Auf den Spuren von Michelangelo und Raffael im Rom und Umbrien der Renaissance

Mir geht es genauso. Nach vielen Romaufenthalten habe ich die Villa erst 2010 besucht. Leider klappte es in diesem Herbst nicht, da die Villa schon um 13.00 Uhr schließt und wir an unserem letzten Tag etwas zu spät ankamen. Jedenfalls wird mir das nicht mehr passieren, den ich ging einfach davon aus, dass die Villa länger geöffnet hätte und hatte nicht nochmals im Romführer nachgeschaut (und soetwas bei einem mystagogus.:~:x.)

Nunja, ich schreibe mir vor jedem Besuch erneut die Öffnungszeiten der geplanten Besichtigungsorte in ein kleines Büchlein, das hat mir bisher Enttäuschungen erspart! :nod:​

Ich freue mich auf Deinen weiteren Bericht, der wie immer interessant sein wird zu lesen.
Gruß v
mystagogus

Das hoffe ich! ;)
 
Liebe Ute,

nun kam ich auch endlich dazu, genauer Deine letzten Berichtsteile zu lesen und danke Dir herzlich für die wieder einmal ausführliche Darstellung!
Die Villa Farnesina hat uns auch dieses Mal wieder sehr begeistert und wir fanden es sehr schön, dass man fotografieren durfte.

Ich freue mich auf mehr - zumal da mein Bericht wohl noch etwas wird warten müssen ... ;)

Liebe Grüße

Angela
 
Die Fresken der Farnesina
Die Loggia der Galatea
Gleich im Raum nach der Kasse erwartet den Besucher das berühmteste Fresko der Farnesina in der
Loggia der Galatea.​

Das Hauptthema des Raumes waren die Methamorphosen des Ovid - den Chigi als gebildeter Mann der Renaissance natürlich sehr verehrte - und hier vor allem die Verherrlichung der Liebe.
Außerdem war Ovid gerade von Angelo Poliziano neu bearbeitet worden.
Zunächst hat 1511 Peruzzi das Horoskop des Agostino Chigi an die Decke gemalt und Szenen aus den Verwandlungsgeschichten.​

Die Begeisterung über diese Fresken war so groß in Rom, dass sie bereits 1512 in einem Buch des Schriftstellers und Philosophen Blosio Pallaido als höchster Ausdruck des erlesenen Geschmacks
gepriesen wurden.​

Es folgte im Winter 1511/12 Sebastiano del Piombo mit den mythologischen Szenen in den Lünetten, die mit der Mythologie der Luft in Verbindung standen. Darunter sollte dann das mythologische
Wesen des Wassers dargestellt werden. Piombo stellte auch Polyphem dar, den einäugigen Riesen aus Homers Odyssee.​

Galatea



Dann war es an Raffael, das meistdargestellte Thema der Zeit - die Liebe - in den Raum zu bringen. Dies gelang ihm vortrefflich mit der Darstellung der Nereide Galatea im Wandfeld neben dem
Einäugigen. Für Raffael war es erst das zweite antike Thema (nach den 3 Grazien) seiner Laufbahn.
Während Polyphem traurig unter seinem Baum sitzt, entfernt sich seine Geliebte von ihm um - laut Ovid - zu ihrem jungen Verehrer zu eilen. Leider wird der junge Akis vom Riesen erschlagen.
Nach anderen Schilderungen hatten sich Polyphem und Galatea geliebt und aus dieser Liebe entstand gar ein Kind.
Sollte der trauernde Polyphem den Auftraggeber darstellen, der doch zu gerne die Adelige geheiratet hätte?
Dann könnte natürlich die sich umschauende Galatea auch die zögerliche Margherita Gonzaga wiederspiegeln!
Das Bild wirkt nur auf den ersten Blick unkontrolliert voll. Es liegt eine sorgfältige Komposition zugrunde: In einem der beiden Liebespaare umarmt sie ihn, im anderen umarmt er sie. Hebt sie den rechten Arm, so hebt er den linken.
Bei Festen und Empfängen wurde der Raum früher als Wandelhalle benutzt, in dem die Besucher auch die Werke der drei Künstler kritisch vergleichen konnten.​

