Im Rom des Gian Lorenzo Bernini

"Fass ohne Boden" stimmt wirklich! Je mehr ich lese und sehe (vor allem in den Berichten hierforums), was es alles gibt, umso mehr bemerke ich, was ich alles noch nicht gesehen habe ;)
Und die Liste für den nächsten Besuch (für den es noch keine konkreten Pläne und Termine gibt) wird immer länger :lol:

Und für deinen Bericht muss ich dir wirklich ein ehrliches Riesenlob aussprechen!!! :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Du gibst dir so viel Mühe damit, ich bewundere dein Engagement und die Genauigkeit, mit der du deine Romreise nachbearbeitest!
Vielen Dank dafür! Es waren/sind soooooooo viele wunderbare Anregungen drin!

(Und irgendwo in einem anderen Thread hab ich gelesen, dass du bereits über 50 Rom-Besuche gemacht hast. Da bleibt mir der Mund vor Staunen offen :D und ich muss neidlos gestehen, dass ich dich darum beneide :lol: :lol: :lol:)
 
Ganz herzlichen Dank für Dein Lob! :nod:

Ja, mein PC bucht die Flüge schon selbständig. :~ ;)

Allerdings habe ich meine Romreise Anfang September storniert, denn es ist mir einfach zu heiß!
 
Ganz herzlichen Dank für Dein Lob! :nod:

Gern geschehn und von Herzen ehrlich!

Ja, mein PC bucht die Flüge schon selbständig. :~ ;)
Sehr praktisch :lol:
Schade, dass es von mir hier keine Billigflüge oder zumindest Direktflüge nach Rom gibt. Dann würde ich vermutlich auch öfter mal hinkommen.

Allerdings habe ich meine Romreise Anfang September storniert, denn es ist mir einfach zu heiß!
Das ist vermutlich angesichts der Hitze eine sehr gute Entscheidung!
Und aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Ich bin sicher, du wirst die nächste gute Gelegenheit nutzen und nach Rom fliegen, sobald die Hitze nachgelassen hat :~ :nod: :thumbup:
 
Vielen Dank, Dentaria, für die neue Fortsetzung! Es macht mir sehr viel Spaß, Deiner Esquilin-Tour zu folgen - bringt eine Menge eigener Erinnerungen zurück! :)


Tempel der Minerva Medica



Die Namensgebung war wohl ein Fehler im 17. Jahrhunderts, denn man wußte, dass es ein Heiligtum der Minerva irgendwo auf dem Esquilin gegeben hat. Minerva war zuständig für die Weisheit und die Handwerkerkünste, der Beiname "Medica" wies sie auch noch als die Schutzgöttin der Heilkunst aus.​

Hier kann ich noch aus meinem schlauen Buch zitieren, dass der Name Minerva Medica auf eine Statue zurückgeht, die bei Ausgrabungen in der Ruine gefunden wurde. Sie stellte Minerva mit einer Schlange dar, daher der Bezug zur Heilkunst und auch der Rückschluss zur noch heute gängigen Bezeichnung des Gebäudes.

Aber Vorsicht: Das kommt aus dem selben "schlauen Buch", worin dem Autoren der Patzer mit dem Gallienus-Bogen unterlaufen ist...
;)
 
Viele Dank, pehda, für die Ergänzung!

In Deinem Buch ist sicherlich die Athena Giustiniani gemeint:
Athena Giustiniani - Wikipedia, the free encyclopedia

Es ist aber wohl nicht gesichert, ob sie wirklich in dieser Ruine gefunden wurde - tja, leider finde ich immer andere Angaben als Dein Autor. ;) :~

Meine Infos habe ich übrigens aus diesem Buch: [AMAZON]3412040010[/AMAZON]
 
Es ist aber wohl nicht gesichert, ob sie wirklich in dieser Ruine gefunden wurde - tja, leider finde ich immer andere Angaben als Dein Autor. ;) :~

Ja, ich bin bei Angaben in meinem Buch inzwischen HÖCHST skeptisch und habe lieber mal im Voraus darauf hingewiesen... :lol:

Kannst Du Dein verlinktes Buch denn ansonsten empfehlen? Gebraucht ist es schon unter zehn Euro zu haben...
 

