Rom im Netz: Das antike Rom

dies mercurii ante diem VIII Kalendas Maias MMDCCLXXVII ab urbe condita
Merkurtag, 8. Tag vor den Kalenden des Mai, 2777. Jahr nach Gründung der Stadt

Archaische Spuren

Auf dem südwestlichsten Teil des Palatin, den der Abhang des Cermalus mit dem Forum Boarium verbindet, befindet sich der älteste überlieferte Schauplatz der Geschichte Roms. Hier befand sich am Fuß des Hügels das Lupercal. Die Höhle war eine heilige Grotte des Fauns Lupercus. Sie befand sich an der Stelle, wo der Sage nach das Tiberhochwasser das Körbchen mit den Zwillingen Romulus und Remus angeschwemmt hatte. 2007 vermeldeten die römischen Archäologen, unter dem Haus des Augustus sei eine Grotte entdeckt worden, bei der es ich um eben jenes Lupercal handeln müsse. Einen Verweis auf die Galerie mit Fotos der archäologischen Sondierung und Plänen finden Sie am Ende des Artikels. Vor der Höhle wuchs ein Feigenbaum (der Ficus Rumninalis), unter dem die Wölfin die Knaben säugte und der in späterer Zeit durch einen Auguren auf das Forum Romanum versetzt wurde.

Auf dieser Seite des Palatins befanden sich auch die Scalae Caci und damit der wohl älteste Treppenaufgang auf den Hügel. Aeneas und Evander selbst sollen diese Treppen und Rampen hinaufgestiegen sein, die ihren Namen dem mythischen Riesen Cacus verdanken, den Hercules im Tibertal niedergerungen haben soll.

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Ein Modell der archaischen Hütte, die auf dem Palatin als die Hütte des Romulus verehrt wurde
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Quelle: Roma Antiqua
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Die Überreste einer der archaischen Zisternen
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Quelle: Roma Antiqua

Darüber hinaus befindet sich hier ein weiterer Ort, der für die Erinnerungskultur der Römer von herausragender Bedeutung war: Hier wurde eine archaische Hütte als die Heimstatt des Romulus verehrt, die über die Jahrhunderte immer wieder ausgebessert und orginalgetreu wieder aufgebaut wurde. Tatsächlich erbrachten Grabungen an dieser Stelle - deren wenig spektakulär anmutende Ergebnisse unter einem Schutzdach zu sehen sind - die Überreste von drei archaischen Hütten, die aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. datieren. Sie standen also just in der mythisch überlieferten Gründungszeit Roms auf dem Tuffgestein des Hügels. Vergleiche mit hüttenförmigen, latinischen Urnen aus jener Zeit erlauben eine relativ genaue Rekonstruktion der Hütten, deren größte etwa 4,90 x 3,60 Meter groß war.

Ebenfalls in diesem Bereich des Hügels, beim Haus der Livia, fand man die Überreste zweier Zisternen, die ebenfalls in die archaische Zeit zu datieren sind.


Galerie: Die erste Untersuchung des Hohlraumes unter dem Haus des Augustus (Lupercale?) mittels Kamerasondierung

Fotos mit freundlicher Genehmigung des Ministero per i Beni e le Attività Culturali. Alle Fotos finden sie in der Fotogalerie:
Fotoalbum: Grotte unter dem Haus des Augustus auf dem Palatin - das Lupercale?


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