Mein Reisebericht (31.3. - 06.04.2010)

Guten Morgen und Hallo, an Alle !

Entschuldigt bitte vielmals die Verspätung meines diesbezüglichen Reiseberichtes :~:blush:, aber die Situation in der katholischen Kirche wegen des Missbrauchsskandals und ihrer speziellen Situation in Deutschland macht mich total fertig. :?

Hier also mein Reisebericht:


Ostern in Rom (Bahnreise) mit dem Bayerischen Pilgerbüro
Vom 31.03.2010 bis zum 06.04.2010

Nachdem ich bereits im Januar feststellen musste, dass beide Flüge des Bayerischen Pilgerbüros (fliegt grundsätzlich mit der Lufthansa, sofern nicht wegen Streik umgebucht werden muss) über Ostern ausgebucht waren, habe ich mich dann für die Bahnreise entschieden. 2008 bin ich in der 1. Septemberwoche zum ersten Mal mit dem Bayerischen Pilgerbüro nach Rom geflogen und habe da meine Leidenschaft fürs Fliegen entdeckt. Deshalb war ich dann ein wenig enttäuscht, dass ich dann also nicht per Flug zu dieser meiner Rom-Reise ans Ziel kommen konnte. Aber na ja. Man kann ja nicht alles haben. Und letztendlich war die Bahnreise durch die Alpen ein unvergessliches Erlebnis. Im September 2009 bin ich drei Tage mit dem Glacier-Express gefahren, dessen Eindrücke im Vergleich mit dieser Bahnreise nach Rom auf enttäuschende Weise hinten anstehen müssen.

Schneebedeckte Berge; Schwindelerregende Höhen; einsame Bergdörfer und abseits gelegene kleine Kirchen boten einem eine Respekteinflössende Konfrontation mit der Schöpfung Gottes, sofern man ein entsprechend ausgerichteter Mensch ist.

Der höchste Punkt war natürlich der Brenner-Pass, auf dem noch am meisten Schnee lag.

Auf der Hinfahrt machte eine bayerische Mitreisende die Bemerkung, dass es aufgrund des äußerlichen Eindruckes der Bäume auf den Höhen wohl noch Neuschnee gegeben hat, denn diese wirkten wie mit Puderzucker bestäubt.

Die Gruppe bestand aus insgesamt 28 Personen. 6 Nordlichtern und 22 Bayern. Allesamt haben wir uns vom ersten Augenblick an sehr gut verstanden, als würden wir uns schon immer kennen. Diese außergewöhnliche Atmosphäre zwischen Menschen, die sich zum ersten Mal im Leben getroffen haben, wurde auch ständig von unserer Reiseleitung gelobt.

Wir hatten eine weltliche und eine geistliche Reisebegleitung. Obwohl zwischen beiden ein großer Altersunterschied bestand (Jahrgang 1960 und Jahrgang 1930) wirkten beide immer positiv aufeinander und für die Gruppe.

Der Geistliche war ein (katholischer) Pfarrer im Un-Ruhestand (er verreist ständig mit dem Bayerischen Pilgerbüro als geistliche Reisebegleitung; nicht nur nach Rom, auch andere Ziele), den ich bereits auf meiner 1. Rom-Reise mit dem Bayerischen Pilgerbüro im September 2008 kennengelernt habe und „der“ auch der Grund dafür war, dass ich mich für diese Rom-Reise „Ostern in Rom“ mit dem Bayerischen Pilgerbüro angemeldet habe. Denn er ist ein sehr angenehmer sympathischer Mensch und hat immer die Ruhe weg. Zum Abschied gab es die Worte: „Aller guten Dinge sind 3“. Damit meinte er, dass es eine 3. Rom-Reise in seiner Begleitung für mich geben würde. Dieses habe ich natürlich schon vorher im Kopf gehabt, ohne seine entsprechende Äußerung. Und meinetwegen kann es auch gerne mehr als drei Rom-Reisen in seiner Begleitung geben.

Mit Bayern zusammen verreisen, das hat dann immer eine ganz besondere Stimmung, da die Bayern ein sehr geselliges und unkompliziertes Volk sind.

Da ich in Nordrhein-Westfalen wohne, musste ich in Bezug auf die lange Bahnfahrt von München nach Rom mich bereits einen Tag vorher auf den Weg machen und mir ein Hotelzimmer in München besorgen (über dass der Deutschen Bahn angeschlossene Reisebüro „Reiseland“ für 2 Nächte im Hotel Amba am Hauptbahnhof München jeweils ein Einzelzimmer inklusive Hin- und Rückfahrkarte und Reiseversicherung 270 Euro; Fahrkarte 1 Monat gültig; auf der Rückfahrt hätte ich die Fahrt einmal unterbrechen können z. B. für Verwandtenbesuche in Bayern, die aber aus Termingründen diesbezüglich keine Zeit hatten), da ich mir nicht eine anstrengende Nachtfahrt zumuten wollte. Am 30.3. als auch am 6.4. habe ich dann in München in einem Hotel aus diesem Grunde genächtigt. Aus privaten Gründen konnte ich zwischen Bielefeld und Münster/Westfalen als Abfahrtsbahnhof entscheiden. Ich habe mich dann für Münster entschieden. Von dort fährt einmal täglich ein durchgehender ICE (514) zwischen Münster (um 8.01 Uhr ab Münster) und München. Ein mögliches Umsteigen wollte ich mir auch ersparen, da man aufgrund des entsprechend schlecht gewordenen Services der Bahn immer mit Verspätung rechnen muss und auf der Hinfahrt von Münster nach München bewahrheitete sich dieses auch. Wegen einer Oberleitungs- und Weichenstörung gab es dann eine entsprechende Verspätung. Statt wie geplant um 14.33 Uhr fuhr der ICE erst um 15.21 Uhr in München ein. Auf der Rückfahrt am 7.4. von München (um 15.32 Uhr ab München) nach Münster gab es dann eine minimale Verspätung von vielleicht 5 Minuten (Ankunft in Münster gegen 22 Uhr).