Tempel der Minerva Medica

Die Namensgebung war wohl ein Fehler im 17. Jahrhunderts, denn man wußte, dass es ein Heiligtum der Minerva irgendwo auf dem Esquilin gegeben hat. Minerva war zuständig für die Weisheit und die Handwerkerkünste, der Beiname "Medica" wies sie auch noch als die Schutzgöttin der Heilkunst aus.​

Hier kann ich noch aus meinem schlauen Buch zitieren, dass der Name Minerva Medica auf eine Statue zurückgeht, die bei Ausgrabungen in der Ruine gefunden wurde. Sie stellte Minerva mit einer Schlange dar, daher der Bezug zur Heilkunst und auch der Rückschluss zur noch heute gängigen Bezeichnung des Gebäudes.
;)

Das hat mich neugierig gemacht und ich habe in meinem "schlauen Buch" (TCI Roma e dintorni) auch nachgesehen:
... Tempio di Minerva Medica ...
così chiamato da una statua di Minerva col serpente, l'antico simbolo della medicina, qui rinvenuta. ...
Aber wo diese Statue abgeblieben ist, wird auch nicht erwähnt... - So wird man/ich ;) immer wieder angehalten, über Rom nach zu lesen :~
Gruß
Pasquetta -
 
In diesem Reisebericht kommen wirklich jede Menge Fakten und Quellen zutage - finde ich klasse! :thumbup:
Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wieviel oder wie wenig wir von der Antike wissen, und auch welches Wissen, das wohl noch zu Goethes Zeiten vorhanden war, inzwischen auch nicht mehr so eindeutig ausgelegt werden kann.

Bezüglich Deines Buch-Hinweises, Dentaria, komme ich nicht um den Kauf herum - dabei habe ich noch so viel geschichtlichen Lesestoff hier liegen... :uhoh:
 
In diesem Reisebericht kommen wirklich jede Menge Fakten und Quellen zutage - finde ich klasse! :thumbup:

Wenn ich mich mit einem Thema beschäftige, dann möchte ich immer noch tiefer in die Materie eintauchen! Glücklicherweise finde ich hier im Forum immer Gleichgesinnte! :thumbup:
Bezüglich Deines Buch-Hinweises, Dentaria, komme ich nicht um den Kauf herum - dabei habe ich noch so viel geschichtlichen Lesestoff hier liegen... :uhoh:

Das kenne ich nur zu gut! :roll: ;)
Aber dieses schöne Buch ist jetzt wirklich zum Schnäppchenpreis zu bekommen! :nod:​
 
Ganz herzlichen Dank für Dein Lob! :nod:

Ja, mein PC bucht die Flüge schon selbständig. :~ ;)

Allerdings habe ich meine Romreise Anfang September storniert, denn es ist mir einfach zu heiß!

Mal sehen, wie es uns ergeht, ich hoffe ja mal, dass es Mitte September nicht ganz so heiß ist.


Wobei ich momentan einfach zu viel Zeit mit Dentarias schönen Berichten und Bildern verbringe, da schlägt mal wieder die Romitis zu :~:lol::~
 
mein PC bucht die Flüge schon selbständig. :~ ;)

Allerdings habe ich meine Romreise Anfang September storniert, denn es ist mir einfach zu heiß!

Das sollte ich meinem PC auch mal beibringen :thumbup::thumbup::thumbup:.
Schade, dass Du den Romaufenthalt storniert hast - die große Hitze scheint vorbei zu sein. Als ich vorgestern einen letzten Spaziergang durch Trastevere machte, bin ich sogar pudelnaß geworden.

Danke für den tollen Bericht über Berninis Rom. Ich wandle auch immer wieder gern auf den Spuren dieses Künstlers.

Viele Grüße
Claude
 
Liebe Claude,

ganz herzlichen Dank für Deine Mühe! :thumbup:
Schauen wir mal, ob sich noch neue Infos hier finden!

