Rom etwas anders erlebt

mystagogus, danke für die Aufklärung. Ich habe eben mal nachgelesen. Es scheint sich wirklich um die harmlose, wie ich finde, schöne Zornnatter zu handeln. Ohne Deine Anregung hätte ich wohl noch lange gerätselt.

QuingAnna, ich kann gut verstehen, dass Dir zur Zeit die genannten Bilder gut tun. Die einfachen Strukturen in Verbindung mit der Farbe Grün beruhigen bekanntlich.

Allen wünsche ich schönen Sonntag. Vielleicht kann ich heute Abend die Fotos des letzten Tages hochladen.
 
Lieber Ludovico,

vielen Dank für diese wunderbaren Blütenbilder! Sie sind alle sehr schön, aber dieses ist mein Lieblingsbild, da auch die umbrische Landschaft neben dem Blütenmeer zu ihrem Recht kommt. ;)


Auch der Besuch des EUR hat mich interessiert, da vor allem das Museum mit den Reproduktionen - und natürlich der Lago, der tatsächlich idyllisch zu sein scheint.

Meins auch! :nod:
 
Bei der überwältigenden Mehrheit müsste ich die anderen Fotos eigentlich löschen :twisted:; mach ich aber nicht :nod:.
 
Bei der überwältigenden Mehrheit müsste ich die anderen Fotos eigentlich löschen :twisted:; mach ich aber nicht :nod:.

Das wollen wir hoffen! ;)
Wir haben uns auch ganz sicher nicht abgesprochen wegen des Bildes, und außerdem sind wir doch alle der Meinung, dass alle toll sind! :nod:
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzungen mit den wirklich sehr schön anzusehenden Bildern ...

:thumbup: :thumbup: :thumbup:

Jaaaa, obwohl das Museo delle cività romana fast "nur" aus Repliken besteht ist es sehr sehenswert :!:

Zur Trajanssäule gibt es ein tolles Buch von Coarelli und auch das neulich hier im Forum vorgestellete Buch mit den farblichen Rekonstruktionen ist sehr nett

Deine "Naturaufnahmen" sind wieder einmal sehr, sehr schön :!:


 
Danke Asterixinchen für das Lob. Wenn man darauf achtet, wird man entdecken, dass sich die Natur schnell ihren Platz zurückholt, auch auf Beton- und Steinmauern. Das ist faszinierend.
 
Abschlussspaziergang

Am Sonntag nach dem Angelusgebet hatten wir eine Mini-Buchstabeneisenbahn aus Holz für unseren jüngsten Enkel gesehen. Als wir vom Essen zurück auf den Borgo Pio kamen, war der Straßenhändler verschwunden. Also mussten wir am Montag noch einmal losziehen. Außerdem wollten wir am letzten vollen Tag noch ein fruchtiges Eis schlecken und nett zu Abend essen. Wir fuhren also in die Innenstadt und liefen Richtung Piazza Navona.

Natürlich musste ich durch die offene Türe treten um den exotischen Turm - ist es nun ein Korkenzieher oder eine außengelegene Wendeltreppe - von Sant Ivo zu fotografieren, der für mich in Rom auch eine Landmarke zwischen den vielen Kuppeln ist.


Wir kamen noch am hübschen Bücherbrunnen​


und einem weiteren, größeren Brunnen vorbei, bei dem mir die Spiegelung gefiel.​


Als ich bei San Luigi dei Francesi die offene Türe sah, gab es natürlich kein Halten mehr.​


Die Kirche hat ja wirklich eine prächtige Ausstattung.​

Absolutes Highlight sind natürlich die drei Matthäus Bilder von Caravaggio. Hier im Forum und im Internet ist darüber so viel und so fundiert geschrieben worden, dass ich mich kurz halten kann.​



Die Berufung des Zöllners Matthäus durch Jesus gibt mir immer wieder Rätsel auf. Was bedeuten die gestreckten Finger? Auf wen zeigen sie konkret? Da ist so viel vage angedeutet, dass sich die Fantasie austoben kann. Auf jeden Fall ist für mich sicher, dass Matthäus der Aufforderung Jesu nicht ganz so schnell nachgefolgt ist, wie es in der Bibel niedergeschrieben wurde. Ist der gemeint? oder etwa ich? Diese Reaktion des Zöllners Levi ist für mich eher glaubhaft.​


