Frühchristliche Kirchen und moderne Architektur in Rom

... Memento mori ...


Liebe Gaukler, vielen Dank für die schöne Ergänzung mit Deinen Memento mori :thumbup:
Vor allem das Obige möchte ich noch einmal zitieren, da es mir besonders gut gefallen hat und mein Foto leider unscharf geworden ist. Schön, dass ich es nun doch "scharf" sehen kann - der knuddelige Putto hatte mir besonders gefallen und auch seine symbolische hinweisende Geste hinab zum (makaberen?) testa di morto.
 
Gerne bin ich Dir durch das barocke Rom und zur Piazza San Simeone in die Gelateria del Teatro am Vicolo San Simone gefolgt!



... ihren Namen der nahegelegenen Chiesa di San Simeone profeta verdankt während das Gässchen nach der Chiesa dei Santi Simone e Giuda benannt ist.

Liebe Simone,
schön, dass Du auch Zeit gefunden hast, wenigstens im Geiste durch - mein - Rom zu spazieren und vielen Dank für die interessanten Links. :thumbup: Das nächste Mal sehe ich diesen Platz noch einmal mit anderen Augen. :nod:



Es ist immer wieder schön in Gedanken durch Rom zu streifen, begleitet von den Eindrücken Gleichgesinnter.

Ja, so geht es mir auch wenn ich die Reiseimpressionen anderer lese.

Etwas später, wenn es die Zeit erlaubt, werde ich dem hiesigen Schneetreiben entfliehen und noch ein wenig durch Rom bummeln - vielleicht hat ja wieder die eine und der andere Lust, mit zu laufen ;) :~

Pasquetta
 
Montag, 27.09.2010

Heute Morgen ist es zwar bewölkt, aber ich bin sicher, der Himmel wird aufreißen und die Wolken sich auflösen, was sie z.T. dann auch taten. Auch wenn immer wieder ein kühler Wind blies, die Sonne hatte die Oberhand und wenn sie da war, wärmten ihre Strahlen.

Heute ist der Tag der frühchristlichen Kirchen.
Wegen der Öffnungszeiten der verschiedenen Kirchen, die wir heute besichtigen möchten, sollen wir bereits um 9.30 Uhr an S. Pudenziana sein, wo B. auf uns wartet.

Wer den Berufsverkehr in Rom kennt, weiß, das heißt Zeit einplanen. Gut, dass wir nahe beim Hotel viele Bushaltestellen haben, so auch die Linie 64, mit der wir gleich eine kleine Stadtrundfahrt machen: nach dem Tunnel Porta Cavalleggeri ruckelt der Bus über die Tiberbrücke - Blick zur Engelsburg – und zuckelt zum Corso Vittorio Emanuele, hier geht es auf der Busspur wieder etwas zügiger vorwärts, vorbei links an der Chiesa Nouva – das Oratorio dei Filippini, erbaut von Borromini, versteckt sich hinter einem Baugerüst – und rechts der wunderbare Renaissance-Palast, die Cancelleria, in der das päpstliche Ehegericht, die Sacra rota, ihren Sitz hat. Wir kommen vorbei an der Kirche S. Andrea della Valle mit der zweitgrößten Kuppel Roms und Schauplatz des ersten Aktes der Oper „Tosca“ (der zweite spielt im Palazo Farnese hinter dem Campo die fiori, wo wir dieses Mal leider nicht hinkommen werden, und der dritte in der Engelsburg – Puccini kannte sich aus wo’s schön war!). Dann fahren wir vorbei am
Largo di Torre Argentina,
(besser bekannt als „Katzenforum“ und hat nichts mit Argentinien zu tun, sondern mit einem päpstlichen Zeremonienmeister aus Straßburg (=Argentoratum) um 1500, der hier sein Haus hatte) - mit den Tempelresten aus republikanischer Zeit, die nur mit Buchstaben benannt sind, nachdem man nicht weiß, welchen Gottheiten sie geweiht waren -, und kommen auf die

Piazza Venezia,
flankiert von Palazzi mit geschichtsträchtigen Balkonen. Dieser Platz ist Drehscheibe und Knotenpunkt des römischen Verkehrs, von hier gehen die Straßen ab in alle Richtungen und er wird dominiert von der

„Schreibmaschine“ oder wer möchte von der „Hochzeitstorte“
Aber dazu später mehr. Jetzt keucht der vollbesetzte 64er erst einmal hinauf zur Via Nazionale – links erhaschen wir einen Blick auf den Quirinalspalast, wo der Staatspräsident residiert, mit dem Obelisken und den Dioskuren auf dem weiten Platz – und rechts sind wir gerade am Torre delle Milizie vorbei gefahren, auch Torre di Nerone genannt, da sich die Römer erzählen, von hier hätte Nero den Brand Roms betrachtet und besungen. – Viel zu schnell, um alles zu erfassen, sind wir die Via Nazionale entlang gefahren. Schöne Geschäfte gibt es hier, wann ist Zeit zum shoppen? An der gestreiften Anglikanischen Kirche drängeln wir uns aus dem Bus, gehen die Via Napoli entlang und biegen ab nach Santa Pudenziana.