Die Loggia von Amor und Psyche
Über diesen Raum betraten die Gäste von Agostino Chigi die Villa, der durch die Malereinen wie eine Fortsetzung des Gartens in den Innenraum wirkt.​

Auch hier hat der Saal den Namen von dem Dekenfresko Raffaels und seiner Schüler. Es wurde erst 6 Jahre nach der Galatea fertiggestellt, denn der Künstler war ja sehr beschäftigt durch die vielen
Aufträge des Papstes. Auch war es wohl vor allem ein Werk seiner Schüler. Auch hier war die Liebe das Hauptthema und sollte die künstlerische Umrahmung seiner eigenen Hochzeit 1519 sein.
Das Thema ist auch der Mythologie entlehnt, hier den Metamorphosen des Apuleius. Die beiden Deckenfresken Götterrat und Hochzeit sind durch das Wappen Julius II. getrennt.​

Der Rat der Götter

Hier sitzen die Götter zusammen, um zu entscheiden, ob Amor und Psyche heiraten dürfen. Die Braut erhält gerade von Merkur den Nektar der Unsterblichkeit, Amor fleht Jupiter an, der jungen Frau zu
verzeihen. Wie oft im Rom der Renaissance die Verkörperungen von Nil und Tiber.​

Die Hochzeit von Amor und Psyche

Endlich feiert man das Happy End der Beziehung im Kreis der Götter. Die Horen streuen Blumen, die Grazien versprühen Duftwasser und Jupiter erhält einen Kelch von Ganymed. Zur Verdeutlichung des
Hochzeitsthemas sind auch die Götter stets paarweise abgebildet.
Die schmückenden Blumen und Girlanden stammen von Giovanni da Udine.​

Der Raum mit dem Fries
Dieser Saal diente als Warteraum für Gäste, aber auch als Speisezimmer.​

Der Raum erhielt den Namen von dem umlaufenden Fries, der wiederum Themen der Mythologie darstellt. Auf der Nordseite und Teilen der Südseite werden die Arbeiten des Herkules dargestellt,
außerdem Bilder aus den Leben von Marsyas, Meleagros und Orpheus.​

Der Saal der Hochzeit Alexanders des Großen mit Roxane


Dieser Raum war natürlich das Schlafzimmer Chigis.
Auch hier bezieht sich der Name des Saales wieder auf das Hauptfresko: Sodomas Hochzeit Alexanders. Mit auf dem Fresko - wie wohl auch in der Ehe - Alexanders Freund Hephaiston. Roxane
erwartet die Königskrone vom Ehemann.

Der Saal der Perspektiven

Dieser Raum wurde 1518 von Peruzzi mit Scheinsäulen, Stadtansichten und Landschaftsbildern ausgemalt. Sieht man genau hin, erkennt man Details von römischen Gebäuden. Auch hier wieder ein Fries mit mythologischen Szenen. Über dem Kamin - passenderweise - die Schmiede des Vulcanus.​

 
Zuletzt bearbeitet:
Im September durfte man in der Villa Farnesina nicht fotografieren. Ich entnehme, dass es nun ohne Blitz erlaubt ist. Das ist ein echter Gewinn!
Danke für die schönen Bilder und für den informativen Bericht!

