Meine letzte Station im Eremitaner-Komplex war die gleichnamige Kirche aus dem späten 13. Jahrhundert. Besonders die hoch an den Wänden angebrachten Gräber und Särge verschiedener Adliger zogen meinen Blick an. Auch der Besuch dieser Kirche hat einen extrem bitteren Beigeschmack, denn wie man dann vorne an den drei Chorkapellen auf verschiedenen Schautafeln sieht, wurde die Eremitaner-Kirche 1944 durch einen alliierten Bombenangriff zerstört. Die großen Fresken, u.a. von Andrea Mantegna, gingen dabei fast alle verloren.





Der Abend war dem Champions-League-Spiel des FC Bayern vorbehalten, dazu fand ich eine zentral gelegene Bar, die auch von zahlreichen Studenten frequentiert wurde. Auf meinem Rückweg durch die dunklen Gassen setzte Regen ein, sodass ich dem nächtlichen Santo keine Aufmerksamkeit mehr schenken konnte.

Zum nächsten Tag: Von Rom bis Venedig auf byzantinischen Spuren - Seite 14
 
Zuletzt bearbeitet:
Na sowas, man darf in der Scrovegni-Kapelle fotografieren! :thumbup:
Dann ist es doppelt schade, dass wir sie nun doch nicht mehr besucht haben. ;)

Aber Deine wunderschönen Bilder sind Entschädigung genug und ich freue mich auf ein nächstes Mal - irgendwann. :nod:

Vielen Dank für die schönen Paduabeschreibungen. Warst Du bei Sant´Antonio nicht in dem Oratorio S. Giorgio und/oder in der Scoletta des Santo? Die beidenliegen auf der rechten Seite, wenn man vor der Basilika steht udn haben uns immer noch mehr interessiert als die Kirche. :blush:
Ersteres wurde von Altichieri ausgemalt und erinnert sehr an die Fresken in der Scrovegni, letzteres konnte ich erst einmal sehen, die Kapelle liegt im 1. Stock und wurde von Tizian gestaltet.
 
Vielen Dank für Dein Lob zu Bericht und Bildern, liebe Angela. Scheint ja, als hätte ich mit dem Einzelbesuch und dem entfallenen Fotografierverbot in der Scrovegni - Kapelle doppeltes Glück gehabt. Die Aufseherin hatte jedenfalls keine Einwände, solange man den Blitz nicht benutzte.
Ja, auch die von dir genannten Orte habe ich besucht, aber erst am nächsten Tag. Das Oratorium war besonders schön, hier durfte man aber wiederum nicht knipsen. ;)
 
Schön, dass Du das auch gesehen hast. Ja, das mit Fotoverbot war bei uns auch so. Aber bei Tizian hatte niemand was dagegen, da waren wir auch ganz allein. 8)
 
Scheint ja, als hätte ich mit dem Einzelbesuch und dem entfallenen Fotografierverbot in der Scrovegni - Kapelle doppeltes Glück gehabt. Die Aufseherin hatte jedenfalls keine Einwände, solange man den Blitz nicht benutzte.
Ja, wirklich unverschämtes und zu beneidendes Glück. Zur richtigen Zeit mit der richtigen 'Aufseherin' am richtigen Ort, denn hier
Pets, bags, videocameras, cameras, food and drinks are not allowed inside the Chapel. Mobile phones must be switched OFF.
liest man es anders.

Aber doch vor allem: Großen Dank für den erinnerungsträchtigen Bericht! Hast Du das Gattamelà-Reiterstandbild von Donatello vor der Basilika gesehen? Es soll das erste mittelalterliche Reiterstandbild nach der antiken Reiterstatue des Mark Aurel sein.


Gruß
tacitus
 
Sehr gerne, und vielen Dank Tacitus für Dein Interesse. Im Blick auf Deine Recherche muss ich wohl sagen, dass mir wohl der berühmte Bayerndusel geholfen hat. :~
Aber ob mit oder ohne eigene Bilder, hier sollte man sich doch im Buchladen gebührend eindecken, die fünfzehn Minuten sind doch extrem kurz. Inzwischen ziert ein Druck des Judaskusses mein Wohnzimmer.
Die Reiterstatue ist sehr prächtig, keine Frage, aber ich konnte nur sehr selten meinen Blick von der Kirche lösen.
Angela, im von dir angesprochenen Raum war die Beleuchtung sehr gedämpft, sodass ich es gar nicht mit meiner Digicam versucht habe, da braucht man besseres Gerät. Das mag ich aber wiederum nicht mit mir herumtragen... :roll:
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank lieber Pehda für deinen weiteren spannenden Bericht. Ehrlich gesagt, hatte ich von Padua bisher noch so gar keine Ahnung und Vorstellung. Aber auch das ist ja das Gute an unserem Forum, dass auch andere interessante Sehenswürdigkeiten und Städte hier Platz finden .