S. Pudenziana - Wir steigen vom heutigen Straßenniveau hinab auf das der Antike und betreten eine der ältesten Kirchen Roms mit wunderschönen Mosaiken in der Apsis:


Christus ( auf einem sakralen Mosaik erstmals mit Bart) als lehrender Philosoph dargestellt, auf dem Thron sitzend vor dem Himmlischen Jerusalem. Die beiden Frauen, die Petrus und Paulus die (Märtyrer-)Kronen reichen, symbolisieren die Heiden- und die Judenkirche. Die Figuren sind alle sehr ausdruckstark, bewegt, fast plastisch dargestellt, eine Seltenheit auf frühchristlichen Mosaiken.



Wir verlassen Sa. Pudenziana, werfen noch einen Blick auf den schönen Campanile und das Portal mit dem romanischen Fries, der Einflüsse deutscher Miniaturmalerei zeigt.

S. Maria Maggiore – hier müssen wir Kopfhörer ausleihen, da „ohne“ in der Kirche nicht mehr erklärt werden darf, aber wegen der Lautstärke die sonst hier herrschen würde, ist diese Maßnahme verständlich. B. hat die kleine Gruppe wieder kompetent durch die Geschichte und Kunst dieser Hauptkirche geführt: von der Legende, dass hier in der Nacht zum 5. August (man beachte: zehn Tag vor Ferragosto!) des Jahres 352 Schnee gefallen ist, als Zeichen, dass hier auf dem Esquilin-Hügel eine Kirche gebaut werden soll, bis zum reichen Bildprogramm der Mosaiken, mit biblische Szenen und in der Apsis detailreiche Darstellungen aus dem Leben Marias – jetzt sollte man einen Operngucker und mehr Zeit haben, um diese Kostbarkeiten in Ruhe anzuschauen.
Kaum beachtet von den Touristen: 1995 wurde das Rosettenfenster neu gestaltet von einem ungarischen Künstler. Die Symbolik ist äußerst aktuell und entspricht dieser Kirche (Maria, Mittlerin und Verbindung zwischen Judentum und Christenheit, für das AT die Schrifttafeln und der siebenarmiger Leuchter, für das NT das Kreuz und der Kelch mit Brot) aber ein „Dorn im Auge“ der Kunstverständigen sind die grellen Farben, die nicht mit dem Innenraum der Kirche harmonieren und das einfallende Licht verzerren.
(Anmerkung: der Künstler János Hajnal hat auch die Fenster der Audienzhalle bei St. Peter gestaltet und ist am 9. Okt. 2010 in Rom 97jährig verstorben.)
Bernini wird sich in seinem Grab unter der kleinen, schmucklosen Grabplatte nicht daran stören
und die reich verzierte Kassettendecke aus dem 15. Jh. wird weiter im Glanz des ersten Goldes aus Amerika erstrahlen.

S. Prassede – die kleine, unscheinbare Kirche

mit dem reichen Schmuck der Mosaiken in der Apsis und am Triumphbogen


- dem wunderschönen „Paradiesgärtlein“, der Zenokapelle –
immer wieder flammt die Beleuchtung auf und lässt diese farbenprächtigen auf Goldgrund glänzenden, byzantinischen Figuren erstrahlen.
Im kleinen Kirchenladen gibt es eine reiche Auswahl von schönen (und kostengünstigen) Abbildungen davon, auch wenn sie nur ein schwacher Abglanz sein können.

Schaffen wir es, noch vor der Mittagsschließung auch noch S. Pietro in vincoli einen Besuch abzustatten? Mit flottem Schritt über den Colle Oppio, verdorrtes Gras auf den dürftigen Wiesen, Pinien und staubige immergrüne Sträucher, – ein Mann leert einen großen Plastiksack voller Brotreste für die Tauben aus, die in riesigen Schwärmen einfallen – der Markusplatz in Venedig ist ein Klacks dagegen – eine Staubwolke mit Flügelschlag hat sich über die Wiese gesenkt.

S. Pietro in vincoli – umlagerte Hauptattraktion dort ist

der Moses des Michelangelo. Nur betrachten und Fotos machen, ansonsten „Silenzio!“ – das rigoros eingefordert wird – und als Hintergrund Musik von Mozart. Die „kleine Nachtmusik“ und der Moses – oh je - was für ein Kontrast!

Die Mittagspause sehr angenehm mit M.und B. im "cafecafebistrot" verbracht bevor wir uns zum Nachmittag-Rundgang wieder alle trafen. Nach eingehendem Studium der Kapernbüsche,

die mit Blüten und Knospen an der Mauer wuchern, bewundernd ob des Ausmaßes und seiner Geschichte das Kolosseum einmal umrundet.