Lieben Gruß
Padre
 
Auch von mir ein großes Danke für die Fortsetzung deines tollen Berichtes

:nod::nod::nod:

Die Villa Farnesina habe ich nun auch auf meine immer länger werdende :~ ToDo - Liste gesetzt
 
Sehr gerne, es macht ja wirklich Spaß! :nod:​

Keine Bange, je mehr von der ToDo-Liste nicht abgearbeitet werden kann,
desto mehr freut man sich auf einen weiteren Rombesuch! :~ :D ;)
 
Als ich vorhin auf den 870er Bus gewartet habe,
fiel mein Blick bereits auf das nächste Ziel:​

San Giovanni Battista dei Fiorentini


Wie der Name bereits sagt, ist dies ist die Nationalkirche der Florentiner und dem Stadtpatron - Johannes dem Täufer - geweiht.
Die Kirche entstand von 1517 bis 1734, also von der Renaissance bis zum Spätbarock. Sowohl Michelangelo als auch Raffael spielten beim Kirchbau eine Rolle.​

Lage
Die Kirche wurde nicht nur - wie es heute scheint - am Ufer des Tiber erbaut, sondern geradezu in sein schlammiges Flußufer hinein. Diese Erschwernis beim Bau ist mit ein Grund, weshalb sich die Bauzeit derart in die Länge zog.​


Der Baugrund war sehr knapp bemessen, da der Rione Ponte in dem die Kirche liegt, einst der dichtbesiedelste Stadtbezirk von Rom war.
Nach einer Bevölkerungszählung im Winter 1526/27 - also kurz vor dem Sacco di Roma - ergab sich hier eine Bevölkerungsdichte von 23 930 Personen auf den Quadratkilometer. Dies ist mehr als heute!
Bedingt durch die Nähe zum Vatikan, ließen sich hier verstärkt die florentiener Bankiers nieder, aber auch Künstler und Kaufleute aus Florenz und Siena.
Dies ging soweit, daß sich der Mietzins erniedrigte in Zeiten der Abwesenheit des Papstes, aber in Heiligen Jahren stark erhöhte.
Auch hatte dieser Bezirk unter den florentiner Päpsten einen gesonderten Rechtsstatus.


Die Kirche liegt zudem am Beginn der Via Giulia, jener Prachstraße, die von Papst Julius II. erbaut wurde.​



Baugeschichte
Die Namansliste der am Bau oder seiner Planung beteiligten Architekten liest sich wie ein "Who is Who" der römischen Architektur.
Papst Leo X. Medici gab den Bauauftrag und ließ einen Architektenwettbewerb ausschreiben, an dem u.a. auch Raffael und Peruzzi teilnahmen. Sieger wurde jedoch Jacopo Sansovino, nach dessen Plänen der Bau der Kirche zunächst als Zentralbau begann.
Bereits 1521 übernahm Antonio da Sangallo d. J. die Arbeiten und führte den Kirchenbau als Längsbau weiter.
1556 wurde auch Michelangelo als Berater herangezogen. Dieser wollte wieder zurück zum Zentralbau.
Ein ähnliches Problem wie beim Petersdom.
Carlo Maderno beendete 1614 schließlich den Kirchbau mit der Kuppel.
In der Jahren 1733/34 vollendete Alessandro Galilei die Fassade. Von ihm stammt auch die Fassade von San Giovanni in Laterano, die er von 1733 bis 1736 gestaltete.
Galilei wurde von dem florentiner Corsini Papst Clemens XII. nach Rom geholt.​

Kircheninneres


Borromini wurde hier bestattet, bekam aber, wahrscheinlich wegen seines Freitodes, kein eigenes Grab. Sein Leichnam wurde in das Grab Madernos gelegt und er bekam erst wesentlich später 2 Gedenktafeln.​




Von Borromini ist der Hochaltar mit der Marmorgruppe von Antonio Raggi.​

 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat von Padre
Hallo dentaria,
ich habe mir heute das Buch bestellt! Ich freue mich schon auf die Lektüre.


dentaria schrieb:
Ich bin gespannt, was Du zu dem Büchlein sagst!

Hallo,
ich habe das Büchlein mit großer Freude gelesen und habe gleich zwei Exemplare nachbestellt, um es verschenken zu können. Ich finde, St. Peter wird kurz und bündig dem Leser vorgestellt und erklärt. Vielen Dank für den Tipp!