Gesendet von meinem GT-I9195 mit Tapatalk
 
Das freut mich, dass die Stationen meiner Italienreise auch für Dich interessant sind, liebe Pecorella, wenngleich der Fußabdruck der Römer in Padua - rein visuell - nicht sehr groß ist. Es gibt auch noch einiges zu berichten, jetzt bin ich aber erstmal eine Woche im Urlaub an der Ostsee und pausiere mit dem Weiterschreiben. ;)

 
Padua - Spaziergang durch die Innenstadt

Der nächste Morgen war bewölkt und es nieselte leicht. So wandte ich mich wieder dem Santo zu und durchwanderte die Kreuzgänge. Dort befindet sich das Antonianische Museum, in dem zahlreiche Skulpturen, liturgische Gewänder und Schmuck, und auch viele Bilder, wie Mantegnas Christusmonogramm (ursprünglich an der Kirchenfassade) ausgestellt werden. Im Erdgeschoss kann man eine große Sammlung von Votivbildern, Dankesbriefen und Geschenken an den Heiligen betrachten, ein bemerkenswertes Zeugnis der Volksfrömmigkeit, das mich an einen kürzlich erfolgten Besuch in Altötting erinnerte.

Auf der rechten Seite der Piazza befindet sich das Oratorium des Heiligen Georg aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert. Es ähnelt der Scrovegni-Kapelle und zeigt Szenen aus dem Leben verschiedener Heiliger. Mit Giottos Meisterwerk kann das Oratorium nicht mithalten, ist aber dennoch sehr sehenswert. Im Eintrittspreis inbegriffen ist auch ein Besuch in einem Andachtsraum im Nebengebäude, der mit großformatigen Gemälden geschmückt ist. Sie zeigen Szenen aus dem Leben des Antonius. Hier habe ich zwei Bilder trotz Foto-Verbots gemacht, da niemand da war, den ich gestört hätte.


Nach diesem inspirierenden Auftakt fuhr ich ins Zentrum und kam zur Piazza dell´ Erbe, mit den zahlreichen Marktständen für Obst und Gemüse. Beherrschend ist hier natürlich der Palazzo della Ragione, das einstige Rathaus, erbaut im späten 12. Jahrhundert, ein unvergleichlicher Bau von gewaltigen Ausmaßen. Die berühmte Universität schließt sich gleich an. Die Arkaden sind gesäumt von Cafés und kleinen Geschäften, es zog die Menschen ins Freie, mittlerweile war strahlender Sonnenschein. Ein lebhaftes Treiben, doch zunächst zog ich weiter zur Bischofskirche Santa Maria Assunta.




Der große, aber leere und irgendwie unvollendet wirkende Raum aus dem 17. und 18. Jahrhundert konnte mich nicht lange fesseln. Ich wandte mich der Taufkapelle aus dem 13. Jahrhundert zu, rechterhand am Platz gelegen. In einem Wort: Wow. Von oben bis unten, sind die Wände und die Decke komplett mit Fresken ausgemalt. Der mir unbekannte Giusto de´ Menabuoi hat hier einen bemerkenswerten Bilderzyklus gefertigt, der mich ebenso stark beeindruckte, wie Giottos Werk in der Scrovegni-Kapelle. Zahllose Szenen aus der Bibel, aus dem Leben Johannes des Täufers, aber auch aus der Apokalypse an den Wänden. Und an der Kuppel Jesus als Weltherrscher, umringt von unzähligen Engeln und Heiligen. Wirklich atemberaubend, hier könnte man Stunden verbringen. Einziger Wermutstropfen: Fotografierverbot. Daher hier nur Bilder von außen bzw. aus dem Inneren des Doms.