Auf der Hinfahrt vom Hauptbahnhof München (Eurocity/EC 85 Gleis 13) nach Hauptbahnhof Rom bzw. Roma Termini mussten wir in Bologna/Centrale umsteigen (Eurostar/ES 9419). Ausgerechnet fehlte dann der Wagen mit den uns zugewiesenen Sitzplätzen, weshalb wir dann alle quer Beet im Wagen verteilt sitzen oder stehen mussten.

Ich möchte betonen, dass während der ganzen Reise sehr gut darauf geachtet wurde, dass niemand verloren ging oder ohne vorherige Absprache mit der Reiseleitung sich irgendwo alleine absetzte. Dieses ist bei meiner 1. Rom-Reise mit dem Bayerischen Pilgerbüro nicht der Fall gewesen.

Die Uhrzeit, wann wir abends in Rom angekommen sind, habe ich leider nicht mehr im Kopf. Der Privatbus (Onorati), der uns zum Hotel bringen sollte, hatte wegen Stau Verspätung (kann in einer 4-Millionen-Einwohner-Stadt schon mal vorkommen), sodass wir mit Verspätung unser erstes Abendessen dort einnehmen konnten.

Zuvor hatten wir jedoch die unvergessliche Gelegenheit, bei Abenddämmerung durch Rom zu fahren. Vom Hauptbahnhof aus lag unser Hotel hinter dem Vatikan, an dem wir dann auch vorbei fuhren und den angestrahlten Petersdom als auch die beiden erleuchteten Arbeitszimmer des Papstes sehen konnten. Ein Erlebnis, das sicher Viele von uns bereits am anstrengenden Anreisetag voll zufrieden stellte. Wenn man immer nur scheinbar bequem zu Hause vor dem Fernseher sitzt, entgehen einem solche Momente.
Gerade vor dem unschönen Hintergrund der gesellschaftlichen Ereignisse in Deutschland für die katholische Kirche und ihr Oberhaupt als auch für einen deutschen Katholiken selbst in der eigenen Heimat fast schon ausgegrenzt und von der Presse als auch von entsprechend eingestellten Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen/innen aus diesem Grunde gemobbt zu werden, ist dieser Anblick und das abendliche Rom regelrechter Balsam für die Seele gewesen.

Schade, dass solche Glücksmomente immer am kürzesten sind.

Zumal der Begriff „Zeit“ in der ewigen Stadt Rom als auch im Vatikan eine ganz andere, vor allem unwesentlichere Bedeutung hat als in unserem üblichen Alltag. In der ewigen Stadt Rom merkt man dies sofort und dieser zeitlose Zeitbegriff geht fließend auf den Petersplatz als auch in den Petersdom sowie sämtlich anderen Einrichtungen des Vatikan über. Innerlich erlebt man dann eine eigenartige Wandlung. Man wird plötzlich wesentlich ruhiger und gelassener. Beim Anblick von so viel historischer Vergangenheit in Bezug auf Rom und den Vatikan würde man seiner selbst spotten, wenn man irgendwelche diesbezügliche Wohlstands-Zweifel hätte.

Unser Hotel war die Villa Aurelia, ein Gästehaus der Herz-Jesu-Missionare an der Via Leone XIII. Sie hat eine große Terrasse mit Blick auf den Petersdom, den man dann zum Frühstück und zum Abendessen in unterschiedlichen, aber beeindruckenden Augenblicken geniessen kann. Für die Terrasse war es noch zu kalt, aber vom Speiseraum aus hatte man jedoch einen sehr guten Blick auf die größte Kirche der Welt.
Die Hausnummer der Villa ist 459 und sie liegt, nachdem man eine Serpentine mit einer ungewöhnlichen Steigung überwunden hat, auf einer Anhöhe abseits der lauten Hauptstraße auf einem bewaldeten und ruhigen Hügel. Am Beginn der Serpentine ist die Villa mit einem Tor von der übrigen Welt abgesperrt und man muss immer klingeln, wenn man hinein möchte. Durch die ruhige Lage, durch das Tor und dadurch, dass es ein Gästehaus eines katholischen Ordens ist, habe ich mich die ganze Zeit dort „sauwohl“ und sicher wie in Abrahams Schoss gefühlt. Man konnte auch ohne Bedenken Personaldokumente, Scheckkarte und andere Karten im Hotel lassen, da in Rom es sehr viel zu Taschendiebstählen kommt und wir entsprechend gewarnt worden sind von unserer Reiseleitung, nur Geld mitzunehmen, wenn wir tagsüber in Rom unterwegs sind, wie wir brauchen und die übrigen Wertsachen im Hotel zu lassen. Geldbörsen in den hinteren Hosentaschen oder in den Seitentaschen von der Jacke sind so schnell gestohlen, wie man es nicht für möglich halten kann, hat unsere weltliche Reiseleitung berichtet, der selbst vor einigen Jahren von einem solchen Diebstahl betroffen gewesen ist. Jemandem aus unserer Gruppe ist dann auch dieses passiert. Gerechterweise hat er dann aber gesagt, da man zu dem Zeitpunkt nur innerhalb von unserer Reisegruppe bzw. einem Teil der Reisegruppe in einem Restaurant gesessen hat, kann das Abhandengekommene nur aus der Jacke gefallen und am Boden zurück gelassen worden sein. Trotzdem sollte man, wie bereits beschrieben, nur das notwendigste Geld mitnehmen, wenn man in Rom unterwegs ist und den übrigen Kram zurück im Hotel lassen. Dazu gehören auch Personaldokumente, da in Rom dieses nicht kontrolliert werden würde, wie mir unsere Reiseleitung gesagt hat. Diese „perfekte Ungenauigkeit“ kann man auch an den Straßenhändlern sehen, die kein Aufenthaltsrecht und keine Arbeitserlaubnis haben und daher immer weg laufen müssen, wenn ausnahmsweise mal die Polizei im Anmarsch ist. An einer größeren Straßenkreuzung habe ich mal die „Guardia di Finanza“ gesehen, was man wohl im Deutschen als „Zoll“ bezeichnen würde.