Herzlichen Gruß
Padre
 
Habt Ihr auch den schönen Führer mit den tollen Bildern gekauft?
Villa Farnesina a Roma - Affreschi di Raffaello



Nein, haben wir nicht!
Wir hatten schon so viele Bücher dabei, einige gekauft - und schlisßlich muss immer noch was zu wünschen übrig bleiben. ;)

Ich denke, Angela wird noch bessere Bilder mitgebracht haben. :nod:​

Ich werde gleich noch ein paar von meinen Bildern hochladen. :nod:
 
Santa Maria della Pace
Auf dem Weg zur Piazza Navona liegt die kleine Renaissance-Kirche Santa Maria della Pace mit der ungewöhnlichen Fassade.​


Baugeschichte
Hier war bereits der - dem heiligen Andreas geweihter - Vorgängerbau San Andrea de Aquarizariis (den Wasserträgern geweiht).
Der Legende nach warf einst ein übler Mensch einen Stein auf das Marienbild des Hochaltars, welches zu bluten begann. Sixtus IV. versprach daraufhin, der Madonna eine neue Kirche zu bauen, falls es zum Frieden im Land kommen sollte. Ab 1482 wurde die Kirche im Auftrag von Sixtus IV. neu erbaut, aus Dankbarkeit für den Frieden mit Mailand und Neapel. Baumeister war wohl Baccio Pontelli, der Architekt der Sixtinischen Kapelle. Kardinal Oliviero Carafa führte von 1500 bis 1504 einige Feldzüge gegen die Türken. Der Erfolg veranlaßt ihn dazu, den Kreuzgang in Auftrag zu geben. Alexander VII. ließ die Kirche von Pietro da Cortona restaurieren und mit der neuen Fassade versehen.​

Fassade



In Rom einzigartig ist die halbkreisförmige Vorhalle mit dorischen Säulen, darüber sind korinthische Säulen und Pfeiler.​

Kircheninneres
Neben dem Raffael-Fresko ist auch noch die Cesi-Kapelle von Antonio da Sangallo d. J. sehenswert.
Der Hochaltar ist nach Entwürfen von Carlo Maderno gestaltet und zeigt immer noch die "Friedensmadonna"!​

Kreuzgang
Der Chiostro del Bramante war das erste Werk Bramantes in Rom.
Im Untergeschoß ionische Säulen, darüber korinthische.
Heute ist ein einladendes Caffe untergebracht.​



Raffaels Fresko
Die erste Kapelle auf der rechten Seite sollte zunächst die Grabkapelle des Agostino Chigi werden. Die Ausmalung wurde an Raffael übergeben, der hier 1515 Sibyllen in dem Moment darstellt, in dem sie von Engeln mit prophetischem Geist erfüllt werden.
Von den 10 im Altertum bekannten Sibillen sind hier vier dargestellt:
(Michelangelo stellte zwei Jahre zuvor 5 Sibyllen dar)
Raffael zeigt die Sibyllen hier als Verkünderinnen der Auferstehung.
Links:
Die Sibylle von Cumae hat das Buch der Offenbarung in der Hand und greifft mit der rechten Hand nach einer Schriftrolle mit den Worten "Auferstehung vom Tode", die ihr ein Engel reicht.
Die Persische Sibylle lehnt an einen Bogen und schreibt gerade die Worte "Dem Tode ist er verfallen" auf eine von einem Engel - der mahnend den Finger reckt - gehaltene Marmortafel.
Rechts:
Die Phyrgische Sibylle schmiegt sich wieder an den Bogen und hält der hochbetagte Sibylle von Tibur eine Tafel hin. Ein niederschwebender Himmelsbote hält eine Schriftrolle mit dem Satz: "Und ich
werde auferstehen"! Der Engel im Hintergrund trägt die Worte " Der Himmel umschließt den Erdenraum".
Der kleine Putto in der Mitte hält eine Flamme, die für die Erleuchtung der Ungläubigen und die Offenbarung der Sibyllen steht.
Für Vasari war es das schönste Werk Raffaels.
Da das Fotografieren nicht gestattet ist, hier ein Link:
Fresko

Agostino Chigi wurde dann aber in Santa Maria del Popolo beigesetzt.​
 
Nördlich der Piazza Navona findet man noch ein Fresko Raffaels in einer Kirche.