Ebenso sehenswert die „alten Römer“ und die Müllabfuhr-Frauen in ihrer schicken Dienstkleidung, geschminkt, mit lackierten Fingernägeln und klimpernden Ohrringen – so macht der Plausch mit den Kollegen Spaß. Auch sie haben das Kolosseum mehrmals umrundet, ich konnte aber nicht sehen, dass sie den Besen geschwungen hätten. Wir beschlossen unsere Kolosseum-Umrundung mit einer Warteschlange vor den „obligatorischen Anstalten“ und konnten uns dann aufmachen, nach

S. Clemente: Wie oft war ich schon in dieser Kirche und trotzdem ist es jedes Mal wieder ein Erlebnis, das wunderschöne Apsismosaik mit dem Kreuz als Lebensbaum in einer Fülle von Heiligen, Symbolen, Tieren und reich wuchernden Pflanzen auf leuchtendem Goldgrund, die farbenprächtigen Kosmatenarbeiten des Fußbodens, die Schola Cantorum und auch die schönen Fresken in der kleinen Kapelle der hl. Katharina zu sehen. Jedes Mal entdecke oder erfahre ich etwas Neues: Blumen und Blätter, ein Tier im Geäst des Lebensbaumes, die Hand Gottes mit dem Tuch des Lebens, das über uns ausgebreitet wird…
Und dann steigen wir hinab in die Unterkirche, sehen das, was von den Fresken der ersten Kirche übrig ist und uns Geschichten von hl. Alessio und Clemens erzählt und die Überreste der römischen Wohnhäuser. Wir queren den 70 cm schmalen Weg, der die Häuserzeile trennte und kommen in das Haus mit dem Mithras-Heiligtum, sehen einfachen Fußboden in Fischgrät-Muster und Opus reticulatum-Mauerwerk (eine kunstvolle Verblendung der einfachen Ziegeln) und dann hört man immer stärker das Rauschen von Wasser – an diesem Ort könnte man an „das Wasser des Lebens“ denken , Wasser, das schon seit Jahrhunderten hier im Untergrund sprudelt.
Wieder in der Oberwelt angekommen muss ich jedes Mal erst einmal tief Atem holen, noch ein Blick auf das Mosaik in der Apsis – und dann kann ich wieder hinaus in das pulsierende, römische Leben treten.

Wir spazieren weiter, hinauf auf den Celio, überqueren die Via Claudia/Navicella und gehen durch den Arco di Dolabella

und wieder vorbei an üppig über die Mauer wuchernden Kapernsträuchern mit Blütenknospen und diesmal auch großen Früchten – mal sehen, ob die Ableger im kühleren Norden angehen – , die kleine Eidechse hat es eilig, sich vor uns in der Mauerritze zu verstecken.
Über den Clivio di Scauro mit den z.T. noch antiken Pflastersteinen spannen sich die mächtigen Strebebögen,


sehr fotogen auch als Kulisse für Hochzeitsfotos. Wir wollen uns die neben der Kirche SS. Giovanni e Paolo gelegenen Ausgrabungen der Case romane ansehen. Welche Farbenpracht und Bilderreichtum den man dort entdeckt hat! Es war wohl ein Gebäudekomplex mit offenen Läden und Geschäften zur Straße hin, dahinter Magazinräume und noch mal dahinter Wohnräume die vielleicht für die Bediensteten waren. Hinter einer Straße, die der neue Besitzer überbauen ließ, befand sich ein vornehmes Haus mit prächtig ausgestatteten Räumen. Am schönsten fand ich den ersten Raum mit Darstellungen von Girlanden und Tieren: ein Vogel schnappt sich eine Eidechse, ein anderer hat eine Maus im Schnabel oder einer pickt Beeren von einer Weintraube. Zwischen den Girlanden tänzeln spärlich bekleidete Jünglinge, die auch schon mal kleine Flügel haben. Weitere Räume waren mit einer täuschend echt aussehenden Marmorierung ausgestattet, das Nymphäum mit einem Fresko in kräftigen Blautönen, wie frisch hingemalt – und dann waren wir ganz schön erschöpft von all den Eindrücken. Zum Ausruhen noch ein Blick in die Kirche SS. Giovanni e Paolo – „außer Kronleuchter nichts gewesen“ - und anlässlich dieser Hochzeitskirche und des Fotoshootings davor über Sinn und Unsinn der in Italien gängigen Prunkhochzeiten und die daraus resultierenden Verschuldung, nicht selten auf Jahre hinaus, diskutiert.


Es ging zurück, den Berg hinab zur Bushaltestelle und wir konnten gut alle zusammen in einem Bus der am Tiber entlangfuhr, mitfahren. Goldig war die alte Römerin (nicht Romana di Roma, nur schon lange hier lebend), die uns, den due straniere simpatiche :blush:, S. Maria Maggiore. anpreisen wollte und total überrascht war, dass wir diese Kirche schon besucht hatten. Sie ist von hier und hat S. Maria ja erst vor zwei Jahren gesehen, kennen gelernt! Ja, ja - il traffico in der Stadt … stellt sie fest, während sie aus dem Fenster schaut - und dann erzählte sie uns noch, sich dabei köstlich amüsierend, dass vom 15. Juli bis 15. September die Vögel nicht singen würden – aber warum, das wüsste sie auch nicht … Chiacchierate, chiacchierate.

Am Borgo den Bus verlassen und noch Zeit gehabt, nach St. Peter zu gehen, ohne längeres Anstehen an der Sicherheitsschleuse und mit vielleicht nicht so viel Andrang drinnen. Es waren schon noch genug Leute dort, aber wir konnten in Ruhe und mit Bedacht einen Eindruck von der größten Kirche der Christenheit gewinnen, einfach schauen und staunen, Altbekanntes wieder erkennen.