Die Straßenhändler nerven einen jedenfalls ständig damit, dass sie aufdringlich mit ihren Waren auf einen zukommen und verkaufen wollen. Wenn es regnet, wollen sie Schirme für 10 Euro verkaufen. Lehnt man ab, gehen sie auf 5 Euro runter. Hat unser Reiseleiter jedenfalls gesagt. Ab Ostersonntag hat es ein paar Regentage gegeben.

Von unserem Anreisetag (31.3.) bis Ostersamstag hatten wir dafür aber wunderbares Wetter mit Sonnenschein und blauem Himmel, der nur in Rom so blau sein kann und nur in Rom kann so die Sonne scheinen. Wenn man sich in den Tagen länger in der Sonne aufhielt, konnte es schon zu warm werden. Ansonsten gab es noch häufigere kühle Tageszeiten und im Schatten sowieso.

Nach dem Eröffnungsgottesdienst haben wir dann unsere einheimische Reiseleitung getroffen. Eine Frau Barlettelli, die aufgrund der Ehe mit einem Schwaben entsprechenden Witz und Humor hatte und außerdem wusste, mit uns umzugehen.

Dann gingen wir weiter zur größten und bedeutendsten Marienkirche Roms, Santa Maria Maggiore, die schon mal durch ihren außergewöhnlichen Turm beeindruckt.
Aber ich bitte um Verständnis, dass ich in meinem Reisebericht nicht jede Kirche aufs Detail beschreiben möchte, weil ich sonst noch Tage an diesem Bericht sitzen würde und ihr entsprechend auf meinen Reisebericht warten müsstet. Die meisten von Euch werden die von mir aufgeführten Kirchen sicher kennen und diejenigen, die noch nicht in Rom waren, müssen sich noch gedulden, bis sie selbst ihre 1. Rom-Reise antreten.

Auch den Platz um diese Kirche finde ich stimmungsmäßig sehr beeindruckend. Wäre nicht der Autoverkehr, es wäre sicher ein lauschiger Platz.

Dann ging es weiter zum Kollosseum, welches wir außen besichtigten und worüber wir sehr viel Interessantes von unserer Frau Barlettelli erzählt bekamen. Im September 2008 bei meiner 1. Rom-Reise war es noch sehr heiß, weshalb ich damals die Besteigung der Kuppel von San Pietro und die Besichtigung vom Kollosseum und des Forum Romanums nicht mitgemacht habe. Umso interessanter und überwältigt war ich dann bei meiner jetzigen 2. Rom-Reise vom Kollosseum und vom Forum Romanum.

Eines meiner Lieblingsmotive sind übrigens die Pinien von Rom. Egal, wo und wie sie sich präsentieren. Sie haben den gleichen unwiderstehlichen Charme wie die ewige Stadt selbst. Da ich kein Botaniker bin, kann ich nicht sagen, welches Alter die meisten dieser Bäume in Rom haben, aber vielleicht weiß dies jemand in diesem Forum.

Um 18 Uhr fand dann ein Gottesdienst in der Kirche Sankt Ignazio in deutscher Sprache statt. Durchgeführt von deutschen Priesteramtskandidaten des Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum. Sankt Ignazio ist eine wunderschöne kleine Kirche im Barockstil (falls ich dies richtig bezeichne). Ein regelrechtes Juwel im Gewirr der Altstadt und der an sich pompösen Kirchen Roms. Auch in dieser Kirche scheint die Zeit irgendwann einmal stehen geblieben zu sein und man kann sich daher voll und ganz in eine Medidation mit Gott begeben.

Auch die bevorstehende Osternachtsmesse sollte in dieser Kirche stattfinden.

Ich frage mich immer, wie diejenigen an die Karten für die Teilnahmen an Gottesdiensten im Petersdom heran kommen, die man dann so in Massen in besagter Kirche sieht. Das Bayerische Pilgerbüro bekommt jedenfalls keine Karten. Weder für die Heiligabendmesse noch für die Osternachtmesse im Petersdom, was ich nicht gerade toll finde.

In Sankt Ignazio wurde am Gründonnerstag als auch in der Osternacht beide Gottesdienste von deutschen Priesteramtskandidaten des Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum (findet man auch im Internet) durchgeführt. Einige von ihnen bestachen durch ihre wunderbare glasklare Stimme als auch mit ihrer Liebe zu Gott und den Gläubigen. Nach dem Ganzen, was man in den letzten Wochen demgegenüber in Deutschland erleben musste, eine erneute Wohltat für die eigene geschundene Seele. Und dann die Osternachtmesse: Die Kirche wurde verdunkelt. Nur wenige Altarkerzen brannten noch. Dann kamen die Priester herein mit der großen Osterkerze und kleineren Kerzen. Eine fast schon unheimliche und fast filmreife Szene a lá: „Der Name der Rose“, die mich darüber hinweg tröstete, dass ich schon wieder mal nicht eine Messe im Petersdom mitfeiern konnte.