Zunächst schlenderte ich zurück über den Marktplatz vorbei an der Universität in Richtung Cafè Pedrocchi. Dabei gönnte ich mir eine kleine Pause mit Obst.


Der große Ruf, der dem Cafè Pedrocchi vorauseilt, scheint mir etwas überhöht. Es ist halt ein neoklassizistischer Bau, man atmet etwas Stimmung des fin de siècle und dannunzianismo. Ich testete den Kaffee erstmal al banco an, und war höchst enttäuscht. Da brauchte ich den überteuren bedienten Bereich gar nicht länger in Erwägung ziehen. So schlenderte ich noch etwas länger durch die belebte Fußgängerzone und kehrte dann zum Palazzo della Ragione zurück.



Eine herrliche Aussicht vom Arkadengang aus über den Markt und das geschäftige Treiben. Innen hat der Palazzo nur einen einzigen gigantischen Saal, dabei sticht ein überlebensgroßes Holzpferd ins Auge. Die Wände sind komplett ausgemalt, doch die vielen kleinen Motive konnten mich nicht lange fesseln.




So ging ich dann unterhalb des Palazzo, wo zahlreiche Metzger- und Käsegeschäfte untergebracht sind, zur Piazza della Frutta weiter. Irgendwie komisch: An der Piazza della Frutta sind vorwiegend Stände mit Kräutern, Gewürzen und Haushaltswaren. Auf der Piazza delle Erbe gibt es ausschließlich Obst und Gemüse.


Nun, auf der Piazza dei Signori gibt es vorwiegend Klamotten zu kaufen. Ich stärkte mich mit Pizza und Eis unterhalb der astronomischen Uhr, beobachtete das Treiben und genoss den Blick auf die schönen Häuserfassaden.

 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wandte mich der Taufkapelle aus dem 13. Jahrhundert zu, rechterhand am Platz gelegen. In einem Wort: Wow. Von oben bis unten, sind die Wände und die Decke komplett mit Fresken ausgemalt. Der mir unbekannte Giusto de´ Menabuoi hat hier einen bemerkenswerten Bilderzyklus gefertigt, der mich ebenso stark beeindruckte, wie Giottos Werk in der Scrovegni-Kapelle. Zahllose Szenen aus der Bibel, aus dem Leben Johannes des Täufers, aber auch aus der Apokalypse an den Wänden. Und an der Kuppel Jesus als Weltherrscher, umringt von unzähligen Engeln und Heiligen. Wirklich atemberaubend, hier könnte man Stunden verbringen.
Das ging uns auch so.
Einziger Wermutstropfen: Fotografierverbot.
Das ging uns nicht so. Darf ich also mit zwei Aufnahmen mich für den Bericht bedanken?


Gruß

tacitus
 
Darfst Du natürlich, vielen Dank für die schöne Ergänzung! Hier hast Du also das Glück gehabt, das ich in der Scrovegni-Kapelle hatte. Ich war wirklich zerknirscht, dass ich in der Taufkapelle nicht knipsen konnte. Vielleicht hätte ich den altehrwürdigen Aufseher und Ticketverkäufer doch mal blöd fragen sollen. :roll:

Wikipedia bietet einige weitere Bilder der Taufkapelle. Einige sind wohl nur Scans aus einem Buch, aber für einen Eindruck genügt es.
Category:Baptistry (Padua) – Wikimedia Commons

Hier seien außerdem nochmal die Links eingefügt, die Angela netterweise bereitgestellt hatte, und die ich leider vergessen habe, in meinen Text zu integrieren.

Oratorio S. Giorgio
Scoletta des Santo
 
Lieber pehda,

Danke für deinen Padua-Bericht. Ich hoffe am Samstag die Stadt besuchen zu können. Gut zu wissen dass das Obst bei den Kräutern und umgekehrt zu finden ist. :lol:

Den Palazzo della ragione möchte ich auch endlich mal besichtigen. Das lebhafte Treiben vor der Universität habe ich schon beobachten können.