Wie lassen wir diesen Abend ausklingen? Vielleicht auf der Dachterrasse eines komfortablen Hotels gegenüber den Kolonnaden?
Ein Zitat aus dem [AMAZON]3899052269[/AMAZON]ADAC-Reisemagazin Rom, dem eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist: „Hier wird der Drink zu sanfter klassischer Musik serviert und es tut sich ein besonderer Blick auf: unten liegt das große Oval des Petersplatzes, linker Hand, scheinbar zum Greifen nah, baut sich das gewaltige Portal des Petersdoms auf, überragt von seiner mächtigen Kuppel, und im Apostolischen Palast jenseits des Platzes schimmern im obersten Stockwerk die hell erleuchteten Papstgemächer“ – oder auch nicht, wenn il papa, wie in dieser Woche, sich außerhalb von Rom, in Castel Gandolfo, seinem Sommersitz, aufhält. Der „eifrige“ Kellner nahm die Einnahme der Terrasse gelassen und zuckte auch nicht mit der Wimper bei der Bestellung von „heißer Milch“, auch wenn der tollen Aussicht ein schöner Wein oder Campari mit Orangensaft vielleicht besser anstand? Er machte auch weiterhin gute Miene zum Spiel, als er half die Poltrone von drinnen nach draußen zu hieven, um auch für Hausgäste noch einen Sitzplatz auf der begehrten Terrassennische zu schaffen.
Wir genossen die großartige Sicht auf die erleuchtete Peterskuppel


und den Blick auf den Apostolischen Palast

und verließen die Lokalitäten erst, als der fast noch volle Mond hinter den Kolonnaden auftauchte und das Bild noch grandioser machte – „man gönnt sich ja sonst nichts“ als Abschluss dieses römischen Tages.



Leider sind die Fotos, besonders die Innenaufnahmen in den Kirchen und auch die Nachtaufnahmen, sehr laienhaft (und unscharf) :blush:
- aber es gibt ja in anderen Rom-Reiseberichten exzellente Aufnahmen davon :thumbup: und meine habe ich einfach mal mit eingebaut, damit der Bericht nicht noch mehr textlastig wird ;)


Buona notte wünscht Euch
Pasquetta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Pasquette,
da habt Ihr ja einige Wochen vor uns zunächst den gleichen Weg, nur in umgekehrter Richtung und etwas erfolgreicher beschritten (Bei uns waren Pudenziana und Vincoli geschlossen)

Kaum beachtet von den Touristen: 1995 wurde das Rosettenfenster neu gestaltet von einem ungarischen Künstler. Die Symbolik ist äußerst aktuell und entspricht dieser Kirche (Maria, Mittlerin und Verbindung zwischen Judentum und Christenheit, für das AT die Schrifttafeln und der siebenarmiger Leuchter, für das NT das Kreuz und der Kelch mit Brot) aber ein „Dorn im Auge“ der Kunstverständigen sind die grellen Farben, die nicht mit dem Innenraum der Kirche harmonieren und das einfallende Licht verzerren.
(Anmerkung: der Künstler János Hajnal hat auch die Fenster der Audienzhalle bei St. Peter gestaltet und ist am 9. Okt. 2010 in Rom 97jährig verstorben.)

Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel, dass ich Deiner schönen Beschreibung ein Foto hinzufüge.

LG Ludovico​
 
Liebe Pasquetta,

auch von mir ein herzliches Dankeschön für den schönen Reisebericht.

Die Kirchenmosaike (S. Pudenziana und S.Prassede) sind wirklich wunderschön und auf meinem Zettel für meinen nächsten Romtrip vermerkt.

das Hotel neben St.Peter würde mir wegen der Aussicht wohl auch gefallen - aber die Preise:roll:

Liebe Grüße
Annie

 
Kaum beachtet von den Touristen: 1995 wurde das Rosettenfenster neu gestaltet von einem ungarischen Künstler. Die Symbolik ist äußerst aktuell und entspricht dieser Kirche (Maria, Mittlerin und Verbindung zwischen Judentum und Christenheit, für das AT die Schrifttafeln und der siebenarmiger Leuchter, für das NT das Kreuz und der Kelch mit Brot) aber ein „Dorn im Auge“ der Kunstverständigen sind die grellen Farben, die nicht mit dem Innenraum der Kirche harmonieren und das einfallende Licht verzerren.
(Anmerkung: der Künstler János Hajnal hat auch die Fenster der Audienzhalle bei St. Peter gestaltet und ist am 9. Okt. 2010 in Rom 97jährig verstorben.)

Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel, dass ich Deiner schönen Beschreibung ein Foto hinzufüge.

LG Ludovico​

Aber nein, ganz und gar nicht :!: Ich finde es gut, dass nun ein so schönes Bild meine Beschreibung ergänzt und :idea: besser verständlich macht. Vielen Dank dafür :nod:
sagt Dir
Pasquetta


Liebe Pasquetta,

auch von mir ein herzliches Dankeschön für den schönen Reisebericht.

