Barockes Wochenende mit Caravaggio und Borromini

Dentaria,
ganz besonders herzlichen Dank für Deine wieder einmal sehr kenntnisreiche Beschreibung von San Pietro in Vincoli, die wirklich einen sehr guten Reiseführer ersetzt.

Gruß Ludovico
 
Dentaria,
ganz besonders herzlichen Dank für Deine wieder einmal sehr kenntnisreiche Beschreibung von San Pietro in Vincoli, die wirklich einen sehr guten Reiseführer ersetzt.

Gruß Ludovico

Besser kann man es nicht ausdrücken, deshalb erlaube ich mir, Ludovico zu zitieren!

Liebe Ute,

ich bin Deinen interessanten Ausführungen immer mit viel Interesse gefolgt, auch wenn ich nicht immer Zeit hatte, was dazu zu schreiben! Man spürt bei Deinen Erläuterungen die intensive Beschäftigung mit der Materie, das macht das Besondere aus! :nod:

Danke auch für das Filmchen - obwohl ich gestehen muss, dass ich die Musik bald ausgeschaltet habe! :blush:

Liebe Grüße

Angela
 
Vielen, vielen Dank für Euer Lob.

Es freut mich sehr, wenn meine Ausführungen gerne gelesen werden :nod:.

@Angela & Campagnola: Sorry, ich wollte Euere Ohren nicht traumatisieren :blush: :blush:
 
Ich stehe immer noch auf der Piazza di San Martino ai Monti,


die neben den Türmen von der gleichnamigen Kirche dominiert wird.



Die Kirche ist derzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen
und entsprechend traurig sieht die Vorderfront aus.



Ich nehme mir fest vor, die Kirche im Sommer nochmals zu besuchen,
um dann auch das Innere kennenzulernen :~:idea:.

San Martino ai Monti
Santi Silvestro e Martino

Papst Sylvester I. gründete an dieser Stelle ein Oratorium im Hause seines Freundes, des Priesters Equitius (daher früher auch "titulus equitii").
Papst Symmachus ließ darüber eine Basilika bauen, die Martin von Tours geweiht wurde.
In der Mitte des 9. Jh. wurde dann der heutige Kirchenbau im Auftrag von Papst Sergius II. errichtet.
Zwischen 1635 und 1663 wurde die Kirche von Pietro da Cortona barockisiert.

Dadurch paßt sie ja sogar thematisch in mein Wochenende :~.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo dentaria,
habe schon die ganze Zeit Deinen so schön bebilderten :thumbup: Rom-Bericht verfolgt. Deine römischen Spaziergänge kann ich gut gebrauchen :nod: und ich finde es toll, welche weniger bekannte Winkel mit schönen Sehenswürdigkeiten Du immer (auch für uns) entdeckst! Danke dafür!
Einen schönen Abend wünscht Dir
Pasquetta
 
Moin - Moin dentaria!


... auch ich sage mal wieder:

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung


Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo dentaria,
habe schon die ganze Zeit Deinen so schön bebilderten :thumbup: Rom-Bericht verfolgt. Deine römischen Spaziergänge kann ich gut gebrauchen :nod: und ich finde es toll, welche weniger bekannte Winkel mit schönen Sehenswürdigkeiten Du immer (auch für uns) entdeckst!

Hallo Pasquetta,

es freut mich sehr, daß Dir meine Spaziergänge gefallen.
Ich genieße bei meinen Romaufenthalten stets diese Mischung
aus bekannten und neuentdeckten Winkeln unserer Lieblingsstadt.

Viele Grüße
dentaria
 
Direkt gegenüber von San Martino ai Monti steht ein interessanter Palazzo
mit herrschaftlichem Aufgang.


Der Palazzo Brancaccio kann für Feierlichkeiten gemietet werden und hat eine illustre Kundenschar.
. Molte importanti firme multinazionali come Honda, Shiseido, Palmolive, Coca Cola, Cristian Dior, Valentino, Cartier, Lancome, Mercedes Benz e case cinematografiche sono nostri affezionati clienti.

Das wäre doch auch ein standesgemäßer Palazzo für ein FT in Rom :~ :~.

Ich gehe weiter zur Via Merulana,
von der aus ich Santa Maria Maggiore sehen kann.


In dieser Kirche ist das Grab Berninis, des großen Rivalen von Francesco Borromini.