Viele Grüße
dentaria
 
So, da ich am folgenden Morgen früh im Petersdom sein wollte, machte ich mich zeitig auf den Weg! Da ich leider im vergangenen Jahr die Erfahrung machen mußte, dass das rechte Seitenschiff des Petersdoms - mit Pieta - seit der Umbettung von Papst Johannes Paul II. zunächst abgesperrt ist, gehe ich mit Genuß einige Umwege.​

Berninis Pulcino della Minerva
hier im Forum besser bekannt als
Beli

Der Elefant
In der Antike waren Elefanten in Rom nichts besonderes. Die Römer bewunderten sie bei Schaukämpfen im Kolosseum oder als Teilnehmer an Triumphzügen. Doch seit dem Untergang des Römischen Reichs kannte man die Rüsseltiere nur noch vom Hörensagen. Es sollten fast 1000 Jahre vergehen bis wieder ein Dickhäuter die Ewige Stadt betrat.
Anfang des 16. Jahrhunderts stritten sich Spanien und Portugal um die Aufteilung der Welt. Dem Papst kam dabei eine wichtige Rolle zu. Als Giovanni de’Medici 1513 zum Papst Leo X. gewählt wurde,
wollte sich König Manuel von Portugal dessen Gunst sichern um im teuren Gewürzhandel mit dem Orient die Oberhand zu behalten. Da machen exquisite Geschenke einen guten Eindruck. Und so ließ der
König aus dem indischen Cochin einen Elefanten anliefern.
Am 19. März 1514 traf der Elefant - Annone (Hanno) genannt - beim total begeisterten Papst ein und lebte bis zu seinem Tod am 8. Juni 1516 als Star in den Vatikanischen Gärten. Dort wurde er von
vielen Künstlern, unter anderen von Raffael, gezeichnet.
Erst im Mai 1630 traf erneut ein Elefant in Rom ein.
Er war vorher in Frankfurt und auch in meiner Nachbarschaftstadt - in Nürnberg - was in Wort und Bild dokumentiert ist. Nun war es Bernini, der den Elefanten porträtierte.​

Der Obelisk
Im Gebiet um das Pantheon lag einst der Tempel der Isis, der großen ägyptischen Göttin.
Die auffälligsten Fundstücke aus diesem Tempel sind die Obelisken, die an verschiedenen Orten der Stadt wieder aufgestellt wurden (Brunnen vor dem Pantheon, Piazza Navona).
Der kleine römische Obelisk, den die Brüder des Dominikanerordens von Santa Maria S. Minerva in ihrem Garten fanden, blieb im Auftrag Alexanders VII. an Ort und Stelle. In diesem Konvent fand der Prozeß gegen Galileo Galilei statt. Seinen Entdeckungen im Weltall hatte Kardinal Maffeo Barberini - später Papst Urban VIII. - sogar ein Gedicht gewidmet, das später aber wieder aus den Gedichtbänden entfernt wurde! Galilei verkehrte gar an Urbans Papsthof. Im Jahr 1633 übergab Urban VIII. den Wissenschaftler der Inquisation! Erst am 2. November 1992 wurde Galileo Galilei von der römisch-katholischen Kirche formal rehabilitiert.​

Das Werk


Bereits 1630 wollte Urban VIII. einen Obelisken auf einer Elefanten-Skulptur in seinem neuen Garten am Palazzo Barberini sehen. Aus dieser Zeit stammen die ersten Zeichnungen. Verwirklicht wurden die Planungen dann erst unter Alexander VII., als der kleine Obelisk gefunden wurde. Außer dem Papstwappen konnte Bernini seine Planungen nun komplett übernehmen. Außerdem verlängerte er die Quasten der Schabracke bis zum Boden, um die Stabilität zu erhöhen.
Die Inschrift lautet:
"Der Du dies zu sehen bekommst,
erkenne darin den Beweis,
daß man schon einen starken Geist haben muß,
um die Last der Wahrheit zu tragen."

Soll dies eine Wiedergutmachung der ungerechten Behandlung von Galileo Galilei sein? Er war ja nur bemüht, Wissenschaft und Glauben zu vereinen.
Der Entwurf stammt zwar von Bernini, ausgeführt wurde es aber 1666/67 von seinem Schüler Ercole Ferrata, denn Bernini war sich angeblich für diesen kleinen Auftrag zu schade.
Böse Zungen behaupten, das Hinterteil des Tieres zeige zum Haus der Dominikaner, um die Abneigung des Künstlers gegen die diese zu demonstrieren.​
 
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