Die Kirchenmosaike (S. Pudenziana und S.Prassede) sind wirklich wunderschön und auf meinem Zettel für meinen nächsten Romtrip vermerkt.


Freut mich, dass Du auch mitgehst, liebe Annie, und ja, diese beiden Kirchen sind unbedingt sehenswert, finde ich - und außerdem nur einen Steinwurf von S. Maria Maggiore entfernt, die doch meistens zum Besuch eingeplant ist, wenn man sich auch für Kirchen interessiert.

das Hotel neben St.Peter würde mir wegen der Aussicht wohl auch gefallen - aber die Preise:roll:
Wem sagst Du das :roll: Abgesehen davon, dass es auch sonst nicht meine "Kragenweite" wäre :D
Liebe Grüße
Pasquetta -
die Dir auch noch viel Erfolg bei der Pflege Deiner Mutter wünscht. Auf dass sie wieder singen kann, darauf hat sie sich sicher schon gefreut.

 
Hallo Pasquetta,
sehr schön ist der Reisebericht zu lesen. Wenn man schon einmal am Dolabellabogen ist auf dem Celio, so lohnt es sich, wenn man frühchristliche Kirchen aufsuchen möchte, die dort ganz nah liegenden Kirchen Santo Stefano Rotondo und S.Maria in Domnica zu besuchen (falls sie denn geöffnet sind). SSR - Titelkirche von Kard. em. Wetter - ist ein umwerfender Raum aus dem späten 5. Jahrhundert und enthält viel Sehenswertes und S. Maria in Domnica, vor deren Portal dies kleine Navicella steht, hat ein Apsismosaik aus dem 9. Jahrhundert - umwerfend!
S. Pudenziana - die Titelkirche übrigens von Kard. Meisner - wird oft übersehen. Ich hatte einmal das Vergnügen, das Mosaik von der Empore aus betrachten zu können.
Es ist einfach ein Highlight, dass die Antike in diesem Mosaik so greifbar ist (4. Jahrhundert!).
Gruß
mystagogus
 
Hallo Pasquetta,
sehr schön ist der Reisebericht zu lesen. Wenn man schon einmal am Dolabellabogen ist auf dem Celio, so lohnt es sich, wenn man frühchristliche Kirchen aufsuchen möchte, die dort ganz nah liegenden Kirchen Santo Stefano Rotondo und S.Maria in Domnica zu besuchen (falls sie denn geöffnet sind).

Danke, schön dass Du - eben erst hier im Forum aktiv eingetroffen - herzlich willkommen bei den Romitis-Infizierten :] - mitliest und: oh ja, die von Dir erwähnten Kirchen auf dem Celio sind nicht zu vernachlässigen, das weiß von anderen Rom-Aufenthalten ;) auch
Pasquetta
 
"Von nichts kommt nichts" sagte gestern abend König Lear im Theater. Das paßt auch hier ;) - also heißt es, sich gerne weiter erinnern an die Eindrücke der letzten Rom-Reise...

Dienstag, 28.09.2010


Eigentlich scheint die Sonne auf den Petersdom, aber im Laufe des Morgens verdichtet sich die Bewölkung. Sollten wir heute einen Regenschirm mitnehmen? Nein, ich wette, das schöne Spätsommerwetter mit etwas frischem Wind hält an.

Nach dem guten Frühstück – wie immer einfach aber liebevoll angerichtet am „klösterlichen Frühstücksbüfett“, dienstbare Geister reichen unter dem wachsamen Blicken von freundlichen Nonnen immer wieder schnell volle Kaffee- und Milchkannen nach, füllen die Körbchen mit frischen Rosette auf und bringen ebenso Käse, Wurst und Obst nach – also nach so einem Frühstück wieder gestärkt gewesen für die heutigen Unternehmungen.

Wir sind mit B. verabredet am Fuß der schönen Treppe, der „Cordonata“, die Michelangelo entworfen hat und die hinauf führt zum Kapitol.

Warum mein Blick wohl in die entgegengesetzte Richtung geht ;) ? Könnte ja sein, dass auf der Terrasse gegenüber jemand steht und winkt :D

Wir beginnen unseren Spaziergang durch das antike Rom am Fuße des Kapitolhügels bei den Überresten der „Insula“, einem römischen Wohnhaus,


gehen an der "Schreibmaschine" vorbei -
und das wissen wir auch:

und dann werfen wir einen Forumblick von einer kleinen Terrasse gegenüber der Curia
auf das Cäsarforum und stellen uns vor, wie weiland Goethe das Forum gesehen hat: ab und zu aus einer „Kuhweide“ ragende Ruinen,
umgekippte Säulen und zerbröckelnde Kapitelle, überwuchert von Akanthusstauden …

Gegenüber, an den Trajansmärkten
erzählt uns B., dass die „schöne Theorie“ die Trajansmärkte wären Markthallen gewesen, revidiert werden musste, denn die neueren Erkenntnisse der Archäologen zeigen, dass die Trajansmärkte Handelskontore und Umschlagplatz für Waren aller Art waren, richtige Messegeschäfte wurden hier getätigt.