Matthäus, bei der Niederschrift seines Evangeliums, mit dem Engel. Leider können wir nicht verstehen, was der aus den Wolken niederschwebende Engel ihm diktiert. Den Fingern nach zu urteilen, scheint er etwas aufzuzählen.
Warum sich Offizielle der katholischen Kirche über das Bild so aufgeregt haben, bleibt mir ein Rätsel. Auch ein Heiliger bleibt nicht ewig jung und die Straßen in der damaligen Zeit waren wohl sehr staubig. Zugegeben, die erste, verschwundene Version des Bildes war wohl wesentlich provokanter.​


Das Martyrium des Evangelisten. Ich muss gestehen, die Arme und die Hand des Schergen sind schon verdammt kräftig. Der braucht keinen Schraubstock als Hilfsmittel.​

Die drei Bilder sind hervorragende Beispiele von Caravaggios revolutionärer Chiaroscuro (Hell-Dunkel) Technik.​

Natürlich sind diese Meisterwerke der absolute Höhepunkt der Kirche. Ich ließ das Ovjektiv aber noch etwas schweifen.​





Jetzt hatte ich Blut geleckt. Also ging es schnurstracks nach San Agostino. Wir mussten noch etwas auf die Öffnung der Türen warten. Auf der breiten und hohen Treppe erinnerten mich zwei Männer beim Kartenspiel an den zornigen Auftritt Jesu am Tempel in Jerusalem. Ich schoss schnell noch ein Erinnerungsfoto, das ich hier aber nicht zeige.​

Auch diese Kirche hat bekanntlich eine reiche Ausstattung. Sie wurde ja in den letzten Tagen intensiv von Dentaria beschrieben: Im Rom des Gian Lorenzo Bernini.​

Mein erster Blick geht nach der Eingangstür immer zunächst nach links, zur Madonna del Parto von Jacopo Sansovino, um 1520 geschaffen. Hier beten u.a. werdende Mütter und Großmütter für den Nachwuchs.​


Doch dann geht es sofort zum hintersten Seitenaltar auf der linken Seite. Hier gibt es ein absolutes Meisterwerk Caravaggios zu bewundern, für mich sein zweitbestes Gemälde, die Madonna dei Pelegrini.​




Die dreckigen Füsse eines Barfuß-Pilgers sind schon sehr realistisch gemalt Ob der schwarzgeränderte Daumennagel das noch unterstreicht oder nur unästhetisch ist, darüber kann man streiten. Vielleicht ist der dunkle Rand ja auch nur ein "Scuro-Teil".
Die beiden Figurengruppen sind einander zugewandt, die Pilger blicken ehrerbietig nach oben zum wohlgenährten Jesuskind und seiner hübschen Mutter, deren Bildvorlage eine stadtbekannte Prostituierte gewesen sein soll. Die beiden Pilgerstäbe weisen schräg nach hinten, wie zurückblickend auf den weiten, beschwerlichen Weg. Das absolut Faszinierende an dem Bild ist allerdings das ausdrucksstarke Gesicht der alten Pilgerin. Gerne würde ich ihr einmal in die Augen blicken.​

Etwas weiter vorn wartet das nächste Meisterwerk auf uns, Raffaels Jesaja über Andrea Sansovinos Anna mit Madonna und Kind, auch Anna Selbdritt genannt.​



Das Motiv mag ja Raffael von Michelangelo geklaut haben, die Ausführung trägt aber eindeutig Raffaels Handschrift. Noch frappierender finde ich allerdings die Ähnlichkeit von Raffaels Sibyllen in Santa Maria della Pace mit Michelangelos Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle.​

Ich schaue mich noch etwas in der Kirche um, in der es noch viel zu entdecken und zu analysieren gäbe. Ich beschränke mich aber aufs Fotografieren.​



Vor dem Ausgang verweile ich noch etwas vor der Madonna del Parto mit den vielen Votivgaben.​


Schließlich gehört es für einige Rombesucher auch dazu, hier für eine gute Rückreise zu beten. Das ist die Alternative zum Münzwurf.​