Am Karfreitag hatten wir von 9 Uhr bis 14 Uhr ausgiebig Zeit für die Besichtigung des Petersplatzes als auch des Petersdomes. Für diejenigen, die dieses zum ersten Mal sahen, natürlich besonders eindrucksvoll. Aber auch für mich, die zum zweiten Mal dieses sah, natürlich auch. Ich finde, man kann nicht genug davon mitkriegen. Egal, wie oft man dieses bereits gesehen hat. Es ist immer anders. Zu jeder Tageszeit. Zu jeder Jahreszeit. In einer anderen Lebenssituation. Mit einer anderen Gruppe.

Vor so viel geballter historischer Vergangenheit der Stadt Rom und der römisch katholischen Kirche kann man nur noch respektvoll schweigen und innehalten. Wer diese weiterhin in Frage stellt und ihr weiterhin spottet, spottet seiner selbst. Die besondere Zeitlosigkeit in der Stadt Rom als auch auf den ersten Metern des Petersplatzes sorgen dafür, dass man in eine andere zeitlose Welt gelangt, in der man seinen hetzigen Alltag für ein paar Tage abstreifen und vergessen kann. Man vergisst förmlich die Zeit.

Wir bekamen dann Zeit zur freien Verfügung, in der ich mich alleine auf dem Petersplatz bewegte und mich auf die flachen Stufen setzte, um mal endlich Zeit für mich zu haben auf diesem besonderen Platz und die Atmosphäre ohne Zeitdruck einwirken zu lassen. Die Sonne schien, aber es war kalt. Das vierte Fenster von rechts der „Arbeitswohnung“ des Papstes war geöffnet. Der weiße Vorhang bewegte sich etwas durch den Wind. Man konnte manchmal den Eindruck haben, das weiße Papstgewand dadurch zu sehen, wenn Papst Benedikt XVI. eventuell mal eben zwischen den Räumen hin und her wechselte. Genauso gut hätten es aber auch Spiele des Windes mit der weißen Gardine als auch die Einflüsse des Sonnenlichtes sein können. Jeder von uns hat spezifische Träume und Wünsche. Gerade an so einem Platz. Der blaue Himmel als auch der Sonnenschein lassen einen oft erst recht übermütig werden. Nur über der ewigen Stadt kann der Himmel so blau sein und die Sonne so scheinen. Ich bitte um Vergebung, wenn ich jemandem mit diesen meinen diesbezüglichen Träumereien auf die Nerven falle.

Für mich ist dies halt der einzige Platz auf der Welt, wo ich mich so glücklich und so wohl fühle. Es hat insgesamt vier Päpste gedauert, bis ich es begriffen habe. Ich bin Jahrgang 1964.

Am Nachmittag fuhren wir dann zu St. Paul vor den Mauern und zur Papstbasilika.

Für den Abend erwarteten wir das erste vorösterliche Highlight, nämlich die Karfreitagsprozession mit Papst Benedikt XVI. . Der Beginn war für 21 Uhr angesetzt, weshalb unser Abendessen etwas außergewöhnlich früh für 18 Uhr stattfand. Normalerweise sonst immer um 19.30 Uhr. Inzwischen war in der Villa Aurelia noch eine zweite Pilgergruppe des Bayerischen Pilgerbüros eingetroffen, die von München nach Rom geflogen waren. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten war die Stimmung entsprechend und die Reiseleiter kannten sich sehr gut. Sowohl die weltlichen als auch die geistlichen.

Wir fuhren dann mit zwei Bussen zum Kollosseum. Langsam begann die Abenddämmerung. Schließlich befand man sich in dem Gedränge zwischen dem Kollosseum und der Anhöhe, auf der das brennende Kreuz und der Baldachin für Papst Benedikt XVI. stand. Das Kollosseum war in ein fast schon gespenstisches Licht getaucht mittels sehr starken Lampen, die uns Pilger wiederum blendeten und weshalb es schwierig war, gute Fotos von dem Kreuz und vom Papst zu machen. Unter den Pilgern herrschte eine angespannte, aber frohe Stimmung. Ein Hubschrauber flog eine ganze Weile über unsere Köpfe hinweg. Sogar, als schon die Feierlichkeiten begannen. Gegen den Hubschrauber konnte man nichts haben. Er war schließlich zur Sicherheit des Papstes unterwegs mit Wärmebildkameras. Hätte sich ein Selbstmordattentäter unter uns gemischt, er hätte eine fette Beute machen können. Doch bisher ist so etwas nie gewesen, sondern es hat immer „nur“ den jeweiligen Papst „getroffen“.

Es wurde immer dunkler. Das brennende Kreuz fand ich sehr beeindruckend. Überhaupt die ganze Atmosphäre. „Weltkirche“ eben, von der man selbst nur ein winziger Teil war. Priester und Ordensleute aus aller Welt waren unter den Anwesenden. Natürlich auch Italiener. Man selbst unterhielt sich mit Mitreisenden aus der eigenen Gruppe oder nahm einfach Kontakt zu anderen auf. Oder betrachtete andere Umstehende. Natürlich schmerzten irgendwann der Rücken und die Knie. Jemand gab mir dann den Tipp: „Ein Hohlkreuz machen“ zur Entlastung der Knie.

Am besten solche und ähnliche „Auftritte“ inszenieren kann nur der Vatikan. Kein noch so guter amerikanischer oder sonstiger Regisseur der Welt. Das ist meine Meinung dazu. Und man sollte so etwas mal live erleben anstatt immer nur bequem zu Hause am Fernseher erleben. Diese Erfahrungen kann dann einem niemand nehmen.