Das Forum des Trajan muss das prächtigste der Kaiserforen gewesen sein. Ein reicher Römer hatte damals um die 400 Sklaven, wie viele dann erst ein Kaiser, der einen ganzen Hügel für sein Forum mit Basilika und Tempeln von Sklaven abtragen ließ. Da sind wir nachdenklich geworden, als wir über ein Zitat aus dem Paulus-Brief an Philemon zur Sklavenfrage in der frühen Christenheit stolperten. Nimm deinen weggelaufenen Sklaven zurück und behandle ihn wie einen Bruder, bittet Paulus für den entlaufenen Onesimus.

Auf den Kapitolhügel gestiegen – B.'s empfohlenen Rom-Karten-Verkäufer („der ist seriös und seitdem er stolzer Opa geworden ist noch viel mehr, bei dem könnt ihr Karten kaufen“) wie schon vor etlichen Jahren an der kleinen Terrasse getroffen und wieder einmal zum Geschäft des Tages :D verholfen, indem wir ihn um den Großteil seines Kartenvorrats erleichterten -
den herrlichen Blick auf das Forum Romanum genossen -

vom „besten Wasser Roms“ getrunken aus dem Nasone gegenüber der Wölfin mit den Zwillingen Romulus und Remus – uns durch die Absperrung und Demonstranten gezwängt, die vor dem römischen Rathaus im Senatorenpalast wieder einmal gegen irgendetwas demonstrierten –
und dann stehen wir endlich auf der wunderschönen von Michelangelo entworfenen Piazza del Campidoglio neben Kaiser Mark Aurel.


So hoch zu Ross – als Kopie der im Museum befindlichen Originalstatue - hat er den Überblick über alle hier versammelten Bewunderer Roms, schließlich hat er als Reiterstandbild nur überlebt, da man ihn seinerzeit für den „christlichen“ Kaiser Konstantin hielt.

Eine Cappuccino-Pause bietet sich an im Café des Museums mit Fotostopp auf der Terrasse und schönem Blick über die Kuppeln und Dächer Roms.




Prächtige Kulisse auch für andere Fotografen ;)

Schon einmal oben auf dem Kapitolhügel können wir die steile lange „Himmelsleiter“ ignorieren und auf einfacherem Weg nach „Ara Coeli“ gelangen.
Wo jetzt die Kirche S. Maria in Aracoeli steht, war früher der Tempel der Göttin Juno Moneta, Mahnerin (moneta) und Schirmherrin für Rom und die Münzstätte die ebenfalls auf dem Kapitol war. Von Juno Moneta abgeleitet sind bis heute in unserem Sprachgebrauch die Wörter „Münze“ „Moneten“ und „Juni“. Schnelldurchgang durch die Basilika S. Maria in Aracoeli: verschiedene antike Säulen, die reich verzierte Holz-Kassettendecke mit Schiffmotiven erinnert an den Sieg bei der Seeschlacht von Lepanto,

viele im Fußboden eingelassene Grabplatten, über die wir hinwegsteigen, die Fresken von Pinturicchio und


das berühmte Bambino Gesù, ein aus Olivenholz geschnitztes Jesuskind. Das geklaute Original ist nicht wieder auftaucht, aber auch die Kopie ist bereits wieder über und über behängt mit „mildtätigen Gaben“ in Form von Gold und Perlen. S. Maria in Aracoeli gilt als die Kirche des römischen Volks und jedes Jahr am 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn, finden sich hier die Kinder ein, um ihre „Weihnachtsansprache“ an das Santo Bambino zu richten.

Mittagspause – zu genießen von den verschiedenen Ebenen des Denkmals für Vittorio Emanuel II.

Das riesige Nationaldenkmal im „Zuckerbäckerstil“ aus weißem, kalten Marmor ist nicht nur bei den Römern umstritten, auch wenn die frei zugängliche Terrasse - oder besser noch die mit dem Glasaufzug zu erreichende Terrasse ganz oben - den „guten Ruf haben“ den besten Blick über Rom zu bieten (weil man von dort das Denkmal nicht sieht!) Einen guten Eindruck von der Größe z.B. des Reiterstandbilds bekommt man an der Fotowand, auf der die Entstehung des Vittorianum dokumentiert wird, bei dem Foto, das den Baumeister zeigt, der mit seiner ganzen Mannschaft im Inneren des Pferdes tafeln. So riesig ist es, dass 12 Männer an einem großen Tisch Platz finden.


Wir werden heute Nachmittag den Spagat wagen zwischen der etwas jüngere Baugeschichte der Villa Torlonia und den frühchristlichen Kirchen an der Via Nomentana. Während wir auf den 62er Bus warten beobachten wir das „Ballett“

der Polizistin und des Polizisten die den Verkehr in der Via del Corso und auf der Piazza Venezia dirigieren! Wie lange sie das wohl bis zu einer Ablösung aushalten müssen?
 