Sant`Agostino

Die Kirche ist dem Heiligen Augustinus von Hippo gewidmet.

Die Augustinerkirche wurde nach einer früheren Gründung 1479 bis 1483 durch Giacomo Pietrasanta und Sebastiano Fiorentino vollendet und im 18. Jh. von Luigi Vanvitelli frühklassizistisch umgebaut.
Pius IX. ließ das Innere mit Marmor und Fresken ausstatten.
Peterich spricht von "vergriffen". :twisted:
Für die Fassade wurde Travertin aus dem Kolosseum verwendet.
Sant`Agostino zählt zusammen mit der ebenfalls von den Augustinern gebauten Kirche Santa Maria del Popolo zu den ersten Renaissancekirchen Roms.
Sie besaß früher eine Kuppel, diese wurde jedoch von Vanvitelli entfernt.

Das berühmtete Werk der Kirche ist die Pilgermadonna von Caravaggio.

Pilgermadonna oder Madonna di Loreto





Am 3. September 1603 hat die Witwe des Oberbuchhalters der Apostolischen Kammer Ermete Cavalletti eine Kapelle in Sant`Agostino erworben und als Vermächtnis ihres Mannes
der Madonna von Loreto weihen lassen.
In der Basilika von Loreto befindet die Santa Casa, der Legende nach das Geburtshaus Marias, welches von Engeln (über Umwegen) nach Loreto gebracht wurde. Loreto ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Italiens.



Ermete Cavalletti selbst war vom 15. April bis 3. Mai 1602 zu einer Pilgerfahrt in Loreto.
Die Pilgergruppe kam barfuß und mußte sowohl die Stufen zur Kirche als auch die Schwelle des Heiligen Hauses küssen.
Die Männer hatten dies ohne, die Frauen mit Kopfbedeckung auszuführen. Unklar ist, ob Caravaggio tatsächlich den Stifter und seine Frau porträtiert hat. Wichtig für die Darstellung des Hauses der Maria ist der Teil der Hausmauer, bei dem das Ziegelmauerwerk freiliegt.Maria und das Kind werden durch ihre Haltung und Gestik geheiligt.Modell für die Madonna war wohl die Prostituierte Lena.



Der Altar der Heiligen Anna







Auf dem 3. linken Pfeiler befindet sich ein Fresko Raffaels aus dem Jahr 1512 mit dem Propheten Jesaja

und darunter eine Skulpturengruppe von Andrea Sansovino.



Beide Arbeiten wurden von dem Luxemburger Johann Goritz in Auftrag gegeben. Goritz- oder auch Coritius genannt- war ein sehr geistreicher Mann, der Kunst und Literatur förderte. Er verband mit der Stiftung der beiden Kunstwerke die Auflage, zu deren Füßen bestattet zu werden.
Er mußte allerdings nach dem Sacco di Roma die Stadt verlassen und starb in Verona.
Zu seinen Lebzeiten war Sant`Agostino die Kirche der Kurtisanen und auch Treffpunkt der Künstler. Fiammetta, die berühmteste Kurtisane und Geliebte des Cesare Borgia, wurde in dieser Kirche bestattet- vom Grab fehlt heute allerdings jegliche Spur.
Zu Ehren Coritius, der den Tag der Heiligen Anna stets mit einem großen Literaturbankett feierte, wurden Gedichte an der Skulpturengruppe befestigt, die später auch gesammelt und veröffentlicht wurden- die Coryciana.