Weiter führt uns der Weg zur Via dei Coronari.​


Kenner wissen jetzt schon, wohin es geht, natürlich zum Teatro.​


Groß war unsere Überraschung. Der Laden war von der hinteren, dunklen Ecke nach vorn an die Straße gezogen. Man muss jetzt auch eine Nummer ziehen. Ich gehe davon aus, dass der Umsatz doch steigen wird. Hoffentlich bleibt die Qualität erhalten. Erhalten blieb auch die Möglichkeit im Schatten an den kleinen Tischen oder auf der Treppe zu sitzen und dort das Eis zu genießen.​

Weiter ging es Richtung Engelsbrücke.​


Bei dem folgenden Bild "Glaskugeln mit Staubwedel" fragten wir uns, ob die Kugeln das Spielzeug sind oder das Hündchen die Wache ist.​


Angenehm bei dem sonnigen Wetter waren die warmen Farben der Häuser. Die Mahn- oder Klagetafel fiel mir zum erstenmal auf.


Aus 1 Meter Höhe konnte ich mir gut die Welt hinter Gittern ansehen. Auch ohne Berechnung kann ich sagen, dass die Statik für die Liebesschlösser völlig ausreichend ist.​


Bei dem rechten Foto hat mich wohl die Hell-Dunkel-Technik Caravaggios beeinflusst.​

Während meine BEVA auf Geschenksuche ging, die übrigens auch erfolgreich war (gleich drei Straßenverkäufer boten das Gesuchte an), hörte ich den beiden Straßenmusikern zu, die einer Passantin Gelegenheit boten ihre Stimme zum besten zu geben.​


Ohne Verstärker scheint heute ja nichts mehr zu gehen. Die beiden hatten extra einen kleinen Generator für die Stromversorgung mitgebracht. Arme und Hände des Gitarristen sahen aus, wie von Michelangelo aus dem Marmor gehauen (na ja, bis auf die Farbe).​

Unten auf dem Tiberuferweg war auch einiges geboten.​



Noch ein Blick auf den Petersdom im Gegenlicht,​


dann setzten wir uns in den 40 und fuhren zur Piazza Venezia.​

Wir gingen rechts um das Kapitol herum und genossen von dort, wo nicht so viele Touristen im Weg stehen, den Blick über das Forum Romanum.​



Die motorisierten Zweiräder bevölkern ja schon lange die Straßen Roms. Langsam scheinen aber Fahrräder und Segways aufzuholen.​


Als wir in Rom waren, lief gerade die Bürgermeisterwahl. Eine Gruppe aus Garbatella machte sich für ihren Favoriten vor dem Kapitol stark.​


Der Vokstribun Colla di Rienzo grüßte uns beim Abstieg über die Cordonata freundlich.​


Vorbei ging es am Vittoriano, wo sich die fotografierwütigen Touristen tummelten.​



Wir liefen am Eingang zu den Trajansmärkten vorbei, wo wohl eine größere Veranstaltung stattfand.​


Dieser Vater demonstrierte, wie Job und Kind vereinbar sein können.​


Das ausgesuchte Lokal in Monti machte erst etwas später auf. Also zog es uns zum Brunnen. Wie erwartet, hatte sich am Spätnachmittag wieder die Jugend Montis hier versammelt.​


Irgendeine Schulklasse schwirrte um den Kiosk herum.​

Nun ging es ins Taverna Romana, Via della Madonna dei Monti 79, einem Tipp aus dem National Geographics, wo wir gemütliche eineinhalb Stunden verbrachten. Eine Restaurantkritik werde ich noch an anderer Stelle schreiben.​


Inzwischen hatte die Dämmerung eingesetzt. Jetzt kam mein Stativ, das ich den ganzen Nachmittag mitgeschleppt hatte, zum Einsatz.​


Beschreibung nicht erforderlich.​

Weiter an den Kaiserforen entlang,​


hoch zum vergoldeten Kapitol​


und schließlich noch einige Fotos vom Vittoriano, das bei Dunkelheit nicht ganz so aufdringlich wirkt.​


Ein schöner Nachmittag, mit wenig Programm und vielen netten Eindrücken ging zu Ende und damit auch unser diesjährige Romurlaub.​

Ein Abspann kommt natürlich noch.​
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die sehr schöne Fortsetzung mit den sehr gelungenen Bildern

:thumbup::thumbup::thumbup:

Schön, dass es mit der Holzeisenbahn noch geklappt hat ... scheint momentan "der Renner" in Italien zu sein -> nicht nur in Rom - auch in Florenz werden die Bahnen an allen Ecken angeboten ...