S. Pudenziana - die Titelkirche übrigens von Kard. Meisner - wird oft übersehen. Ich hatte einmal das Vergnügen, das Mosaik von der Empore aus betrachten zu können.
Es ist einfach ein Highlight, dass die Antike in diesem Mosaik so greifbar ist (4. Jahrhundert!).
Gruß
mystagogus

Dieses Vergnügen hatten wir 2007 auch, es war einfach wunderbar, so nah an diesem besonderen Mosaik zu sein! :nod:

Liebe Pasquetta,

wieder einmal bin ich mit viel Freude Deinen/Euren Wegen gefolgt und sage herzlichen Dank für diesen schönen Bericht!
Der Blick vom Vittoriano hat uns auch sehr gut gefallen und in S.M.in Aracoeli finde ich immer besonders schön den alt-ehrwürdigen Fußboden:



Liebe Grüße

Angela
 
Wirklich sehr schön, dieser Reisebericht!
Ich möchte nicht unbedingt "Eulen nach Rom" oder soll man besser sagen "Eine Wölfin nach Rom" tragen und nur noch auf S. Cosmas und Damiano an der Via dei Fori Imperiali hinweisen (Apsismosaik und Krippendarstellung im Winter). Selbst an Tagen, an denen die Via voll ist, ist die Kirche leer und kaum jemand schaut sich diese wunderbare Kirche an. Ach ja, Cosmas und Damian sind die Stadtheiligen von Essen, der Kulturhauptstadt 2010.
Schöne Grüße von
mystagogus
 
Liebe Pasquette,

es ist sehr schön, mit Dir durch "unsere Stadt" zu laufen. :thumbup:

Pasquetta schrieb:
erzählt uns B., dass die „schöne Theorie“ die Trajansmärkte wären Markthallen gewesen, revidiert werden musste, denn die neueren Erkenntnisse der Archäologen zeigen, dass die Trajansmärkte Handelskontore und Umschlagplatz für Waren aller Art waren, richtige Messegeschäfte wurden hier getätigt.




Oh, dann waren die Trajansmärkte wohl eher Vorgänger der Hamburger Speicherstadt! Sehr interessant! :thumbup: :thumbup:

Ein wunderschönes Foto vom Torre delle Milizie ist Dir da gelungen.

Angela schrieb:
... in S.M.in Aracoeli finde ich immer besonders schön den alt-ehrwürdigen Fußboden:
Das ist auch mein erklärter Lieblings-Fußboden in Rom. :nod:
Liebe Grüße
dentaria​
 
Schön, dass ich wieder begleitet wurde durch Rom ;) und
liebe Angela, Du hast recht und darum besonderen Dank für die schönen Bilder des

alt-ehrwürdigen Fußboden:


den hatte ich - da ich davon kein Foto habe :?: - sträflicherweise vergessen. Umso besser, dass Du Deine beigesteuert hast :!:
 
Schön, dass ich wieder begleitet wurde durch Rom ;) und
liebe Angela, Du hast recht und darum besonderen Dank für die schönen Bilder des

alt-ehrwürdigen Fußboden:


den hatte ich - da ich davon kein Foto habe :?: - sträflicherweise vergessen. Umso besser, dass Du Deine beigesteuert hast :!:

Das freut mich, dass ich Deinen Bericht ergänzen konnte! ;)
Ich sehe, wir haben ähnlich ausgeprägte Vorlieben für schöne Cosmatenböden! :nod:

Hier ein weiteres Lieblingsbeispiel, sicher weißt Du, wo dieser Boden liegt ;):


Übrigens sagt mein BEVA gerade, wenn ich schon am Ergänzen bin, soll ich Dir noch Bilder der wunderschönen Säulen in S.M. in Aracoeli anbieten, die er gemacht hat! :twisted:
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die schönen und reich bebilderten Fortsetzungen


Sehr gerne habe auch ich Dich/Euch wieder begleitet

:!::!::!:
 
Liebe Angela,
bezüglich Cosmaten-Fußböden:

Hier ein weiteres Lieblingsbeispiel, sicher weißt Du, wo dieser Boden liegt ;):


Übrigens sagt mein BEVA gerade, wenn ich schon am Ergänzen bin, soll ich Dir noch Bilder der wunderschönen Säulen in S.M. in Aracoeli anbieten, die er gemacht hat! :twisted:

:blush: Ich bitte um Auflösung wo dieser schöne Boden sich befindet, da ich nicht so gut bewandert darin bin, finde sie nur immer sehr schön und "fußgeschmeidig". ;)
Und warum nicht als Ergänzung "euere" Säulen von S.M. in Aracoeli, die ja auch wirklich auch wunderschön sind :nod:

Ich habe mir heute abend den Luxus geleistet, einen Außer-Haus-Termin ausfallen zu lassen ("gefallenes Kind scheut das Glatteis" :~ :lol:) und dafür noch ein wenig in Rom zu bummeln ;)

Liebe Grüße
Pasquetta
 
Liebe Pasquetta,

ich wollte Dich keineswegs in Verlegenheit bringen, die Frage war wohl auch ein bisschen vorlaut und noch dazu wirklich schwer! :blush:
Ich dachte nur, Du als Venedigliebhaberin (wie ich! :nod:) könntest vielleicht ebenso eine Vorliebe für die schöne Kirche Santa Maria e Donato in Murano haben! ;)

Und wenn Du es möchtest kommen hier gerne die Fotos, die mein BEVA in Santa Maria in Aracoeli von den schönen Säulen gemacht hat (ich war beim diesjährigen Besuch leider gar nicht dort!):

 
Immer noch Dienstag, 28.09.2010
Weiter geht es (mit dem 62er) Richtung Quartiere Nomentano.