Das Fresko Raffaels entstand wohl, nachdem er heimlich die Decke Michelangelos in der Sixtina gesehen hatte und erinnert stark an dessen Stil.
Ähnlichkeiten sind vor allem die dynamische Erscheinung, die Sitzhaltung und die Betonung des rechten Beines durch ein farblich abgesetztes Tuch.
Michelangelos Ezechiel

Michelangelo beklagte sich wohl sehr darüber, von Raffael imitiert zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ja, Santa Maria della Pace ist eine wunderschöne Kirche,
leider mit sehr begrenzten Öffnungszeiten! :(
 
Raffael Grabstätte ist in einem der bekanntesten Gebäude Roms.​

Pantheon oder Santa Maria ad Martyres


Geschichte
Das Pantheon wurde zwischen 27 und 25 v. Chr. im Auftrag von Agrippa, dem Berater, Freund und Schwiegersohn des Augustus erbaut. Allerdings war es damals noch ein rechteckiger Tempel mit - Eingang von Süden - der allen Göttern geweiht war. Natürlich sollte hier auch Augustus als Kaiser und Gott verehrt verehrt werden.
Nach zwei Bränden veranlaßte Kaiser Hadrian 120 n. Chr. den Neubau, nun mit dem Eingang im Norden. Hadrians Verehrung für den berühmten Feldherren Agrippa veranlaßte ihn, die Inschrift des
Agrippa auch auf dem Neubau zu wiederholen.
"MARCUS AGRIPPA, SOHN DES LUCIUS, DREIFACHER KONSUL SCHUF DIES"
Das einst mit vergoldeten Bronzeziegeln (655 von Kaiser Konstans II. eingeschmolzen) versehene Bauwerk leutete schon von weitem.
Am 13. Mai 609 schenkte Kaiser Phokas den Tempel Papst Bonifaz IV., der die Umwandlung in eine christliche Kirche vornahm. Gewidmez wurde die Kirche der Jungfrau Maria und ebenfalls allen Heiligen.
Aus Anlaß der Weihe sind angeblich 28 Wagenladungen mit Märtyrergebeinen von den Katakomben in die neue Unterkirche überführt worden.
Urban VIII. Barberini ließ von Bernini zwei Glockentürme - genannt Eselsohren :twisted: - aufsetzen, die erst 1883 wieder entfernt wurden. Dieser Papst ließ auch das Bronzegebälk der Vorhalle für den Baldachin des
Petersdoms einschmelzen.​

Die Kuppel


Die fast fünfzig Meter große Kuppel mit dem Opaion von neun Metern Durchmesser fasziniert bei jedem Besuch.​

Innenraum
Das Pantheon wurde zu einer Begräbnisstätte für Berühmtheiten, so auch für Raffael. Das Grab Raffael ging zunächst verloren, wurde aber 183 wiederentdeckt. Über dem antiken Sarkophag die Statue
der "Madonna del Sasso" von Lorenzo Lotti, von Raffael selbst bestellt.​


Auf dem Sarg die Inschrift: "RAFFAEL IST´S, DER HIER RUHT, DEM ALS ER GELEBT ZU ERLIEGEN FÜRCHTET DIE MUTTER NATUR
UND ZU VERGEHN , ALS ER GING".​


Auch die italienischen Könige wählten das Pantheon als Grablege.​

Man nimmt an, dass Raffael u.a. die Fresken von Melozzo da Forli studierte. Ein Fresko befindet sich hier im Pantheon: "Die Verkündigung".​

 
Danke, Ute, für die Fortsetzung Deines REiseberichts !

Für mich ist der Innenraum des Pantheon (besonders, wenn nicht allzuviele Besucher den Raum füllen) immer wieder ein besonderes Erlebnis [url='https://www.roma-antiqua.de/rom-forum/attachments/pano_25b.jpg.25460'[/url] - und daher steht das Pantheon natürlich wieder auf der Agenda, wenn wir endlich im Januar in der ewigen Stadt sind !

Gruß

Friedrich
 
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