Ja, ja ... die


netten Segways

So manches Mal hätte ich gerne gegen Abend auf dieses wirklich spaßbringenede "Verkehrsmittel" Zugriff gehabt ;)
 
Lieber Ludovico,
ich bin ganz benommen von der Schönheit Deiner Fotos.:nod: Herzlichen Dank dafür und für die Fortsetzung :!:

Herzliche Grüße
Padre
 
Hallo ihr Lieben,
danke für Eure positive Rückmeldung zu meiner Bildergeschichte. Mal sehen ob ich noch eine ordentliche Collage für den Abschluss hin bekomme.
 
Lieber Ludovico,

ich hatte gerade erst Gelegenheit deine Fortsetzung mit den wunderschönen Fotos zu betrachten.

Die Bilder berühren mich sehr und ich sage ganz einfach Danke!

Tizia
 
Dem allen kann ich mich nur anschließen, Ludovico!
Ein wunderschöner Abschlusstag, den ich mir mit viel Freude an diesem lauen Sommerabend zu Gemüte geführt habe. :thumbup:
 
Schön, dass ich etwas Freude bereiten konnte. So kann jeder Rom noch einmal durch die Brille eines anderen Teilnehmers erleben. Einige tragen für ihre Berichte viele Detailinformationen zusammen, andere können Gefühle wecken, und wieder andere zeigen ihr Rom in Bildern. Insgesamt ergibt sich so ein facettenreiches Stadtbild.
 
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Lieber Ludovico,
grazie mille für deinen wundervollen Abschieds-Spaziergang und ebenso grazie mille für deine wundervollen Fotos. Und auch für die Geduld deiner BEVA während du die Fotos machst. Denn so wunderbare Bilder macht man ja nicht "mal so eben"

Ganz besonders haben mich die Bilder aus San Luigi dei Francesi erfreut.

Bei mir gibt es auch kein Halten mehr, wenn ich an der geöffneten Kirche vorbei komme.

 
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Liebe Pecorelle,
San Luigi besuche ich fast immer wenn ich in Rom bin, da die Kirche ja so zentral liegt. Seit es in Sankt Peter nicht mehr möglich ist mal eben die Pietà zu besuchen, ist das für mich so ein Ersatzritus. Dazu kommt, dass die Kirche ja meinem Namenspatron gewidmet ist. Er ist zwar einer der sogenannten politischen oder diplomatischen Heiligen, bleibt aber mein Namenspatron.

Dein Mitgefühl für meine BEVA gebe ich weiter. Mit den Jahren hat es sich bei uns so eingespielt, dass ich häufiger mal stehen bleibe, während sie weitergeht. Da ich deutlich längere Beine habe, hole ich sie dann wieder ein. In Kirchen drehen wir oft eine kurze gemeinsame Runde, danach eine längere auf getrennten Pfaden. Häufig nutzt sie die Zeit, um sich auszuruhen oder mit einem der Aufpasser ein Schwätzchen zu halten. Sie weiß auch, dass, sobald ich ein Stativ mitschleppe, zu einer bestimmten Tageszeit Fotografieren ein Muss ist. Da die günstigste Zeit aber nicht lange ist, erträgt sie auch das geduldig. Ausgedehnte Spezialtouren, wie diesmal den Roseto, mache ich in der Regel alleine. Wir treffen uns danach irgendwo. Mit Handy ist das heute ja kein Problem.
 
Ja, sie ist gar nicht mehr weg zu bekommen vom PC. Meist wird sie aber dann auch übermütig und es gibt richtig Ärger.

 
Hallo Ludovico,
besten Dank für die mit so schönen, stimmungsvollen Bildern angereicherten Fortsetzungen Deines Rom-Reiseberichtes. Balsam für die (nicht nur von der Romitis geplagten ;)) Seele :nod:.
Besonders gefreut habe ich mich über das Bild des Brunnens in der Via degli Staderari, den ich sehr gerne bewundere und bestaune.

und einem weiteren, größeren Brunnen vorbei, bei dem mir die Spiegelung gefiel.​


Es ist mir immer wieder ein Rätsel, wie man so eine (über 5 m Durchmesser) große, wunderschöne Brunnenschale machen konnte... Na ja - Thermen des Nero, da musste es wohl was Großes sein und war vielleicht gar nicht so besonders...

Besten Dank sagt
Pasquetta
 
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