Gegen 21.15 Uhr erschien dann Papst Benedikt XVI. und nahm nach einer für eine Weltkirche entsprechenden Begrüßung (Viva il Papa) unter dem Baldachin Platz.

Was mich ein wenig stutzig machte, dass kaum jemand von den Pilgern die für die Kreuzwegprozession so typischen Kerzen in der Hand hatte. Nur ein paar Wenige.

Mit beunruhigend müder Stimme begann der Papst dann zu beten oder eine Ansprache zu halten. Wegen mangelnder Fremdsprachenkenntnisse im Italienischen als auch im Lateinischen konnte ich den Unterschied nicht feststellen. Rechts vom Papst standen diejenigen, die anschließend die Kreuzwegstationen beteten. Wir konnten diese Personen nicht sehen, nur hören, weil sie versteckt hinter Büschen waren. Irgendwann musste man enttäuschend feststellen, dass der Papst „nicht“ die Kreuzwegprozession gehen würde, wofür ich natürlich einerseits Verständnis habe. Ich weiß jedoch nur nicht, ob man ihn damit schonen wollte oder aus Sicherheitsgründen. In den Tagen später zu Hause habe ich dann gelesen, dass der Vatikan den Ablauf der Osterfeierlichkeiten geändert hatte. Ob aufgrund der angespannten Situation der katholischen Kirche im Rahmen der Missbrauchsvorwürfe dieses der Fall war und man damit eine besondere Sicherheitsmaßnahme für den Papst ergriff, kann ich nur vermuten bzw. ahnen.

Als die Kreuzwegstationen zu Ende gebetet worden waren, ergriff Papst Benedikt XVI. wieder das Wort. Wie bei seinem Einleitungsgebet machte seine Stimme auch hierbei einen beängstigend müde und erschöpften Eindruck. Es war ganz still unter den Gläubigen, die dieses zu spüren schienen und sich gleichfalls Sorgen machten. Inzwischen war es ganz dunkel geworden. Dass mit starken Flutlichtern angestrahlte Kollosseum und dass auf der Anhöhe stehende brennende Kreuz sowie das Bewusstsein, in einer Schar von Gläubigen einer Weltkirche in der ewigen Stadt Rom zu stehen, gab einem selbst und sicher auch jedem Einzelnen von uns die Kraft in Bezug auf das lange anstrengende Stehen und die Kraft, die Worte für ein Gebet für unseren Heiligen Vater und unsere gemeinsame Liebe für ihn.

Als er zu Ende gebetet hatte, rief ein Italiener: „Viva il Papa!“ und dieses mehrmals. Man konnte förmlich die italienische Begeisterung heraus hören. Die Begeisterung, aber auch die Liebe und die vollkommene Ergebenheit zu seinem Papst und zu seiner Kirche. Typisch italienisch, eben. Nicht fragend. Nicht zweifelnd. Nicht kritisierend. Nicht vorwurfsvoll. Nicht besser wissend, wie es in Deutschland ist. Es war auch wie ein: „Danke, Heiliger Vater! Für Deine Anstrengungen! Für Deine Opferbereitschaft! Wir danken es Dir mit jedem viva il Papa, geliebter Heiliger Vater. Wir lieben Dich ohne Einschränkung. Und wir fragen nicht, wir wollen nicht fragen, ob Du es richtig machst oder nicht. Dazu ist dieses Amt zu belastet von Verantwortung für eine Weltkirche!“

Am späten Karfreitagabend nach Beendigung der Karfreitagsprozession, bei der auch, wie mir ein Arbeitskollege berichtete, der Papst nicht den Kreuzweg ging, gingen wir dann alle zusammen schweigend nach Hause. Es war eine eigentümliche spätabendliche römische Karfreitagstimmung. In zum Teil sorgenvollen Gedanken beim Heiligen Vater und der Zukunft für die Kirche. Vor allem in der eigenen Heimat, in Deutschland. Aber auch wiederum in der Gemeinschaft der Gläubigen einer Weltkirche, die fröhlich zu sein schien. Mütter mit ihren kleinen Kindern, die auf ihren Armen oder im Kinderwagen fest schliefen. Unsereiner musste aufpassen, dass er den Kontakt zur eigenen Pilgergruppe in der Menschenmasse nicht verlor. Aber es war vorher verabredet worden, an welchem Punkt in der Nähe man sich wieder treffen wollte zur Abfahrt ins Hotel.

Die Kraft und einmalige Atmosphäre einer Weltkirche haben sicher auch Papst Benedikt XVI. über diese anstrengenden Tage geholfen. Insbesondere die Ansprache von Kardinal Sodano am Ostersonntag und dessen Satz: „Das Volk Gottes steht hinter Dir!“ verursachte ein Lächeln auf dem angestrengten Gesicht unseres Heiligen Vaters, was gezeichnet war von der anstrengenden Karwoche und dem gleichfalls anstrengenden Osterwochenende und von den Sorgen der eigenen Kirche in der Heimat.

Während meines einwöchigen Aufenthaltes in Rom bin ich fast jeden Abend spät ins Bett gekommen und musste morgens früh raus. Ich bin kein Mensch, der sofort einschläft, wenn er müde und erschöpft im Bett liegt. Die Gedanken kann man nicht einfach so abschalten. Und vielen Mitreisenden in meiner Gruppe ging es ähnlich. Dieses konnte man an den nicht wenigen müde und erschöpften Gesichtern in meiner Reisegruppe erkennen.

