Im Rom des Gian Lorenzo Bernini

Liebe dentaria,

zu deiner Vorstellung des Tritonenbrunnens liefere ich dir brandneu ein Foto vom renovierten Brunnen. Ich finde er ist neu erstrahlt. Bin gespannt ob er dir so weiß auch gefällt.

Liebe Grüße

Tizia

 
Liebe Tizia,

vielen Dank für das schöne Bild - so sieht der Brunnen wieder viel besser aus!:thumbup:

LG
dentaria
 
Liebe Ute,
vielen Dank für die Forsetzung!:thumbup:
Wir waren am Vorgestern wieder in Santa Maria sopra Minerva.
und auf Piazza Venezia habe ich Anna "Spiegelbild" gezeigt:]

vielen Dank!

Anna und Qing
 
Bisher kenne ich die Galleria Borghese nur von außen. Mal sehen, ob sich das in näherer Zukunft ändern wird! Auf jeden Fall steht sie auf meiner Liste. Danke für Deine Fortsetzung, liebe dentaria!
 
Das solltest Du wirklich ändern, lieber Padre.
So viele hochklassige Kunstwerke auf kleinem Raum gibt es sonst nirgendwo in Rom.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Pluto und Proserpina
Die zweite große Skulptur,die Bernini 1622 im Auftrag von Kardinal Scipione Borghese schuf, war" Pluto und Proserpina". Ungewöhnlich war die Tatsache, dass er den Auftrag nach dem Tod seines
Onkels Paul V. Borghese vergab und kurz nach der Fertigstellung an den neuen Kardinalnepoten Ludovico Ludovisi (Neffe von Gregor XV.) verschenkte. Erst 1908 kaufte der italienische Staat die
Skulptur und seither ist sie wieder in der Galleria Borghese zu bewundern.​

Bild

Legende
Diese Geschichte stammt ebenfalls aus Ovids Metamophosen.
"Als Proserpina hier in dem Haine
spielt und Veilchen pflügt und weiße, schimmernde Lilien,
als sie im Mädcheneifer ihe Körbchen, den Bausch des Gewandes
füllt und im Wettstreit sucht, die Gespielen im Lesen zu schlagen,
sieht und begehrt und raubt sie zugleich fast der herrscher des Orcus."
Pluto, der Gott der Unterwelt sieht bei einem Ausflug in die Oberwelt Proserpina, die auf einer Wiese am Vesuv Blumen pflückt. Pluto entbrennt in Liebe zu ihr und entführt sie in sein Reich. Die Mutter
von Proserpina - die Fruchtbarkeitsgöttin Ceres - sucht überall nach ihrer Tochter, kann sie aber nirgends finden. Ceres läßt in Wut und Frust alle Felder unfruchtbar werden. Schließlich sagt ihr die
Quellnymphe Arethusa wo sich ihre Tochter befindet - in der Unterwelt. Leider ißt Proserpina einen Granatapfel und besigelt damit die Ehe mit Pluto. Die verzweifelte Mutter erreicht bei Göttervater
Jupiter - dem Vater Proserpinas - einen Kompromiss: die Tochter bleibt ein halbes Jahr (Herbst und Winter) bei ihrem Gatten in der Unterwelt und ein halbes Jahr (Frühling und Sommer) bei der Mutter
in der Oberwelt, wo sie mit Blumen und Früchten begrüßt wird.​

Darstellung




Die Skulptur zeigt den wichtigsten Moment, in dem der kräftige Pluto sich gerade die schöne Proserpina geschnappt hat und sie schon fest in seinen Armen hält, was man ein den Eindellungen seiner
Finger in ihre Haut sieht. Der Gott ist ja auch sehr muskulös dargestellt. Im Gegensatz dazu ist Proserpina weich und schwach, die selbst mit mächtiger Gegenwehr (das zerrissene Kleid, die
Abwehrhaltung, den Kopf Plutos wegzudrücken), nicht mehr flüchten kann. Daher ist ihr Gesichtsausdruck verzeifelt, die des Gottes siegessicher. Ebenfalls dargestellt ist der Höllenhund Zerberus, der
mit seinen drei Köpfen bellt. Was fehlt, sind die Blumen, die doch ein wichtige Rolle im Gedicht spielen.​

Bedeutung
Die beiden Kardinalnepoten -Borghese und Ludovisi - waren Erzfeinde, was sich auch durch das Geschenk nicht änderte. Auf dem Sockel der Skulptur steht ein Gedicht von Mafeo Barberini, der späteren Papst Urban VIII.
"Wer immer Du gebücktdie Blumen der Erde pflückst,
Siehe mich, die ich zum Haus des wilden Dis hinweggerafft werde."
Eine Mahnung an Kardinal Ludovisi, an die Vergänglichkeit von Leben, Macht und Reichtum.​
 
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Zeitlich gesehen bekam Bernini nun den Auftrag, eine weitere mythologische Gruppe zu fertigen: Apoll und Daphne. Er musste diese Arbeit jedoch unterbrechen, da Kardinal Borghese eine dringlichere Aufgabe hatte, den
David

Bild
Geschichte
Im Alten Testament ist die Geschichte des Hirtenjungen David beschrieben, der nur mit einer Steinschleuder bewaffnet den Riesen Goliath besiegt.​

Darstellung




Bernini schuf die Figur in einer Rekordzeit von 7 Monaten. Er zeigt den David unmittelbar vor seinem Sieg. Hochkonzentriert presst er die Lippen zusammen während er die Schleuder ausholt. Die Stirn
wird dominiert von den Falten der Anstrengung. Bernini gab dem David seine eigenen Gesichtszüge. Zu Davids Füßen lehnt der Panzer, den König Saul ihm gegeben hat, den David aber verschmähte. .
Daneben die Leier - geschmückt mit dem Adler aus dem Wappen der Borghese - auf der David nach dem Sieg spielen wird. Der Panzer übernahm die Rolle des Baumstumpf als Stütze aus statischen
Gründen. Geht man um den David herum, sieht man ihn immer in einer anderen Pose, ähnlich einem Zichenterickfilm.​

Bedeutung
Bernini erhält den Auftrag unmittelbar nach dem Tod Gregors XV. und zeigt David als Sieger, beziehungsweise den Sieg der Borghese über die Ludovisi. Bernini sah seinen David auch als Sieger über
Michelangelos David.​
 
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Bernini sah seinen David auch als Sieger über

Michelangelos David.​
bei mir hat Bernini gewonnen. ich liebe seinen David, einfach so. Als wir ihn letztes Mal besuchten, war ich sehr glücklich neben ihm gesassen, minutenlang. Anna wußte, dass ich IHN liebe.

danke Dentaria!

Liebe Grüße,
Qing
 
Von der Skulptur her gefällt mir Michelangelos David sehr gut obgleich er mir zu nackt ist.

Vom Thema des gegen Goliath kämpfenden David hat Bernini das sehr gut umgesetzt.

Ich hoffe doch nicht dass Michelangelos hübscher Jüngling etwa eine Steinschleuder in der Hand hat?!
 
Ich hoffe doch nicht dass Michelangelos hübscher Jüngling etwa eine Steinschleuder in der Hand hat?!

Doch​


Michelangelo war schließlich bibelfest :thumbup:

Über Michelangelos David habe ich schon die unterschiedlichsten Kommentare gelesen und gehört. Während diese sich meist auf Gesicht und Körperbau bezogen, war bei einer Studienreise in die Toskana eine nette Dame von seinem knackigen Hinterteil hin und her gerissen, was sie auch deutlich vernehmbar zu verstehen gab.
 
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