Viele Grüße

Tizia
 
Ich wünsche Dir eine schöne Zeit in Padua, liebe Tizia, Du dürftest hervorragendes Wetter bekommen. Da ich wohl bis Samstag keinen weiteren Berichtsteil hinkriege, sei Dir an der Stelle der Spaziergang entlang der Riviera Tiso bis zum Observatorium (La Specola) empfohlen. :thumbup:
 
Padova - Bellezza e Grandezza

Das Spazieren durch Paduas Gassen und Arkaden genoss ich so sehr, dass ich den Weg bis zum Kanal des Bacchiglione wählte. Der Weg führte mich am Ufer entlang zu einer Gabelung des Kanals. Hier bot sich ein überaus pittoresker Blick auf das Astronomische Museum „La Specola“.




Der Weg zurück ins Zentrum führte mich an weiteren schönen Kanälen, Terrassen und Gärten vorbei.



So erreichte ich dann den Prato della Valle, einen der größten Plätze Europas.


Leicht eingetrübt war der Anblick von diversen Zäunen und Absperrungen in Vorbereitung eines Volksfestes sowie des Stadt-Marathons. Ferner hängt an den Zugängen ziemlich fragwürdiges Volk herum. All das konnte ich für meine Bilder nicht ganz kaschieren. Aber die grünen Wiesen voller junger Leute, die prächtige Aussicht rundherum, der statuengesäumte Kanal, und im Hintergrund die mächtige Kirche Santa Giustina sind einfach herrlich. Ein idealer Platz, um auszuruhen und die Sonne zu genießen, während sich in den Alpen gewaltige Wolkenbänke auftürmten. Durchaus einer dieser Orte, an denen man sich in eine Stadt verlieben kann.




Nach dieser Pause am frühen Nachmittag besuchte ich die Basilika Santa Giustina, eine der größten Kirchen der Welt. Der Renaissancebau wirkt erstmal schmucklos, streng und leer, hat aber einige bemerkenswerte Höhepunkte zu bieten. Neben einem sehr schönen Gemälde von Veronese ist zählt dazu vor allen Dingen das Grab des Evangelisten Lukas. Darüberhinaus kann man über einen Nebengang eine Kapelle des Vorgängerbaus der Kirche aus dem 5. Jahrhundert besichtigen. Hier steht auch der sehr unwürdige Kasten, in dem die Lukas-Reliquien früher lagen.



Die Müdigkeit blieb nach dem langen Vortag an mir haften, auf einen Besuch des Botanischen Gartens verzichtete ich. Stattdessen ruhte ich mich noch etwas auf dem Prato aus, kehrte dann zum Santo zurück und nahm am sehr schönen und eindrucksvollen Gottesdienst teil. Ich ließ mich danach noch etwas durch die Kirche und die Kreuzgänge treiben, und verabschiedete mich innerlich. Der Abend war erneut König Fußball gewidmet und bescherte ein schier unglaubliches Spiel zwischen Liverpool und Dortmund. Dann galt es einmal mehr, die Koffer zu packen.



Auch im Abendblau machten sich diese Orte wunderschön.




Padua ist eine wundervolle Stadt, die ich jederzeit wieder besuchen würde. Und nicht wenige tun dies Jahr für Jahr zum Fest des Heiligen. Kunstliebhaber kommen voll auf ihre Kosten, die Scrovegni- und die Taufkapelle sind absolute Meisterwerke. Auch simples Schlendern durch die typisch italienischen Gassen und Arkaden sind hier ein Genuss. Aus Ravenna kommend, ist das urbane Flair Paduas umso deutlicher zu spüren. Und hier zu studieren, wäre sicher klasse. Eine großartige Etappe meiner Italienreise, die sich wirklich gelohnt hat.

Zur nächsten Etappe:
Von Rom bis Venedig auf byzantinischen Spuren - Seite 15
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank lieber Pehda für diesen Bericht. Ich muss zugeben , dass ich Padua bisher noch nicht kenne , aber nun ist das Interesse um so größer.

Gesendet von meinem GT-I9195 mit Tapatalk
 
Lieber pehda,

auch ich möchte mich ganz herzlich bedanken für deine Padua-Eindrücke. An einigen Stellen war ich erst letzten Samstag. Zum Prato della Valle hab ich es dieses Mal nicht geschafft.

Ganz tolle Fotos zeigst du uns.

Bei der Vorgängerkirche von Santa Giustina handelt es sich da um eine Krypta? Ich wurde nämlich von einem Einheimischen darauf hingewiesen dass ich mir die Krypta dort unbedingt anschauen sollte.

Viele Grüße

Tizia
 
Zurück
Oben