Ich bin übrigens Jahrgang 1964.
Und habe eine anfallsfreie Epilepsie.

Dass man immer so danach guckt, wie frisch oder wie weniger frisch der inzwischen 83-jährige Heilige Vater in solchen Tagen aussieht und dieses dann auch noch beurteilt, finde ich irgendwie nicht schön.

Selbst unsereiner erreicht an solchen Tagen, wo man fast täglich spät ins Bett kommt und morgens wieder früh raus muss und ein anstrengendes Besichtigungsprogramm vor sich hat und nicht die Möglichkeit zu einer längeren Erholungsphase am frühen Nachmittag hat, die Grenzen seiner Kräfte. Egal, in welchem Alter.

Ostersonntag hat es während der entsprechenden Feierlichkeiten auf dem Petersplatz stundenlang geregnet. Die Pfütze, in der man stand, wurde immer größer. Man triefte nur so von Regen. Und nach Abschluss der Feierlichkeiten rückte dann ein bayerischer Mitpilger mit einem Flachmann mit entsprechendem Inhalt heraus, dem ich nicht widerstehen konnte und der wenigstens meine Füße wieder zum Leben erweckte. Dieser Flachmann muss wohl erfolgreich durch die strengen Sicherheitsvorkehrungen gekommen sein, denn man muss ja alles (fast alles) zeigen bzw. auf dieses Band legen, dass durch eine Schleuse läuft und an einem Bildschirm kann dann ein Beamter den Inhalt dann sehen. Getränkeflaschen und Dosen sollte man jedenfalls nicht mitnehmen, da diese gnadenlos einkassiert werden. Da ich morgens so in Gedanken war, habe ich mir noch Getränkedosen (für insgesamt 6 Euro im Hotel) gekauft (ich muss zweimal am Tag Tabletten einnehmen, weshalb ich immer etwas zu Trinken dabei haben muss), die ich dann blöderweise an der Sicherheitsschleuse wieder abgeben musste. Na ja. Die eingesammelten Getränke würden sich die Sicherheitsleute untereinander aufteilen, habe ich gehört. Demzufolge habe ich dann ja auch eine gute Tat damit getan, denn der Job solcher Sicherheitsbeamten ist sicher nicht leicht und die Bezahlung sicher auch nicht super.

Es war für mich eine eigenartige Stimmung, während der ich zum ersten Mal Ostern in Rom sein konnte. Die extreme Krise der katholischen Kirche in Deutschland vor dem Hintergrund der Missbrauchsvorwürfe. In meiner Familie bin ich die Einzige, die in dieser Zeit der Prüfung dennoch zur Kirche und ihrem Oberhaupt hält, ohne diese Missbrauchsvorwürfe ignorieren zu wollen. Ich war selbst im Frauenhaus und nicht, weil ich dort ein Praktikum gemacht habe, sondern als Opfer. Und nicht nur einmal. Und meine Mutter will nicht mitbekommen haben, dass und wie mein Vater gelegentlich uns eine gewatscht hat.

Doch ich will hier nicht näher eingehen auf dieses Thema, da es hier einzig und allein darum geht, dass ich Euch endlich meinen Reisebericht zur Verfügung stellen kann.

Da es mir inzwischen meinem Gedächtnis entfallen ist, kann es natürlich sein, dass ich hier nicht alles komplett und vollständig schildern kann, wofür ich um Verständnis bitte.

Nach der Mittagspause im „super gemütlichen“ Terminal Gianicolo trafen wir uns dann mit unserer einheimischen Reiseleiterin zu einem Stadtrundgang: Piazza Navona, Pantheon, Santa Maria sopra Minerva, Trevi-Brunnen und Spanische Treppe. Den ganzen Tag über gab es immer mal wieder längere Regenphasen und es war kühl.

Solche Tage vergehen viel zu schnell.
Man glaubt, für ein paar Tage die Zeit einfangen und festhalten zu können.
Doch dieses gelingt nicht einmal in der ewigen Stadt Rom, wo die Zeit zeitlos ist.

Ostermontag war der letzte Tag und Gefühle des Abschieds machten sich breit, gegen die man sich noch teilweise erfolgreich wehren konnte. Wir waren eine Supergruppe und hatten eine Super Reiseleitung in Gestalt von Herrn Gosda und von Herrn Pfarrer Siewek als auch von Frau Barlettelli. Vor allem Herrn Gosda und Herrn Pfarrer Siewek bin ich zu großem Dank verpflichtet. Nie hatte man das Gefühl, lästig zu sein und es wurde immer geguckt, dass niemand verloren ging oder unbeobachtet sich alleine in einer 4-Millionen-Stadt herum trieb. Mit Pfarrer Siewek bin ich nun das zweite Mal in Rom gewesen. Einige in der Gruppe erkundigten sich schon auf der Heimfart nach der nächsten gemeinsamen Rom-Fahrt von Herrn Gosda und Herrn Pfarrer Siewek, weil die beiden einfach ein unschlagbares Team sind.

Ich bete zu Gott, dass ich zu dem Termin im nächsten Jahr dann auch Urlaub bekomme. Der Termin war schon bei Herrn Gosda bekannt.

Ostermontagvormittag hatten wir freie Zeit zur Verfügung. Am Nachmittag wollten wir dann in die Albaner Berge zum päpstlichen Wochenend- und Feriensitz Castellgandolfo fahren.