Hinter der Porta Pia, ein Alterswerk des Michelangelo, stürmt ein bronzener „Bersagliere“ auf die Stadtmauer zu. Dieses Denkmal erinnert daran, dass am 20. September 1870 die Truppen dieser Elite-Einheit hier eine Bresche in die Stadtmauern schlugen und damit das Ende des Kirchenstaates besiegelt wurde.

Die Villa Torlonia mit dem öffentlichen Park (ein bisschen verstaubt und die Palmen sind auch hier schon befallen von einem Insekt, das die Wedeln der Krone ganz schnell bis auf den Stumpf absterben lässt) gehörte im 19. Jh. der Bankiersfamilie Torlonia und war in den 1920er Jahren für eine symbolische Pacht von einer Lira offizielle Residenz Mussolinis.



Die Gebäude und der Park wurden 1978 von der Stadt Rom gekauft und füllen sich langsam wieder mit Leben. Das Casino Nobile in neoklasssischem Stil hat einen wunderschönen Ballsaal –


man kann sich gut vorstellen, dass hier rauschende Feste gefeiert wurden.


Und das Casina delle Civette ist ein Schatzkästchen des Jugendstils,





mit schönen Glasbildern und bunten Fenstern, mit liebevollen Details an Stuckverzierungen – hier tummeln sich Schnecken und Eulen, die dem verwinkelten Haus seinen Namen gaben -








Wir „stürmten“ noch den Kaffeeautomaten, der, als wir entdeckt hatten, dass der Kaffee recht gut schmeckt, „geplündert wurde“ bis er nichts mehr herab.

Und dann zurück zur Via Nomentana. Sie und andere Straßen ein ganzes Stück entlang gelaufen und mit etwas Umweg ( mit schönen Anblicken
und mit Stolperfallen in Form von Schlaglöchern und auch – attenzione! - Hundedreck) bei den letzten beiden frühchristlichen Kirchen unseres Reiseprogramms angekommen.

Santa Costanza: ein besonders schöner Kirchenraum diese Rundkirche aus der ersten Hälfte des 4.Jh. mit einem großen Schatz an herrlichen Mosaiken, die zu den ältesten in christlichen Kirchen zählen. Im Gewölbe des Umgangs tummeln sich Putten bei der Weinlese und der Kelter, Vögel und andere Tiere, Früchte und Ranken zeigen diese profanen Darstellungen. Während in den Apsiden christliche Themen aufgegriffen werden: Christus in der altrömischen Imperatorenhaltung, als Triumphator dargestellt.





Hierher verirren sich kaum Touristen, es ist nur das Rufen und Lachen der Kinder auf dem nahen Sportplatz neben dem Gelände der Kirche zu hören, die kleine Grünanlage zwischen S. Costanza und S. Agnese lädt uns allein zum schlendern ein.

Sant’Agnese fuori le Mura: der Vorgängerbau dieser Basilika aus dem 4. Jh. lag wie viele christliche Andachtsstätten „vor den Mauern“. Die noch immer einflussreiche heidnische Oberschicht sollte nicht unnötig „provoziert“ werden. Auch die, mit einem auffallend hohen Mittelschiff ausgestattet, Kirche Sant’Agnese hat ein prächtiges Apsismosaik, auf dem – was eher ungewöhnlich war – in der Mitte der Figurengruppe nicht Christus dargestellt wird, sondern die hl. Agnes, groß und edel steht sie vor klarem Goldgrund, Flammen und Schwert zu ihren Füßen als Zeichen ihres Martyriums und über sie hält die Hand Gottes die Krone bereit.



An der Bushaltestelle verabschieden wir uns für heute von B. und begeben uns mitten in der römischen „Rush-hour“ auf den Rückweg ins Hotel. Es hilft nichts, wir müssen durch den Berufsverkehr auf der Via Nomentana, zum Bahnhof Termini und dort mit vielen anderen umsteigen Richtung St. Peter.

Und dabei braucht es doch noch verschiedene „oggetti religiosi“, die morgen während der Audienz des Papstes geweiht werden sollen, um ein Mitbringsel für die Lieben daheim zu habe! Darum im Sauseschritt noch schnell vor Ladenschluss in den Borgo. Eines der kleinen Geschäfte für religiöse Geschenke, das gerade noch offen hat, wird von uns „überrannt“, die Rosenkränze klimpern in den Schächtelchen und nachdem uns – nach Geschäftsschluss – wieder aufgeschlossen wird und etwas später auch die Audienzkarten für morgen abgeholt sind, können wir entspannt dem Abendessen, das ein Kapitel für sich wäre :~ :lol:, entgegensehen.
 
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Ich dachte nur, Du als Venedigliebhaberin (wie ich! :nod:) könntest vielleicht ebenso eine Vorliebe für die schöne Kirche Santa Maria e Donato in Murano haben! ;)

Das war es also:
So weit habe ich nicht gedacht :] und Venedig ist "ein Traum", aber leider von mir noch lange nicht ausreichend erkundet ;)

:thumbup: Vielen Dank :thumbup:
 
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