Mein Ziel ist aber der Lateran,
und so laufe ich in die andere Richtung,






einem wunderschönen Haus


einem Geschäft für Kitsch


in dem man Figuren von Heiligen ebenso kaufen kann
wie M.Monroe- und Elvispuppen.

In einem Schaufenster sehen meine Füße ihr Traummöbelstück


und beginnen zu rebellieren-
aber nichts da -
weiter geht`s zur Lateransbasilika

 
Noch eine Ergänzung zu Julius II.


dentaria schrieb:
Man vermutet, daß die Mosesstatue eine der ersten war, an der er arbeitete

Dies vor allem, weil die hochmütige Attitüde und die zornige Energie, welche der Prophet ausstrahlt wohl auch die herausragenden Charaktereigenschaften des Auftraggebers waren.​


Eine Büste aus dem Bode-Museum in Berlin




Julius II. -Künstler nicht bekannt



Hier noch das Gemälde Raffaels​



Beide Darstellungen zeigen den Papst weder zornig noch hochmütig.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Portraits sind nicht unbedingt neutral, sondern sollen häufig dem Auftraggeber schmeicheln.

Mir ist Julius II zumindest als sehr energischer Papst bekannt.

Gruß Ludovico
 
Hallo Ute,
auch ich möchte mich in die Reihe der begeisterten Leser
einreihen.........., klasse Bericht :)

LG Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Ludovico
Der Moses des Michelangelo ist ja die Skulptur, über die am meisten nachgedacht und geschrieben wurde, u.a. [AMAZON]3899408454[/AMAZON]


Der Psychologe Sigmund Freud widmete in einer kleinen Abhandlung, die zunächst anonym erschien (1914), dieser Statue einen tieferen Betrachtungssinn: er habe die Statue aufs Gründlichste studiert, sie während seines dreiwöchigen Rom - Aufenthaltes im September 1912 täglich aufgesucht; er sagte darüber, er habe sie "studiert, gemessen, gezeichnet, bis mir jenes Verständnis aufging, das ich in dem Aufsatz doch nur anonym auszudrücken wagte" (1933). In seiner Abhandlung heißt es über den Moses: "Michelangelo hat etwas Neues, Übermenschliches in die Figur des Moses gelegt, und die gewaltige Körpermasse und kraftstrotzende Muskulatur der Gestalt wird nur zum leiblichen Ausdrucksmittel für die höchste psychische Leistung, die einem Menschen möglich ist, für das Niederringen der eigenen Leidenschaft zugunsten und im Auftrag einer Bestimmung, der man sich geweiht hat."
Eine kleine Anektode soll veranschaulichen, welch immense Bedeutung der Künstler selber seinem Werke beigemessen haben muß: Nach Vollendung der Statue betrachtete Michelangelo sie lange Zeit und fing an, überzeugt von der Lebendigkeit des Moses, mit ihm zu sprechen, richtete abermals das Wort an ihn, forderte ihn auf: "Sprich doch!" und wurde plötzlich, da er keine Antwort erhielt, so zornig, daß er ihm mit dem Meißel auf das Knie schlug - man sieht noch die Einkerbung. Ob diese Geschichte der Wahrheit entspricht oder nicht, sei dahingestellt, - die Statue selbst spricht allein für die Größe Michelangelos​

Beim nächsten Reisebericht gibt es sicherlich mehr Infos über Moses :nod: :~

@ Chris
Danke für das Lob- im Juni werden wir San Pietro in Vincoli vielleicht auch wie Freud täglich besuchen :twisted: :idea:.
 
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Via Merulana

Eigentlich bin ich die Via Merulana in die falsche Richtung gelaufen, denn die Pilger- und auch der Papst bei der Fronleichnamsprozession- gehen vom Lateran zu Santa Maria Maggiore.

Via Merulana

Sixtus V. ließ zwar den Großteil der Verbindungsstraßen zwischen den 7 Pilgerkirchen Roms anlegen (später mehr dazu), aber auch andere Päpste arbeiteten vor ihm an diesen Pilgerwegen.
Die Via Merulana wurde bereits von seinem Vorgänger Gregor XIII. angelegt.
Der Besuch aller 7 Pilgerkirchen an einem Tage bewahrt vor dem Fegefeuer-
oder zumindest von 300 Jahren in diesem.


ließ diese Tradition im 16. Jahrhundert wieder aufleben.
Sein Oratorium werde ich am nächsten Tag besuchen, da die Fassade von Borromini gestaltet wurde.:idea:

Am Abend des Fronleichnamstages- der in Italien kein Feiertag ist- zieht der Papst von San Giovanni in Laterano in einer großen Prozession zur Kirche Santa Maria Maggiore die Via Merulana entlang.