Ich machte mit Herrn Gosda und einem bayerischen Mitreisenden eine Tour durch die römische Altstadt. In einem abgelegenen Restaurant aßen wir dann zu Mittag. Eine selbst gemachte Lasagne, wie ich sie noch nie gegessen hatte! Für drei Personen insgesamt 58 Euro. Dreimal Lasagne, eine große Karaffe Wein, eine große Flasche Mineralwasser (oder 2?), zwei Körbchen Brot. Leider weiß ich den Namen dieses Restaurants nicht mehr. Aber so eine Lasagne habe ich noch nie gegessen.

Am frühen Nachmittag sind wir dann mit dem Bus in Richtung Albaner Berge gefahren. Das Wetter war regnerisch und kühl.

Trotzdem hielten sich nicht wenige Menschen auf Castellgandolfo auf. Wir erfuhren dann auch, dass Papst Benedikt XVI. sich bereits zur Erholung nach den anstrengenden Feiertagen dort aufhielt. Dass konnte man auch an dem Aufgebot an Sicherheitskräften dort feststellen. Ein Polizist mit Maschinenpistole im Anschlag als Unterstützung für die Schweizer Gardisten in dem Eingangsbereich als auch vier Streife gehende Polizisten. Im Gegensatz dazu auf italienischer Art Fußball spielende Kinder als auch nicht wenige Erwachsene, die sich vielleicht einen Blick auf den sich kurz der Öffentlichkeit zeigenden Papst erhofften, was aber nicht der Fall war. Im Eingangsbereich bei den Schweizer Gardisten tat sich dann eine Zeit lang etwas und es fuhren sogar zwei Privat-PKWs in den Innenhof des Palastes. Aber der Papst zeigte sich auch weiterhin nicht, wofür man andererseits auch Verständnis haben muss. Gerade nach den anstrengenden Osterfeiertagen und der gleichlautend anstrengenden Karwoche und besonders für diesen einen Papst, den wir zurzeit haben. Den ich aber auch nicht missen möchte.

Gott hat mir dieses auferlegt.

Ich muss es hinnehmen und ertragen.

Danach fuhren wir nach Frascati, wo wir eine Taverne für einen kurzen Imbiss gemietet hatten.

Am Abend um 21 Uhr in der hauseigenen Kapelle unserer Unterkunft folgte dann ein sehr bewegender Abschiedsgottesdienst mit unserem Pfarrer Siewek.

Am nächsten Morgen sollten wir bereits um 6.15 Uhr abreisebereit in der Empfangshalle stehen, um unser Lunchpaket in Empfang zu nehmen und um 6.45 Uhr mit dem Bus zum Bahnhof gebracht zu werden.

In der letzten Nacht unter diesen Umständen ein Auge zu tun, konnte natürlich niemand von uns.

Es erwartete uns ein für Rom äußerst ungewöhnlich kühler Morgen. Unausgeschlafen und ohne Kaffee gingen wir dann zum parkenden Bus. Der Busfahrer behandelte unsere Koffer wie Fliegengewichte.

Das sog. Lunchpaket bestand aus zwei Päckchen italienischen Bisquitts, Zwieback sowie einem kleinen Tetrapack, in dem Orangensaft enthalten war.

Es war ein außergewöhnlich kühler Morgen.

Schließlich standen wir auf unserem Gleis und hatten noch eine Weile Zeit, wo wir noch kälter werden konnten. Und die nicht einfachen Gedanken des Abschieds sammeln mussten.

Obwohl es irre anstrengende Tage gewesen waren, waren sie die vielleicht schönsten meines Lebens.

Obwohl man dem Heiligen Vater nie besonders nahe gekommen war in körperlicher Hinsicht und obwohl die Osterfeierlichkeiten im Ablauf geändert worden waren, hatte man sich ihm immer nahe gefühlt. Die Gemeinschaft einer Weltkirche als auch in dieser ungewöhnlich harmonisierenden Reisegruppe einschließlich Reiseleitung gab einem während der ganzen Tage die Kraft, wenn man in körperlicher Hinsicht an seine Grenzen geriet und wenn man mal jemandem zum Reden brauchte.

Doch die Krise der katholischen Kirche in Deutschland hatte natürlich inzwischen längst den Vatikan erreicht und prägte auch die Stimmung der Osterfeierlichkeiten, des Papstes als auch sämtlicher Mitarbeiter des Vatikans. Alles tat mir so leid und als am Ostersonntag „urbi et orbi“ in deutscher Sprache gesprochen wurde, wäre ich am liebsten in den Boden versunken. Da ich mich gerade der Religion und der Kirche zugewandt habe, nimmt mich das alles sehr mit. Ich stamme aus einer vom Schicksal belasteten Familie und bin chronisch krank. Ich bin froh, wenn ich meine Familie (3 Geschwister, Mutter) nicht sehen und nicht ertragen muss, weil sie mich wahnsinnig einengt. Aus beruflichen Gründen wohne ich in Ostwestfalen. Ein Großteil meiner Familie im Münsterland.

An dieser Stelle möchte ich diesen Reisebericht erst mal abschliessen, damit ich ihn Euch endlich zur Verfügung stellen kann.

Liebe Grüsse, Eure Engelfrau64
 
Moin - Moin Engelfrau64!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für Deinen Bericht


Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo!

Vielen Dank für Deinen Reisebericht - es müssen wirklich nachhaltig bewegende Tage gewesen sein!!!

KKM
 
Danke, dass du uns an deinem Romerlebnis teilnehmen hast lassen. Danke auch für den Mut, das eigene Innenleben "nach außen treten" zu lassen und mitzuteilen ...

lg

Paganus
 
Hallo Engelfrau64,

auch von mir vielen Dank für einen sehr persönlichen Bericht. Ich war fast die gleiche Zeit in Rom und habe ähnliche, aber auch andere Erfahrungen gemacht. (Mein Reisebericht entsteht hier, ist aber leider noch nicht bis zum Karfreitag vorgedrungen) #

Ich möchte dies erzählen: Ich und andere Junge Leute, die ich dort kennen gelernt habe, waren natürlich auch erschüttert etc. , aber auch froh endlich mal wieder kirchlich aufatmen zu können, denn in Rom spürt man, dass auch diese Sache nur ein Wimpernschlag in der Kirchengeschichte ist und dass sich die Zukunft des Katholizismus nicht in Deutschland entscheiden wird (wir nehmen uns manchmal etwas zu wichtig).
Als wir wie begossene Pudel am Sonntag auf dem Petersplatz saßen und der Segen in den vielen Sprachen verlesen wurde, war neben uns eine Gruppe von den Philippinen und als sie angesprochen wurden brach die absolute Freude aus ihnen heraus. Ich gebe zu, dass ich irgendwie "neidisch" war, denn ich war eigentlich genauso froh dort zu sein und in meinen Grundfesten nicht erschüttert und hatte trotzdem das Gefühl, ich müsse mit Distanz reagieren.
Ich hege jedoch die Hoffnung bald wieder in Rom zu sein (ev. auch wieder zu Ostern) und hoffe/glaube, dass wir dann auch wieder etwas unbeschwerter sind. :nod:

Vielleicht interessiert dich ja auch dies: http://www.kath.net/detail.php?id=26430
Simone-Clio schrieb:
Wer Zeit und Lust hat, kann während des Kaffepäuschens auch diesen Artikel von Peter Seewald lesen:


Wohltuend anders :thumbup: :thumbup: :thumbup:. Ich habe einige seiner Bücher gelesen und schätze ihn sehr!

Engelfrau64 schrieb:
Ich frage mich immer, wie diejenigen an die Karten für die Teilnahmen an Gottesdiensten im Petersdom heran kommen, die man dann so in Massen in besagter Kirche sieht. Das Bayerische Pilgerbüro bekommt jedenfalls keine Karten. Weder für die Heiligabendmesse noch für die Osternachtmesse im Petersdom, was ich nicht gerade toll finde.

Mhh, das ist eigentlich ganz einfach: Über das deutsche Pilgerbüro in Rom oder direkt über den Vatikan. Wer zuerst kommt, malt zuerst :D http://www.roma-antiqua.de/rom-reise-informationen/kirchen_und_papst

Liebe Grüße

Agare
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte dies erzählen: Ich und andere Junge Leute, die ich dort kennen gelernt habe, waren natürlich auch erschüttert etc. , aber auch froh endlich mal wieder kirchlich aufatmen zu können, denn in Rom spürt man, dass auch diese Sache nur ein Wimpernschlag in der Kirchengeschichte ist und dass sich die Zukunft des Katholizismus nicht in Deutschland entscheiden wird (wir nehmen uns manchmal etwas zu wichtig).
Hallo Engelfrau,
obwohl ich selbst ein nicht allzu kirchennaher Mensch bin, hat mir Agare hier aus der Seele gesprochen. Eine zweitausendjährige Institution hat in ihrer Geschichte schon ganz andere Sachen überstanden als das kriminelle und unmoralische Fehlverhalten einiger ihrer Amtsträger oder Erzieher und ist aus viel schlimmeren Krisen letztlich gestärkt und moralisch verbessert hervorgegangen.
Lass Dich nicht beirren.
Gordian
 
Ich habe den Eindruck, dass wir hier in Deutschland immer mehr die (katholische) Kirche mit den Amtsträgern gleichsetzen. Kirche aber sind wir, bzw. diejenigen, die sich zum kath. Glauben bekennen und versuchen ihn zu leben. Wir alle, der Papst eingeschlossen, sind Menschen mit Fehlern und Fehlgriffen.
Diese Fehler sind teilweise grausam gegen Andere und müssen deshalb ggf. rechtlich verfolgt werden. Sie als Grund für Kirchenaustritte oder Angriffe auf die Gesamtinstitution zu nehmen, sehe ich als unlogisch und kurzschlüssig. Wer von den Grundsätzen überzeugt ist, wird doch nicht die Gemeinschaft verlassen, die diese aktiv zu leben versucht, sondern beitragen, dass die Lehren ins tägliche Leben umgesetzt werden. Ich frage mich, ob man da als Einzelkämpfer wirklich größere Erfolgsaussichten hat.

Danke für den Link, der doch viele Fakten nennt. Auch wenn der Autor "Papstfreund" ist, klingt er für mich in den wesentlichen Teilen schlüssig.

Gruß Ludovico
 
Eure Antworten zu meinem Reisebericht

Liebe Rom-Freunde,
Liebe Rom-Freundinnen,
Liebe Admins dieses Forums,

vielen herzlichen Dank für Euer Lob für meinen Reisebericht und für Eure Mut machenden Worte anläßlich meiner Schilderung meiner persönlichen Empfindungen zur Situation der kath. Kirche. :)

In Rom und in Italien darf man noch ungehindert katholisch sein, während es in Deutschland momentan da anders aussieht, weil die Deutschen immer meinen, sie wären das Zünglein an der Waage der kath. Kirche, einer Weltkirche.

Ich schöpfe jetzt wieder neu Kraft an meinem diesbezüglichen Aufenthalt in Rom und das Miterfahrendürfen einer Weltkirche.

"Schnell kurz mal nach Rom" ... .

Dank einer Freundin, die ich über mein Kirchenengangement kennengelernt habe, könnte dies durchaus mal wahr werden.

Liebe Grüsse und Euch alles erdenklich Gute, Eure Engelfrau64
 
Zurück
Oben