Bekannt wurde diese Straße auch durch den Roman von Carlo Emilio Gadda [AMAZON]3803123291[/AMAZON]
 
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Moin - Moin dentaria!


... und nochmals:

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung

und die Buchtipps



Gruß - Asterixinchen :)
 
Ja, der Moses ist sehr beeindruckend; für mich jedenfalls mehr als der David. Trotzdem liebe ich ganz besonders die Pietà. Sie ist für mich die perfekteste Skulptur, über die ich auch nicht mehr nachlesen, sondern die ich nur immer wieder auf mich wirken lassen will. Leider ist es heute meist zu aufwändig, mal eben in den Petersdom zu gehen und nur diese Skulptur einige Minuten zu betrachten, wie ich es früher ab und zu gemacht habe.

Gruß Ludovico
 
Ja, der Moses ist sehr beeindruckend; für mich jedenfalls mehr als der David. Trotzdem liebe ich ganz besonders die Pietà. Sie ist für mich die perfekteste Skulptur, über die ich auch nicht mehr nachlesen, sondern die ich nur immer wieder auf mich wirken lassen will. Leider ist es heute meist zu aufwändig, mal eben in den Petersdom zu gehen und nur diese Skulptur einige Minuten zu betrachten, wie ich es früher ab und zu gemacht habe.

Gruß Ludovico

Ja, das ist sehr bedauerlich und auch die Glasschutzscheibe empfinde ich als störend.


Meinen Moses kann ich besser und einfacher sehen.

 
Piazza di San Giovanni in Laterano

Als ich auf die Piazza San Giovanni in Laterano trete, so fällt
natürlich zunächst der Obelisk ins Auge.
Aber ich habe ihn nicht fotografiert, da mein Akku leer ist und ich erst mal wieder austauschen muß :blush:-
wird aber nachgeliefert :nod:.

Dieser Obelisk ist mit 32 m der höchste in Rom. Er stammt aus dem Tempel des Amun in Theben und wurde erst 357 n. Chr. im Auftrag von Constantius II., dem Sohn Konstantins des Großen, nach Rom gebracht. Er stand zunächst in der Mitte der Spina im Circus Maximus, wurde im 6. Jahrhundert gestürzt, lag ewig unter der Erde des Gemüsegartens von Santa Maria in Cosmedin und wurde schließlich 1588 von Domenico Fontana im Auftrag von Sixtus V. hier aufgestellt.
Jetzt wird er täglich von enorm vielen PS-Stärken umfahren ;):roll:.

Der erste Palast aus dem Gebäudeensemble der Piazza den ich betrete,
enthält die berühmte Scala Sancta- die Heilige Treppe.


Die Scala Sancta wurde der Überlieferung nach von der
Heiligen Helena - der Mutter Konstantins- von Jerusalem mitgebracht und im Lateran eingebaut. Der Legende nach betrat Jesus die Treppe auf dem Weg zu Pontius Pilatus. Die Stufen sind heute zum Schutz mit Holz verkleidet (mit Sichtfenstern versehen) und dürfen nur knieend erstiegen werden. Seitlich führen aber ganz normale Treppen nach oben, zur Kapelle Sancta Sanctorum- bezeichnet als heiligster Ort dieser Welt. Sie war im alten Lateranspalast die päpstliche Hauskapelle und enthält viele Reliquien, darunter ein angeblich von Engeln gemaltes Bildnis von Jesus Christus.

Von der Seite betrachtet wirkt der Palast imposanter.


Die mosaikgeschmückte offene Apsis gehörte einst zum Speisesaal des Lateranspalastes-
dem Triclinium Leonianum .
Das Mosaik aus dem 8. Jahrhundert wurde 1743 kopiert und hier aufgestellt.
Es zeigt Petrus, wie er Papst Leo III. die Stola und Kaiser Karl dem Großen die Fahne übergibt.
Detail
Petrus trägt den runden Nimbus der Heiligen, Papst und Kaiser die eckigen Nimben der Lebenden.
Das Mosaik soll zeigen, daß auch die weltliche Macht des Kaisers gottgegeben ist.
 
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